Schwere Krankheit nach schlimmen Qualen in der Kindheit

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Mario83
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Schwere Krankheit nach schlimmen Qualen in der Kindheit

Beitrag Mi., 06.03.2019, 01:18

Hey!

Ehrlich gesagt weiß ich nicht wirklich wo ich genau anfangen soll. Ich weis nicht einmal genau was ich hier zu erreichen versuche, aber ich denke ich muss mir so einiges von der Seele schreiben.

Zuerst zu meiner Person: Mein Name ist xxx, ich bin xxx Jahre alt und beruflich war ich immer im Bereich xxxx tätig. Bis vor einigen Jahren zumindest noch. Ich war eigentlich sehr erfolgreich in dem was ich tat. Für ein paar Jahre lebte ich das Leben eines typischen Silikon-Valley Optimisten. Ich führte normale Beziehungen und hatte viele Freunde.

Wenn ich mir das jetzt so wieder vor Augen hole, sollte ich doch eigentlich kein Problem haben und glücklich sein. Aber das war nicht immer so. Als Kind wurde ich extremer Gewalt ausgesetzt. Durch meinen Stiefvater und meine Mutter. Beide hatten zu jener Zeit ein massives Alkoholproblem und ich war es, an dem sie ihre Wut ohne Hämmungen und Scham auslassen konnten. Das ging lange Zeit so, bis schlußendlich die Führsorge Wind davon bekam und mich aus der elterlichen Obhut entfernten. Ich kam in die xxxxx. Ein Ort wo Kindern geholfen werden sollte. Das dachte ich auch. Schließlich hat diese Institution das Attribut "Heilpädagogisch" in ihrem Namen verankert. Dem war aber nicht so. Ich lernte eine neue Form der Gewalt kennen. Den psychischen Terrror durch Erzieher. Zu meinem Glück allerdings, kam ich nach 1 Jahr in ein gemischtes Internat nach xxxxx. Als Kind hast du keine andere Wahl dich zu artikulieren als mit Wiederstand. Und das tat ich auch. Geschädigt von meinem bisherigen Leben beschloß ich schon als junger Jugendlicher mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und es nicht mehr zulassen zu wollen das man mich weiter quält. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings vergessen gewisse Fakten in meine Rechnung einfließen zu lassen. Dieses Internat wurde weder von den Behörden überwacht noch gastand man uns Kindern irgendwelche Rechte zu. Nicht auszudenken was los war wenn wir aus unserer Rolle fielen. Wir wurden regelrecht gegeneinander aufgehetzt damit sich das liebe Personal so wenig wie Möglich die eigenen Finger schmutzig macht. Wir wurden isoliert, geschlagen und täglich psychisch an unsere Grenzen gebracht. Jeden Tag, jede Nacht. Um nicht noch weiter ausholen zu müssen: Ich war eines der Kinder welche systematisch in Heimen misshandelt wurde.

Nichts desto trotz schaffte ich es über die späteren Jahre hinweg immer noch irgendwie zu funktionieren. Wenn man das so nennen kann. Doch dann kam alles anders. Alles wurde auf einmal kompliziert und unerträglich. In der Beziehung baute sich immer mehr Stress auf. Die Arbeit war kaum noch zu bewältigen. Ich baute massiv ab. Körperlich und psychisch. Ich mutierte immer mehr zu einem Schatten meiner selbst hatte aber noch genug Reserven um zu erkennen das etwas nicht stimmt und ich möglicherweise Hilfe benötige. Also begann ich zu lesen und zu suchen. Ich landete beim PSD. Doch es wurde nicht besser. Man gab mir allerlei Medikamente um mich zu beruhigen. Es half aber alles nichts. Der erste Suizidversuch. Ich verlor im laufe der Zeit alles was ich mir aufgebaut hatte. Liebe, Freundschaften, Beruf. Alles weg. Ich kam das erste mal in die Psychiatrie. Erst auf die Akut und dann auf eine Sub-Akut. Mir ging es danach auch wieder einigermaßen besser. Aber nicht für lange. Alles kam zurück wie ein Bumerang. Und wieder: Mehr Medikamente, mehr Therapien, mehr stationäre Aufenthalte, mehr Selbstmordversuche. Schließlich nahm man mich einfach nicht mehr ernst. Ich bekam eine Litanei an Diagnosen und Glückwünschen. Doch helfen wollte mir damals keiner mehr wirklich. Aber ich versuchte trotzdem immer weiter zu machen. Ich wollte einfach nicht akzeptieren das es keine Hilfe für mich gab. Also besuchte ich diverse REHA Massnahmen, Selbsthilfegruppen, eine Therapie gegen die PTBS und nahm die Hilfe von Pro Mente an. Für eine sehr lange Zeit. Aber alles half nicht. Sobald ich suizidal wurde, wurde ich "untergebracht". Ein selbstbestimmtes Leben wurde einfach unmöglich.

Ich vernahm immer nur die selben Aussagen von Psychiatern, Psychiologen und zum Schluss auch vom Staat. Ich wurde als "unheilbar" deklariert und in Pension geschickt. Mit 33! Unglaublich! Nun bin ich also in meiner kleinen Gemeindewohnung gefangen und kämpfe jeden Gott-verdammten Tag darum halbwegs über Wasser zu bleiben. Depressionen, Ängste, Albträume, Panikattacken, psychosomatische Beschwerden, Einsamkeit.

Um ehrlich zu sein, ich sterbe jeden Tag. Mehrfach.
Danke für's zuhören.


Anm. Mod.: Titel von "Werdegang eines Irren" auf obigen präzisiert, sowie persönliche Daten korrigiert. Bitte auf Anonymität achten! Danke. Pauline
Zuletzt geändert von Pauline am Mi., 06.03.2019, 06:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Blume1973
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Beitrag Mi., 06.03.2019, 06:31

Hallo Mario!

Wenn man dein Leben bis jetzt liest, könnte man meinen, du musst schon älter sein, weil du so viel erlebt hast, seit du erwachsen bist. Dass du erst 35 bist, hat mich überrascht.

Da ich auch aus Wien bin, habe ich natürlich schon von Hinterbrühl, ProMente und PSD gehört und hab so ein gewisses Bild von denen.

Ich finde, es liest sich alles sehr selbstreflektiert, was du schreibst. Das du nach dieser Kundheit so einen Start ins Erwachsensein hattest, ist schon selten irgendwie. Ich meine, guter Beruf, normale Beziehungen und Freundschaften. Aber dann kam alles hoch und raus. Einerseits sehr gut, dass du Hilfe gesucht hast und Therapien gemacht hast, andererseits sehr schade, dass scheinbar nichts geholfen hat und du letztlich alles verloren hast.

Mir fällt dazu jetzt nur ein, dass du mit 35 noch sehr jung bist und noch längst nicht aller Tage Abend. Auch, wenn du jetzt pensioniert bist, muss das alles ja nicht unwiderruflich und endgültig sein.

Wenn du wieder Mut und Kraft sammelst und dein Wille zurück ist, dann kannst du durchaus nochmal von vorne anfangen.

Es ist noch nichts verloren und nichts endgültig.
Es kommt jetzt auf dich an. Wieviel Wille ist da, wieviel Kraft noch über?

Du könntest nochmal eine gute Gesprächstherapie starten und Hilfe in Anspruch nehmen und es nochmal versuchen UND du kannst es schaffen.

Natürlich weiß ich nicht, wie deine Einstellung zu dir und deinem Leben jetzt aussieht und ob du überhaupt willst, a b e r wenn du willst, dann kannst du!!!

Alles Gute wünsche ich Dir vom Herzen
Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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blade
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Beitrag Mi., 06.03.2019, 09:17

Hallo Mario

Du musst einen äußerst starken Willen haben und eine ursprüngliche Grundpersönlichkeit, die sehr stark und gefestigt ist.
Andernfalls wärst Du ziemlich sicher erst gar nicht so weit gekommen.
Das MUSS so sein. Und es muss noch da sein. Trotz all der schrecklichen Sachen, die passiert sind.

So wie Du das schilderst gibt es keine Form der Gewalt, deren Ziel Du nicht gewesen bist.

Es ist bitter, dann doch eingeholt zu werden, von dem was man mit aller Kraft hinter sich lassen wollte.

Du hast beschrieben: Körperlichen und psychischen Verfall. Und Kraftlosigkeit.

Ein Teil davon ließe sich erklären durch sogenannte psychovegetative Erschöpfung (der Begriff klingt nur harmlos, er ist es nicht) , allein durch andauernde Flashbacks, welche den Körper und Geist im ständigen Fight/Flight-Modus laufen lassen (Adrenalin etc und in den seltenen Phasen der relativen Entspannung wahrscheinlich der Cortisonüberfall mit Schwäche und Infektanfälligkeit)

Es wäre also nicht so sehr ein Verfall , mehr ein Ausbrennen.

Kannst Du noch rausgehen? Oder steckst Du in Deiner Wohnung fest?
Im ersteren Fall: Solltest Du auch rausgehen. An sonnige Orte und (wenn Natur für Dich nicht auch zu negativ besetzt ist) viel in die Natur. Dazu würde gerade die richtige Jahreszeit an die Tür klopfen. Wenn Du bereits Pension beziehst, dann könntes Du auch länger draußen sein ohne jemanden Rechenschaft abgeben zu müssen. Viel barfuß gehen. Das wären relativ einfache Maßnahmen mit sehr hohem Wirkungsgrad (das weiß ich). Viel Wasser trinken (aber auch nicht zuviel, viel mehr als 2,5L /Tag sollten es nicht werden, sonst droht Natriumausschwemmung und die ist nicht gut. Wenn Du mehr Leitungswasser trinkst solltest Du zumindest auch etwas mehr Salz..zB in Form von Steinsalz..aufnehmen...aufpassen falls Du Lithium einnimmst)

Wenn Du in der Wohnung feststeckst, dann köntest Du Deine Wohnung zu einem möglichst freundlichen und hellen Ort umwandeln. Günstig wäre dort auch zumindest ein Fenster zur Sonne. Und die Sonnenstunden auch zu nutzen.

Das Ziel?
Die Motivation?
Wieso überhaupt?

Vielleicht liest Du gerne?
Eine Lektüre könnte sein, Berichte von Menschen zu lesen, die lange auf einer einsamen Insel gestrandet waren und überlebt haben. Zurück gefunden haben. Du warst zumindest schon dort, also weißt Du, wie es ist und daß es geht.

Ein Weg mit der Kraftlosigkeit sinnvoll umzugehen wäre an den Feinheiten, an der Technik zu arbeiten.
Damit kann relativ viel ausgeglichen werden ....und natürlich Wege zu sehen wieder mehr Kraft erreichen zu können.

Eines meiner Themen persönlich ist: Gedanken die einen quälen und über die man die Kontrolle verloren hat.
Ich glaube, das ist eines der wichtigsten Themen überhaupt.
Und eines der am meisten unterschätzten Themen, nicht nur was das Überleben angeht sondern auch das möglichst freie und gute Leben.

Alles Gute. Ich kann mich meiner geschätzten Vorschreiberin voll inhaltlich anschließen.
Gib nicht auf.
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Mario83
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Beitrag Mi., 06.03.2019, 13:50

Hallo!

Danke erstmal für eure aufrichtigen Ratschläge. Ich lasse mir diese durch den Kopf gehen, auch wenn ich zugeben muss das mir diese Ratschläge in der Tat nicht neu sind.

Zum Thema "raus gehen": Nun, das tat ich bis letztes Jahr noch sehr regelmässig und ohne größere Schwierigkeiten. Dieses Jahr ist allerdings wieder alles anders. Als Randnotiz: Letztes Jahr, oder besser gesagt auch all die Jahre zuvor, musste ich eine gefühlte Tonne an Medikamenten nehmen. Benzo's, Antidepressive, Neuroleptika, etc. Die ganze Palette. Das wurde meinem vegetativen Nervensystem zu viel und ich wurde mit Blaulicht ins OWS gefahren. Diagnose: Anticholinerges Syndrom. Das passiert wenn der Parasympathicus einfach beschließt seine arbeit einzustellen. Zur Folge sank meine Sauerstoffsättigung auf unter 85%, ich konnte nicht mehr auf die Toilette gehen und die ersten Haluzinationen stellten sich ein. Im Rahmen einer s.g. Krisenintervention wurde ich intensivmedizinisch Überwacht, hing dauernd am Sauerstoff, bekam einen Katheter und wurde medikamentös trocken gelegt. Ich weis nicht mehr wie lange das ging, ich bekam kaum etwas mit.

Und seit eben diese Medikamente fehlen, läuft mein Körper amok. Relativ rasch bekam ich die ersten Panikattacken konnte diese allerdings noch nicht zuordnen. Es kam wie es kommen musste. Die Attacken überfielen mich aus dem Nichts heraus und ich sprach mit meinem Psychiater darüber. Ich muss sagen er ist sehr bemüht mich zu unterstützen, aber ihm gehen mittlerweile auch die Möglichkeiten aus. Verursacht durch das Syndrom darf ich nun keine Psychopharmaka mehr nehmen. Um meine Angst irgendwie unter Kontrolle zu bekommen gab er mir Trittico damit ich zumindest schlafen kann. Mehr auch nicht. Mehr geht auch nicht mehr, das hab ich mittlerweile verstanden.

Ich sag mir jedesmal wenn ich raus gehen muss das ich den Ar*** zusammen kneifen soll und ruhig und gelassen meiner Wege gehen soll. Klappt nur nicht. Depressionen und Ängste sind das eine, aber wenn zu einer ruinierten Seele auch noch ein feindseliger Körper dazu kommt hast du keine Chance mehr. Zuhause habe ich ebenfalls Attacken. Diese kann ich aber besser händeln. Ich stell mich dannn einfach für eine viertel Stunde unter die heiße Dusche. Das hilft temporär. Draussen kann ich aber nicht einfach duschen gehen und mich kurz hinlegen. Also vermeide ich größere Wege wo ich nur kann. Es reicht schon wenn ich zum Billa gehen muss, welcher keine 200M entfernt ist. Ich komme heim und kann mein Shirt an die Wand klatschen, so naß ist es. Den Rest des Tages versuche ich dann wieder zu Kraft zu kommen. Was mir allerdings kaum gelingt. Der nächste größere Flecken Natur sind die Steinhof-Gründe. Ich wohne im Herzen des 7. Bezirks. Viel Natur ist da nicht.

Man gab mir auch schon den Tipp ich möge doch in ein betreutes Wohnen übersiedeln. Dort könne man sich besser um mich kümmern. Aber dafür müsste ich noch mehr von meinem Leben und meinen Freiheiten aufgeben. Ausserdem habe ich eine Katze, um die muss und will ich mich weiter kümmern. Ich bin nicht der Typ Mensch der ein Tier einfach mal so weg gibt nur weil es einem selbst nicht gut geht.

Fazit: Ich suche weiterhin nach einer Lösung, nur habe ich nun schon so einiges durch, quatsch, ich habe schon alles durch. Langsam komme ich immer mehr zur Überzeugung das ich nur noch zwei Möglichkeiten habe: Akzeptieren das das nun mein Leben ist und das beste daraus machen oder in der Schweiz um Sterbehilfe ansuchen.

Wie auch immer, danke nochmals für eure Mühe und Texte!

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Sehr
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Beitrag Mi., 06.03.2019, 13:53

Hast du schon mal an Tagesklinik gedacht? Und haben dich die Medikamente kränker gemacht?
[wegzudenken, mehr nicht]

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Mario83
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Beitrag Mi., 06.03.2019, 14:02

Hallo @Sehr!

Da haben wir wohl zur gleichen Zeit gepostet. Tagesklinik hatte ich unmittelbar nach einem 6 Monatigen Aufenthalt im Pav. 2 des OWS. Und um nicht missverstanden zu werden: Es half mir mit anderen Betroffenen zu sprechen, die Therapieangebote waren allerdings nicht wirklich hilfreich. Ich kam mir mehr vor wie eine Inventarnummer.

Und ja, die Medikamente haben ihr übriges getan.

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blade
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Beitrag Mi., 06.03.2019, 14:31

Hi Mario

nimmst Du eigentlich noch Parasympathomimetika?
(werden bei zentralem anticholinergem Syndrom eingesetzt).
Das würde das übermäßige Schwitzen erklären. uA
Ob es eine Acetylcholinrezeptor-Upregulation gibt? Wenn Antagonisten (zB Medikamente mit Anticholinerger Wirkung) genommen werden müsste ich erst selbst nachschlagen. Bei vielen körpereigenen Hormon- und Transmitterrezeptoren ist das aber so.
Auch das könnte eine Erklärung sein. Dann wirkt das Acetylcholin (körpereigen) viel stärker als es das vor dem Zwischenfall tat.

Ich meine im darauf spezialisierten Spital sollten die doch...darauf eingegangen sein?
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Blume1973
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Beitrag Mi., 06.03.2019, 14:40

Ich meine im darauf spezialisierten Spital sollten die doch...darauf eingegangen sein?
Ich finde halt, dass man leider Glück haben muss, um wirklich ernst genommen zu werden in den Spitälern. Man ist schon mal schnell eine Nummer, oder wird nicht ernst oder für voll genommen etc.

Ich habe das auch schon erlebt in meinen sehr schlechten Zeiten.

Ich will damit sagen, dass soetwas wie Blade hier zum Beispiel annimmt, schon mal „übersehen“ werden kann.
Aber du hast das Gefühl, dass dein Psychiater seine Arbeit gut macht und fühlst dich da gut behandelt und aufgehoben?

Lg Blume
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Mario83
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Beitrag Mi., 06.03.2019, 14:48

Hallo @blade,

ich hing an so einigen Schläuchen. Was genau kann ich leider nicht sagen. Mir wurde auch keinerlei Rezept ausgestellt oder eine Empfehlung mitgegeben. Mein Psychiater versteht es auch nicht wirklich was da vorgegangen ist. Lediglich ich solle auf keinen Fall mehr Medikamente mit einer anticholinergen Wirkung nehmen. Das betraf eigentlich alle meine Medikamente.

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blade
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Beitrag Mi., 06.03.2019, 14:52

Mach mich mal schlau.

Melde mich dann später.
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Mario83
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Beitrag Mi., 06.03.2019, 15:02

Hi @Blume1973,

Ja ich denke mein Psychiater macht alles was in seiner Macht steht. Nur ist das beim PSD halt so das du schnell mal einen neuen Psychiater bekommst, da dein alter woandershin wechselt. Und dann fängt das Spiel von vorne an. An mir haben sich schon so manche Psychiater die Zähne ausgebissen. Schließlich ist Psychiatrie keine empierische Wissenschaft, mehr Trial and Error.

Aber die schlimmsten von allen arbeiten am Pav 10 und nennen sich Oberärzte. Mir wurde bereits eine EKT und Ketamin-Therapie vorgeschlagen. Das AKH hatte da anscheinend ein paar Studien am laufen, allerdings bekam nicht einmal meine behandelnde OÄ genauere informationen. Bin schon mal gespannt wann ich einen Termin buchen kann für eine Lobotomie. Ok, das war nun ein wenig übertrieben aber ich denke du weißt was ich meine.

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Blume1973
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Beitrag Mi., 06.03.2019, 15:58

Hallo Mario!

Du solltest einen guten Psychiater aufsuchen, bei dem du bleiben kannst. In einer Praxis und nicht vom PSD. Wäre das nicht besser für dich und dir lieber?

Vom AKH war ich damals sehr enttäuscht. Ich war dort stationär und bin fertiger wieder nach Hause gekommen, als ich hin kam.

Wenn du keinen guten Psychiater kennst, würde ich dir meine Ärztin empfehlen, wenn du das möchtest?

Lg Blume
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Mario83
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Beitrag Mi., 06.03.2019, 19:36

Hallo @Blume1973!

Vielen Dank für deine Nachricht. Die Psychiatrie im AKH wurde mir, bis jetzt, erspart. Ich kenn das KFJ, das SMZ-Ost und das OWS. Bin schon gespannt wo man mich hinbringen wird wenn es das OWS ja bald nicht mehr geben wird. Aber um ehrlich zu sein habe ich keine Lust mehr auf Psychiatrie Tourismus. Ich bin alle zwei Wochen beim PSD. Der ist nicht weit entfernt und zur Not habe ich noch den PSD auf der Gumpendorferstrasse. Aber danke für für das Angebot mit deiner Ärztin!

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Blume1973
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Beitrag Mi., 06.03.2019, 19:39

Gerne :). Jedenfalls alles Gute für deine Zukunft. Ich fände es wirklich sehr schön, wenn dieser Albtraum für dich enden würde!

Äh - also du weißt, wie ich es meine ...
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blade
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Beitrag Do., 07.03.2019, 16:19

Hallo Mario

Ich habe in der Literatur Beweise für Rezeptor-Up-Regulation gefunden.
Für die Raucherentwöhnung relevante Rezeptoren sollen sich erst nach 6 Wochen wieder normalisieren. Doch das sind nicht die Rezeptoren, die bei Dir wichtig sind (Muskarinrezeptoren). Für diese habe ich den Nachweis nür in Tierversuchen gefunden, wobei ich nicht herausfinden konnte wie lange eine Renormalisierung dauern kann.

Fazit: Ein Großteil Deiner Beschwerden, die jetzt neu sind werden sich mit großer Wahrscheinlichkeit wieder bessern.
Und auch der Intensivaufenthalt kann eine länger anhaltende Schwächung nach sich ziehen, das ist eigentlich eher die Regel, denn die Ausnahme.

Hattest Du schon eine Reha nach diesem letzten schweren Notfall?

Wenn nein, dann würde ich eine beantragen.
Und insbesondere moderate Kneippanwendungen (Wassertherapie) würde ich in Erwägung ziehen um das vegetative Nervensystem zu trainieren (immer in Maßen und vorsichtig anfangen)
abgemeldet

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