Hoffnungslos nach Retraumatisierung und widrigen Lebensumständen

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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Sydney-b
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Beitrag Fr., 03.11.2023, 17:40

Wann fängt denn deine Reha an?

Anschließend wäre wahrscheinlich eine Tagesklinik für dich sinnvoll.
Dort hättest du täglich Ansprechpartner und gleichzeitig Kontakte zu Mitpatienten.
Vielleicht könntest du mit Hilfe in der Reha direkt von dort was in die Wege leiten?

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Silberdistel
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Beitrag Fr., 03.11.2023, 18:28

Ich danke Dir, Philosophia und Dir, Sydney-b, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, nochmals zu schreiben.
Ja, ich weiß, dass es hier viele Menschen gibt, die mit Traumatisierungen und Re-Traumatisierungen Erfahrungen haben. Und das tut mir für alle von Herzen leid.
In meinem vorletzten Wohnumfeld hätte ich es leichter gehabt, Unterstützung zu finden. Hier laufe ich gefühlt ständig gegen Mauern, wenn ich als Zugezogene nicht mal in einer Hausarztpraxis aufgenommen werde.
Ich möchte gar nicht klagen, aber ich verzweifle immer wieder von Neuem daran, dass meine Anstrengungen und Bemühungen nicht weiterführen. Ich weiß mir bald nicht mehr zu helfen.
Meine Reha beginnt Anfang Dezember, ist aber weit von meinem Wohnort entfernt. Ob dann von dort aus bzgl. Tagesklinik etwas in die Wege geleitet werden könnte, werde ich sehen.
Ich hoffe sehr, dass ich in der Reha ein Stück weit zu Kräften komme (habe innerhalb weniger Wochen extrem viel abgenommen) und ein wenig Stabilität wiedererlange.

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Philosophia
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Beitrag Fr., 03.11.2023, 18:36

Ich hab dir das nicht geschrieben, um dir zu sagen "hab dich nicht so", sondern einfach, um auszudrücken, dass ich es kenne... weil du gerade eben an einem Punkt bist, wo du so allein für dich bist und dich so fühlst. Mir hilft das manchmal einfach, wenn mir das andere sagen. Dir offenbar nicht.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Silberdistel
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Beitrag Fr., 03.11.2023, 18:44

Doch Philosophia, entschuldige bitte. Das hilft mir, Deine Worte haben mich sehr gerührt (letztlich war gerade dies der Grund, dass ich hier schreibe - weil ich dachte, wenn Menschen verstehen, ansatzweise nachempfinden können, dann hier).
Und ja, ich habe 'es' überlebt.
(Aber ich wünsche mir einen anderen Zustand als den 'nur zu überleben'.)

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Philosophia
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Beitrag Fr., 03.11.2023, 18:50

Klar - das kann ich so gut verstehen!!! Wirklich. Ich weiß, überleben reicht nicht, ich will auch leben. Ich geb die Hoffnung nicht auf, den Überlebensmodus wieder hinter mir zu lassen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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candle.
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Beitrag Fr., 03.11.2023, 19:09

Ich kann deine Situation schon gut nachvollziehen. Mir ging es ähnlich als ich in Rente kam. Plötzlich ist man finanziell wirklich am Abgrund und als ich versucht habe Hilfe zu suchen beim Sozialdienst, wurde mir unterstellt, dass ich gesund sein, weil ich so "wortgewandt" war.
Es war wirklich schwierig, weil ich dann auch noch in einer Gegend wurde wo das Klientel nicht unbedingt "mir" entsprach, aber ich kannte mich in der Stadt nicht aus und bin dann in diesen Brennpunkt gelandet.
Leider war es durch meinen Beruf so, dass wir alle verstreut lebten, ich hatte dann auch keine Freundin in der Nähe.
Oft habe ich die Telefonseelsorge angerufen, aber die waren meistens auch überfordert.
Einen Tipp fand ich ganz gut als ich auch geplagt war von Albträumen etc. mir das Schlafzimmer als Beispiel möglichst kuschelig zu gestalten. Ich mußte da jetzt nichts einkaufen, habe nur ein wenig umgestellt.
Mein Hund war da auch die Rettung, sonst hätte ich mich nur Zuhause eingeigelt.

Wichtig ist wohl einfach irgendwo anzufangen und jede Kleinigkeit quasi zu feiern, die man geschafft hat.

Ich habe damals haufenweise youtube Videos angestellt mit Meeresrauschen oder Regen um ein bißchen runterzukommen oder ich habe Traumreisen eingestellt. Das hat mir alles dann doch etwas geholfen. Im TV bin ich dann auf "Rosamunde Pilcher" umgestiegen, weil ich mit Filmen mit gewaltvollen Inhalten nicht mehr umgehen konnte.
Es ist wirklich nicht einfach auf schöne Dinge den Fokus zu legen, aber es hilft. Ich weiß ja nicht was es für dich noch geben könnte um diese schwere Zeit zu überbrücken? Kreativität hilft da ungemein.

Lieben Gruß
candle
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Thread-EröffnerIn
Silberdistel
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Beitrag Fr., 03.11.2023, 19:45

Danke Philosophia, es tut mir gut, verstanden zu werden, und die Vorstellung, sowie das Wissen, dass es noch jemanden gibt, der die Hoffnung nicht aufgibt, ebenfalls. Daran werde ich denken.

Danke auch Dir candle für Dein Verständnis. Ich hab schon ein paar Dinge, die mir gut tun (mein Hund, bestimmte Musikstücke, ein Spaziergang, Fotos, Stricken). Manchmal nur scheint all das nicht zu reichen... Ab und an kann ich mich auch an folgendem Satz 'festhalten': >Nichts bleibt wie es ist.<

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