Freundin mit verletzenden, missverständlichen Gedankengängen

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Sydney-b
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Beitrag Di., 18.10.2022, 18:14

Ok, nun habe ich das anders verstanden.
In dem einen Post lebt sie zu 80% der Zeit bei dir und 20% der Zeit beim Ehemann.
Im nächsten Post lebt sie zu 50% der Zeit bei jeweils einem von euch Männern.

Wenn sie bei dir in Deutschland wohnt, fährt sie ab und an nach Luxemburg um Therapie zu machen und nach Jobs zu gucken.
Wenn sie tatsächlich zu 80% der Zeit bei dir lebt, hat sie sehr selten Therapie und guckt wenig nach Jobs.

Da sie mit ihrem Ehemann seit 4 Jahren in Luxemburg lebt....warum kann sie dann nur rudimentär die dortige Sprache?
Nach 4 Jahren Aufenthalt dort und auch jeder Menge an Zeit (keine Kinder, keine Arbeit), hätte sie doch die Möglichkeit gehabt durchgängig Sprachkurse zu besuchen....
Du beschreibst sie ja als hochmotiviert und intelligent.
Ich glaube, da lässt du dir ganz schön was vormachen.
Passt für mich nicht zusammen....hochmotiviert zu sein und trotzdem fehlen die Sprachkenntnisse für einen Job nach VIER JAHREN.

Wie gesagt, nach vierjähriger Ehe kann sie die Staatsangehörigkeit beantragen und sich außerdem auch scheiden lassen.
Luxemburg muss sie nach der Scheidung nicht verlassen.
Da ihr Ehemann wohl keinen Unterhalt bezahlen kann, muss der dortige Staat für sie aufkommen.

Kommst du komplett für ihren Unterhalt auf, wenn sie bei dir in Deutschland lebt?
Was macht sie den ganzen Tag in Deutschland während du bei der Arbeit bist, falls du einer Arbeit nachgehen solltest?

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Beitrag Di., 18.10.2022, 18:52

roland95 hat geschrieben: Di., 11.10.2022, 10:28 . Sie muss/sollte verstehen und einsehen, dass diese Annahmen, welche die andere Person immer wieder verneint, falsch interpretiert sein könnten.
Also mal zu deiner Ausgangsfrage (weil ich persönlich denke, dass du ja erwachsen bist und es ist deine Sache mit wem du zusammen bist oder nicht):


Ich rate mal, dass sind frühkindliche Prägungen, die da immer wieder getriggert werden. Und aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass man das nie wieder los wird. Dass es immer wieder getriggert wird, egal wie viel Therapie oder sonst was, man probiert. Man kann lernen damit besser umzugehen, so dass es für sich selbst und andere etwas weniger anstrengend wird... wenn man es schafft sich selbst viele Jahre dazu zu motivieren an sich selbst zu arbeiten.

Ich glaube Außenstehende können da nicht viel tun, weil das was man da fühlt, ist in dem Moment die einzige wahre Realität... du mit deiner Vernunft von Außen wirst da nichts machen können.

Sie sollte erst mal die Situation verlassen, wenn sie merkt, dass es eskaliert. Zum Beispiel. Alles andere bringt nicht viele.
Du kannst versuchen in einer ruhigen Minute deine Sichtweise zu erklären.... aber erwarte nicht, dass es was ändert. Beim nächsten Trigger ist sie wieder in ihrer eigenen Realität.

Falls du wirklich mit ihr zusammen bleiben willst, würde ch dir raten, denke an dich, mache Dinge die dir gut tun, die nächsten Jahre werden hart und kräftezehrend.... das überstehste du nicht, wenn dein Fokus so nach Außen auf sie gerichtet st.

Und lass dich von ihrer Therapeutin beraten... also vllt könnt ihr beide dort mal,zu ein paar Gesprächen hin, falls sie damit einverstanden ist.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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roland95
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Beitrag Mi., 19.10.2022, 16:01

Sydney-b hat geschrieben: Di., 18.10.2022, 14:31Hallo Roland,

ist der Mann deiner Freundin überhaupt luxemburgischer Staatsangehöriger?

Wenn ja: Dann kann deine Freundin nach vierjähriger Ehe IN

Luxemburg die Staatsangehörigkeit beantragen.
Am besten lasst ihr euch mal bei einem Rechtsanwalt beraten.

Wenn nein: Dann hat sie da keinen Erfolg, weil sie ja mittlerweile wieder im Ausland lebt.
Hallo Sydney

Ja ist er. Und ja kann sie bald beantragen. Nur müsste sie hierfür die luxemburgische und französische Sprache auf Grundlevel erlernen. Hierzu hat sie sich für Kurse angemeldet, welche bald starten.

Du lebst und arbeitest aber in Luxemburg?
Wann möchtest du denn mit dem Studium beginnen?
Ich lebe und arbeite in Deutschland. Aktuell absolviere ich ein Trainee-Programm, weswegen ich alle 4 - 6 Monate umziehe. Das Programm dauert zwei Jahre, endet Ende Oktober, weswegen ich im Anschluss mit dem Studium beginnen würde. Wohl ein Monat Überschneidung, sollte aber dennoch machbar sein. Und ich habe übrigens auch bereits einen Bachelorabschluss in Informatik.

Kanada hat eine sehr rigide Einwanderungspolitik.
Sie möchten nicht, dass die Menschen in ihre Sozialsysteme "einwandern".
Deshalb benötigt man vor der Einwanderung ein gut gefülltes Konto und einen Beruf, der dort dringend benötigt wird.
Aber im Moment ist das auch nicht so wichtig für euch.
Verstehe.. Danke für die Info. Wäre auch wohl eher ein Ausweichplan.

Ihr kennt euch noch nicht so lange und wer weiß, wohin sich eure Beziehung entwickeln wird?
Relativ gesehen finde ich über ein halbes Jahr schon etwas lange aber im Ganzen betrachtet hast du natürlich recht :)

Deine Freundin hat einen Bachelor in Informatik.
Vor wieviel Jahren hat sie den absolviert?

Gearbeitet hat sie nach deinen Angaben aber so gut wie nie.
In der Informatik ändert sich das Wissen ständig.
Falls ihr Bachelor zu lange her sein sollte, wäre es ihr möglich, Auffrischungskurse zu absolvieren?
Sonst ist ihr Abschluss nämlich nicht viel wert.
Auch sollte sie ihren Abschluss anerkennen lassen.
Vor mehr als 10 Jahren. Aktuell absolviert sie einen Auffrischungskurs in Kombination mit der Regierung und wird sogar dafür bezahlt :-)
Eine Anerkennung läuft auch bereits.

Wenn sie aufgrund ihrer psychischen Erkrankungen seither nicht (kaum) arbeiten konnte, wird das wohl auch noch ein weiter (langandauernder) Weg werden.
Auch daran kannst du einen validen Maßstab erkennen, wie schwerwiegend ihre psychischen Probleme aktuell sind.
Ihre Herausforderungen mit den derzeitigen Lebenslauf ein Job zu finden wären auch ohne psychische Probleme sehr herausfordernd. Ich sehe tatsächlich die fehlende Erfahrung in Bezug auf Bewerbungen einen etwas kritischeren Punkt als ihre psychische Verfassung. Jedenfalls wenn es um die Bewerbung an sich geht.

Sie richtet sich danach, was du brauchst?
Tut dies, auch wenn sie es anders sieht?

Hört sich für mich extrem UNGESUND an.
So ein Zustand lässt sich nicht ewig aufrecht erhalten.
Fällt dir diese Diskrepanz nicht selber auf?
Doch und wir arbeiten daran. Es gibt Diskrepanzen in jeder Beziehung. Es wäre gelogen, wenn ich sage, dies wäre einfach zu lösen. JEDOCH sehen wir es weniger als müssen, sondern als wollen und können. Aufgrund der gemeinsamen Vorliebe introspektiv zu handeln, wollen wir uns stetig weiterentwicklen, verändern, Fehler annehmen und revidieren :) Auch wenn es zu Komplikationen hierbei kommen kann, sehe ich das Ergebnis als sehr hilfreich an, selbst wenn ich Single wäre.

Ihr habt noch einen s e h r langen Weg vor euch.
Aber du bist noch ziemlich jung, möchtest außerdem studieren....
Die Zeit wird da euer kleinstes Problem sein.

Lass es doch einfach auf dich zukommen.
Mit der Zeit wirst du ganz von alleine erfahren, ob eure Zukunft gemeinsam tragfähig sein wird.
Ich schätze deine Antworten hier sehr und die Mühe die du da reinsteckst. Ich bin noch ziemlich jung. Deswegen will ich so viele hilfreiche Informationen wie möglich sammeln und es dann auf mich zukommen lassen. Das Leben ist nicht risikolos, das war es nie :)

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roland95
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Beitrag Do., 20.10.2022, 09:06

stern hat geschrieben: Di., 18.10.2022, 16:53 Naja, deine Liste ist nicht ohne. Z.B. Suizidalität.

Ich hoffe, du redest dir das nicht schön a la: Eigentlich ist die Beziehung gut, wären da nur nicht die Probleme und Meinungsverschiedenheiten. Kann ich nicht einschätzen.

Anderseits klingt es gut, wenn du Verbesserung feststellst. Ich hoffe, es entwickelt sich bei euch in eine positive Richtung weiter.
Danke :)

Sie hatte einen Selbstmordversuch hinter sich und erst kürzlich ging es in Luxemburg in eine ähnliche Richtung. Da ich jedoch zu dieser Zeit in Deutschland war, habe ich die Polizei benachrichtigt. Laut ihrer Meinung und ihrer Psychiaterin wollte sie sich nicht suizidieren, jedoch hätte ich richtig gehandelt. Sie hat seitdem einmal im Monat eine zusätzliche spezielle Krisentherapie, was denke ich gut ist. Ich würde es deswegen tatsächlich nicht als aktuelle Suizidalität bezeichnen, jedoch weiß ich, dass nach einem Versuch die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Versuchs deutlich erhöht ist und es bestimmte Trigger gibt..

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roland95
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Beitrag Do., 20.10.2022, 10:28

peppermint patty hat geschrieben: Di., 18.10.2022, 18:10 Hallo Roland,

Hier meine Meinung, die vermutlich schärfer rüberkommt als gemeint:

Du meinst du hast nur eine kleine unbedeutende Zwangserkrankung, die schnell behoben ist. Das sehe ich ganz anders.
Jemand der sich so viel Ärger freiwillig ins Haus holt hat mEn keine kleinen Problemchen, sondern Probleme.
Hallo Patty,

das werde ich transparent in meiner Therapie besprechen (hoffentlich diesen Montag - wurde aufgrund von Covid leider verschoben) und dann wird sich herausstellen, wie groß meine Probleme sind.

Ich verstehe, dass du Zuneigung für diese Frau empfindest, aber die muss nicht zwangsläufig „gelebt“ werden, schon gar nicht in einer Paarbeziehung. Zu lieben bedeutet für mich auch anzuerkennen, wenn es NICHT passt zusammen zu sein, da man die Probleme eher verstärkt als verringert, oder wenn man nicht die richtige Person für den/die andere ist.
Da die Probleme sich zu verringen scheinen, würde ich sagen, dass wir zusammen passen.

Das was du der Frau anbietest ist keine Partnerschaft auf Augenhöhe und das kann langfristig nur zu Chaos führen. Zu noch mehr Chaos für sie als auch für dich. Du bietest so einen Mischmasch aus Papa, Therapeut und Lebensberatung an, aber keine ebenbürtige Partnerschaft. Damit schaffst du den Boden für weitere Verwicklungen und Verstrickungen.

Du beobachtest ihre Entwicklungsschritte, die sie vollzieht. Und sie macht sich ja auch ganz wunderbar. Geht’s noch? Das ist mächtig „von oben herab“. Glaubst du wirklich so geht ein Partner mit seiner Partnerin um? Da ist unglaublich viel Abwertung und Arroganz mit im Spiel.
Für mich wäre dies ein Grund die Füße in die Hand zu nehmen.
Diesen Kommentar sehe ich als sehr hilfreich an. Der beschriebene Mischmasch trifft es ganz gut. Das Letzte, was ich will, ist von oben herab bzw. arrogant zu wirken. Ich will jedes Lebewesen (NICHT nur Menschen) als gleich ansehen und auch gleich behandeln. Ich wollte eine gesunde Erziehung in Kombination mit einer gesunden Beziehung verknüpfen, da ich der Ansicht bin, dass wir von allen Ereignissen ein Leben lang erzogen werden und dies positiv/hilfreich sein sollte. Mir war die resultierende Unterstellung nicht bewusst, weswegen ich diesen "Spiegel" auch als so wichtig erachte.

Jedoch will ich eine Gegenfrage stellen: Glaubst du es wäre ohne diese Erkenntnis in einer anderen Beziehung recht viel anders? Dies liegt eindeutig bei mir, weswegen ich auch an mir arbeiten sollte und werde. Einen kleinen Ansporn will ich jedoch integrieren und halte ich auch für wichtig.

Tatsächlich haben wir in unserem Sexleben so eine Art Daddy-Dom (auf Wunsch von ihr). Wäre dies gefährlich, auch wenn wir uns allgemein in der Beziehung auf gleicher Höhe befinden würden? Es hieß, ich soll sie nicht als (m)eine Mutter ansehen (was ich definitiv nicht tue), jedoch frage ich mich, ob dies in einer geringen Ausprägung auch vice versa kritisch ist?

Von daher, nicht nur sie hat massive Probleme, die mir zum aktuellen Zeitpunkt tatsächlich unüberwindlich erscheinen, nein, auch du. Und da frage ich mich, wieso du diese Frau „so benutzt“? Was gibt es dir ein Retter sein zu wollen? Wertet es dein mangendes Selbstwertgefühl auf? Vielleicht kommst du bei der Beantwortung dieser Frage deinem Thema näher?
Das Wort "unüberwindlich" sehe ich in diesem Kontext als eine starke subjektive Ausprägung an. Das Wort "benutzt" hat jedoch einen starken Zusammenhang mit der oberen Thematik und ich habe diesbezüglich auch ein paar Rückmeldungen entdeckt. Ich habe tatsächlich etwas Schwierigkeiten, Gefühle akkurat zu interpretieren und zu zeigen. Ich werde daran arbeiten.

Ich denke, dass ich eine unsichere/schüchterne Persönlichkeit habe, jedoch ein hohes Selbstwertgefühl. Ich würde meine Antwort als eine Kombination von Wunsch, Verbindung und (gegenseitige) Hilfe bezeichnen. Ist dies spezifisch genug?

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Beitrag Do., 20.10.2022, 10:31

peppermint patty hat geschrieben: Di., 18.10.2022, 18:10 Nach meiner Auffassung sind die aktuellen äußeren Probleme (Staatsbürgerschaft, Finanzen, Job, Ehe,…) nur die „vorgeschobenen“ Hürden. Sie sind nicht das Problem, und wären, wenn der Rest stimmen würde, zu bewältigen.
Für mich kommt es aber so rüber, als glaubst du, wenn diese Dinge geklärt sind, dann läuft es. So ein „wenn dann- Denken“. Da täuscht du dich, wenn die Dinge geregelt sind, dann hast du erst einen klaren Blick auf euer Problem, welches viel tiefer liegt. Aber dann hast du dich schon verausgabt und bist mehrfach auf die Nase gefallen - freundlich formuliert.
"Vorgeschoben" finde ich hier als eher positiv. Dennoch würde ich auch von einem "wenn-dann-Denken" abraten, da das Leben zu komplex ist. Danke für den Hinweis.

Wir haben dies auch transparent mit ihrer Psychiaterin besprochen. Sie hat daraufhin gemeint: "Es hängt hauptsächlich von uns beiden ab, die Herausforderungen zu managen. Es gibt Leute, die kompatibel zu sein scheinen, zusammen waren, Kinder hatten und sich trennen mussten. Also hängt es von uns ab, wie wir mit den finanziellen und sozialen Aspekten sowie den unterschiedlichen Denkweisen und Glaubenssystemen umgehen werden." Ich stimme ihr zu.

Von daher überleg mal den wirklichen Grund, warum du dir (und ihr) diese Beziehung antun möchtest.
Ich hoffen, dass ich verständlich geantwortet habe. Gerne Rückmeldungen.

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candle.
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Beitrag Do., 20.10.2022, 10:39

roland95 hat geschrieben: Di., 18.10.2022, 12:45 Sie weiß, was mich verletzt, was ich brauche und richtet sich danach.
Also für mich klingt es so als wolltest du dir eine Ersatzmutter formen oder zumindest sie irgendwie dominieren. Du hast doch an sie gerichtet auch Verpflichtungen? Aber eure Zukunft in die Hand nehmen tust du nicht.

Ich höre nur viel Blabla was sie alles zu lösen hat für die Zukunft. Wozu?

Ich sehe dich nicht bereit für diese Beziehung, dazu gibst du mir zu wenig rein.

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roland95
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Beitrag Do., 20.10.2022, 11:23

peppermint patty hat geschrieben: Di., 18.10.2022, 18:10 Von daher, nicht nur sie hat massive Probleme, die mir zum aktuellen Zeitpunkt tatsächlich unüberwindlich erscheinen, nein, auch du. Und da frage ich mich, wieso du diese Frau „so benutzt“? Was gibt es dir ein Retter sein zu wollen? Wertet es dein mangendes Selbstwertgefühl auf? Vielleicht kommst du bei der Beantwortung dieser Frage deinem Thema näher?
roland95 hat geschrieben: Do., 20.10.2022, 10:28Das Wort "unüberwindlich" sehe ich in diesem Kontext als eine starke subjektive Ausprägung an. Das Wort "benutzt" hat jedoch einen starken Zusammenhang mit der oberen Thematik und ich habe diesbezüglich auch ein paar Rückmeldungen entdeckt. Ich habe tatsächlich etwas Schwierigkeiten, Gefühle akkurat zu interpretieren und zu zeigen. Ich werde daran arbeiten.

Ich denke, dass ich eine unsichere/schüchterne Persönlichkeit habe, jedoch ein hohes Selbstwertgefühl. Ich würde meine Antwort als eine Kombination von Wunsch, Verbindung und (gegenseitige) Hilfe bezeichnen. Ist dies spezifisch genug?
Eine Rückmeldung war "Warum behandelst du mich nicht als einen gleichwertigen Menschen?". Ich habe den Grund für diese Frage nicht verstanden und es als "verletzenden, missverständlichen Gedankengang" (Hauptthematik meines Forumbeitrags) interpretiert. Jedoch liegt aufgrund deiner Beobachtung die Vermutung nahe, dass es (auch) sehr stark an meinem Verhalten liegt. Hierzu sollte ich ergänzen, dass ich vorher noch keine richtige Beziehung gehabt habe. Wir sollten überprüfen, was eine gesunde Beziehung ausmacht. Was denkt ihr, macht eine gesunde Beziehung aus? :)




Hierzu noch passend:
Sydney-b hat geschrieben: Di., 11.10.2022, 15:03 Wie soll ein Laienforum dir eine Lösung anbieten können?
........
Der erste Schritt einer positiven Veränderung ist das valide Erkennen :)

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roland95
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Beitrag Do., 20.10.2022, 11:44

Sydney-b hat geschrieben: Di., 18.10.2022, 18:14 Ok, nun habe ich das anders verstanden.
In dem einen Post lebt sie zu 80% der Zeit bei dir und 20% der Zeit beim Ehemann.
Im nächsten Post lebt sie zu 50% der Zeit bei jeweils einem von euch Männern.

Wenn sie bei dir in Deutschland wohnt, fährt sie ab und an nach Luxemburg um Therapie zu machen und nach Jobs zu gucken.
Wenn sie tatsächlich zu 80% der Zeit bei dir lebt, hat sie sehr selten Therapie und guckt wenig nach Jobs.
Das war mein Fehler. Mir ist das 80/20 Verhältnis so vorgekommen. Bei genauerer Betrachtung ist es doch etwas ausgeglichener. Therapie (Psychiaterin, Krise) hat sie zweimal monatlich. Wegen der Jobsuche hat sie einen monatlichen Termin, an dem sie vor Ort sein muss, ansonsten online. Therapie (Psychiaterin) geht auch online und ihre Medikation ist täglich. Die Informatik-Weiterbildung geht komplett online. Wenn ich in der Arbeit bin, geht sie der Jobsuche, die Weiterbildung und weitere anfallende Aufgaben nach. Therapie (Psychiaterin) kann ich mit dabei sein (wenn es von der Arbeit passt).

Da sie mit ihrem Ehemann seit 4 Jahren in Luxemburg lebt....warum kann sie dann nur rudimentär die dortige Sprache?
Nach 4 Jahren Aufenthalt dort und auch jeder Menge an Zeit (keine Kinder, keine Arbeit), hätte sie doch die Möglichkeit gehabt durchgängig Sprachkurse zu besuchen....
Du beschreibst sie ja als hochmotiviert und intelligent.
Ich glaube, da lässt du dir ganz schön was vormachen.
Passt für mich nicht zusammen....hochmotiviert zu sein und trotzdem fehlen die Sprachkenntnisse für einen Job nach VIER JAHREN.
Sie hatte vor einiger Zeit noch deutlich stärker mit ihren psychischen Krankheiten (überwiegend Depression) zu kämpfen. Die Medikation wurde vor kurzem erst von Depression mehr auf ADHS umgelegt. Zudem beschreibt sie ihren Ehemann als sehr narzisstisch veranlagt und psychisch missbrauchend. Ich kenne ihn (leider) nicht gut. Sie hätte möglicherweise Sprachkurse, Weiterbildungen besuchen können und um Jobs schauen. Die obere Thematik denke ich, erschwerte jedoch die selbständige Entwicklung. Deswegen agiere ich in dieser Beziehung auch etwas dominanter (siehe Post mit Patty).

Wie gesagt, nach vierjähriger Ehe kann sie die Staatsangehörigkeit beantragen und sich außerdem auch scheiden lassen.
Luxemburg muss sie nach der Scheidung nicht verlassen.
Da ihr Ehemann wohl keinen Unterhalt bezahlen kann, muss der dortige Staat für sie aufkommen.

Kommst du komplett für ihren Unterhalt auf, wenn sie bei dir in Deutschland lebt?
Was macht sie den ganzen Tag in Deutschland während du bei der Arbeit bist, falls du einer Arbeit nachgehen solltest?
Weißt du was passieren würde, wenn der Ehemann keinen Unterhalt mehr zahlen kann, während sie noch verheiratet sind?

Unterhalt bis jetzt nur "Verpflegung". Die zweite Frage müsste ich oben beantwortet haben :)

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roland95
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Beitrag Do., 20.10.2022, 11:56

~~~ hat geschrieben: Di., 18.10.2022, 18:52
roland95 hat geschrieben: Di., 11.10.2022, 10:28 . Sie muss/sollte verstehen und einsehen, dass diese Annahmen, welche die andere Person immer wieder verneint, falsch interpretiert sein könnten.
Also mal zu deiner Ausgangsfrage (weil ich persönlich denke, dass du ja erwachsen bist und es ist deine Sache mit wem du zusammen bist oder nicht):


Ich rate mal, dass sind frühkindliche Prägungen, die da immer wieder getriggert werden. Und aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass man das nie wieder los wird. Dass es immer wieder getriggert wird, egal wie viel Therapie oder sonst was, man probiert. Man kann lernen damit besser umzugehen, so dass es für sich selbst und andere etwas weniger anstrengend wird... wenn man es schafft sich selbst viele Jahre dazu zu motivieren an sich selbst zu arbeiten.

Ich glaube Außenstehende können da nicht viel tun, weil das was man da fühlt, ist in dem Moment die einzige wahre Realität... du mit deiner Vernunft von Außen wirst da nichts machen können.

Sie sollte erst mal die Situation verlassen, wenn sie merkt, dass es eskaliert. Zum Beispiel. Alles andere bringt nicht viele.
Du kannst versuchen in einer ruhigen Minute deine Sichtweise zu erklären.... aber erwarte nicht, dass es was ändert. Beim nächsten Trigger ist sie wieder in ihrer eigenen Realität.

Falls du wirklich mit ihr zusammen bleiben willst, würde ch dir raten, denke an dich, mache Dinge die dir gut tun, die nächsten Jahre werden hart und kräftezehrend.... das überstehste du nicht, wenn dein Fokus so nach Außen auf sie gerichtet st.

Und lass dich von ihrer Therapeutin beraten... also vllt könnt ihr beide dort mal,zu ein paar Gesprächen hin, falls sie damit einverstanden ist.
Wow. Nice. Absolut meiner Meinung :)

Von den frühkindlichen Prägungen (ich habe sie hier als Glaubenssätze benannt) habe ich viel gehört. Diese sind sehr mächtig.. Ich sehe hier ebenfalls viel Arbeit, jedoch an uns beiden. Ich denke, dass hier mehrere Glaubenssätze aufeinanderprallen. Außenstehende können mir durch ihre andere Ansicht helfen, diese zu erkennen. Der nächste Schritt wäre dann verstehen und dann verändern (was natürlich aufgrund der Trigger nicht nur extrem schwierig ist sondern auch nicht komplett umsetzbar).

Die Situation verlassen wäre denke ich für beide eine gute Option. Jedoch habe ich dann Angst, dass sie sich was antun könnte.

Ich werde an mich denken. Danke. Ich werde versuchen, das Gleichgewicht zu behalten :)

Ich bin vor kurzem bei ihren Therapiesitzungen mit dabei (bis jetzt jedoch nur eine). Man könnte es vllt. fast als Paarhterapie verstehen. Das hat auch schon viel geholfen.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 20.10.2022, 12:29

eine "gesunde" Beziehung ist schon wieder so ein hoher und vor allem theoretischer Anspruch.
Ich sehe bei euch keine Beziehung, keine Gleichwertigkeit, keine Liebe.
Eine Beziehung sollte am Anfang doch nicht schon ganz viel Mühe und Arbeit sein.
Ihr habt keine Gemeinsamkeiten, jedenfalls keine die ich hier lese. Keine gemeinsame Sprache, kein gemeinsames Leben, kein Ziel, keine Leichtigkeit.
Sie ist verheiratet, hat zig Baustellen. Du auch.
In einer gesunden, erwachsenen Beziehung sollten beide Partner doch in der Lage sein sich um ihre elementaren Belange (Sprache, Beruf, Lebensunterhalt...) zu kümmern. Ich sehe da bei dir nichts davon, es ist doch keine Basis wenn du die Basics für sie erledigen willst während sie noch verheiratet ist

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Beitrag Do., 20.10.2022, 12:50

candle. hat geschrieben: Do., 20.10.2022, 10:39
roland95 hat geschrieben: Di., 18.10.2022, 12:45 Sie weiß, was mich verletzt, was ich brauche und richtet sich danach.
Also für mich klingt es so als wolltest du dir eine Ersatzmutter formen oder zumindest sie irgendwie dominieren. Du hast doch an sie gerichtet auch Verpflichtungen? Aber eure Zukunft in die Hand nehmen tust du nicht.

Ich höre nur viel Blabla was sie alles zu lösen hat für die Zukunft. Wozu?

Ich sehe dich nicht bereit für diese Beziehung, dazu gibst du mir zu wenig rein.

candle
Ich benötige keine Ersatzmutter, dominiert habe ich sie jedoch wohl leider etwas passiv (Post mit Patty).

Mit zu wenig rein kann ich bei allem Respekt nicht zustimmen. Hierzu will ich dir auflisten, was ich schon alles in die Hand genommen habe:
  • Einen Überblick über die Situation verschafft.
  • Bei bestimmten Sachen finanziell unterstützt.
  • Beistand geleistet und motiviert.
  • Bei ihren Bewerbungen geholfen.
  • Geholfen, die Sprachkurse zu strukturieren.
  • Alternativpläne besprochen.
  • Viele verschiedene Meinungen und Informationen eingeholt.
  • Therapie begleitet. / Mit ihrer Psychiaterin gesprochen.
  • Auch meine verletzenden, missverständlichen Verhaltensweisen anerkannt und versucht, zu verändern.
Und nebenbei ist es natürlich auch wichtig, eine gute Zeit zu haben.

Ich sehe das so: Informationen einholen --> Verstehen --> Anwenden. Deswegen werde ich die Informationen aus den bisherigen Beiträgen analysieren und weitere pragmatische Schritte ableiten.

Was könnte/sollte ich aus deiner Sicht zur aktuellen Zeit noch in die Hand nehmen?
Zuletzt geändert von roland95 am Do., 20.10.2022, 13:20, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag Do., 20.10.2022, 13:11

chrysokoll hat geschrieben: Do., 20.10.2022, 12:29 eine "gesunde" Beziehung ist schon wieder so ein hoher und vor allem theoretischer Anspruch.
Ich sehe bei euch keine Beziehung, keine Gleichwertigkeit, keine Liebe.
Eine Beziehung sollte am Anfang doch nicht schon ganz viel Mühe und Arbeit sein.
Ihr habt keine Gemeinsamkeiten, jedenfalls keine die ich hier lese. Keine gemeinsame Sprache, kein gemeinsames Leben, kein Ziel, keine Leichtigkeit.
Sie ist verheiratet, hat zig Baustellen. Du auch.
In einer gesunden, erwachsenen Beziehung sollten beide Partner doch in der Lage sein sich um ihre elementaren Belange (Sprache, Beruf, Lebensunterhalt...) zu kümmern. Ich sehe da bei dir nichts davon, es ist doch keine Basis wenn du die Basics für sie erledigen willst während sie noch verheiratet ist
Ich sehe all das (naja Gleichwertigkeit leider NOCH etwas wenig).
Warum nicht? Man kann doch nicht im vorherein schon sagen, zu welchem Punkt eine Beziehung mehr oder weniger Arbeit erfordert.
Wir haben eine gemeinsame Sprache (englisch), ein gemeinsames Leben (naja zusammen kochen, aufräumen, spazieren gehen, etc.), ein Ziel (Sicherheit, Zusammenwohnen, ggf. Familie - wenn zeitlich möglich) und Leichtigkeit (gemeinsamer Spaß). Wir haben beide einen akademischen Hintergrund (sogar in der gleichen Fachrichtung) und sind sehr stark an Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung (das meinte ich mit introspektiv) interessiert.

Ist die Beziehung mit etwas über 6 Monaten erwachsen?

Entgegen deiner Meinung steht die Meinung ihrer Psychiaterin, die sie (sehr) gut und lange kennt und meint, dass es hauptsächlich an uns liegt, ein glückliches Leben zu führen (siehe zweite Antwort an peppermint patty).

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Beitrag Do., 20.10.2022, 13:38

Wir wollen demnächst auch ein neu entwickeltes Persönlichkeitsentwicklungstool testen: Wenn Missverständnisse entstehen, diese aufschreiben und danach überlegen, wer sich ändern sollte, um dies vorzubeugen. Allgemein geht man als menschliches Wesen leider viel zu oft davon aus, dass sich die andere Person ändern muss bzw. es deren "Schuld" ist. Dies sollte dem entgegengewirkt werden. Was haltet ihr davon?

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chrysokoll
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Beitrag Do., 20.10.2022, 14:37

roland95 hat geschrieben: Do., 20.10.2022, 13:38 Wir wollen demnächst auch ein neu entwickeltes Persönlichkeitsentwicklungstool testen: Wenn Missverständnisse entstehen, diese aufschreiben und danach überlegen, wer sich ändern sollte, um dies vorzubeugen.

Was haltet ihr davon?
davon halte ich gar nichts. Menschen sind doch keine Maschinen die sich auf Knopfdruck ändern können.
Wenn es so einfach wäre bräuchte es keine Psychotherapeuten.
Deine Freundin hat massivste Probleme, meinst du sie kann auch nur das geringste davon nach Überlegung und mit Anwendung irgendeines "Tools" ändern?

Ich bleibe dabei, wenn man schon zu Anfang einer Beziehung mit derartigen Schwierigkeiten kämpft dann bringt das nichts

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