Überzogene Stunden in der Therapie

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LovisTochter
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Beitrag Mi., 19.10.2022, 11:49

candle. hat geschrieben: Mi., 19.10.2022, 11:45 Ich dachte tatsächlich, dass es noch die Quartalsabrechnung gibt und hätte angenommen, dass man nur Daten vom Vorquartal sehen kann.
Ich glaube mich zu erinnern, dass Du alles ab dem Moment der Anmeldung sehen kannst. Das, was davor war nicht. Da wird nach einem Quartal auch nichts gelöscht. D.h. einmal angemeldet hast Du immer bis zu dem Moment der Anmeldung zugriff auf die Daten.
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Beitrag Mi., 19.10.2022, 11:51

Also gibt es die KV Abrechnung nicht mehr?

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LovisTochter
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Beitrag Mi., 19.10.2022, 11:52

Was meinst Du mit KV Abrechnungen?
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Beitrag Mi., 19.10.2022, 12:42

LovisTochter hat geschrieben: Mi., 19.10.2022, 11:52 Was meinst Du mit KV Abrechnungen?
Kassenärztliche Vereinigung, über die wurde doch abgerechnet? Oder gibt es eine Direktabrechnung mit der Krankenkasse?

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LovisTochter
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Beitrag Mi., 19.10.2022, 12:44

Keine Ahnung wie das läuft. Die KK muss ja für die Kosten aufkommen. Dementsprechend muss denen ja auch mitgeteilt werden wofür sie genau zahlen.
Und, die Patientenquittung, die ja nix anderes ist, als das, was in der app steht, gibt es ja auch schon seit ganz vielen Jahren.
Wüsste also nicht, was sich geändert haben sollte in der Abrechnung.
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Neurosenrot
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Beitrag Mi., 19.10.2022, 13:38

Sydney-b hat geschrieben: Mi., 19.10.2022, 11:36 Ich finde diese Informationen sehr interessant, weil es für mehr Transparenz sorgt.
Ansonsten weiß man als Kassenpatient nämlich überhaupt nicht, was so alles von Ärzten abgerechnet wird.
Ein paar Mal in vielen Jahren hat mich die Krankenkasse angeschrieben und nachgefragt, ob ich diese oder jene Untersuchung erhalten hätte. (Auch mal bei einem Hilfsmittel)
Da wurden wohl stichprobenartig die Ärzte überprüft.
Bei der Barmer sehe ich die letzten drei Jahre. Leider sind keine Screenshots möglich, aber ich habe Fotos mit einem anderen Handy erstellt. Teils wurde echt grausig abgerechnet; ein Therapeut, bei dem ich nur ein einzelnes Vorgespräch hatte, hat sieben oder acht Diagnosen gemeldet, darunter BPD. Es mag sein, dass bestimmte Persönlichkeitsstörungen starke Gegenübertragungsmuster auslösen und man vielleicht relativ schnell ahnt, in welche Richtung es geht, aber eine so schwerwiegende Diagnose nach einem einzelnen Vorgespräch? Davon halte ich überhaupt nichts - Außer es liegen gleich Berichte vor und Patient/Patientin können sich damit gut identifizieren.
Vielleicht war auch mein Unbehagen spürbar, da er keine fünfzig Zentimeter entfernt am gleichen Tisch saß und im Hintergrund die ganze Zeit ein Metronom tickte ... Mann, oh Mann, das war wirklich eine Erfahrung, danach war ich echt fertig :lol:
Zumindest wusste ich dann, dass die schlechten Bewertungen wohl nicht nur von einer oder zwei unzufriedenen Patienten stammen.

Andere rechnen sehr sparsam ab. Ein Therapeut hat bei mir beispielsweise nur eine depressive Episode abgerechnet - Nichts sonst. Bei meinem Neurologen hatte ich irgendwie fünf Diagnosen, bei meiner aktuellen Therapeutin drei. Ich hatte auch schon den Fall, dass mir ein Mal mündlich mitgeteilt wurde, dass vieles für vermeidende PS spräche, aber man das nach so kurzer Zeit und aufgrund der umgebenden Situation nicht genau beurteilen kann. Das fand ich so transparent, hilfreich und fair.

Mich beschwert habe ich jedoch nur ein Mal: Eine Therapeutin hat drei Termine abgerechnet, obwohl sie selbst zwei davon abgesagt hat (Sogar sehr kurzfristig). Auf meine Meldung kam aber nie eine Rückmeldung, insofern weiß ich nicht, wie und ob meine Kasse da gehandelt hat.

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Montana
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Beitrag Mi., 19.10.2022, 14:05

Die TK zeigt die Daten vier Jahre rückwirkend. Es wird aber nichts gelöscht. Man hat also z.B. zwei Jahre nach Anmeldung in der App sechs Jahre an Daten. In der Regel dauert es deutlich länger als drei Monate, bis etwas neues angezeigt wird. Es können zwischen sechs und neun Monate sein. Inzwischen bin ich nicht mehr bei der TK. Die App fand ich übrigens grottig, denn bei sehr vielen Datensätzen funktioniert die nicht mehr vernünftig.
Bei meiner neuen Kasse bin ich seit März, und die zeigt noch keine Daten von Arztbesuchen seitdem. Ist ja auch erst Oktober, so schnell geht das nicht...

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candle.
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Beitrag Mi., 19.10.2022, 14:28

Montana hat geschrieben: Mi., 19.10.2022, 14:05 In der Regel dauert es deutlich länger als drei Monate, bis etwas neues angezeigt wird.
Danke! Ich hatte wieder meine Zweifel über mein Wissen. :kopfschuettel:

So geht es:

Und warum sonst sollte man alle 3 Monate seine Versicherungskarte einlesen lassen? Da muß eine Zeitverzögerung stattfinden.

Aber dass man nun ungefiltert seine Diagnosen lesen kann, finde ich ja auch ein Ding der Unmöglichkeit!

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Montana
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Beitrag Mi., 19.10.2022, 14:43

candle. hat geschrieben: Mi., 19.10.2022, 14:28 Aber dass man nun ungefiltert seine Diagnosen lesen kann, finde ich ja auch ein Ding der Unmöglichkeit!
Wieso? Wenn man als Privatpatient eine Rechnung bekommt, dann steht da immer alles drauf. Aus einem ganz einfachen Grund: der zahlende Kunde muss eine Möglichkeit haben, die Rechnung auf Richtigkeit zu prüfen. Dass das inzwischen auch für Kassenpatienten möglich ist, finde ich absolut richtig. Die Zeitverzögerung gehört eigentlich auch noch abgeschafft. Man kann ja als Patient einer Rechnung nicht widersprechen, sondern nur nachträglich draufschauen, und die Informationen sind zudem recht dürftig die man da bekommt; je nach Kasse ist das etwas unterschiedlich (meine aktuelle zeigt für einen Krankenhausaufenthalt kaum mehr als den gezahlten Betrag an, die Art der Verletzung, die zur OP geführt hat, und welche OP es war, steht nicht da).

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candle.
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Beitrag Mi., 19.10.2022, 15:00

OK, dann müssen Therapeuten wenigstens mehr Diagnosen erklären und versuchen davor zu schützen. :anonym: Volle Transparenz ist nicht immer gut. ,-)

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Beitrag Mi., 19.10.2022, 15:18

In der Regel aber schon. Besonders in einer ambulanten Therapie. Da gehen ja doch hauptsächlich Leute hin, die nicht völlig unzurechnungsfähig und neben der Spur sind. Sondern erwachsene Menschen, die keinen gesetzlichen Betreuer brauchen, wählen gehen und Auto fahren, und nicht selten auch normal arbeiten. Warum sollte man da aus einer Diagnose ein Geheimnis machen? Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum das bei einer psychischen Erkrankung anders sein sollte als bei einer körperlichen. Zumal Therapeuten auch nicht unfehlbar sind und man nicht damit rechnen darf/sollte, in völliger Unkenntnis bleiben und zugleich eine perfekt passende Behandlung bekommen zu können. Dass man sich selber schlau machen und suchen muss, ist eigentlich normal. In jedem Lebensbereich, auch beim Ruf eines Schlüsseldienstes usw.

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Beitrag Mi., 19.10.2022, 15:24

Montana hat geschrieben: Mi., 19.10.2022, 15:18 In der Regel aber schon. Besonders in einer ambulanten Therapie. Da gehen ja doch hauptsächlich Leute hin, die nicht völlig unzurechnungsfähig und neben der Spur sind.
Naja, aber die TE wußte nicht, dass es Doppelstunden gibt. ::?
Warum sollte man da aus einer Diagnose ein Geheimnis machen?
Bei einer Borderline Diagnose ist hier aber manchmal ganz schön was los.

Naja, ist jetzt auch OT.

Wir wissen: Doppelstunden werden abgerechnet. :!!:

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Montana
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Beitrag Mi., 19.10.2022, 15:51

candle. hat geschrieben: Mi., 19.10.2022, 15:24 Bei einer Borderline Diagnose ist hier aber manchmal ganz schön was los.
Ja und? Ich bin alt genug, um diverse Fälle von Krebs in der Familie und im Bekanntenkreis erlebt zu haben. Da war jedesmal eine ganze Menge los, auch bei denjenigen, die heute als geheilt gelten. Wäre es deshalb besser gewesen, die Diagnosen geheim zu halten?
Es waren übrigens zwei dabei, deren Diagnosen falsch waren. Beide Male hätte das in letzter Konsequenz zu einer unnötigen Amputation geführt, was durch das Einholen einer Zweitmeinung verhindert wurde. Auch Borderline-Diagnosen sind manchmal schlicht falsch. Und wenn sich Patienten aufregen, weil sie sie als falsch ansehen, dann dürfen sie das.

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Neurosenrot
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Beitrag Do., 20.10.2022, 01:24

candle. hat geschrieben: Mi., 19.10.2022, 15:00 OK, dann müssen Therapeuten wenigstens mehr Diagnosen erklären und versuchen davor zu schützen. :anonym: Volle Transparenz ist nicht immer gut. ,-)

candle
Nicht zwingend; was bei der KK angegeben wird, was an den Gutachter geht und was der Therapeut sich selbst zusammenreimt sind gerade bei den psychodynamischen Verfahren ja erstmal drei unterschiedliche Gefilde. Meine letzten Erfahrungen waren immer, dass strukturelle Störungen von den Behandlern nicht angegeben wurden, obwohl man sich einig war, dass eine solche vorliegen könnte (In meinem Fall jedoch eher schwankend zwischen Schizoid und Vermeidend, d.h. je nach Theorie Borderline-Organisation, aber keine reine BPD-Diagnose). Die offensichtlichen Sachen müssen Therapeuten ja oftmals nicht noch erklären, Zwänge, Essstörungen und Ängste sind im Regelfall relativ offensichtlich und unterscheiden sich vielleicht innerhalb ihrer Kategorie (Eine Differenzierung von Zwangsstörungen mit "überwiegend Handlungen" oder "Gedanken und Handlungen gemischt" ist vermutlich ein klassisches Beispiel).

Wenn man etwas Schwerwiegendes wie eine strukturelle Störung vorfindet ist es mMn fair, wenn diese Offenlegung den Dialog darüber ermöglicht - Gerade wenn solch ein Label (scheinbar) leichtfertig vergeben wird.

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Marsupilami
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Beitrag Do., 20.10.2022, 20:31

Neurosenrot hat geschrieben: Mi., 19.10.2022, 01:51 Wenn Du die App Deiner Krankenkasse nutzt, solltest Du sogar nachvollziehen können, wie abgerechnet wird.................
Hallo,
Ich nutze die AOK App und da kann ich leider gar nichts im Detail einsehen.
Bei mir werden nur Ärztliche Leistungen, Zahnarzt und Ärztliche Verordnungen angezeigt (Apotheke).
Fällt dann die Therapie unter Ärztliche Leistungen?
Habe auch schon bei der Krankenkasse nachgefragt die konnten mir nicht wirklich helfen und sagten sogar das meine Therapie noch nie abgerechnet wurde, was ich aber nicht glauben kann.
Kennt sich da jemand aus ?

Oder wird eine Therapie erst wenn Sie beendet ist abgerechnet ?
Zuletzt geändert von Pauline am Fr., 21.10.2022, 05:07, insgesamt 1-mal geändert.
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