Kleptomanie (Stehlen)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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farbklang
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Kleptomanie (Stehlen)

Beitrag Mo., 31.05.2010, 21:07

hi miteinander!

ich fühl mich ein bisschen schlecht, weil ich mein problem (=kleptomanie) nicht als problem empfinde. sprich, das gefühl, etwas zu stehlen, ist schöner, als das schlechte gewissen das ich habe, weil ich ja genau weiss, dass ich etwas unrechtes tue.

ich stehle nie in geschäften (ok, drei mal schon, aber einmal war ich noch seeehr jung, einmal wars versehentlich und einmal ist ein stift nach der kassa ohne preis einfach da gelegen), dafür hamstere ich probepackungen, gratisdinger ...

das schlimmste, was ich mache, ist, aus fundkisten und garderoben kleidung und schuhe bzw. was immer zu finden ist, mitzunehmen. (war da jetzt ein beistrichfehler?)

ich hab aber zb noch nie freunde bestohlen oder würde auch kein geld stehlen. eigenartig, oder?

ich bin in therapie, hab das mit meinem thera 1 mal besprochen, aber wir sind nie wieder drauf zurückgekommen. wahrscheinlich, weil ich einfach nicht darunter leide. (bin aber auch noch nie erwischt worden) mein thera hat gemeint, dass es mir um den "kick" geht. das glaub ich auch.
am meisten freu ich mich, wenn ich sachen stehle, die ich gar nicht brauche...

teilweise denk ich mir, ich bin ein schlechter mensch, vor allem, weil ich kein schlechtes gewissen sondern ein richtiges hochgefühl habe, nachdem ich etwas "gefunden" habe...

ich würd mich über eure meinungen und gedanken sehr freuen. vielleicht findet sich ja ein "leidens"genosse (ich leide ja nicht wirklich...)

liebe grüße, farbklang
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Fruchtzwerg
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Beitrag Di., 01.06.2010, 18:01

hallo farbklang
mit den thema kleptomanie kenne ich mich nicht wirklich aus aber ich finde es interesant mich mit sachen zu beschäftigen die neuland für mich sind also wenn ich jetzt kompletten schwachsinn schreibe bitte nicht persönlich nehmen
bist du wegen der kleptomanie bei deinem therapeuten oder wegen etwas anderem so wie ich das verstanden habe ist das in euren sitzungen bisher ja noch nicht richtig thematisiert worden.
wenn man nicht direkt unter seinem verhalten leidet ist es natürlich schwer einzusehen dass man was ändern muss. Hast du Freunde oder bekannte die dich mal auf dein"finden" von dingen die dir nicht gehören angesprochen haben??
Ich bin der meinung das jedes verhalten einen Grund hat. vllt versucht du mit dem klauen ein gefühl zu ersetzen dass du woanderst nicht bekommst?? vllt fehlt dir etwas vorüber du dir noch nch mal im klaren bist?
du hast ja geschrieben dass du dich quasi freust wenn du was mitgehen gelassen hast auch wenn es dinge sind die du gar nicht brauchst ist das dann sowas wie das gefühl stolz zu sein???oder von Anerkennung???

lg
Ich betrachtete im Mondlicht diese blasse Stirn, diese geschlossenen Augen, diese im Winde zitternde Haarsträhne, und ich sagte mir: Was ich da sehe, ist nur eine Hülle. Das Eigentliche ist unsichtbar..."

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Eve...
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Beitrag Di., 01.06.2010, 18:14

Hm, ich denke, dass man selbst nicht darunter leidet, kann kein Grund sein, strafbares Verhalten - denn das ist es ja, auch wenn Du "nur" in Garderoben u, ä. stiehlst - nicht abstellen zu wollen. Ich fänd es selbst überhaupt nicht komisch, wenn vielleicht ein Mantel, an dem ich hänge, aus einer Garderobe verschwindet, und würde sicher nicht zögern, Strafanzeige zu stellen. Es ist also nicht sehr wahrscheinlich, dass Du nicht irgendwann doch erwischt und dann strafrechtlich verfolgt wirst. Das meine ich jetzt nicht moralisch, aber der "Reiz" des Stehlens und der Möglichkeit der Entdeckung steht der rechtlichen Relevanz gegenüber ... Es geht ja auch um Deinen eigenen Schutz. Hast Du Dir darüber noch keine Gedanken gemacht?

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Thread-EröffnerIn
farbklang
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Beitrag Di., 01.06.2010, 20:43

hi, danke für die rückmeldungen.
fruchtzwerg: nein, meine freunde sprechen mich nicht drauf an, die wissen ja nichts davon. das gefühl, nachdem ich etwas gestohlen habe ist so wie ein sieg. ich weiss nicht, vielleicht der sieg darüber, etwas über die grenzen hinaus getan zu haben und dafür nicht bestraft worden zu sein. oder etwas bekommen zu haben, ohne dafür etwas zu tun. so irgendwie.

eve: darüber hab ich mir schon gedanken gemacht. es ist aber so, dass ich nie so "typische" diebstähle begehe, sondern immer so grenzwertig. zb könnte derjenige, dem der von dir angesprochene mantel gehört, nicht beweisen, dass er ihm gehört. das ist der unterschied, ob man in einem geschäft stiehlt oder so... und was in fundkisten liegt, ist sowieso schon mal verloren gegangen. das rechtfertigt nicht, dass stehlen eine kriminelle handlung ist, aber es ist typisch für mich, in situationen zu stehlen, in denen es eher keine konsequenzen gibt.

klingt das für euch logisch?

lg, farbklang
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Birgit Anna
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Beitrag So., 12.02.2012, 11:59

seit ich zurück denken kann, stehle ich zwanghaft, nun bin ich 43j.jung und stehle immer noch.
vorallem in geschäften eigendlich überall z.b. auch im fitness-zenter, meistens sachen die ich gar
nicht unbedingt brauche.....wenn ich einen laden betrete steigt in mir eine innere spannung
habe ich dann etwas entwendet fühle ich mich glücklich und zufrieden. ich werde nur
wenig erwischt, da ich ja jahrelange erfahrung in diesem bereich habe. ich mache seit über 20j.
eine psychotherapie aber nichts hilft, es ist zum verzweifeln, wer weiss einen rat? ich bin
über jeden tipp froh, wer macht ähnliches durch??

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Tigerkind
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Beitrag So., 12.02.2012, 12:01

Du machst seit über 20 J. Psychotherapie, dann gehe ich mal davon aus, das der Therapeut/die Therapeutin davon weiß, oder ?

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-


Birgit Anna
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Beitrag So., 12.02.2012, 12:07

Tigerkind hat geschrieben:Du machst seit über 20 J. Psychotherapie, dann gehe ich mal davon aus, das der Therapeut/die Therapeutin davon weiß, oder ?

Liebe Grüße

Tigerkind
ja klar... nur weiss der auch nicht wirklich weiter und irgendwie hab ich auch ein wenig resigniert.

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Tigerkind
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Beitrag So., 12.02.2012, 12:19

Was heißt er weiß auch nicht wirklich weiter, was habt Ihr denn schon alles unternommen um das Problem in den Griff zu bekommen ?
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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Mary-Lou
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Beiträge: 597

Beitrag So., 12.02.2012, 12:19

Hast du schonmal den Therapeuten und/oder die Therapieform gewechselt?
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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mi-mi2605
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Beiträge: 5

Beitrag Sa., 05.05.2012, 16:23

Hallo,

ich habe das Problem dass ich zwanghaft stehle und zwar nicht Sachen in Geschäften sondern Geld von Bekannten /Familien. Letztens bin ich dabei erwischt worden und noch nicht angezeigt. Ich hab der Person versprochen Ihr das Geld utück zu geben das ich Ihr kurz vorher schon geklaut hatte. Ich weiss dass es nicht richtig ist was ich mache aber verpüre immer diesen Drang. Was kann ich dagegen tun? bin Mutter von einem Kleinkind von 5 Jahren.

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Ayla
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Beiträge: 841

Beitrag Sa., 05.05.2012, 16:31

Hallo,
was genau befriedigst du, mit dem bestehlen deiner Bekannten/Familien, weißt du das ?
Das größte Problem mit der Kommunikation ist die Illusion, sie sei gelungen
Alle großen Wahrheiten waren anfangs Blasphemien

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Mirielle
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Beiträge: 629

Beitrag Sa., 05.05.2012, 18:11

Kleptomanie hat meist mit einem unterdrückten seelischen Problem zu tun dass sich auf diese Weise Gehör verschaffen will. Eine Therapie könnte dir weiterhelfen.
Nichts zu tun wäre auf jeden Fall verkehrt, denn über kurz oder lang bringst du dich in Teufels Küche.

glg Miri
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"Die größte Macht hat wohl das richtige Wort zur richtigen Zeit..."
Mark Twain

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mi-mi2605
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Beitrag Sa., 05.05.2012, 18:12

Wen ich das wüsste? Hab immer danach 1 schlechtes gewissen (meistens)

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Mirielle
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Beiträge: 629

Beitrag Sa., 05.05.2012, 18:15

Wie ich schon schrieb, professionelle Hilfe wäre angesagt. Von alleine wirst du da ziemlich sicher nicht weiterkommen sonst würdest du es ja schließlich nicht machen wenn es nicht so ein immenser Drang wäre...

glg Miri
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mi-mi2605
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Beiträge: 5

Beitrag Sa., 05.05.2012, 18:17

Psychologe oder eher Psychiater?

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