Gefühlschaos! Was ist mit mir los?

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Ju2000
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Gefühlschaos! Was ist mit mir los?

Beitrag Mi., 30.07.2014, 23:37

Hallo,

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und nehmt euch die Zeit diesen etwas längeren Beitrag durchzulesen ;D

Ich bin 21 Jahre, studiere in einer anderen Stadt und lebe über den Sommer wieder zuhause um mein Praktikum zu absolvieren.

Ich habe zwei Probleme die mich zurzeit sehr belasten.

1) Ich schaffe es nicht glücklich zu sein. Ich kann schöne Momente in meinem Leben einfach nicht genießen. Klar läuft zurzeit nicht alles super (Arbeit gefällt mir nicht, keine Freunde in der Heimatstadt, ziemlich einsam) und ich hatte bestimmt schon bessere Zeiten, aber eigentlich weiß ich, dass ich es später bereuen werde die Monate zuhause nicht mehr genossen zu haben und ich eigentlich nicht viel Grund dazu habe das es mir schlecht geht.

Zum Beispiel freue ich mich in der Arbeit auf den Feierabend..auf das gemütliche Zusammensitzen mit meiner Familie ect. Also auf all das, was ich mir so wünsche während des Jahres, wenn ich nicht zuhause lebe. Kaum bin ich zuhause nach der Arbeit bin ich richtig schlecht gelaunt, vermiese jedem die Stimmung, rede nichts, und bin zu Leuten die mir eigentlich sehr wichtig sind und die es überhaupt nicht verdient haben, richtig gemein, und im selben Moment bereue ich es aber. Egal wie ich auch versuche den Moment zu genießen, glücklich zu sein, eine schöne Zeit zu haben und mich auf die schönen Sachen zu konzentrieren, ich schaffs einfach nicht.

Dieses Problem zeigt sich bei mir nicht nur in alltags Situationen. Auch während Urlauben ect. Ich freue mich davor total drauf und danach schwärme ich davon, aber während des Urlaubs kann ichs einfach nicht genießen und einfach nur glücklich sein mit dem was ich habe. Im Nachhinein habe ich den Urlaub gar nicht bewusst erlebt, als hätte ich alles nur geträumt.


2)
Ich fühle mich als wäre ich mit meinen 21 Jahren wieder in der Pubertät.
Als würde ich wieder ganz am Anfang stehen.
Als hätte ich mich die ganzen Jahre nicht weiterentwickelt.

Ich weiß in jeglicher Hinsicht nicht wo es in meinem Leben hingehen soll und auch ob der Weg den ich bis jetzt gegangen bin überhaupt der Richtige war.

Sei es Ausbildung ( ich seh mich nirgends und überall: weiß nicht ob ich eher der Mensch bin der mal in der Wirtschaft arbeitet oder ein Mensch der im Sozialenbereich arbeitet (nur als Beispiel), ob ich im Büro sitzen will oder mit Menschen arbeiten will)

Aber auch bei unbedeutenden Sachen (Zb: Kleiderstil, sportlich-elegant?) kommt es mir in letzter zeit immer wieder so vor als wär ich wieder mitten in der Pubertät.

Ich weiß sozusagen nicht wer und was ich bin in allen Bereichen meines Lebens!



Dazu kommt noch,das ich in letzter Zeit sehr viel träume. Meistens wirres Zeug und Albträume. Ich schlafe generell sehr unruhig, mir ist oft richtig heiß. Ich hab Weinanfälle und trink auch gern mal ein Gläschen Wein mehr, weil ich dann doch ein bisschen offener und glücklicher bin.


So, ich hoffe ich konnte meine derzeitige Lage so gut wie möglich erklären. Gar nicht so einfach, meine ganzen Gedanken verständlich niederzuschreiben!

Liebe Grüße,

Ju2000

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mighty
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Beitrag Fr., 01.08.2014, 06:13

Ju2000 hat geschrieben: Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und nehmt euch die Zeit diesen etwas längeren Beitrag durchzulesen ;D
Wenn diese Zeit nicht vorhanden wär, wäre man im falschen Forum denk ich ^^
Ju2000 hat geschrieben: Dieses Problem zeigt sich bei mir nicht nur in alltags Situationen. Auch während Urlauben ect. Ich freue mich davor total drauf und danach schwärme ich davon, aber während des Urlaubs kann ichs einfach nicht genießen und einfach nur glücklich sein mit dem was ich habe. Im Nachhinein habe ich den Urlaub gar nicht bewusst erlebt, als hätte ich alles nur geträumt.
Also deine Schilderungen mit dem Urlaub, da gehts mir auch so. Ich freu mich zwar drauf, bin aber nie aufgeregt, wie andere, die die ganze zeit davor schon davon reden. Und bewusst erleben kann ich auch nicht, es ist eher immer das runterspielen während dessen ... z.B. denk ich mir immer "toll, ein anderer fleck erde, aber auch häuser und straßen, hätt ich gleich daheim bleiben können"....

Bei mir tun sich da dann immer starke selbstzweifel auf, warum kann ich nicht mit dem zufrieden sein, warum muss immer alles einen scheiß Sinn haben, warum verliert man die Freude an einer aktivität weil man sie hinterfragt ? ..... Ich wünschte ich könnte dir tipps geben, aber ich hab leider keine :( Kann dir lediglich aufzeigen, dass du nciht allein bist mit dem Problem, wenn du tipps dafür hast, nur zu ._.
Zum familiären aspekt kann ich leider nichts sagen, da sich das bei mir schon vor ner halben ewigkeit erledigt hat.

Ju2000 hat geschrieben: Ich weiß in jeglicher Hinsicht nicht wo es in meinem Leben hingehen soll und auch ob der Weg den ich bis jetzt gegangen bin überhaupt der Richtige war.
Na was studierst du denn ? Studierst du daas gern, interessierts dich ?

Ju2000 hat geschrieben: Sei es Ausbildung ( ich seh mich nirgends und überall: weiß nicht ob ich eher der Mensch bin der mal in der Wirtschaft arbeitet oder ein Mensch der im Sozialenbereich arbeitet (nur als Beispiel), ob ich im Büro sitzen will oder mit Menschen arbeiten will)
Du könntest mal mehrere sachen ausprobieren. Ich arbeite seit meinem 15. lebensjahr und war von informatiker bis über friseur und Logistiker im Büro schon alles ..... wohin dich dein Weg führt eben

Ju2000 hat geschrieben: Dazu kommt noch,das ich in letzter Zeit sehr viel träume. Meistens wirres Zeug und Albträume. Ich schlafe generell sehr unruhig, mir ist oft richtig heiß. Ich hab Weinanfälle und trink auch gern mal ein Gläschen Wein mehr, weil ich dann doch ein bisschen offener und glücklicher bin.
Das klingt sehr stark nach emotionalen Tiefen, um nicht zu sagen Depression. Warst du schon mal in therapeutischer behandlung ?

Wie sieht dein soziales Umfeld aus, wenn du "zu hause" alleine bist, kannst du mit wem reden über das alles ? Ich denk dass dir ein wenig Resonanz gut tun würd, dich ausreden und anvertraun

lg mighty

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Greenhorse
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Beitrag So., 03.08.2014, 18:31

Ich habe gerade auch ein großes Gefühlschaos, fühle mich in vielen Lebenslagen hin und her gerissen und ja, auch wie du es schreibst, als wäre ich zurück in der Pubertät. Ich bin ebenfalls 21, vielleicht liegts an dem Alter? :D
Hm weiß auch nicht genau, bei mir ist es so, dass ich im Moment wieder eher die Tendenz zu Kontakten mit jüngeren habe, da bekomme ich Anerkennung, weil diese zu mir aufblicken und andere Prioritäten noch haben. Da kann ich selbst nochmal "Kind" sein.
Ich bin in Therapie und es ordnet sich langsam. Ich kann ebenfalls nichts genießen, rede mir jeden kleinen Erfolg schlecht und mache mich selbst schlecht. Phasenweise funktioniere ich nur noch. Eine Freundin zum Reden habe ich, aber ich rede nicht mit ihr, weil es mir schwerfällt ihr gegenüber auszusprechen was mich bedrückt, sie merkt zwar dass etwas nicht ok ist und kümmert sich so auch rührend um mich, aber wirklich reden kann ich nicht, auch in der Therapie nicht.
Mir hat in letzter Zeit geholfen ein "Das tut mir gut Buch" zu machen. Da habe ich Träume, Wünsche, Erinnerungen, Pläne etc. reingeschrieben/geklebt (und erweitere auch immer) mit allem was mir gut tut, was ich gerne tue, tun möchte. Was mich aus Tiefs und Verzweiflungen wieder hochholt. Meiner Therapeutin gefällt das und sie war über meine Motivation ganz überrascht, denn es war nicht ihre Idee, sondern meine eigene. Außerdem habe ich mich viel mit den Menschen um mich rum beschäftigt, zwar nur gedanklich, aber für mich wurde da einiges klarer. An einige habe ich Briefe geschrieben (nur noch nicht abgeschickt), einfach um mal alles aus dem Kopf zu bekommen und um mich auch ein wenig zu rechtfertigen oder Klarheit zu schaffen, warum ich manchen gegenüber so reagiere, wie ich es tue. So ist es bei meiner Mutter so, dass sie mich tierisch nervt, wir wohnen zusammen und leben doch aneinander vorbei. Und oft bin ich genervt von ihr, weil ich mich über sie ärgere, weil sie Erwartungen an andere hat, die sie selbst nicht erfüllt, es aber eben von anderen erwartet. Und so ein Verhalten stört mich, egal bei wem. Und so kamen auch bei einigen anderen Menschen Dinge ans Tageslicht und seit mir bewusst ist, was Gründe sein könnten, kann ich vorbeugen und reagieren. Vielleicht hilft es dir auch, wenn du dich mal mit dir beschäftigst und Dinge neu ausprobierst, zulässt.

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Buttercup72
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Beitrag Mo., 04.08.2014, 08:44

Ich glaube ich weiß genau, wie du dich fühlst.
Ich habe solche Wochen auch ..
Du könntest neue Sachen probieren.
Was mir sehr geholfen hat, ist es zu vereisen !
Packe deinen Lieben ein, wenn du möchtest oder auch nicht, das geht auch allein. Nimm dir Zeit für dich und finde den Weg den du einschlagen möchtest. Wichtig ist, dass du dir Zeit dabei nimmst. Entscheidungsschwierigkeiten und Stimmungsschwankungen sind in jedem Alter normal.
Versuch dich zu beruhigen, und mache dir eine schöne Zeit in anderen Ländern oder nur in den anderen Städten.
Was auch eine gute Möglichkeit ist, versuche Dinge aus, von denen du eigentlich dachtest, dass sie nicht für dich seien oder dass sie dich nicht interessieren. Beispielsweise einen Fallschirmsprung oder sonstiges.
Das kann manchmal wirkliche Wunder bewirken

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Ju2000
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Beitrag Mi., 06.08.2014, 22:57

Na was studierst du denn ? Studierst du daas gern, interessierts dich ?
Ich dachte eigentlich, dass es mich intressiert. Aber jetzt kristallisiert sich für mich immer mehr heraus, dass es das doch nicht tut. Ich mache gerade mein Praktikum in einem Hotel und ich muss sagen ich bin mehr als unglücklich dabei. Ich hab Zweifel mich für den falschen Studiengang entschieden zu haben, würde aber nicht wissen was ich sonst gerne machen würde weil ich mich eben überall und nirgends sehe. Auserdem habe ich angst wenn ich etwas neues beginne, das es mir dann wieder nicht gefällt.

Du könntest mal mehrere sachen ausprobieren. Ich arbeite seit meinem 15. lebensjahr und war von informatiker bis über friseur und Logistiker im Büro schon alles ..... wohin dich dein Weg führt eben
Ich glaube auch, dass ich einiges ausprobieren muss, leider habe ich die Zeit dazu nicht. Ich hab mich schon einmal umentschieden, habe ein gap-year gemacht, aber jetzt wird es langsam Zeit mein eigenes Geld zu verdienen und meinen Eltern nicht mehr auf der Tasche zu liegen
Ich kann nicht nochmal wechseln, vor allem nicht wenn ich mir nicht 100% sicher sein kann das der andere Studiengang etwas für mich ist.




Danke an alle für die Antworten. Es hilft auch schon zu wissen, dass man nicht die Einzige ist, der es so geht.
Ich glaube aber, das es einfach an meiner jetzigen Situation liegt mit der ich vollkommen unglücklich bin, aber zurzeit nichts dran ändern kann.

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mighty
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Beitrag Do., 07.08.2014, 06:20

Hej Ju

Natürlich kannst du was ändern. Hast du schonmal mit wem deiner bekannten oder Familie über diene Situation geredet ? Mit deinen Eltern ? Vielleicht verstehen Sie das ja und du erhältst unerwartete zusprüche zur Änderung deiner Situation.

Aber ich versteh das auch, dass mans manchmal einfach nicht ändern kann.

@Greenhorse: Das mit dem aufschrieben bzw. also briefe schreiben al leute und nicht abschicken klingt gut zum abschließen

Wünsch euch einen schönen Donnerstag... morgen ist schon wieder freitaaaaag :D

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Greenhorse
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Beitrag Do., 07.08.2014, 08:46

mighty, ja ich arbeite viel mit schreiben. weils für mich leichter ist und weil ich dann, ohne dass ich es jmd. geben muss, trotzdem irgendwie nicht mehr allein mit dem wirrwarr bin. Dementsprechend viel Geschriebenes habe/hatte ich, zum Teil hab ichs dann den Personen gegeben, zum Teil lungerts noch in einer Schublade rum und einige Schriftstücke habe ich in einem für mich passenden Moment verbrannt und die Asche aufgehoben.

Was mir jetzt für dich liebe Ju, noch einfällt bzgl. des Genießens. Ich hatte zum Jahresbeginn angefangen "Marmeladenglasmomente" zu sammeln. D.h. ich habe mir ein altes Marmeladengroß schön verziehert und dann immer schönes Momente, die es wert sind, an die man sich erinnern mag, aufzuschreiben und dort reinzuwerfen. Manchmal waren es mehrere pro Woche, manchmal auch nur einer im Monat. Ganz unterschiedlich. Manchmal habe ich auch ganz belanglose Dinge aufgeschrieben wie z.B. "heute war ich wieder im Stall und habe viel gelacht".

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Ju2000
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Beitrag Fr., 08.08.2014, 23:01

@mighty

Zum Reden hab ich wenn ich so drüber nachdenke eigentlich nicht wirklich jemanden.
Ich hab zwar schon Freunde bei denen ich mich ausheulen kann, aber ich glaube niemand würde das so ernst nehmen.

Mit meiner Mutter kann ich zwar reden, aber wir sind so verschieden, dass Ichs schon vor Längerem aufgeben habe mit ihr über sowas zu reden. Das endet nie gut ;D

@Greenhorse

Die Idee find ich super. Da erlebt man die schönen Momente viel bewusster..
Werd ich mal ausprobieren

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mighty
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Beitrag Mo., 11.08.2014, 06:18

Ju2000 hat geschrieben:@mighty

Zum Reden hab ich wenn ich so drüber nachdenke eigentlich nicht wirklich jemanden.
Ich hab zwar schon Freunde bei denen ich mich ausheulen kann, aber ich glaube niemand würde das so ernst nehmen.

Mit meiner Mutter kann ich zwar reden, aber wir sind so verschieden, dass Ichs schon vor Längerem aufgeben habe mit ihr über sowas zu reden. Das endet nie gut ;D

@Greenhorse

Die Idee find ich super. Da erlebt man die schönen Momente viel bewusster..
Werd ich mal ausprobieren
Hej

Ja das ist so das ewige Leid vieler von uns. Niemanden zum Reden haben und wenn man jemanden hätte oder Leute kennen würde, egal ob Freunde oder Verwandtschaft, ists meistens so, dass sies nicht verstehen würden ... leider.... Aber wenn wir mit sonst jemanden reden könnten, wären wir ja nicht hier



@Greenhorse: Ich finde die Idee und wie du das umsetzt auch toll. Vielleicht sollt ichs auch mal probieren. Ich schreibe zwar zur Bewältiugung, aber eher texte und "Gedichte" (wenn man das so nennen kann, was ich da verzapfe xD). Aber das in ein Glas stecken und so... nette Idee Danke


Wünsche allen einen schönen wochenstart !

mighty

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