Lichttherapie gegen Depression

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_chris_
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Lichttherapie gegen Depression

Beitrag Mi., 02.12.2009, 19:17

Hallo!
Leider an schwerer Depression und bin vor kurzem aus meinem schwarzen Loch rausgekommen. Darüber bin ich sehr froh. Derzeit nehme ich Cymbalta 60 mg in der Früh und am Abend Saroten 25 mg, zusätzlich gehe ich 1-2 in der Woche zur Therapie.
Gestern hab ich ein wenig im Internet rumgeforscht und etwas über Lichttherapie gelesen. Überlege ob ich mir so eine Lichttherapielampe zulegen sollte... Jedoch soll sie nicht bei jedem Anwender mit schweren Depressionen helfen.

Hat jemand Erfahrungen mit Lichttherapie gemacht und selber schwere Depressionen?
Würd mich über jede Information freuen, die ich kriegen kann!
Mfg _chris_

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MelaNiete
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Beitrag Mi., 02.12.2009, 20:43

Hallo,

Mir hilft die Lichttherapie während der dunklen Jahreszeit ergänzend zu meinen Antidepressiva und zu meiner Therapie. Ich bin dann weniger müde.

Als alleinige Therapiemethode bei schweren Depressionen ist sie ungeeignet.

An Deiner Stelle würde ich erst einen Arzt suchen, der Lichttherapie anbietet, und sie dort ausprobieren, bevor ich mir ein eigenes Lichttherapiegerät anschaffte. Gute Lichttherapiegeräte sind nämlich sehr teuer.

VG, Melanie
Dosis sola venenum facit. (Paracelsus)

Über mich: viewtopic.php?f=34&t=6483
Dort schreibe ich auch: Depri.ch – Psychiatriegespraech.de

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ninith
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Beitrag Do., 03.12.2009, 20:46

Hallo,

ich habe mir vor einem Jahr die Philips Energy Light Lampe geholt. Bei mir hebt die Lampe die Stimmung, vor allem im Winter ist das sehr angenehm. Allerdings sind solche Lampen auch ziemlich teuer: mit weniger als 180 Euro solltest du nicht rechnen. Antidepressiva und Therapie kann sie auch nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.

Gruß, roxolana

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pofoso
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Beitrag Fr., 04.12.2009, 11:24

Hallo!

Habe 5,5 Jahre lang eine sehr schwere Depression gehabt. Habe mir ein Lichtgerät bei ich glaube es war Tchibo oder so gekauft. Als alleiniges Heilmittel würde ich es nicht einsetzen, ergänzend zur Psychotherapie und Antidepressivum aber auf jeden Fall.

Zu deiner Frage: Ja, es hilft mir sehr an dunklen Tagen im Winter. 20 min in einem Abstand von 60 cm vor dem Gerät mit geschlossenen Augen sitzen und es geht mir gut(wesentlich besser). Zum Gerät:

TCM 219977 hat 7000 LUX

Weiß nicht ob das noch verkauft wird und wo, aber ganz billig war es glaube ich auch nicht.

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MelaNiete
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Beitrag Fr., 04.12.2009, 21:33

pofoso hat geschrieben:20 min in einem Abstand von 60 cm vor dem Gerät mit geschlossenen Augen sitzen und es geht mir gut(wesentlich besser).
Das wundert mich. Eigentlich funktioniert die Lichttherapie nämlich so:
Das Licht trifft auf spezielle Rezeptoren in der Netzhaut des Auges, über die der Abgleich der "inneren Uhr" mit der "äußeren" Tageszeit erfolgt. Je mehr von dem sehr hellen Licht auf die Rezeptoren trifft, desto weniger Melatonin wird ausgeschüttet. (Melatonin ist jenes Hormon, das bei Tieren den Winterschlaf bewirkt und auch bei Menschen die Wintermüdigkeit und u.U. Winterdepressionen hervorruft.) Dafür ist es natürlich nötig, daß man die Augen geöffnet hat. (Die Lampe anstarren muß man allerdings auch nicht; es reicht, wenn man das Licht im Augenwinkel sieht. Man kann also ganz gut z.B. nebenher ein Buch lesen.)

VG, Melanie

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ninith
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Beitrag Sa., 05.12.2009, 14:18

pofoso hat geschrieben:Zu deiner Frage: Ja, es hilft mir sehr an dunklen Tagen im Winter. 20 min in einem Abstand von 60 cm vor dem Gerät mit geschlossenen Augen sitzen und es geht mir gut(wesentlich besser)
Also bei meinem Gerät muss man beim Abstand von 60 cm 120 min sitzen (mit offenen Augen) und es hat 10.000 Lux. Das ist die notwendige Dosis.

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littlebuddha
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Beiträge: 683

Beitrag Sa., 05.12.2009, 17:00

Hallo Melaniete,
ich glaube geschlossene Augen reichen auch, weil das Licht ja durch die Augenlider dringt. Man wird so zB auch wach, wenn der kleinste Lichthauch durch die Vorhänge kommt, auch wenn man noch schläft und die AUgen zu sind. Das wird trotzdem registriert. Möglicherweise ist die Wirkung bei offenen Augen aber höher?

Zum Thema Depression etc.: Las in einem interessanten Buch etwas darüber. Das Buch kann ich sehr empfehlen: Sevan-Schreiber: "Die Neue Medizin der Emotionen: Stress, Angst, Depression: - Gesund werden ohne Medikamente". Dort gibt es Methoden, wie man mit diesen Störungen zurecht kommt, auch alternativ von Medikamenten. Finde ich sehr interessant! Es werden zB erwähnt: EMDR, Lichttherapie, Omega 3, Liebe (ja, L-I-E-B-E), natürlich Sport, Akupunktur und anderes. Und die theoretische Einbettung in die Medizin der Emotionen. Denn die These: Krankheit ist sehr oft, wenn nicht meist, eine Störung des emotionalen Hirns. Dieses kann man am besten über den Körper heilen.

Gruß,
LB
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

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MelaNiete
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Beitrag So., 06.12.2009, 16:51

littlebuddha hat geschrieben:ich glaube geschlossene Augen reichen auch, weil das Licht ja durch die Augenlider dringt.
Ja, aber nur langwelliges Licht. Und bei der Lichttherapie kommt es ja gerade auf viel und kurzwelliges Licht an. Ansonsten bräuchte man nämlich keine Lichttherapiegeräte, sondern könnte beliebige Lampen verwenden.

VG, Melanie

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_chris_
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Beitrag So., 06.12.2009, 18:54

An Littlebuddha!
Es ist recht witzig irgendwie, dass du gerade dieses Buch erwähnst. Ich habe dieses Buch nähmlich während meiner schweren Depri-Phase gekauft, jedoch habe ich es nicht gelesen, weil ich es leider nicht konnte. Die Gründe dazu waren, dass ich 1tens weil es mich nicht so Recht freute so viel zu lesen und es zu anstrengend war, und 2tens weil ich zu dieser Zeit überhaupt nicht sinngemäß lesen konnte. Ich las etwas, aber mein Gehirn registrierte nicht was ich gerade da las.
Heute gehts mir wesentlich besser. Seit ich deine Antwort gelesen habe, habe ich mir vorgenommen doch mal das Buch zu lesen und ich muss mich deiner Begeisterung wirklich anschließen, denn ich find es so wie du recht interessant.
Während ich es lese habe ich die Lichttherapielampe neben mir leuchten und fühl mich dabei sehr wohl. Anscheinend hilft sie mir.
Die Lampe hab ich mir von meinem Neurologen ausgeborgt - zum Ausprobieren.


Glg _chris_

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pofoso
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Beitrag Fr., 05.02.2010, 00:03

Also ich habe nochmal nachgelesen und es steht man soll nicht direkt hineinschauen! Ich habe die Augen immer geschlossen gehabt, da mich das Licht sonst zu sehr in den Augen geschmerzt hat. Hat trotzdem immer geholfen muss ich sagen....

@ _chris_: Und hilft es dir?

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Schneekugel
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 10:25

Ich schau eigentlich auch nicht grade drauf, sondern nutze es als ergänzendes Leselicht, also eigentlich steht die Leuchte dann neben mir. Erweckt in mir dann den Eindruck als würde ich nachmittags im Garten lesen, anstelle erst spätabends in der Dunkelheit aus dem Büro gekommen zu sein.

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robert1
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Beitrag Di., 09.02.2010, 22:28

es kommt darauf an was du unter "schwerer" depression meinst.

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Sesostris
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Beitrag Mi., 10.02.2010, 20:05

MelaNiete hat geschrieben:Das Licht trifft auf spezielle Rezeptoren in der Netzhaut des Auges, über die der Abgleich der "inneren Uhr" mit der "äußeren" Tageszeit erfolgt. Je mehr von dem sehr hellen Licht auf die Rezeptoren trifft, desto weniger Melatonin wird ausgeschüttet. (Melatonin ist jenes Hormon, das bei Tieren den Winterschlaf bewirkt und auch bei Menschen die Wintermüdigkeit und u.U. Winterdepressionen hervorruft.)
Vollkommen richtig. Deswegen wäre eine morgendliche Anwendung, also unmittelbar nach dem Aufstehen, am sinnvollsten, um der inneren Uhr eindeutig mitzuteilen, dass der Tag nun begonnen hat und der Körper in Schwung gebracht werden soll. Das Lichttherapiegerät hingegen als spätabendliche Leselampe zu missbrauchen, kann ich nicht empfehlen - schließlich ist es um diese Uhrzeit wünschenswert, dass Melatonin produziert wird, um einen gesunden, erholsamen Schlaf überhaupt erst zu ermöglichen.

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Schneekugel
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 11.02.2010, 10:40

Spätabends war etwas übertrieben, ich komme ca. um 18:30 normalerweise heim und gerade im Winter wenn ich den ganzen Tag keine Sonne hatte, merke ich wie mich die Leuchte erfrischt. Und um 18:30 abends, wenn ich grade erst heimgekommen bin, und am Beginn meiner Hausarbeit stehe brauche ich sicher kein Melatonin damit ich beim putzen auch erholsam schlafe. ^^

Fakt ist: Es hat definitiv einen positiven Effekt auf mich und erhöht meine Lebensfreude. Wenn du das als nicht empfehlenswert erachtest, sei es dir gegönnt. Ich frage mich nur worin der Unterschied bestehen soll zu zahlreichen Beamten die schon um 15:00 aus dem Büro kommen, und sich dann nachmittags eben nochmals ins Bad legen und Energie tanken, bevor sie sich ihrer Arbeit widmen. Bislang hätte ich noch nie von jemandem gehört, dass es schlafschädlich sein soll, nach der Arbeit nochmal ins Bad zu gehen.

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