Trauma Bewältigung bei neuer Partnerin

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Thread-EröffnerIn
Son Gohan
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Beitrag Sa., 08.04.2023, 09:55

Hey Betti danke für das Teilen deiner persönlichen Erfahrung, jede Einsicht einer betroffenen hilft mich etwas besser in Ihre Gedankenwelt hinein versetzen zu können. Es gibt in der Tat Neuigkeiten. Ich werde jetzt nicht in Detail gehen, das macht sie auch nicht. Wir haben viel geredet(alles in ihren Tempo), sie beginnt sich mir langsam zu öffnen. Ich weiß das es vörfalle in ihrer Jugend gab die mit ihren damaligen Stiefvater zu tun haben. Wie gesagt sie geht nicht ins Detail aber das muss sie auch nicht, sie entscheidet allein wann und was sie mir erzählen will. Sie war in Theraphie doch der Tod ihres damaligen Stiefvater von den sie kürzlich erfuhr hat wohl alte Wunden aufgerissen. Das alles inklusive der Start unser Beziehung war wohl alles ein bißchen viel für sie.

Auch wen wir nach wie vor kein Sex haben fühle ich mich ihr gerade sehr nah. Ich denke das sie mir solche zutiefst privaten Dinge, überhaupt anvertraut, ist für mich ein Zeichen das sie mir sehr vertraut. Wir unternehmen im Moment viel zusammen, gehen aus schaffen schöne gemeinsame Momente (gestern zbsp. haben wir Babysitter für meine Neffen gespielt hatten ein wirklich tollen Tag im Zoo). Sie sucht auch den Körperkontakt wir kuscheln viel, küssen uns und streicheln uns bis zu einen gewissen Punkt. Ich versuche ihr das Gefühl zu vermitteln, das sie dass Tempo bestimmt. Beim Reden wie auch bei der körperlichen Intimität. Ich bin bereit zu warten sie ist das wert.

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Tobe
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Beitrag Sa., 08.04.2023, 17:00

Hallo Son Gohan,

es freut mich so sehr, euren Fortschritt lesen zu dürfen und das ihr euch doch so nahe sein könnt.
Sie kann sich glücklich schätzen, einen Partner wie Dich an ihrer Seite zu haben, der so viel Rücksicht auf sie nimmt und sie nicht bedrängt.
Das Kuscheln finde ich persönlich sehr wichtig, denn so könnt ihr euch auch körperlich ohne Sex nahe sein.

Ich finde es ganz gut und auch besser, wenn sie Dir keine Details beschreibt, von dem was vorgefallen ist. Denn dies könnte auch bei Dir etwas auslösen, was Dich dann wiederum beeinträchtigen und hemmen kann.

Ich denke ihr Beide seid auf einem guten Weg, euch auch irgendwann intimer zu begegnen.
Wenn sie das Tempo bestimmt, fühlt sie sich auch nicht bedrängt.
Wichtig ist aber auch, daß Du dabei nicht für immer und ewig auf Sex mit ihr verzichten musst. Denn dann kommen Deine Bedürfnisse auf Dauer zu kurz und dies hält wohl keine Beziehung auf Dauer aus. Für eine Gewisse Zeit, kann man seine eigenen Bedürfnisse zurückstellen, aber nicht für immer.

Da es bei euch aber nun zu einer Annäherung kommt, sehe ich gute Chancen, daß es irgendwann auch weitergehen wird.
Wenn bei ihr der Tod ihres Stiefvaters die “alten“ Wunden wieder hoch geholt hat, könnte ihr auch eine nochmalige Therapie helfen.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.

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Thread-EröffnerIn
Son Gohan
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Beitrag Sa., 08.04.2023, 18:09

@Tobe:

Wir haben über die Möglichkeit einer erneuten Therapie gesprochen sie möchte das im Moment nicht. Sie glaubt das sie diese Phase mit dem was sie in ihrer Therapie gelernt hat sowie meiner Unterstützung selbst überwinden kann.Das bleibt aber definitiv eine Option wen es schlimmer wird.

Sie sagt mir das dass erste mal mit einen neuen Partner, immer etwas schwierig sei und das es an mit der Zeit und den aufgebauten Vertrauen dann leichter wird und sie richtig genießen kann.Mit ihren Ex (sie waren 5-Jahre zusammen) hätte das auch geklappt.Ich denke das es eine dauerhaft Sache sein wird. Die Basis aufgrund einer auch sexuellen Anziehung ist deffinitiv da, alles andere kommt mit der Zeit.

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münchnerkindl
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Beiträge: 9569

Beitrag So., 09.04.2023, 09:41

Son Gohan hat geschrieben: Sa., 08.04.2023, 18:09 @Tobe:

Wir haben über die Möglichkeit einer erneuten Therapie gesprochen sie möchte das im Moment nicht.

Sie sollte aber wissen, dass wenn sie dann später mal eine Traumatherapie machen möchte es aussichtslos ist da zeitnah jemanden passenden zu finden wenn sie es dann mal möchte. Sie also damit rechnen muss dass sie ein Jahr und mehr brauchen wird bis eine Therapie überhaupt anfangen kann. Von daher würde ich das Thema im Auge behalten und ggf auch die Suche nach passenden Therapeutinnen betreiben.

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chrysokoll
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Beiträge: 3711

Beitrag So., 09.04.2023, 09:52

Son Gohan hat geschrieben: Sa., 08.04.2023, 18:09 Wir haben über die Möglichkeit einer erneuten Therapie gesprochen sie möchte das im Moment nicht.
das ist natürlich allein ihre Entscheidung.
Ein wichtiger Punkt ist allerdings was münchnerkindl ansprach: Wenn sie dann eine Therapie braucht und möchte ist es nahezu aussichtslos eine zu finden, schon gar nicht zeitnah.

Und: Pass trotz allem auch auf dich auf. Du bist in einer Beziehung, du bist nicht ihr Therapeut und du bist auch noch da. Auf Dauer funktioniert eine Beziehung nicht in einer Schieflage in der immer einer aufpassen muss was er tut und sagt.

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Thread-EröffnerIn
Son Gohan
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Beitrag So., 09.04.2023, 18:30

Sie hat noch Kontakt zu ihrer damaligen Therapeutin, welche ihr im Fall der Fälle entweder selbst oder zumindest bei der Suche nach einem Therapeuten helfen könnte. Das sollte möglich sein es im Moment versuche ich einfach für sie da zu sein und die gemeinsame Zeit so schön wie möglich zu gestalten. Das ist mein Fokus die Entscheidung über eine Therapie muss sie selbst Treffen. Ich persönlich glaube das eine Therapie nicht von aussen aufgedrängt werden darf, ohne eigene Überzeugung kann das nicht funktionieren

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Betti
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Beiträge: 512

Beitrag Di., 11.04.2023, 14:59

Es ist schön zu lesen, wie sehr du deine Partnerin unterstützt. :) Und das obwohl ihr ja eher noch am Anfang eurer Beziehung steht.

Wenn sie das Gefühl hat, sie schafft diese Phase auch ohne therapeutischer Begleitung ist das ja auch gut. Therapie heißt per se ja nicht immer, dass alles leichter wird. Irgendwann hoffentlich schon, aber wenn man mal mitten drin steckt ist es eben meist harte Arbeit. Und oft geht es einem dann vorerst mal schlechter. Von daher will auch immer gut überlegt sein, wann man Therapie startet.

Wenn sie noch Kontakt zu ihrer ehemaligen Therapeutin hat, ist das sicher hilfreich. Zumal dann doch etwas Absicherung im Hintergrund da ist. Was natürlich nicht gleich bedeutet, dass diese zeitnah Termine anbieten kann. Aber vermutlich besteht dann nicht eine ewig lange Wartezeit.
Und ja, Therapie von außen aufdrängen würde rein gar nichts bringen.

Und wirklich nicht vergessen auch auf dich zu schauen. Mein Mann möchte auch oft Therapeut spielen. Das geht für mich gar nicht. Er sagt sooft zu mir, Betti du kannst mir doch alles erzählen, mit mir über alles reden. Es ist immer noch schwierig für ihn anzunehmen, dass er mein Mann ist und bleiben soll. Gewisse Themen haben in der Beziehung einfach nichts verloren.

Schön, dass du ihr die Zeit gibst Vertrauen aufzubauen. Das klingt nach einer sehr guten Basis. Einfach nur eine schöne Zeit miteinander verbringen, reden, kuscheln, was unternehmen.

Ich wünsche euch, dass ihr es weiterhin so gut schafft. :-)

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