Ja genau, der versteckte Gewinn, da denke ich (bei mir), dass ich in der Beziehung verharre und schlecht loslassen kann, weil ich super gerne Beweise sammele, dass mein Glaubenssatz "ich bin nicht wert geliebt zu werden" immer wieder schön bestätigt wird.traeumend hat geschrieben: ↑Do., 11.05.2023, 19:52 Ich würde vermuten, dass zu den Showstoppern nicht nur die Liebe gehört, sondern auch so eine Art 'Gewinn' den du eben auch aus diesen Mustern ziehst, auch, wenn sie sicher trotzdem sehr schmerzhaft für dich sind. Und dein Verhalten erscheint dir deswegen auch völlig alternativlos.
Das wäre (im Nachgang betrachtet) die beste Alternative gewesen. In der Situation selbst konnte ich gar nicht mehr klar denken, weil ich so fassungslos war und die ganze Zeit dachte, ich bin im falschen Film und krampfhaft überlegt habe, wie ich die Situation entschärfen kann. Auf die Idee zu gehen bin ich (vermutlich auch weil ich verlustängstlich war) nicht gekommen.
Das verstehe ich auch total gut und natürlich sage ich ja auch, dass ich meine Anteile habe und wir uns gegenseitig super gut die Knöpfe drücken. Schwierig ist es halt an solchen Stellen, weil sie ja schon auch in die Entwicklung kommen darf, denn drei Jahre habe ich ausschließlich an mir gearbeitet und ich bin ja auch von der Art her jemand, der dann sagt "ja super, ich hab die Dynamik verstanden, ich muss nur xyz machen und dann wird es klappen", aber so ist es ja nicht, es dürfen beide an der Beziehung arbeiten. Ebenso ist es ja andersrum, wenn sie Abstand braucht und provozierende Dinge sagt (ich will mit meinen Freundinnen telefonieren und das kann ich nicht, wenn Du da bist), dass da auch bei mir Dinge ausgelöst werden, was sie genau weiss und da auch wenig Rücksicht drauf nimmt.traeumend hat geschrieben: ↑Do., 11.05.2023, 19:01 Ich weiß schon auch, was du meinst, aber es ist eben eine Gratwanderung. Natürlich solltest du sagen können, wenn du etwas nicht gut findest, aber wenn eure Dynamik da eine Geschichte hat, in der es auch um Kontrolle geht, dann riecht der/die Partnerin das ganz schnell und empfindet nachdrückliche Fürsorge eben als übergriffig und kontrollierend.
Es ist ja schon so, dass die Beziehung nicht auf Augenhöhe war, weil sie bestimmt hat, ob, wann und wielange wir uns sehen.
Ja, es ist für beide total anstrengend, weil man permanent gegen seine "Gewohnheiten"/Bedürfnisse geht. Bei jemand, der bindungsängstlich ist, ist der Leidensdruck nur nicht ganz so groß/hoch, weil er ja nichts gegen alleine sein hat.traeumend hat geschrieben: ↑Do., 11.05.2023, 19:01 Ich habe in solchen Dynamiken schon auf beiden Seiten gesteckt und insofern beruht das, was ich hier vermute, auf meinen Erfahrungen. Ich würde aus Erfahrung auch sagen, dass beide Seiten extrem anstrengend sind, auch die der/des Fürsorge empfangenden.
Wie alles im Leben ist "eng" ja sehr relativ. D. hat(te) ein engeres Verhältnis zu meiner Mutter, als ich selbst.traeumend hat geschrieben: ↑Do., 11.05.2023, 19:01 Na ja, das ist jetzt evtl. einfach eine Frage der Definition von eng. Eine Beziehung zu einem Elternteil, in der man regelmäßig genug im Kontakt steht, dass sie z.B. die Partnerin so gut kennengelernt hat, dass sich überhaupt das Bedürfnis entwickeln konnte, dass sie ihr schreibt und sie sie im Krankenhaus besucht, ist meiner Definition nach recht eng. Und dass du das willst, habe ich mal daraus geschlossen, dass du, wenn du das nicht auch wolltest, den Kontakt reduzieren und größeren Abstand halten könntest.
Aber es ist nicht so eng, dass man sich 1x/Woche sieht oder schreibt.
Nein, hat nicht nur was mit dem Fahren zu tun, der Ex-Mann hat noch Gefühle für D. und will sie sehen. Mir macht das prinzipiell nichts, weil ich weiss, dass sie nichts von ihm will. Was mich dann aber triggert ist die Sache "wenn Du da bist kann ich mich nicht erholen und nicht mit meinen Freundinnen telefonieren, aber Ex-Mann darf kommen".
Wie gesagt war es mir egal, ob meine Mutter sie besucht oder nicht, ich hatte ja sogar schon angedeutet, dass es ggf. nciht klappen kann, weil D. Ruhe braucht.Zauberlehrling hat geschrieben: ↑Do., 11.05.2023, 19:01 Die Tatsache, dass du dein Gefühl in diesen Worten (heile Familie) beschrieben hast, hat mir dann wieder das Gefühl gegeben, vielleicht war es dir ja wichtig, dass deine Mutter ins KH kommt, damit es dort dann auch eine heile Familie gibt, zu der du eben doch dazu gehörst.