Falsche Freunde

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Thread-EröffnerIn
Christian
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Beiträge: 2

Falsche Freunde

Beitrag So., 31.01.2010, 15:10

Ich glaube mittlerweile, dass ich niemandem mehr trauen kann. Bei einer Person wo ich dachte ich kann alles erzählen, hat sich jetzt herausgestellt, dass sie genauso vertratscht ist wie alle anderen. Und ich bin langsam echt am verzweifeln. Ich denke schon, jeder lästert über mich. Wenn ich mich nur auf mich selbst konzentriere, werde ich wenigstens nicht von anderen enttäuscht. Genauso fällt mir auf wenn ich mich nicht bei meinen "freunden" melde, melden sie sich auch nicht. Das heißt eigentlich läuft immer alles von meiner seite aus. Nur ganz allein halte ich es meistens auch nicht aus. Aber was bringen mir diese ganzen Heuchler? Ich würde mich selbst als manchmal zu freundlich beschreiben, vielleicht liegt da ja das problem. Nur wenn ich mal schlecht gelaunt bin, dann sagen alles: was ist denn mit dir los? Weil mans von mir nicht gewohnt ist. Ich hab dann einfach gesagt, hab ich nicht das recht, mal nen schlechten tag zu haben. Andere behandeln mich ständig so.

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mitsuko
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 30
Beiträge: 1532

Beitrag Mo., 01.02.2010, 11:28

Hallo Christian,

sowas ist natürlich sehr verletzend und enttäuschend.
Woher kennst du denn deine Freunde eigentlich? Kennen die sich auch alle, also kommen die alle aus dem gleichen Bereich?

LG
mitsuko

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Thread-EröffnerIn
Christian
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männlich/male, 21
Beiträge: 2

Beitrag Mo., 01.02.2010, 20:12

Ja sind meist alle aus der schule und ich glaube ich kann denen gar nicht mehr vertrauen. Ich kriege immer wieder mit, dass selbst die leute lästern, die bei mir doch immer einen auf ach so nett machen und ich glaube mittlerweile die haben sich alle gegen einen verschworen. Ist es besser mit diesen falschen leuten noch was zu tun zu haben oder sie links liegen zu lassen? Hab auch angst vorm alleinsein

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dialog
sporadischer Gast
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männlich/male, 44
Beiträge: 28

Beitrag Mo., 01.02.2010, 22:10

Hallo Christian,

wo Menschen zusammen kommen wird gelästert und getratscht das ist überall so.
Was hast Du denn zu verbergen?
Die beste Methode um sich gegen unliebsame Gerüchte zu wehren ist nicht,
dass man so tut als wäre man der super saubere Unschuldsengel sondern selber für
Gerüchte zu sorgen und Geschichten erzählen und wenn die dann die Runde
machen und jemand sie Dir wieder erzählst kannst Du schmunzeln darüber.
Stell Dich nicht in die Ecke und halte Dich für etwas besseres, da bist Du
schnell isoliert und fühlst Dich erst richtig schlecht.
Wenn Du in der Schule bist gibt es keine anderen Leute, Du musst mit ihnen
auskommen auch wenn sie noch so verlogen sind. Habe Dich nicht so und
flunkere mit...

gruß dialog

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Zwackel
Forums-Gruftie
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weiblich/female, 39
Beiträge: 687

Beitrag Mo., 01.02.2010, 22:27

@dialog:
mit Verlaub, was ist das denn für ein bescheuerter Tipp ?! Christian soll also einfach mit den Wölfen heulen und genauso ein verlogenes Lästermaul werden, wie die, die ihm das Leben schwer machen ? Das kann's ja wohl nicht sein !

@christian:
Ich würde mich lieber mal umschauen, ob es da nicht noch andere Leute an deiner Schule gibt, die du bisher nicht so beachtet hast, weil sie vielleicht nicht zu deiner Clique gehören oder eher zurückhaltendere Typen sind.
Die sind meiner Erfahrung nach, wenn du sie erst mal besser kennengelernt hast, gar nicht so langweilig wie sie auf den ersten Blick scheinen und sie beteiligen sich meistens nicht an dem blöden Getratsche.
Lass die anderen reden, was sie wollen, reagier nicht groß drauf und denk an den Song "Lass die Leute reden ..." !
Life is what happens to you while you're busy making other plans.
(John Lennon)

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frozen rabbit
Forums-Gruftie
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männlich/male, 26
Beiträge: 508

Beitrag Di., 02.02.2010, 00:14

Ja, blöder Tipp. Macht er dasselbe später in der Arbeit unter Arbeitskollegen, weil es zur Gewohnheit wurde, kann er schnell fliegen. Besser wärs sich einen zweiten Freundeskreis außerhalb der Schule zuzulegen, wo dann Vertrautes nicht in den anderen Freundeskreis getragen werden kann. Oder sich Leute suchen, die mehr aktiv machen und das Reden nebensächlich wird. Oder sich mit dem Alleinsein anfreunden.

Da viele einfach tratschen und das manchmal sogar im Glauben, keinen Schaden anzurichten, behalte ich gewisse Dinge einfach für mich. Man muss ja nicht alles anderen anvertrauen. Das ist die dunkle zweite Seite an "Social Skills". Da heißts, sei nicht so still, aber wenn man dann schaut, was die anderen reden, ist es öfters Mist, der besser unausgesprochen bliebe. Wer sich nicht beteiligen will, gilt als Langweiler.

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axel_24_m
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 25
Beiträge: 65

Beitrag Di., 02.02.2010, 20:21

kann das auch sein das du von deinen freunden ein bisschen zu viel verlangst. denkst du immer sie müssen 100 % mit dir hamonieren? (bei mir ist das manchmal so) freunde zu akzeptieren wie sie sind (tratschen, etc. etc.) mit kleinen und groesseren "fehlern" macht doch erst mal eine freundschaft aus.

am besten mal nicht zu viel von einer freundschaft erwarten. du bist schon klar im vorteil wenn du weisst das dich an ihnen stört, (und dann auch mal damit oder auch nicht damit zu recht kommen)

lg ein mitfühlender..

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Diffenbachie
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 49
Beiträge: 8

Beitrag Sa., 14.07.2012, 22:50

Hallo,
ich bin z.Zt ohne Job, meine Herkunftsfamilie trennte sich von mir, da meine Halbschwester meine Mutter (narzisstisch-histrionisch) gegen mich aufhetzte, dass diese den Kontakt zu mir abbrach und Tel.Nr. abmeldete, wie sie das schon mit einigen Männern gemacht hatte.
Warum brach sie den KOntakt ab? Weil ich in einer depressiven Phase vor 1 1/2 Jahren meiner Nichte anvertraut hatte, dass nicht alles so Eitel Sonne daheim war, auch wenn Mutter stets alles ganz anders darstellt u. behauptet, wie sehr sie mich lieben würde. Ich durfte aber aus Geiz keine Berufsausbildung machen, aufgrund ihrer traumatisierende Aufklärung im Vorschulater habe ich keine Kinder, sie liess mich bei einem Suizidversuch alleine bewusstlos in der Wohnung liegen u.v.m.
Nun ja, ich denke, so allmählich verarbeite ich diesen Verlust, auch wenn das lange Zeit gebraucht hat. Und hin und wieder denke ich schon noch an sie. Auch an die Gemeinheit meiner Schwester, die das aus Rache mir antat und an meine Mutter, da wir zuletzt doch noch eine gute Zeit hatten. Nun es ist , vorbei; ich hatte alles versucht, aber ein Neuanfang ist unmöglich.

Meine Nachbarn sind fast alles Familien , leider.
Immer wieder bin ich, v.a. in einem Forum, auf Frauen zugegangen, da ich auch keine Arbeitskollegen habe, wohl in meinem Alter so rasch keine Arbeit finde, trotz stetiger Weiterqualifizierung und nebenbei an einer Fernuni noch studiere.

Und nach kürzester Zeit bekam ich von jeder neuen Bekannten 1 Fußtritt. Immer wenn der anderen etwas nicht an mir passte, wurde ich sofort entsorgt - wie bei meiner Herkunftsfamilie. Das ging nun fast 10 mal hintereinander so, meine Familie eingerechnet, die sich darüber freuen würde, wenn sie das wüßten, wie alleine ich nun da stehe.

Nur meinen Hund habe ich und ab und an Gassigänger zum Small-Talk sowie 2 Tierschützerinnen, die ich seit längerem kenne, aber eine hat 1 Partner und mit der anderen funktionierts nur oberflächlich, wo siewieso fast immer ich anrufen muss.

Wie sehr sehne ich mich danach, wenigstens unter Menschen zu sein; manchmal würde ich deswegen am liebsten im Verkauf arbeiten.

Mein Ex, Arzt, ist Borderliner u. da er viele Jahre Therapie machte, vertraute ich, dass es mit klappen könnte. Ausser enorm viel Stress und Spesen aber leider nichts gewesen. Momentan habe ich von Männern die Nase voll, da er mich teilweise sehr verletzt hat. Auch ist mein SW so im Keller, dass ich glaube, gar nicht attraktiv genug sein zu können für einen Mann, dass er tatsächlich nur mich liebt. Mein Vater war übrigens Trinker. Aber noch schlimmer war meine Mutter für mich, denn mein Vater mochte mich durchaus, kümmerte sich nur nicht.

Nun, dann lernte ich zuletzte eine potenzielle Freundin kennen, wir unternahmen etwas. Dann erzählte sie mir, sie wäre trockene Alkoholikerin und Borderlinerin, ich war entsetzt, aber aufgrund ihrer 15 jahre Therapieerfahrung, schöpfte ich Hoffnung. Dummerweise, leider.

Eine andere, die ich mal zufällig in der Nachbarschaft kennenlernte, litt unter LoghorroeSie quasselte mich jedesmal stundenlang zu, obwohl ich ihr sagte, dass ich momentan nicht mehr als 1 Std. habe zum TElefonieren (zum damaligen Zeitpunkt), weil ich gerade unmittelbar vor 2 Prüfungen stehe. Daraufhin brach sie den KOntakt ab.

Momentan bin ich wieder bei einer Therapeutin, allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass sie mir gross weiterhilft, leider.

Was ist das bloss dass mich keiner dauerhaft mag ? Dass ich so gar keine Ansprüche stellen darf oder um etwas bitten oder vllt. mal verkehrt sein darf, dass ich sogleich nur noch völlig wertlos bin?

Die frühereherapeutin meinte damals, man solle keine Freunde "suchen" Aber ich lerne ja sonst niemanden kennen und befürchte, sonst womöglich doch noch verrrückt zu werden, denn soviel Isolation ist kaum auszuhalten.

Ich denke manchmal, ich bin sehr nett und immer freundlich und auch sehr tolerant. Bis 25 Jahre hatte ich immer einen Freundeskreis - klar: Schule, Kolleginnen. Dann hatte ich ein schlimmes Erlebnis, nämlich dass mann mich aus der Lehre warf (wollte Kunst-Schreinerin/Mobelrestauratorin werden) und meine Welt brach zusammen. Eine Familie konnte ich mir als "Lebensglück" bei dem Elternhaus, aus dem ich komme, noch nie vorstellen, sondern nur Glück im Beruf - was ich leider bis heute nicht erreicht habe. Ich war danach nicht mehr dieselbe, sondern entwickelte schwerste Depression, Panikattacken und eine Sozialphobie bis hin zur Berufsunfähigkeit .

Manchmal knickt mein SW wieder ein .Wie kann man aber einen guten Selbstwert haben, wenn man nicht so sein kann, wie man ist, wenn man immer wieder weggeschmissen wird?

Viele Grüsse

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