Grund für meine Depressionen die Schilddrüse?

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sonnige zukunft
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Grund für meine Depressionen die Schilddrüse?

Beitrag Sa., 27.09.2008, 20:27

hi leute,

von zeit zu zeit besuche ich dieses forum hier. immer dann, wenn ich mal wieder unterstützung brauche und merke, dass ich in löcher falle oder mir mit den kindern wieder mal alles zu viel wird.

das letzte jahr war sehr anstrengend für uns. die kinder hatten einen schulwechsel und mußten viel aufholen. das ist natürlich an mir hängen geblieben. ich bin alleinerziehend, falls es einige noch nicht wissen. auch den rest des alltags muss ich alleine mit den kindern schaukeln (bis auf einen tag, an dem meine mama mir trotz ihrer fast 70 jahre den ganzen tag im haus ist und wäscht und kocht und bügelt und am nachmittag die kinder nach der schule betreut).

im frühjahr machten sich dann eigenartige dinge bei mir bemerkbar. ich begann, dinge zu vergessen, freud'sche versprecher waren an der tagesordnung, ebenso beim tippen (wie hier) verwechsle ich ständig buchstaben (ich korrigier es dann eben...., deshalb merkt man es nicht). das alles ist mit großen anstrengungen verbunden, weil ich mich so konzentrieren muss. zudem ist mein sohnemann in die pubertät gerauscht, mit freundin, schule verweigern, etc. oftmals hatte ich aussetzer und hab' zu hause nur noch geschimpft mit den kindern. sport oder andere freizeit für mich - dafür war keine zeit. nach und nach haben sich schwindelgefühle eingeschlichen. das äußerte sich derart, dass ich ich liegen die augen nicht öffnen konnte, weil sich alles gedreht hat. ich muss dazu sagen, dass ich all diese symptome auf mein lädiertes nervenkostüm zurück geführt habe. "ich werde wohl zu dumm sein, um das mit den kindern, dem beruf, dem haushalt zu schaukeln. das bischen überforderung gehört zum frausein ja dazu!"

trotzdem bin ich dann mal zu unserem betriebsarzt und habe blutdruck und kreislauf checken lassen - alles in ordnung. die darauffolgenden 2 monate hatte ich einige neurologische und kardiologische untersuchungen, um den schwindel abzuklären. die kardiologen haben dann eisenmangel diagnostiziert. mensch, war ich froh, endlich zu wissen, warum es mir so elend geht. die vergangenen 5 wochen habe ich fleissig eisenpräparat zu mir genommen und vergangenen dienstag dann die abschlussblutuntersuchung. eisenmangel behoben, aber:

am mittwoch vormittag hat mich dann meine hausärztin im büro angerufen, sie faxt mir den befund, ich müsse ganz dringend einen termin in der nuklerarmedizin ausmachen, es stimme was nicht mit der schilddrüse. Ich solle die werte vorlesen, wenn ich den termin ausmache. gesagt getan, vorgestern habe ich dann schon einen termin gehabt, blutanahme, anamnese, szintigraphie, ultraschall. gestern in der früh um 8.00 Uhr mußte ich zur befundbesprechung. ich kam auch gleich dran. ein wert hat zwar noch gefehlt, aber ich habe eine schilddrüsenüberfunktion und muss seit gestern tabletten nehmen. hashimoto, ob es morbus basedow ist, steht noch nicht fest. genau kenne ich mich noch nicht aus, habe mir ein forum gesucht und bin jetzt dabei, mich über diese krankheit zu informieren.

als symptome werden genannt: angst, emotionale schwankungen, schwäche, zittern, herzklopfen, hitzeintoleranz, vermehrtes schwitzen, ....

ursache für die überfunktion: laut meiner nuklearmedizinischen ärztin ist unter anderem stress dafür verantwortlich.

als ich gelesen habe, dass emotionale schwankungen aufgrund der schilddrüsenüberfunktion und das im zusammenhang mit stress einhergeht, ist mir ein licht aufgegangen. ich bin mir fast sicher, dass ich diese schilddrüsenprobleme schon lange habe, das grundlos in löcher fallen hat nun einen namen bekommen. gut, nur das allein wird es nicht sein, eine kombination aller faktoren ist sicherlich für depressive verstimmungen bei mir verantwortlich.

eine lehre habe ich aus dieser geschichte gezogen: wenn ich mir unbekannte symptome (depression etc.) an mir feststelle, dann gehe ich zum arzt, weil es auch physische ursachen haben kann.

wie es nun weitergeht, weiß ich noch nicht, es wird sich sicherlich in meinem leben etwas ändern müssen.

sonnige zukunft
Alle guten Grundsätze sind in der Welt schon vorhanden... man braucht sie nur anzuwenden...
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F43_1
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Beitrag Sa., 27.09.2008, 21:17

Ich zweifle ein wenig an dem was du sagst. Grund:

EIn Hashimoto ist ein entzündlicher Prozess und kein vegetativer (Stress)!

Beides Zusammen geht nicht! Entweder hast du da etwas falsch aufgenommen oder etwas anderes stimmt da nicht.

Ist ziemlich einfach festzustellen. Wenn die Antikörper fürn Hashimoto abgenommen haben und die erhöht sind, dann hast du auch einen, sonst nicht!
Immer Mensch bleiben!

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Dunkle
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Beitrag Sa., 27.09.2008, 21:30

Liebe Du mit dem wunderbar positiven Namen,

Dein Name sei Programm!

Von Allein-Mama zu Allein-Mama:
sonnige zukunft hat geschrieben: wenn ich mir unbekannte symptome (depression etc.) an mir feststelle, dann gehe ich zum arzt, weil es auch physische ursachen haben kann. wie es nun weitergeht, weiß ich noch nicht, es wird sich sicherlich in meinem leben etwas ändern müssen.
Ich finde es auch erstmal erleichternd, eine medizinisch klare Diagnose zu haben. Bald wird es Dir mit diesen speziellen Symptomen besser gehen.
Aber Du spürst ja schon selbst, dass das nicht alles ist.
Ich weiß ja nun selbst aus eigenem Alltag, wie es Dir so etwa geht, oobwohl meine Süße erst sieben ist und mir eigentlich fast nur Freude macht.

Du weißt ja auch, dass der Stress sich nicht so einfach reduzieren lässt, weil die Kinder eben immer da sind, auch wenn die schwierigen Pubertätsphasen dann man vorbei sind.

Was Dir immer alle raten: Nimm Dir mehr Zeit für Dich usw. usw. Ich bin ganz sicher, das kennst Du. Versuchst Du es auch wirklich?
Ich habe so ungefähr drei WOchen im Jahr, wo ich zwar arbeiten gehe, aber mein Kind irgendwo anders ist, bei meinem Bruder u. Familie, bei der Oma o.ä. Diese Zeit ist so wichtig für mich! Gehst Du wneigstens einmal in der Woche abends mal aus dem Haus?

Aber was das Wichtigste ist: Du brauchst Deine Kraft ja auch für später, für eine Zeit, in der die Kinder dann flügge werden. Dazu brauchst Du seelische Stabilität, damit Du eine gesunde und lebensfrohe Frau bleibst. Ich rate Dir dringend, Dir therapeutische Unterstützung zu suchen. Ich mache es, investiere viel dafür und es "rettet" mich sehr sehr oft. Ich habe sonst auch eigentlich nur gute Freundinnen, die leider 200 km weiter weg wohnen, um meine "Löcher" mal jemandem mitzuteilen. Seit ich nun regelmäßig "Löcherforschung" mit professioneller Hilfe betreibe, geht es mir nach und nach besser. Daraus profitiert auch mein Kind! Das merke ich an ganz konkreten Beispielen. Ich bin tatsächlich ausgeglichener...!

Dir alles alles Gute und denke an Dich!
Deine Dunkle

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sonnige zukunft
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Beitrag Mi., 01.10.2008, 09:12

F43_1 hat geschrieben:Ich zweifle ein wenig an dem was du sagst. Grund:

EIn Hashimoto ist ein entzündlicher Prozess und kein vegetativer (Stress)!

Beides Zusammen geht nicht! Entweder hast du da etwas falsch aufgenommen oder etwas anderes stimmt da nicht.

Ist ziemlich einfach festzustellen. Wenn die Antikörper fürn Hashimoto abgenommen haben und die erhöht sind, dann hast du auch einen, sonst nicht!
Hallo F43_1,
ich weiß ja nicht, wer du bist und was du beruflich machst, aber ich finde es nicht ok von dir, mich hier derart einfach 'abzutun'.

Meinen Satz: "....gut, nur das allein wird es nicht sein, eine kombination aller faktoren ist sicherlich für depressive verstimmungen bei mir verantwortlich....", den hast du wohl überlesen.


In der Zwischenzeit habe ich mich in einem Schilddrüsenforum angemeldet und möchte hier zwei Beiträge verlinken, da ich der Meinung bin, dass es dem einen oder anderen User hier weiterhelfen kann:

Schilddrüse und Psyche !!! Sehr interessant: http://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?t=1097904

Zusammenfassung Schilddrüse und Psyche von PD Dr. Joachim Feldkamp für das Forum Schilddrüse e.V.:
http://www.mcbonn.de/infos/www.mcbonn.d ... e_2008.pdf

PS: auch im Schilddrüsenforum bin ich unter dem selben Nick zu finden.

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sonnige zukunft
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Beitrag Mi., 01.10.2008, 09:34

Liebe Dunkle,

vielen Dank für deinen lieben Beitrag. Da es mir in den letzten Tagen nicht so gut gegangen ist und ich diese Woche sogar im Krankenstand bin, komme ich jetzt erst dazu, dir zu antworten (siehe Beitrag im Schilddrüsenforum).

1. Ich denke auch, dass es nicht nur an der Schilddrüse alleine liegt, doch meine vereinzelten 'Aussetzer' müssen ja von irgendwoher kommen. Mit ein Grund ist meine SD-ÜF (Schilddrüsenüberfunktion) aber mit Sicherheit.

2. Es ist auch bei mir so, dass mir die beiden Kinder meist große Freude bereiten. Auch wenn Sohnemann mehr als rebelliert und motzt, er macht dann seine Sachen schlussendlich doch. Ich beziehe mich hier auf Schule und Hausarbeit. Das ständige Grenzensetzen kostet aber sehr viel Kraft. Für ihn ist es selber sicherlich auch nicht angenehm.

3. Wem sagst du das, dass Stress sich nicht so einfach reduzieren läßt!

4. Zeit für mich? Die Kinder sind alle zwei Wochenenden beim Papa, jedes Jahr 3 Wochen am Stück mit ihm im Urlaub, tageweise in den Ferien auch bei meiner Mama zu Hause. In dieser Zeit kann ich dann in Ruhe arbeiten, ohne mir denken zu müssen, dass dieses und jenes noch zu erledigen ist. In dieser Zeit kann ich auch meine Freundinnen treffen, abends essen gehen, mit dem Nachbarshund eine Runde im Wald drehen, gemütlich bei den Nachbarn sitzen.
Heuer konnten wir sogar eine Woche mit einem Bekannten in seinem Wohnmobil Urlaub in Italien verbringen.
All das tut mir sehr gut - und dennoch, das körperliche Allgemeinbefinden hat sich den Sommer über nicht verbessert. Deshalb die ärztliche Abklärung und nun die Diagnose SD-ÜF.

5. In zwei Wochen beginnt mein Sprachkurs, Russisch für Anfänger. Das muss ich allerdings noch abklären, ob ich da wirklich hin kann, weil ich da mit dem Auto fahren muss - und derzeit bin ich nicht 100%-ig verkehrstauglich. Mir würde es total leid tun, wenn ich da nicht hin kann, weil ich mich schon so darauf freue und es mit den Kindern vereinbart ist.

6. Zur seelischen Stabilität fällt mir ein, dass ich gut daran getan habe, mich von einem 'Bekannten' nicht mehr kontaktieren zu lassen. Diese Beziehung hat imens viel Kraft gekostet und Energie abgezogen......... Deshalb auch meine Posts in deinem Beitrag und da, wo es über die Partnerbörsen geht.
Mein wöchentlicher Lieblingssport ist, mit meiner Tochter in den Reitstall zu fahren, habe mir selber auch gerade wieder einen 10-er Block gegönnt. Das ist Erholung pur, weil ich da nur mit meinem Sonnenschein unterwegs bin. Was nicht heißen soll, dass Sohnemann keiner ist. Der genießt in der Zwischenzeit dann die 'Alleinherrschaft' zu Hause, was ihm auch ganz gut tut.

7. Professionelle Löcherforschung betreibe ich auch von Zeit zu Zeit, letztes Jahr zum Schulumstieg, haben die Kinder und ich gemeinsam einen Systemiker für 2 Monate an unserer Seite gehabt. Es hat ganz gut getan. Im Frühling konnte ich mich mit einem Mitarbeiter der Erziehungsberatung wegen der beginnenden Pubertät austauschen. Das fehlt im Moment, weil ich wenig Zeit habe.

Wünsche dir einen schönen Tag und alles Gute!

sonnige zukunft
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powergirl
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Beitrag Mi., 01.10.2008, 09:42

Hallo sonnige zukunft - schöner nickname

Ich kenn leider das Problem mit der Schilddrüse leider an einer Unterfunktion also mein TSH - Wert ist erhöht nehme schon zirka 1 Jahr Euthyrox jeden Tag eine viertel Tablette und mir geht es damit sehr gut.

Ich glaube auch zu wissen dass die meine Depression und meine Gewichtszunahme von der Schilddrüsenfehlfunktion kommt.

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F43_1
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Beitrag Mi., 01.10.2008, 10:54

Ich nehme deine Kritik zur Kenntnis und meinte damit nur, dass ein Hashimoto eine entzündliche , nicht stressinduzierte Erkrankung ist.

Wenn du daraus mehr machst, ist das legitim. Den grund meines Zweifelns habe cih angegeben und da steht nichts von: Du bist dumm.

So verstehst du des wahrscheinlich.
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Thread-EröffnerIn
sonnige zukunft
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Beitrag Do., 09.10.2008, 12:01

Im Zuge der Recherche über meine Schilddrüsenerkrankung habe ich einen weiteren interessanten Hinweis erhalten, es geht um Jodunverträglichkeit.

Durch Jod erzeugte Beschwerden können im Zusammenhang mit der Schilddrüse unter anderem sein:

- Nervösität, Reizbarkeit, Aggressivität, Schlafstörungen
- Depressionen, Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Sehstörungen, Hautprobleme, Schuppenflechte
- ....

Ich stelle den Link einfach mal so hier rein.

http://www.jodkrank.de/index.html

sonnige zukunft
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Realitätskorrektur
Helferlein
Helferlein
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Beiträge: 54

Beitrag Fr., 10.10.2008, 06:54

Aloha Sonnige Zukunft,


Meine Liebe leidet ebenfalls an Hashimoto-Thyreoiditis.
Und ganz besonders in Streßphasen ist sie sehr psychisch labil.
Normalerweise wechselt Hashimoto mit der Ord-Variante, d.h. in der Regel sind die Betroffenen mal völlig überdreht und dann wieder total depressiv.
Wird auch oft mit einer manisch-depressiven Störung verwechselt.

Die Medikamentation zeigte sich bei einer Bekannten sehr erfolgreich, hoffentlich liegt hier Dein Weg in die sonnige Zukunft.


Love,
Realitätskorrektur.

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aeneon
sporadischer Gast
sporadischer Gast
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Beiträge: 6

Beitrag Sa., 11.10.2008, 09:28

Ich habe auch gelesen und gelesen und gelesen und versucht organische ursachen fuer meine Depression zu finden. Es kann soooooo vieles sein. Was die wenigsten wissen, ist das eine Fruktose, Laktose, Gluten, Weizen Allergie ebenso zu Depressionen fuehren KANN. Allergien sind schlecht, weil wohl der Darm irgendwie mit allem zusammenhaengt. Bin kein Fachmann. Aber das kann es eben auch sein. Wollte ich nur mal einwerfen. Lasse das bei mir die naechsten Tage noch untersuchen um endgueltig Organische Ursachen ausschliessen zu koennen. Hatte auch erst die Schilddruese etc in Verdacht. Aber war alles ok.

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ninith
Helferlein
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Beiträge: 115

Beitrag Sa., 16.01.2010, 15:50

Hallo,

ich habe schon vor vielen Jahren das erste Mal gehört, dass Depressionen durch eine Schilddrüsenunterfunktion ausgelöst werden können, allerdings habe ich nie recht daran geglaubt. Meine Blutwerte waren laut Ärzten auch immer "in Ordnung". Nun befinde ich mich in einer Kinderwunschbehandlung und meine Ärztin hat mir gesagt, dass mein TSH-Wert zu hoch ist. Daraufhin wurden in meinem Blut Antikörper gegen die Schilddrüse gefunden, höchstwarscheinlich leide ich an einer Hashimoto-Thyreoiditis.

Dummerweise wissen die allermeisten Ärzte nicht, dass die Normwerte für TSH im Blutserum vor einigen Jahren überarbeitet wurden!!! Auf meinem Befund im Herbst stand: TSH 3,2 mU/l bei einem Referenzwert von bis zu 4,5. Meine Frauenärztin hat behauptet, dass das ein guter Wert ist. Erst die KiWu-Ärztin wurde darauf aufmerksam und hat mein Blut auf Antikörper untersuchen lassen. Der obere Referenzwert liegt nämlich jetzt bei 2,5 mU/l!
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Thyreotrop ... _Blutserum)

Ich habe mich viel in Hashimoto-Foren belesen und sehr viele klagen dort über Stimmungsschwankungen, Ängste, Depressionen, Müdigkeit... Es ist zur Zeit zwar nicht klar, ob das Huhn oder das Ei zuerst da war (Hashimoto kann zu Depressionen führen, andererseits soll psychischer Stress Hashimoto auslösen), aber Tatsache ist, dass nach erfolgreicher Einstellung auf Hormonsubstitutionspräparate sich die meisten Patienten psychisch wesentlich besser fühlen!

Nächste Woche wird meine Schilddrüse sonografiert und wenn sich der Hashimoto-Verdacht erhärtet, bekomme ich Medikamente. Da nach jahrelanger Psychotherapie und Antidepressiva-Gabe sich meine Müdigkeit und Antriebslosigkeit nicht gebessert, sondern eher noch verschlimmert haben, hege ich große Hoffnungen, dass es mir durch die neuen Medikamente besser gehen wird.

Und die Moral von der Geschicht: Trau bloß deinen Ärzten nicht.

Gruß, roxolana

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Messina
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Beiträge: 375

Beitrag Sa., 16.01.2010, 16:26

Huhu Roxolana!

Schwierige Sache...
Ich denke, 3 Ärzte - mind.2 verschiedene Meinungen;)
Meiner Meinung nach sollte ein mündiger Patient sich immer informieren und ggf. nachfragen.

Was die Blutwerte betrifft, kommt es ja auch immer auf die Werte des Labors an.
Nach meinen Blutergebnissen konnte ich nie nach Standartlisten gehen. Jedes Labor hatte da teils gravierende Unterschiede in der Analyse.

Ich hoffe, dass Du nun an jemanden geraten bist, der Ahnung hat, damit Du endlich Klarheit bekommst!

LG
Messina
Manchmal muss man einem Menschen den man liebt loslassen, damit er glücklich sein kann auch wenn man selbst daran zerbricht.

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estelle
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Beitrag Sa., 16.01.2010, 17:26

Hallo roxolana,
ich habe auch eine Schildrüsenunterfunktion und eine Hashimotothyreoditis.Behandelt wird nur die
Schilddrüsenunterfunktion mit künstlichem Schilddrüsenhormon,für die Autoimmunerkrankung gibt
es glaube ich keine Medikamente.
Allerdings haben sich die Autoantikörper,ehemals ca.300 bei mir von selber wieder auf Normalwerte reduziert,
aber ausheilen kann diese Krankheit glaube ich nicht,sondern eventuell noch mal ein neuer Schub
auftreten.

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(V)
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Beitrag Do., 29.09.2011, 20:44

*Um den Thread mal wieder hervorzuholen*

Ich bin überrascht hier im PT-Forum so wenig über die Schilddrüse zu lesen. Noch überraschter bin ich, dass meine Schilddrüse (trotz Schilddrüsererkrankungen in einer langen Ahnenreihe: Mutter, Großmutter, Urgroßmutter) NICHT EIN EINZIGES MAL untersucht wurde, bei all den Ärtzen, Therapeuten und Kliniken, bei denen ich in den letzen Jahren war. Nicht einmal. Wenn ich es wagte, mal auf die Schilddrüse oder gar meine Familienamnese anzusprechen, wurde ich immer gaaaaanz schnell abgewiegelt: "Blutwerte sind okay, pasta!". Ja, nicht mal auf ein Gespräch hat sich mit mir eingelassen. Weder hier noch dort. Alles offenbar getreu dem Motto: "Die hat Depression, klar hätte die gerne eine Ursache dafür... gähn... alles tausend mal schon gehört, gar nicht drüber nachdenken, nicht drauf einlasen."

Nun kommen bei mir zwei neue Symptome für eine Unterfunktion dazu, ironischerweise jetzt, nachdem es mir psychisch besser geht. Alles voran eine explosionsartige, erschreckende Gewichtszunahme, OBWOHL ich 5 mal gesünder lebe als zuvor und theoritisch sogar abnehmen müsste. Bisherige Diätversuche führten gerade mal dazu, dass Gewicht mit Mühe und Not zu halten, ausnahsmweise mal keine 2 kilo pro MOnat zuzunehmen...z.B. 8 Wochen Reha, ich war so fleißig und diszipliniert, beste Abnehmkondtionen, und ich nehm 0,5 Kilo zu!!!! Pffff!

Seit einem Jahr geht das jetzt so, ich bin am Ende und völlig gefrustet. Jeder Versuch was zu verbessern in diese Hinsicht verschlimmerte es nur. Jetzt kommt auch noch Atmennot dazu! Und natürlich die anderen Symptome.

Die Ironie ist, dass - sofern die Amnese in psychischen Kliniken, in denen man sowieso EXTREM voreingenommen ist überhaupt was bringt - nur solche Symptome wie Gewichtszuname abgefragt werden. Ja, super, toll, DAMALS nahm ich ja noch nicht so zu. Und was die Lipido angeht, das wird ja sowieso auf die Depression geschoben und und und.. Die besagte Ironie: mir geht es psychisch wesentlich besser, nahezu richtig gut. Bin halt noch nicht so leistungsfähig (oft müde) aber ansonsten besser denn je. Jetzt treten die physische Symptome in den Vordergrund?

Wie dem auch sei, mittelweile bin nahezu todsicher, dass ich was an der Schilddrüse habe. Nur wie überzeuge ich meinen Arzt, mich auch ernstzunehmen? Der hat ja in seiner Akte die Blutwerte, die Berichte aus zwei psychischen Kliniken und Gutachten...Was kann ich tun um ihn zu veranlassen, mal genauer hinzuschauen statt es abzutun?! Wie gesagt, in meinem ganzen Leben wurde meine Schilddrüse zum Beispiel nie mit Ultraschall untersucht, an ein Abtasten kann ich mich auch nicht erinnern. Blutprobe war das das höchste der Gefühle und eine gescheite Auskunft oder Amense gab es nie, kein einziges Mal. Immer nur der genervte "jaja"-Blick, wenn wiedermal eine psychisch Erkrankte was von Schilddrüse faselt...

Wenn man so eine Psychokarriere hinter sich hat: Wie schafft man es, überhaupt noch ernst genommen zu werden? Selbst wenn ich ständig den Arzt wechsele und klage dass ALLE anderen mich nicht ernstgenommen hätten... wirkt ja unglaubwüridg bei dem Hintergrund, dann wird das wieder auf die Psyche geschoben, dass ich so misstrauisch und querulantisch sei. Und so weiter.

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estelle
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Beiträge: 1767

Beitrag Do., 29.09.2011, 21:03

Hallo Gothika,

geh doch mal zu einem Facharzt, einem Endokrinologen, der macht auch einen Ultraschall der
Schilddrüse.

Grüße,
Violetta.

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