Angst, in die Hose zu machen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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somestranger
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Angst, in die Hose zu machen

Beitrag Do., 07.01.2010, 18:22

Liebes Forum.

Ich bin sehr verzweifelt und das neue Thema sagt ja schon alles aus. Ich habe einfach furchtbare Angst in die Hose zu machen, vorallem in der Öffentlichkeit, im Kino, im Theater, im Auto - beim mitfahren usw.

Mein Leben ist dadurch schon komplett eingeschränkt, dieser Zwangsangstgedanke geht einfach nicht weg und es beschäftigt mich die ganze Zeit. Habe in 2 Jahren schon alle möglichen Antidepressiva ausprobiert, leider hilft gar nichts. Auch mein Therapeut, welcher sehr, sehr nett ist, kann mir nicht mehr helfen als mir dauernd einzubleuen keine Situation zu vermeiden, es stellt sich dennoch nie ein Erfolg ein.

Bin wirklich verzweifelt, kann mir vielleicht jemand helfen? Oder ging/geht es jemanden genauso? Würde mich SEHR über Nachrichten bzw. Feedback freuen, herzlichen Dank schon im Vorhinein!

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MrN
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Beitrag Do., 07.01.2010, 18:34

Hi somestranger,
erst einmal willkommen.

Nur der Vollständigkeit halber:
Passiert es denn auch manchmal wirklich?!
LG
MrN

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somestranger
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Beitrag Do., 07.01.2010, 18:38

Hallo Mr. N,

Danke für die Antwort, freut mich sehr.

Nein, es ist noch nie passiert, aber wenn ich z.b. im Kino oder im Auto sitze, selber fahren kann ich ja gar nicht mehr, also als Beifahrer, verspüre ich extremen Harndrang und es ist fast nicht mehr auszuhalten.

Ich kann in keine Lokale mehr gehen, zu keinen Freunden, nichts - alles viel zu grosse Aufregung, bin schon wirklich am Ende.

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Jodie
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 21:47

Hallo somestranger,

als ich deinen Beitrag gelesen habe, habe ich mich sofort wiedererkannt. Ich habe das Problem schon seit ca. 9 Jahren, es fing in meiner Schulzeit an. Ich habe immer Panik bekommen, wenn ich irgendwo saß, in der Klasse, im Kino, bei Freunden und hatte auch die gleichen Gedanken, dass ich es nicht zur Toilette schaffe...
Leider kann ich dir keine hilfreichen Tipps geben... Das einzige, was ich oft versuche, ist, mich abzulenken, mich wirklich auf den Kinofilm z.B. zu konzentrieren. Aber das klappt leider nicht immer. Mittlerweile haben sich meine Ängste verlagert, ich habe nicht mehr so häufig das Blasenproblem, sondern öfter das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Ich denke es hängt aber alles miteinander zusammen.
Hast du dich mal medizinisch untersuchen lassen, also deine Blase und so? Also um das mal abzuklären?
Auch wenn ich dir keine Tipps geben konnte- du bist nicht alleine damit.

Viele Grüße, Jodie

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somestranger
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Beitrag Sa., 09.01.2010, 12:03

Hallo liebe Jodie, herzlichen Dank für die liebe Antwort.

Ich bin also nicht alleine, irgendwie schön zu hören, andererseits auch wieder nicht, da ich ja höre Du kämpfst schon 9 Jahre damit. Wir müssen tapfer bleiben!

Das mit dem Luft weg bleiben kenne ich nicht, wie gesagt ich habe immer panische Angst dass meine Blase oder mein Schliessmuskel versagt, das Leben wird dazu zur Qual!

Egal wie, wir beide müssen das Leben meistern, WIE - das ist eben die andere Sache. Ich bewundere Deinen Mut Dich hier zu outen und die 9 Jahre, die Du erfolgreich mit dieser Krankheit bewältigt hast.

Vielleicht meldet sich ja noch jemand, der uns helfen kann, schauen wir mal!

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somestranger
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Beitrag Sa., 09.01.2010, 12:06

Sorry, ja dass habe ich vergessen: medizinisch ist bei mir alles in bester Ordnung, es ist wirklich nur die Angst davor dass es "in die Hose" geht. Vorallem natürlich wenn ich im Mittelpunkt stehe, reden muss, usw., aber auch, wie gesagt, beim einfachen nur ruhig sitzen, Beifahrer im Auto, Theater, usw.

Sogar das Arbeiten ist mir nicht mehr möglich, bzw. ich trau mich eben nicht.

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MrN
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Beitrag So., 10.01.2010, 18:05

Hallo somestranger,
jetzt kann ich mir schon etwas besser vorstellen, wie es um Dich bestellt ist:

Es gibt also Situationen, in denen Du aufgeregt und gestreßt bist, und dann kommt die in-die-Hose-mach-Angst noch dazu und macht Dir das Leben vollkommen unerträglich. Stimmts?
somestranger hat geschrieben:Auch mein Therapeut, welcher sehr, sehr nett ist, kann mir nicht mehr helfen als mir dauernd einzubleuen keine Situation zu vermeiden, es stellt sich dennoch nie ein Erfolg ein.
Das klingt für mich nach einer Verhaltenstherapie. Demzufolge habt ihr in der Therapie besprochen, in welchen typischen Situationen dich Deine spezielle Angst erwischt, und vielleicht auch Techniken und Methoden eingeübt, wie Du Dich bei Angstzuständen entspannen und/oder ablenken kannst?!

Meine Erfahrung hat mich gelehrt, daß derartige Methoden meist versagen, wenn Du bereits absolut in Panik geraten bist. Dann ist einfach alles zu spät... Vielleicht hast Du einfach (wie ich beizeiten auch) nur die Tendenz, Dich bei Deiner Angstbewältigung zu überfordern?
  1. versuche doch mal, Dich mental in so eine Angstsituation hineinzudenken, ohne, daß sie real ist, also ganz für Dich - ohne Öffentlichkeit, Kino oder Auto... Du riskierst ja nichts, Du sagst ja selbst, daß Du gesundheitlich soweit ok bist.
  2. versuche zu beobachten, wie sich Deine Angst aufbaut. Geht es nur um den Harndrang - desto besser. Je besser Du das damit verbundene Gefühl kennst, desto besser kannst Du es später kontrollieren.
  3. Und nun kommt der Clou: Da Du die Situation selbst aufgebaut hast, kannst du auch entscheiden, wann Schluß ist. - Wenn die Anspannung zu groß wird, dann nichts wie ab auf's Klo.
  4. Da wirst Du dann tatsächlich und ganz real sehen, wie nötig Du es schon gehabt hast:
  • Also falls es plätschert, dann hattest es schon richtig nötig. (Dabei solltest Du die Entspannung ein wenig genießen. ) Dann war die Angst wohl auch berechtigt und Du solltest überhaupt und schnell vergessen, dagegen anzukämpfen. - Die Natur hat immer recht.
  • Oder bleibt es gar beim Tröpfchen-zählen. Da hast Du dann tatsächlich überreagiert und solltest schauen, Deine Gefühle besser in den Griff zu kriegen. (Dafür hätte ich schon noch ein paar Ideen.)
  • Vielleicht merkst Du auch schon auf dem Weg, daß es nicht mehr so pressiert. Auch dann hattest Du überreagiert, aber das wäre womöglich schon einmal ein Signal, daß Du den Harndrang willentlich kontrollieren kannst, sobald sich die Situation entspannt. Das wäre kein schlechter Anfang...
Soweit erst einmal. Bin gespannt, ob ich mit meinen Vermutungen und den Tips soweit erst einmal richtig gelegen habe. Sobald Du nämlich ein Gefühl dafür bekommst, der Angst nicht hoffnungslos ausgeliefert zu sein, bist Du bereits zurück im Geschäft. Der Rest ist Übung.
LG
MrN

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somestranger
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Beitrag Mo., 11.01.2010, 16:56

Hallo Mr. N!

Herzlichen Dank für Deine liebe, mehr als ausführliche Antwort.

Das Problem ist folgendes: Ich habe AUCH Angst dass der Schliessmuskel versagt, also es ist nicht NUR die Blase, was das ganze NOCH mühsamer wird.

Wenn ich z.b. im Auto sitze und dann extra darum bitte ranzufahren und ich auf die kleine Seite gehe, dann habe ich das Gefühl, so bald ich sitze, ganz dringend wieder zu müssen. Eine Qual, die kein Ende nimmt.

Noch unangenehmer ist sicher das mit dem Schliessmuskel, das kannst Du Dir wahrscheinlich vorstellen.

Ich danke Dir dennoch für Deine mehr als ausführliche Antwort und Hilfe!

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MrN
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Beitrag Mo., 11.01.2010, 18:23

Ja ok, das mit dem Schließmuskel ist sicherlich besonders peinlich, aber vom Prinzip her kannst Du das ja in die o.g. Übung problemlos mit einbauen.

Wichtig ist doch nur, daß Du Deine Wahrnehmung ein wenig trainierst, und daß Du reale Resultate erlebst, die Du verarbeiten kannst.

LG
MrN

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Jennifer26
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Beitrag Fr., 29.01.2010, 16:48

Hallo ihr lieben!

Ich kann euch alle sehr gut verstehen. Ich kämpfe schon seit einigen Jahren mit meinen verschiedenen Ängsten. Die Angst davor in die Hose zumachen ist eine meiner schlimmsten. Ich schäme mich sehr für sie. Zug fahren Kino alles sehr schlimm. Aber in der Arbeit ist es besonders schlimm. Ich kann zwar vom Prinzip jeder Zeit gehen aber die Angst davor zu oft zugehen aufzufallen ist sehr groß. Ich habe diese Angst seit ca. 6 Jahren mal schlimmer, mal besser. Im Moment leider schlimmer. Ich finde gerade diese Angst so schlimm weil es so peinlich ist über sie zureden. Ich hatte zum Beispiel eine Zeit lang Angst davor Umzufallen. Aber darüber kann man eher noch reden. Aber der Satz ich habe Angst davor mir in die Hose zumachen klingt einfach so peinlich. Ich schäme mich auch mit meiner Therapeutin darüber zu reden. Diese sch... Angst schränkt mein Leben so ein. Im Moment habe ich das Gefühl es geht nur darum jeden Tag, jede Woche zu überstehen.
Wie man es weg bekommt? Keine Ahnung. Ich wünschte es gebe ein Wundermittel.
Das einzige was mir ein bischen Hilft ist daheim zuüben nicht so oft auf Toilette zugehen. Oder mir zudenken es wird nichts passieren du schafst das schon du hast es bis jetzt immer geschaft.

Ich denke wenn es mir einmal wirklich passieren würde dann währe es vorbei, dann würde ich mich wirklich nicht mehr aus dem Haus trauen.

Aber es hilft das es Leute gibt die, die gleichen Probleme haben dann fühlt man sich wenigstens nicht so alleine,
Vor paar Jahren dachte ich noch ich wäre verrückt und die einzigste die sowas hat.

Lg

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MrN
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Beitrag Fr., 29.01.2010, 17:37

Hallo Jennifer,
erst einmal Willkommen hier.
Jennifer26 hat geschrieben:Aber es hilft das es Leute gibt die, die gleichen Probleme haben dann fühlt man sich wenigstens nicht so alleine,
Vor paar Jahren dachte ich noch ich wäre verrückt und die einzigste die sowas hat.
Machst Du Witze?
"Sich vor Angst in die Hose machen" ist doch geradezu sprichwörtlich...
Das wäre wohl nicht so, wenn es da nicht eine enge Beziehung gäbe.

Ich weiß, natürlich machst Du keine Witze, wenn Du hier Deine Probleme aufschreibst. Aber vielleicht hilft Dir ja der Gedanke dabei, das demnächst mal in der Therapie anzusprechen.


LG
MrN

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rhondira
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Beitrag So., 31.01.2010, 00:15

Hallo da draußen,
ich kenne das auch in etwas anderer Form. Und sag gleich mal vorweg: ich habs im Griff, ich würde sogar sagen, dass ich zu 99% davon befreit bin.
Ich hatte immer Angst, mich übergeben zu müssen. Und zwar nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch zu hause.
Diese Angst hat 24 Studen am Tag alles bestimmt. Ich habe zwar versucht, deswegen nicht alles zu vermeiden, z.B. hab ich regelmäßige Freizeitaktivitäten nicht abgeschafft. (und so im Nachhinein fällt mir dabei grade auf, dass mich das doch zu einem guten Stück entspannt hat, zumindest für ein, zwei Stunden.Und währenddessen ich auch kaum Angst hatte. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass es bei mir das Balletttraining war, also eine köperliche und anstrengende Aktivität.) Aber egal, das ist nur ein vielleicht-helfender Aspekt, obwohl ich überzeugt davon bin, dass die Kontrolle, die ich dabei über meinen Körper erleben kann, da schon einen positiven Lerneffekt hatte.
Viel wichtiger: Das sind die Dinge, mit denen ich das in den Griff bekommen hab, sogar ohne Therapie:
-die Angst einfach mal aushalten, auch wenns schwierig ist, denn paradoxerweise geht sie dann irgendwann (und zwar viel schneller als man denkt) weg.
-in der Situation der Angst über die Angst nachdenken. Das reduziert sie wenigstens etwas, denn solang man drüber nachdenkt, hat man nicht soviel Zeit zum Angst haben.
Dabei kann man sich gleich auch noch überlegen, ob denn die Katastrophe, die entsteht, wenn das befürchtete eintritt, wirklich so unendlich dramatisch ist, wie man denkt. Klar, es wär peinlich, aber stirbt man dran? nein. Entsteht einem ein ernstzunehmender Schaden? Nein. Das schlimmste anzunehmende Szenario wäre also, tatsächlich die Kontrolle über den Schließmuskel oder die Blase zu verlieren. Und? Es gibt tausende von Menschen, denen das schon passiert ist. Nichts was man tut, ist neu unter der Sonne.
-Die Situation sozusagen vorsorglich mit Aufgaben belegen, die lenken ab. z.B. beim Autofahren sich unerhalten, über etwas wichtiges nachdenken, was lesen (wenn man das während der Autofahrt kann)
-anderen von der Angst erzählen im MOment, in dem sie auftritt. Da denkt man natürlich: niemals, mein Gegenüber hält mich für völlig bescheuert... Aber erstens: ich habs gemacht, hat keiner so reagiert und zweitens: was solls, dann hält man mich eben für bescheuert, wichtiger ist, dass es mir besser geht.
- ich hab auch immer dafür gesorgt, dass der Weg zur Toilette möglichst kurz und einfach ist, und beim Autofahren einfach angehalten oder den Fahrer anhalten lassen, und wenns nötig war, eben alle 5 Minuten. Die meisten Menschen sind verständnisvoller, als man denkt.Und irgendwann ist das einfach auch immer unwichtiger geworden.
Denn: In all den Jahren ist es nicht ein einziges Mal tatsächlich passiert.
-Und das allerwichtigste: Enstpannung. Da gibts viele verschiedene Techniken, aber die, die mir geholfen hat und auch für jeden schnell erlernbar ist, ist die Progressive Muskelentspannung. Denn im entspannten Zustand kann man gar keine Angst haben. Es geht nur das eine oder das andere.Der Vorteil ist auch, man kann in der konkreten Situation, wenn man ein bisschen Übung hat, die Technik in jeder Situation anwenden und man muss dann meistens gar nicht das ganze Programm durchziehen, sondern es reicht z.B. eine Atemübung und schon wirds besser. Und notfalls kann man das auch alle 5 Minuten machen.
Heute komm ich nur noch ganz selten in so eine Situation und dann bekomm ich sie immer sehr schnell in den Griff.
Ich hoffe, das hilft ein bisschen weiter.
Gute Nacht!

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Jennifer26
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Beitrag Fr., 05.02.2010, 08:12

Hallo MrN!

Erstmal danke für willkommen heisen! Ich rede schon lange mit meiner Therapeutin darüber. Was ich gemeint habe ist das es mir jedes mal wieder peinlich ist darüber zureden. Ich denke ein großes Problem ist das ich es einfach nicht akzeptieren kann wie ich bin. Der Wunsch einfach normal zusein ist einfach zu groß!

Lg

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MrN
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Beitrag Fr., 05.02.2010, 09:23

Wer ist schon normal...


Absolutverzweifelt
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 01:30

Hallo!

Ich wende mich hier an euch aus purer Verzweiflung weil ich absolut nicht mehr weiter weiß!

Ich bin 24 Jahre, seit ich 13 bin psychisch krank ausgelöst durch Mobbing (generalisierte Angststörung -->mittlerweile um einiges besser geworden, körperdysmorphe Störung --> ziemlich schwer, Sozialphobie --> äußerst ausgeprägt in allen Bereichen des sozialen Lebens, Panikstörung --> heftigst, Agoraphobie--> die absolute Hölle)
Diese Kombination an Störungen ist so ziemlich die absolute Garantie dafür das man das Haus nicht mehr verlassen kann bzw einfachste Dinge nicht tun kann und arbeitsunfähig ist!

Mein allerschlimmstes Problem im Moment ist aber die Agoraphobie, in Verbindung mit heftigen Panikattacken. Bei mir äußert sich die Agoraphobie in der Angst davor in die Hose zu machen. Angefangen hat das vor 7 Jahren, als ich 17 war. Seitdem ist es nie weggegangen. Es gibt Phasen wo es etwas besser ist und Phasen wie seit ein paar Monaten wieder, wo es so schlimm ist, das ich nichtmal 30 Sekunden in das Geschäft um die Ecke gehen kann um nach einer Packung Zigaretten zu fragen, geschweige denn mit der Ubahn zu fahren (ich habe kein Auto).

Sobald ich vor die Türe gehe habe ich das Gefühl ich mache mir gleich in die Hose, selbst wenn ich 10 Sekunden vorher auf der Toilette war, verbunden mit schlimmen Panikattacken. Wirklich passiert ist es mir noch nie. In Phasen, in denen ich das Haus verlassen kann, trage ich immer mehrere Binden und gehe ständig aufs Klo und wenn keines in der Nähe ist kriege ich alle Zustände. Das schlimme sind dann nicht nur die Panikattacken, sondern das ich auch wirklich körperlich das Gefühl habe ich mache mich jeden Moment an. Körperlich ist bei mir alles ok, das wurde alles untersucht!

Ich mache seit über 6 Jahren eine Gesprächstherapie, und
eine mehrmonatige kognitive Verhaltenstherapie habe ich auch gemacht. Stationär war ich auch schon. All das hat höchstens eine Zeit lang eine Besserung gebracht, aber diese schlimmen Phasen kommen immer wieder und die Sozialphobie zB besteht ja immer.
Medikamente habe ich auch viele ausprobiert (SSRIs, SNRIs, trizyklische Antidepressiva, tetrazyklische Antidepressiva, verschiedene Neuroleptika, Benzodiazepine). Selbst Alprazolam hilft bei diesen schweren Attacken meistens nicht.

Für mich ist das wirklich kein Leben mehr! Akut suizidgefährdet bin ich zwar nicht, da ich doch irgendwo noch etwas Hoffnung habe, aber ich sage mal so wenn das noch Jahre lang so weiter geht bzw bis an mein Lebensende, würde ich lieber sterben, denn leben kann man das sowieso nicht nennen!

Sorry für den langen Text!

Falls irgendwer einen Vorschlag hätte was mir helfen könnte oder was ich noch versuchen könnte wäre ich sehr dankbar!

Ganz liebe Grüße!

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