Verlängerung VT über 80h

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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Shukria
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Beitrag Mo., 27.11.2023, 14:20

@ neue Wege, wir machen zur Zeit enorm viel Konfrontation und das schlaucht extrem. Zur Zeit hab ich ein Stopp eingelegt weil ich Pause davon brauche, aber es stehen noch mindestens eine aus und einige Themenbereiche mit Trauma hab ich gut weggepackt, da sie mit dem Alltag nicht soviel zu tun haben liegen die irgendwo weit hinten und stauben ein.

Ansonsten immer wieder Mittelwege finden in den Handlungen, Gedanken, Emotionen.
Lernen zu entspannen und auszuruhen solche Sachen halt, positive Gegendungebzu den Traumafolgestörungen finden.

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Shukria
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Beitrag Mo., 27.11.2023, 14:22

Warum findet man eigentlich im Netz und bei den Kassen so wenig, im Prinzip nichts zum Thema Stunden über dieses vorgegebene Kontingent?

Es gibt nicht mal ein Verweis wie das abläuft, ich finde das irritierend.

Wenn man bei Therapeuten auf die Internetseite geht steht dort 60, in Ausnahmefällen 80h und dann wäre definitiv Schluss.
Wissen die das nicht oder wollen sie es nicht an die große Glocke hängen 🤔

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Montana
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Beitrag Mo., 27.11.2023, 15:15

Es funktioniert in der Regel einfach nicht, weil Kassen mit der Zwei-Jahres-Frist argumentieren. Tun sie wirklich! Man müsste also klagen. Und das macht erstmal sehr viel Arbeit, der Ausgang ist ungewiss, und Patienten stehen eh Schlange.

Ein Verfahrenswechsel bedeutet inzwischen nicht mehr, dass das Kontingent neu anfängt. Eine VT würde auf eine neu begonnene Analyse komplett angerechnet. Und jemand gutes zu finden ist eh schon so schwer, ein kompletter Neuanfang auch beim besten Therapeuten ein Neuanfang mit entsprechendem Aufwand, was Stunden frisst...

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 27.11.2023, 15:24

Shukria hat geschrieben: Mo., 27.11.2023, 14:22 Warum findet man eigentlich im Netz und bei den Kassen so wenig, im Prinzip nichts zum Thema Stunden über dieses vorgegebene Kontingent?
die Kassen haben ganz sicher kein Interesse daran die "Tricks" mitzuteilen wie Patienten doch mehr Stunden bekommen.
Die kommunizieren lieber die harte Grenze. Sachbearbeiter bei den Kassen haben da oft auch keine Ahnung.
Und Therapeuten? Nunja, die guten Therapeuten werden versuchen mit einzelnen Patienten bei Bedarf doch Lösungen zu finden. Die schreiben aber nun auch nicht auf ihre HP "ich kenne Tricks und Lösungen". Dürfen sie vermutlich auch nicht.
Also wenn sie denn überhaupt eine HP haben, was hier schonmal die wenigsten haben, die sind nämlich auch so total ausgebucht
Ich finde das trotzdem empörend. Würde ich in eine Klinik gehen, dann würde ich dort an Kosten ein Vielfaches verbrauchen von einem Jahr Therapie.

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Montana
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Beitrag Mo., 27.11.2023, 16:10

chrysokoll hat geschrieben: Mo., 27.11.2023, 15:24 Würde ich in eine Klinik gehen, dann würde ich dort an Kosten ein Vielfaches verbrauchen von einem Jahr Therapie.
Ja, ist den Kassen egal. Eine Bekannte von mir hat eine private Versicherung und da ist keine ambulante Therapie eingeschlossen. Sie bekommt die auch nicht mit dem Argument, dadurch könnten effektiv Kosten gespart werden. Die Versicherung möchte tatsächlich lieber Jahr für Jahr Monate an stationärer Therapie bezahlen. Und muss das demnächst auch wieder tun, denn ohne Therapie geht es nicht. Über Krisenintervention geht das halt leider nicht hinaus, weil man jedesmal wieder mit neuem Therapeuten komplett von vorne anfängt.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 27.11.2023, 16:17

ja, ich glaube mit privater KV ist man noch schlechter dran, wenn man nicht umfassend Therapie mit abgesichert hat. Oder selber zahlen kann. Da ist man gesetzlich versichert echt noch besser dran.
Ich möchte für mich keine Klinikaufenthalte mehr, ich hatte genug. Aber mit meiner Diagnose und meinen Symptomen könnte ich das jederzeit.
Vermutlich sind Klinikaufenthalte bei den Kassen eine andere Kostenstelle und es ist sehr bequem für alle dass es so geregelt ist. Psychisch Kranke haben da keine Lobby und auch keine Kraft aufzubegehren und versuchen irgendwie mit individuellen Lösungen durchzukommen

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Shukria
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Beitrag Mo., 27.11.2023, 16:26

Ja zumal bei Klinik auch der Arbeitgeber dann nicht mehr zahlen muss wenn es die gleiche Erkrankung ist.
Ich hab mir das auf alle Fälle als Option offen gelassen das ich dann eben zum Intervall gehe, dann wird halt Klinik bezahlt und Krankengeld.

Wenn das das Angebot ist, warum nicht. Wenn man immer in die gleiche Klinik geht hat es den Vorteil, das man zumindest die Strukturen kennt und es ist ja auch okay dann wenn die Therapeuten wechseln da man ambulant ja beim eigenen bleibt. So kommen auch noch mal neue Impulse in den Therapieprozess oder man merkt, hey der kennt mich nicht, labert aber genau das gleiche wie die ambulante Therapeutin, wahrscheinlich ist da doch was dran 😉

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lisbeth
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Beitrag Mo., 27.11.2023, 16:59

Shukria hat geschrieben: Mo., 27.11.2023, 14:16 @lisbeth, magst du vielleicht mal schreiben was ihr für Wege gefunden habt?
Das waren jetzt keine großen "Tricks" oder Dinge die am Rande der Legalität gewesen wären.
Das waren 2 reguläre Therapien mit maximaler Stundenzahl (VT 80 und analytische TP 300).
Nach der VT für ca. 6 Monate Quartalsstunden und selbst gezahlt, zur Überbrückung bis ich eine TfP-Therapeutin gefunden hatte.

Krankenkasse hatte auf Anfrage beim Antrag für die TfP auf das Gutachten verzichtet. Das war aber eine Einzelfallentscheidung und nichts was einklagbar wäre.
TfP mit offiziell 25 h KZT. Den Verlängerungsantrag hatte die Therapeutin nie gestellt, hat mich aber weiter behandelt, insgesamt hat sie aber nicht mehr Stunden behandelt als im Maximalkontingent gewesen wären. Dann Therapieabbruch durch mich, wegen der schwammigen Rahmenbedingungen. Ich litt immer mehr darunter, sie wurde mir gegenüber immer aggressiver und vorwurfswoller, irgendwann ging es nicht mehr.

Die Analytische Therapie läuft seit 2018, allerdings war die Anfangsphase (war meine Entscheidung) sehr langsam und verhalten (ca. alle 4-6 Wochen ein Termin), wir haben auch während der Therapie lange Phasen nur mit 1h pro Woche gearbeitet, auf meinen Wunsch hin, weil ich bei 2h pro Woche innerlich immer so aufgewühlt war, dass es laufend zwischen uns eskaliert ist. Ist eher ungewöhnlich in einer Analyse und macht sicherlich auch nicht jede:r Therapeut:in mit, weil es dem Verfahren eher zuwider läuft. Die Analytikerin war auch erst skeptisch, hat sich aber auf einen Versuch eingelassen und nach der "Probezeit" war dann offensichtlich, dass es mit nur 1h pro Woche deutlich besser und konstruktiver ist. Die kassenfinanzierten Stunden sind seit Anfang 2023 aufgebraucht, seitdem zahle ich selbst, aber wir sehen uns auch nur noch ca. 1x pro Monat. Haben für Anfang nächsten Jahres (wenn meine Ausbildung fertig ist) noch eine Serie mit enger getakteten Terminen geplant für Verabschiedung, Retrospektive usw. Dann bin ich "geheilt" entlassen ;) .

Transparenzhalber noch die Info, dass ich in dieser ganzen Therapie-Zeit auch zwei längere Klinikaufenthalte hatte (12 Wochen), plus Reha (7 Wochen) und LTA-Evaluierung (6 Wochen) und in dieser ganzen Zeit keine ambulante Therapie stattfand, das summiert sich ja auch schon fast auf ein Jahr (minus Urlaub/Krankheit..)
Und: Ich hatte lange Zeit parallel auch ambulante Kunsttherapie, das hat bei mir über lange Phasen auch zur Stabilisierung beigetragen (erst als Ergo-Verordnung, später als Selbstzahlerin (meine Psychiaterin hätte die Ergo-Verordnung aber auch weiterlaufen lassen, mir ist da die KT abhanden gekommen)).
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Montana
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Beitrag Mo., 27.11.2023, 19:02

Shukria hat geschrieben: Mo., 27.11.2023, 16:26 Wenn man immer in die gleiche Klinik geht hat es den Vorteil, das man zumindest die Strukturen kennt
Aber das kann man sich ja nicht unbedingt aussuchen. Ich wäre nach dem ersten Klinikaufenthalt in die gleiche Klinik nochmal gegangen. Dazu musste ich nach einem Jahr Wartezeit den ganzen Bewerbungsprozess nochmal durchlaufen (dauert dort jeweils mehrere Monate). Ergebnis: ich soll einfach arbeiten gehen, bei mir sei ansonsten eh nichts zu retten. Merkwürdige Aussage. Arbeiten ging ich sowieso, aber nicht mehr allzu lange. Denn während der Wartezeit auf einen Platz in einer anderen Klinik (15 Monate gewartet), ging ich in die EM-Rente. Auch in diese Klinik wäre ich nochmal gegangen und: ich musste nach einem Jahr Wartezeit wieder einen Bewerbungsprozess durchlaufen um auf die Warteliste zu kommen. Aber ich wurde wieder abgelehnt, weil ich zu schwer krank sei und sie inzwischen das Konzept der Bezugspflege abgeschafft hatten. Das würde mich ja überfordern, in die Klinik zu kommen, also ginge es nicht.

Ja, was will man da denn machen? Ich hätte wieder eine neue suchen müssen, aber das wollte ich dann echt nicht mehr. So mal eben macht man das nicht, und sich dann wieder eine Ablehnung abholen, das ist schon etwas, was man auch erstmal aushalten können muss.

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Shukria
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Beitrag Mo., 27.11.2023, 19:57

Mein ich weiß Montana, es kam sicher sehr flapsig rüber von mir.

Ich hab damals sehr mit mir gekämpft - geh ich noch mal in eine Klinik und auch viel Angst gehabt abgelehnt zu werden.
Aber Bewerbungsprozess klingt schon schlimm. Man bewirbt sich ja eigentlich nicht wie um ne Arbeit zb sondern sucht einen Behandlungsplatz.

Es gibt Kliniken da sind die Wartezeiten auf ein Vorgespräch und einen Platz deutlich geringer als ein Jahr, in der Summe.

Ich hab es nur eigentlich für mich ausgeschlossen gehabt noch einmal stationär zu gehen für Traumakonfrontation und will das lieber ambulant machen bei der Therapeutin die ich kenne.

Andererseits wenn die Stunden nicht reichen sollten, dann denke ich auch um und denke, gut dann gehe ich für die Konfrontation in eine Klinik. Es bringt mich auch weiter und spart mir Stunden im ambulanten Setting.

Ich bin da wirklich sehr pragmatisch inzwischen unterwegs. Und denke, die Arbeit mache ich mir, es geht um mich und wenn die Kasse diese Option bezahlt, okay dann nutze ich das.

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Montana
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Beitrag Mo., 27.11.2023, 20:36

Für mich hatte es sich dann damit erledigt, dass ich Mutter geworden bin. Da gibt es einfach gar keine Wahl mehr, für Wochen stationär in eine Klinik zu gehen für etwas, was ambulant geht und nur von der Kasse nicht bezahlt wird. Wobei ich tatsächlich auch nicht nachvollziehen kann, wie man in einer Klinik mit einem fremden Therapeuten plötzlich über Themen sprechen will, die schwierig sind. Das waren für mich damals alles nur Versuche, überhaupt mal Boden unter die Füße zu bekommen, weil die ambulanten Therapeuten jeweils ein Griff ins Klo waren. Jetzt, wo ich jemanden gefunden habe, kann ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen, es in einer Klinik überhaupt nochmal versuchen zu wollen. Wenn ich allein daran denke, dass beim letzten Mal die Einzeltherapeutin zwischendurch auch noch drei Wochen Urlaub hatte...und ich dann mit einer Vertretung schon wieder von vorn anfangen sollte...nee...

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Shukria
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Beitrag Mo., 27.11.2023, 22:13

Wenn die Therapiedichte hoch genug ist (Kontakt zum Einzeltherapeuten 3-4 mal/Woche) geht das schon und wenn das Thema vorher eingegrenzt wird.

Aber ja es ist immer nur eine kurze Wegbegleitung und dennoch kann es viele Anstöße geben und es besteht auch die Option auf Tagesklinik mit kleinen Kindern - also wenn man das Glück hat eine TraumaKlinik in der Nähe zu haben mit der man vom Konzept her klar kommt.

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Montana
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Beitrag Mo., 27.11.2023, 22:35

Ich kenne halt nur 50 Minuten pro Woche, wahlweise als ein Termin von 50 Minuten oder zwei von je 25. Da kann man sich dann ausrechnen, was bei einem Aufenthalt von z.B. 12 Wochen (mein längster) mit dreiwöchigem Urlaub der Therapeutin, an Therapiestunden zusammenkommt. Da stimmt dann halt irgendwie auch das Preis-Leistungs-Verhältnis so überhaupt nicht. Was man für das Geld das die Klinik bekommt an echter Therapie bezahlen könnte...

Hier gibt es überhaupt keine Traumaklinik in so naher Entfernung, dass da Tagesklinik in Frage käme. Und die beiden nächsten habe ich eh schon "verbrannt". Aber was ich an Tagesklinik auch echt schwierig fände, das ist die fehlende Möglichkeit zum Rückzug. Man hat ja eh die meiste Zeit nichts zu tun und würde sich bei einem stationären Aufenthalt ins Zimmer begeben, könnte sich auch hinlegen, heulen, was auch immer tun. In einer Tagesklinik würde man dann was tun? Stundenlang in irgendwelchen Aufenthaltsräumen andere Menschen um sich haben? Meine Stiefmutter hatte dieses Jahr eine ambulante Reha nach einer orthopädischen OP und hat aus den oben angeführten Gründen gesagt: NIE WIEDER. Wenn das andere Kniegelenk auch ersetzt werden muss, dann wird es definitiv keine ambulante Reha danach geben.

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Shukria
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Beitrag Di., 28.11.2023, 09:05

Letztlich muss ja jeder schauen was er braucht, ich hab halt nur festgestellt das es schon Optionen über Kliniken gibt auch wenn das auf den ersten Blick nicht so aussehen mag.

Ich hab halt immer Rückzugsnöglichkeiten gesucht und gefunden. Sowohl im stationären als auch teilstationärem Setting. Da hat’s nur etwas mehr erfindungsreichtum und leichte Regelverletzungen😉 gebraucht um ruheorte ausfindig zu machen.

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chrysokoll
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Beitrag Di., 28.11.2023, 13:56

Hier muss sicher jede und jeder die passende Lösung finden. Oder auch einfach nehmen was irgendwie geht.

Ich fände es schwierig mir mittels leichter Regelverletzungen sowas wie Rückzug zu verschaffen. Allerdings brauche ich das auch wirklich dringend, und zwar als sicheren Ort, wo ich mich hinlegen und eine Tür zumachen kann. Einen privaten Raum, sonst halte ich das nicht aus.
Aber auch das ist sicher für jeden anders und hängt von den Gegebenheiten ab.

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