Liebeskummer/Bindungsangst/Krebs

Liebeskummer und Liebessorgen aller Art, sowie Eifersucht und Trennungen sind die zentralen Themen in diesem Forumsbereich (Beitrags-Haltedauer: 1 Jahr).
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Verlust
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Beitrag Sa., 13.05.2023, 11:41

Zauberlehrling hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 21:23 Ja, und wenn die Kluft zu groß ist, sollte man weitersuchen. Wenn mein Partner nicht damit klar kommt, dass ich die Zahnpastatube nicht zudrehe, kann ich versuchen, das zu ändern. Wenn mein Partner nicht mit meinem Optimismus klar kommt, werde ich nichts ändern (können/wollen). Auch nicht, wenn es auf beiden Seiten die große Liebe ist. Über kurz oder lang wird es zum Streitthema werden. Der Unterschied: Das Eine ist eine Gewohnheit, das Andere ein Wesenszug.
D. wollte ja etwas verändern, sie hat die Paartherapie vorgeschlagen. Ob es geklappt hätte, keine Ahnung, aber den Versuch wollte ich zumindest wagen.
Zauberlehrling hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 21:20 Dann ist doch aber eine Trennung die Konsequenz? So habt ihr doch beide kaum etwas von euer Beziehung. Daher verstehe ich das Festhalten an dieser Beziehung auch nicht so wirklich. Das ist doch mehr Kampf als Genuss?
Wenn das immer so gewesen wäre ja. Aber es war ja nicht durchgehend so. Es war ja auch oft so, dass sie von sich aus noch einen Tag länger geblieben ist. Das "anstrengende" kam immer dann, wenn sie auf Abstand kam (Druck hatte, ...) im "normalen" Modus, war sie eher die, die Nähe massiv gesucht hat.
Zauberlehrling hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 21:20 Genauso wenig verstehe ich, dass ihr gegenseitig auf eure Knöpfe drückt, um euch weh zu tun. Wenn ich einen Menschen liebe, dann kenne ich diese Knöpfe zwar meist, drücke sie doch aber nicht. Schon gar nicht bewusst.
Die Knöpfe werden ja nicht permanent bewusst gedrückt (von mir zumindest nicht). Ich glaube jedoch, dass D. das teilweise macht, um Abstand zu generieren und wie bekommt man das am Besten hin? Jemanden zu verletzen. Ob das jetzt bewusst, bzw. vorsätzlich geschieht kann ich nciht sagen.
Zauberlehrling hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 21:20 Was ich aber noch hier lassen möchte, ist dieser Link:

https://www.therapie.de/psyche/info/rat ... m/artikel/

Dort wird auch gut erklärt, welche Vorteile der Helfende warum hat.
Danke!

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Tröte
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Beitrag Sa., 13.05.2023, 11:44

sebi hat geschrieben: Sa., 13.05.2023, 11:38 @tröte: sehe ich auch so
In emotionalen Ausnahmezuständen, wenn der Frontallappen des Gehirns Pause macht und nur noch die Reptilienregionen feuern, sind Ratschläge mehr Schläge als guter Rat.
wobei ich finde, dass verlust sehr reflektiert ist und kritik auch annimmt, aber es macht halt auch der ton die musik.
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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 13.05.2023, 12:01

Verlust hat geschrieben: Sa., 13.05.2023, 11:41 Wenn das immer so gewesen wäre ja. Aber es war ja nicht durchgehend so. Es war ja auch oft so, dass sie von sich aus noch einen Tag länger geblieben ist. Das "anstrengende" kam immer dann, wenn sie auf Abstand kam (Druck hatte, ...) im "normalen" Modus, war sie eher die, die Nähe massiv gesucht hat.

Könnte gut sein dass das genauso zu dem ungesunden Prozess dazugehört. Wenn sich Phasen von emotionalem Verschmelzungswunsch, extremem Nähebedürfnis und Intensität mit Phasen von Abwertung und Distanzierung abwechseln, dann sind die Phasen von extremem Nähebedürfnis nicht "normal" oder "gesund".

Von daher kann man die Frage, kann ich nicht die extreme Nähe und intensive Zuwendung ohne die Phasen von Abwertung, Kontaktabbruch etc haben nur mit nein beantworten, weil beides Teil des krankhaften Prozesses ist.
Die extreme Nähe Phase mag sich ggf gerade für ein Gegenüber das sich auch nach Nähe sehnt sehr angenehm anfühlen, aber es ist genauso Teil der ungesunden Dynamik wie die Abwertung/Kontaktabbruch Phase.

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Lady Nightmare
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Beitrag Sa., 13.05.2023, 12:07

Nimm aus diesem Faden einfach das mit, was dich weiterbringt, und lasse den Rest liegen, Verlust. Und ja, wir kennen weder dich noch deine Freundin persönlich, sind gerade nicht mitten drin in deinem Beziehungsgeschehen, was aber andererseits auch neue Perspektiven reinbringt.

P.S.: Das Rudel Wölfe ist eventuell nur da, weil die Nähe-und Distanz-Problematik ja in vielen Beziehungen ein Thema ist. Rechtfertigen musst du dich ganz sicher nicht, erklären kannst du, wenn du möchtest.

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Zauberlehrling
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Beitrag Sa., 13.05.2023, 12:16

Ich kann ja nur für mich schreiben und mein Eindruck war, dass Verlust mich bzgl. der "Manipulationsaussage" mit gemeint hatte. Das hat Verlust nun aufgeklärt und von meiner Seite aus ist damit alles gut ;-) .
Verlust hat geschrieben: Sa., 13.05.2023, 11:36 "Das Leben darf saftig" sein :lol:
Danke für die Erklärung. Den Begriff hatte ich wirklich noch nie gehört.

Verlust hat geschrieben: Sa., 13.05.2023, 11:36 weil eigentlich es genau die Aussage ist, die Du auch sagtest "Du hättest in der Situation gehen können".
Das möchte ich gern noch erklären. Zu gehen ist sicherlich eine Option. In meinen Augen aber die vorletzte (knapp vor Kontaktabbruch), die ich nur extremst selten einsetzen würde. Weil ich der Meinung bin, dass das das Gegenüber in eine schreckliche Situation bringt. Ich rede halt lieber ;-) .

Außerdem glaube ich nicht, dass ich die Variante ins Spiel gebracht hatte, ich hatte sie nur aufgegriffen. Als eben eine Option. Und gefragt hatte, ob du es ausprobiert hättest. Mag ich jetzt aber auch nicht genau nachlesen und hoffe, das hier reicht zur Erklärung.

Frau Saalfrank hatte damals in ihrer Sendung Kinder (!) regelmäßig wegen nicht allzu großer "Vergehen" auf die stille Treppe geschickt. Das ist mir aufgefallen, obwohl ich die Sendung nur vom Zappen her kannte. Immer, wenn ich bei dem Sender zu der Sendungszeit gelandet war, saß ein Kind auf dieser Treppe. Durch Zufall hatte ich dann Jahre später gelesen, dass sie diese Aktion nun auch kontraproduktiv findet.

Verlust hat geschrieben: Sa., 13.05.2023, 11:36 Ich bin seit 2015 bei ihr und wir haben viele Dinge herausgearbeitet und ich bin meine Schritte gegangen. Natürlich bin ich noch nicht fertig und die aktuelle Situation hat mir wieder neue Erkenntnisse gebracht, an denen ich arbeiten darf.
Dann kannst du mit deiner Therapeutin bestimmt auch die neue Situation beleuchten.
Novembernacht

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Verlust
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Beitrag Sa., 13.05.2023, 12:38

Lady Nightmare hat geschrieben: Sa., 13.05.2023, 12:07 Nimm aus diesem Faden einfach das mit, was dich weiterbringt, und lasse den Rest liegen, Verlust. Und ja, wir kennen weder dich noch deine Freundin persönlich, sind gerade nicht mitten drin in deinem Beziehungsgeschehen, was aber andererseits auch neue Perspektiven reinbringt.

P.S.: Das Rudel Wölfe ist eventuell nur da, weil die Nähe-und Distanz-Problematik ja in vielen Beziehungen ein Thema ist. Rechtfertigen musst du dich ganz sicher nicht, erklären kannst du, wenn du möchtest.
Danke für Deinen wertschätzenden Kommentar.
Ich versuche (und vielleicht ist das auch nicht immer gut) mir die Aussagen zu Herzen zu nehmen, weil ich alles andere als fehlerfrei/perfekt bin. Viele Dinge, die hier gerade hochkommen (Kontrolle, Helfersyndrom) sind sicherlich Punkte, bei denen ich mich noch einmal reflektieren möchte (auch im Rahmen meiner Therapie).

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Verlust
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Beitrag Sa., 13.05.2023, 12:42

Zauberlehrling hat geschrieben: Sa., 13.05.2023, 12:16 Ich kann ja nur für mich schreiben und mein Eindruck war, dass Verlust mich bzgl. der "Manipulationsaussage" mit gemeint hatte. Das hat Verlust nun aufgeklärt und von meiner Seite aus ist damit alles gut ;-) .
Nein, war es definitiv nicht.
Zauberlehrling hat geschrieben: Sa., 13.05.2023, 12:16 Das möchte ich gern noch erklären. Zu gehen ist sicherlich eine Option. In meinen Augen aber die vorletzte (knapp vor Kontaktabbruch), die ich nur extremst selten einsetzen würde. Weil ich der Meinung bin, dass das das Gegenüber in eine schreckliche Situation bringt. Ich rede halt lieber ;-) .

Außerdem glaube ich nicht, dass ich die Variante ins Spiel gebracht hatte, ich hatte sie nur aufgegriffen. Als eben eine Option. Und gefragt hatte, ob du es ausprobiert hättest. Mag ich jetzt aber auch nicht genau nachlesen und hoffe, das hier reicht zur Erklärung.
Ich weiss auch nicht mehr, von wem es genau kam, vlt. hast Du es auch nur aufgegriffen.
Im Nachgang hatte ich ja auch überlegt, ob ich einfach hätte gehen sollen "hey ich merke, du bist da gerade sehr erregt, ich lass dich lieber mal in Ruhe und Du kannst überlegen, was Du möchtest". Keine Ahnung.
Ich bin auch jemand, der Dinge gerne (möglichst sofort) mit einem Gespräch löst. Das war in diesem Moment so gar nicht möglich. Es ist irgendwie ja auch müssig darüber zu philosphieren, ich kann die Situation ja leider nicht zurücknehmen.
Zauberlehrling hat geschrieben: Sa., 13.05.2023, 12:16 Dann kannst du mit deiner Therapeutin bestimmt auch die neue Situation beleuchten.
ja, wir haben jetzt noch 10 Stunden.

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reddie
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Beitrag Sa., 13.05.2023, 13:41

Nicht übelnehmen, ich versuch das nur von der anderen Seite zu beleuchten. Keine Bewertung, eher eine Analyse. Man kann die Vergangenheit nicht mehr ändern, aber die Zukunft. Es geht auch nicht um diese konkrete Situation, die schon allein durch die Narkosenachwirkungen geprägt war (früher hat man Angehörige einfach nicht so früh ans Bett gelassen).

"Ich lass dich lieber mal in Ruhe...." aber es dann doch nicht tun, vor allem nicht "lieber". ;)

Vielleicht eher eine Ich-Botschaft senden. "Ich würde dir so gerne beistehen. Ich hab aber das Gefühl, du willst deine Ruhe. Ich fühle mich hilflos. Ich hab Angst, dass wir uns streiten. Ich will nicht mit dir streiten. Ich will bei dir sein, aber was willst du? etc. (natürlich je nachdem, was du wirklich fühlst).

Liebe Grüße
reddie

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Verlust
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Beitrag Sa., 13.05.2023, 13:47

alles gut, ich nehme Dir das nicht übel.
Ja, das war so "hingeschrieben", aber Du hast natürlich Recht mit den Ich-Botschaften.
Ich hoffe sehr, niemals mehr in eine solche Situation zu kommen.
Danke!

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Verlust
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Beitrag Mo., 15.05.2023, 09:37

Heute ist der Termin bei der Paartherapeutin. Interessanterweise habe ich ein komisches "ängstliches" Gefühl vor diesem Treffen. Zum einen weiss ich nicht, ob ich da alleine bin oder D. mit dabei ist (es wäre unser "normaler" Paarberatungs-Termin gewesen. Beides verunsichert mich, käme sie (was ich für unwahrscheinlich halte), habe ich Angst vor einer möglichen Konfrontation (ok, die Therapeutin ist dabei, aber trotzdem). Kommt sie nicht, ist es eben auch ein "Zeichen", dass sie nichts mit mir zu tun haben will und das macht auch was mit mir.
Zudem habe ich auch "Angst", dass D. ihr genauso schlimme Sachen erzählt hat, wie sie meiner besten Freundin erzählte und die Therapeutin nun auf D. Seite ist. Auch das ist realistischerweise quatsch, aber mein Gefühl ist anderer Meinung.

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sebi
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Beitrag Mo., 15.05.2023, 09:50

Verlust hat geschrieben: Mo., 15.05.2023, 09:37 Auch das ist realistischerweise quatsch, aber mein Gefühl ist anderer Meinung.
Vlt sind das alte Gefühle, die dir das erzählen.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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Verlust
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Beitrag Mo., 15.05.2023, 10:04

ja definitiv. Die ganze Trennung triggert mich und erinnert mich an alte Gefühle. Dieses "ausgegrenzt" und "verurteilt" werden, fühlt sich für mich existenziell bedrohlich an. Auch da jetzt hinzufahren und nicht zu wissen, was mich erwartet, ist ganz schlimm.

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sebi
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Beitrag Mo., 15.05.2023, 10:54

Nur Mut, Verlust!
Die alten Erfahrungen mit diesen Gefühlen dürfen überschrieben werden. Es braucht neue, gesündere, heilende Erfahrungen.
Alles Gute für die Stunde!
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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Verlust
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Beitrag Mo., 15.05.2023, 11:10

vielen lieben Dank. Ich werde auf jeden Fall hinfahren.

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Zauberlehrling
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Beitrag Mo., 15.05.2023, 12:42

Ich wünsche dir ebenfalls eine erfolgreiche Stunde!

Versuch, es als Vorteil zu sehen, dass eure Therapeutin auch euere Interaktionen beurteilen kann. Vielleicht kannst du daraus etwas Positives ziehen.
Novembernacht

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