Sich selbst Fehler erlauben

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matrjoschka05
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Sich selbst Fehler erlauben

Beitrag Do., 26.12.2019, 23:05

Hallo :)

Ich hoffe ich bin hier richtig mit meinem Thema, als Störung oder so würde ich das eher nicht bezeichnen...

Es geht darum, dass ich eigentlich schon mein ganzes Leben lang ziemliche Probleme habe, wenn ich einen Fehler mache. Letztens ist es zB passiert, dass ich einem Kunden etwas total unsinniges empfohlen habe (ich arbeite im Verkauf). Gemerkt habe ich das aber erst, weil ich über mehrere Ecke (sogar von außerhalb unseres Geschäfts!) erfahren habe, dass sich die Kunden dort über meine Empfehlung beschwert haben. Ich würde das natürlich gerne gerade biegen, aber nachdem die nicht mehr zu uns ins Geschäft gekommen sind, geht das nicht mehr. Einerseits hab ich das total schlechte Gewissen, andererseits weiß ich, dass Fehler menschlich sind und die falsche Empfehlung einfach durch ein Kommunikationsproblem entstanden ist. Wenn sie das gewollt hätten, hätten die Kunden ja auch direkt wieder zu mir kommen können und ich hätte eine Lösung dafür finden können. Haben sie aber nicht getan.

Ich bin jetzt richtig unzufrieden mit dieser Situation, weil ich einfach nichts daran ändern kann. (außer natürlich es in Zukunft besser machen) aber auch weil mir dieser Fehler überhaupt passiert ist. Das hätte nicht sein müssen. Andererseits ist mir natürlich bewusst, dass leben auch bedeutet Fehler zu machen...

Jedenfalls neige ich allgemein dazu zu viel über Fehler die ich gemacht habe nachzudenken und mich deswegen runter zu machen, obwohl ich es nicht mehr ändern kann. Ich versuche mittlerweile mich wegen sowas nicht mehr schlecht zu machen, aber ich denke trotzdem viel darüber nach und ärgere mich auch über mich. Wie kann ich aufhören tagelang über sowas nachzudenken?
Hat noch jemand das Problem? Oder so ähnlich? Was hat euch geholfen?

LG matrjoschka

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theweirdeffekt
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Beitrag Fr., 27.12.2019, 16:35

Hallo Matrjoschka,

ich kenne das auch. War es denn immer schon so? Wie wurde in deiner Familie mit Fehlern umgegangen?

LG
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Candykills
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Beitrag Fr., 27.12.2019, 16:41

Wie du selbst schon erkannt hast: jeder Mensch macht Fehler.
Ich kenne das auch, dass man sich an manchen Fehlern festbeißt. Aber ich sage mir dann immer "das bringt nichts, denn ich kann jetzt im Augenblick daran nichts mehr ändern". Das muss man - wie so vieles - üben, bis man den Satz wirklich verinnerlicht hat. So mache ich das mit allem, was mich irgendwie belastet, aber ich für den Moment akzeptieren muss, weil nicht änderbar. Einfaches Beispiel: Stau. Man kann sich aufregen, zerfleischen, wütend sein. All das ändert nichts und man kommt nicht schneller vorwärts.
Deswegen rate ich dir dazu das zu verinnerlichen Probleme, die nicht just abänderbar sind, zur Seite zu schieben.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


Coriolan
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Beitrag Fr., 27.12.2019, 18:08

Ich denke, das kennt (fast) jeder mehr oder weniger.

Und selbst wenn 2 Menschen den gleichen Fehler machen: Der eine zuckt kurz mit den Schultern und sagt sich, was soll's - der andere zerfleischt sich schier deswegen. Obwohl's der gleiche Anlass war.

So blöd's klingt: Manchmal bringt's einfach die Zeit (und wenn's nur die Zeit bis zum nächsten Fehler ist... :pfeifen:). Manchmal hilft es mir, mich abzulenken oder: im Gegenteil mit jemandem darüber zu reden. Hängt vom Fehler ab.

Man kann auch mal alternativ überlegen, was denn heute z. B. geklappt hat. Das muss nix Weltbewegendes sein aber es lenkt ein bisschen von der Negativ-Schiene ab und man stellt fest, dass meistens mehr klappt als schiefgeht. Zum Beispiel: Essen nicht angebrannt, keinen Autounfall verursacht, unangenehme Aufgabe erledigt, etc.

Manchmal erkennt man ja auch erst hinterher, dass etwas überhaupt ein Fehler war. Im Idealfall lernt man aus Fehlern und sie passieren einem kein 2. Mal. Von daher sind sie ja auch nicht per se schlecht.

Ich kenne das aber auch gut, dass man seinen Fehler wieder gut machen will, was manchmal halt einfach nicht geht.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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mathilda1981
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Beitrag Fr., 27.12.2019, 20:13

Hallo matrjoschka,

ich habe jetzt erstmal überlegt, ob ich dir schreiben soll (als ich die anderen Antworten gelesen habe) aber ich höre doch auf meinen ersten Impuls, den ich nach deinem Text hatte.

Deine Frage ist, wie man zu seinen Fehlern stehen kann. Nachdem ich mich die letzten Monate sehr mit mir, meiner Vergangenheit, mich als Person, beschäftigt habe, kann ich dir nur sagen, wie es mir heute leichter fällt. Wenn man sich selbst annehmen, respektieren, schätzen und Mitgefühl haben kann. Das klingt so leicht und ist so verdammt schwer. Ich bin da am Anfang, ein Ende ist nicht abzusehen. Ich gehe auf die 40 zu und bin gerade dabei, zu spüren was das bedeutet. „Fehler“, „unperfekte Dinge“ zu tun, und mich nicht selber dafür an den Pranger zu stellen und mich dafür zu hassen. Ich habe Jahrzehnte eine Essstörung (gehabt?..für die Vergangenheitsform ist es noch zu früh) und habe mich immer selbst verletzt (nicht mit Schnitten aber mit Worten, Gedanken, Verhalten).

Es bedeutet nicht, dass mir Fehler egal sind. Das es mir egal ist, wenn ich die Kinder mal ungerecht behandle, mein Kuchen nicht perfekt geworden ist, ich es nicht schaffe, dass das Haus 100%ig (ehrlich gesagt nicht mal 60%ig ;-)) in Schuss zu halten, auf der Arbeit nicht immer alles perfekt zu machen. Es ist mir nicht "egal" und ich denke auch nicht "xxx drauf - ist halt so", aber ich habe seit einiger Zeit das Gefühl, dass ich mir diese Fehler zugestehen kann, sie akzeptieren, annehmen kann - OHNE dass sie mich zu einem schlechteren Menschen machen. Das ist jetzt schwer zu erklären... Aber ich darf Fehler machen, ich darf nicht perfekt sein. Und das bedeutet nicht, dass es mir egal ist - aber das ich auch mit diesen Fehlern eine Daseinsberechtigung habe. Das ich trotzdem was Wert bin.

Wenn ich zu viel in deine Worte reininterpretiert habe, dann überles sie einfach.

Vg Mathilda

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Beitrag Fr., 27.12.2019, 21:52

matrjoschka05 hat geschrieben: Do., 26.12.2019, 23:05 Ich versuche mittlerweile mich wegen sowas nicht mehr schlecht zu machen, aber ich denke trotzdem viel darüber nach und ärgere mich auch über mich. Wie kann ich aufhören tagelang über sowas nachzudenken?
Hat noch jemand das Problem? Oder so ähnlich? Was hat euch geholfen?
Die Natur ist so aufgebaut, dass sie sich nur durch Fehler weiter entwickeln kann. Alles Leben auf diesem Planeten konnte nur entstehen, weil die Natur ununterbrochen Fehler macht. Dazu muss man sich einfach mal in die Evolution hinein denken.

Und wir sind ein Stück Evolution. Es ist so vorgesehen, dass wir Fehler machen und z. B. dadurch lernen. Das ist der einzige Grund, warum uns Fehler nicht völlig gleich gültig sein können. Wir sollen sie sehen und daraus lernen.

Unsere Gesellschaft hat uns aber in diesem Bereich verkrüppelt.
Durch Erziehung, Schule usw. denken wir, wir müssten Fehler vermeiden. Aber das wäre unmenschlich. Wir verlange von uns etwas unsinniges und unmögliches.
Wir haben die Bewertungen von Fehler verinnerlicht. Und das ist das Problem. Bewertungen dieser Art behindern uns aber völlig. Lähmen uns. Es machte keinen Sinn, sich für Fehler abzuwerten. Denn wo führt das hin? Wir fühlen uns schlecht. Das war's. Es führt nur dahin. Es ist eine Sackgasse, sich für Fehler abzuwerten.

Das Leben ist so kurz.
Ich denke mir halt immer, warum soll man sich wegen irgendwelchen Kunden, Vorgesetzten oder whatever Stress machen... also seiner Gesundheit schaden oder Lebenqualität verschlechtern....
Du bist den Leuten doch völlig egal. .Gesundheit und Lebenqulität Menschen als Opfergabe geben, denen du völlig egal bist, ist nicht so schlau. Oder sind das die Menschen, die in schweren Stunden da sein werden.. dir nahe stehen, die dir Halt geben? Nee. Es sind Menschen denen bist du völlig egal. Und deshalb darf man da auch ruhig egoistisch sein. Dir sollten die auch relativ egal sein..
Sch.eiß doch drauf, dass du die falsch beraten hast.
Die sch.eißen doch auf dich. Anstatt das mit dir persönlich zu besprechen, reden sie auch noch hinter dem Rücken über dich und machen dich schlecht.
Man sollte nicht auf die persönlich Ebene abdriften. Sonst macht man sich kaputt.
Seh jeden Tag als neue Chance neue Fehler zu machen und das erlernte Wissen aus den alten anzuwenden.
Du solltest da echt lockerer werden, wenn du nicht zugrunde gehem willst.

Und wenn man so ne Fuck'em all-Menatlität erst mal fühlt, dann steigert man sich auch ganz schnell wieder aus so ner Abwertungsspirale raus.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf


jokuku
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Beitrag Sa., 28.12.2019, 13:57

Hallo matrjoschka,

offenbar belasten dich das emotional. Versuch mal analytisch/rational die Fehler zu betrachten: Warum sind sie passiert? Wie kann ich verhindern, dass so etwas passiert? Kann sein, dass du etwas nicht wusstest, was deine Entscheidungen maßgeblich verändert hätte. Ich könnte sagen, dir fehlt (noch) die Erfahrung. Die kommt erst mit der Zeit und solche Phasen hat wohl jeder. Viele können damit nur unbekümmerter umgehen und können schneller Abstand gewinnen.

Es könnte dir helfen, die Fehler nochmal nachzuvollziehen und dabei sämtliche Emotionen außen vor zu lassen, d.h. unabhängig von Gefühlen/Gedanken, die du dir schon gemacht hast. Sprich mit erfahrene und vertrauenswürdigen Kollegen, mit deinem Vorgesetzten (z.B durch sachliches aber kritisches Feedback zu deiner Arbeit), selbstverständlich auch Freunde und Familie. Jeder sollte in der Lage sein, dir auf seine/ihre Art zu helfen.

Ich vermute, deine eigene Sichtweise auf die Dinge ist negativer als die der anderen. Deshalb traue dich, die anderen zu fragen, welchen Eindruck sie von dir haben. Hab keine Angst davor, dass negative Dinge/Kritik angesprochen werden. Solange alles sachlich ist, haben die Leute ein ehrliches Motiv und wollen dir helfen.

Mal völlig abgesehen davon, halte ich es für professionell, Fehler einzugestehen und dann (noch wichtiger) aus solchen Fehlern zu lernen und an Defiziten arbeiten. Niemand ist immun gegen Fehler. Vielleicht hilft es dir offener damit umzugehen.

Grüße
jokuku

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matrjoschka05
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Beitrag Sa., 28.12.2019, 19:34

Danke euch allen für eure Antworten :)

theweirdeffekt hat geschrieben: Fr., 27.12.2019, 16:35War es denn immer schon so?
Ja, also ich kann mich zumindest nicht an eine Zeit erinnern zu der das nicht so gewesen wäre.
theweirdeffekt hat geschrieben: Fr., 27.12.2019, 16:35Wie wurde in deiner Familie mit Fehlern umgegangen?
Ganz normal denke ich? Es war jetzt kein riesen Drama wenn ich Fehler gemacht habe, falls es darum geht.

Candykills hat geschrieben: Fr., 27.12.2019, 16:41 Deswegen rate ich dir dazu das zu verinnerlichen Probleme, die nicht just abänderbar sind, zur Seite zu schieben.
Das versuche ich momentan zu lernen. Total spannend, dass mir das bei meinen Fehlern so schwer fällt, denn viele Sachen die mich eigentlich belasten kann ich schon fast zu leicht "wegschieben". Naja Übung macht den Meister oder so :lol:

Coriolan hat geschrieben: Fr., 27.12.2019, 18:08 Man kann auch mal alternativ überlegen, was denn heute z. B. geklappt hat. Das muss nix Weltbewegendes sein aber es lenkt ein bisschen von der Negativ-Schiene ab und man stellt fest, dass meistens mehr klappt als schiefgeht. Zum Beispiel: Essen nicht angebrannt, keinen Autounfall verursacht, unangenehme Aufgabe erledigt, etc.
Ja Zeit hilft mir auch oft. Nur fühlt es sich in dem Moment wo mir der Fehler auffällt und ich nichts ändern kann, eben richtig doof an.
Die Idee gefällt mir richtig gut. ZB hab ich vermutlich den Großteil der Kunden an dem Tag ja gut beraten und ich hab auch ganz oft Leute von denen ich direkt eine positive Rückmeldung bekomme (:

mathilda1981 hat geschrieben: Fr., 27.12.2019, 20:13 Es bedeutet nicht, dass mir Fehler egal sind. Das es mir egal ist, wenn ich die Kinder mal ungerecht behandle, mein Kuchen nicht perfekt geworden ist, ich es nicht schaffe, dass das Haus 100%ig (ehrlich gesagt nicht mal 60%ig ;-)) in Schuss zu halten, auf der Arbeit nicht immer alles perfekt zu machen. Es ist mir nicht "egal" und ich denke auch nicht "xxx drauf - ist halt so", aber ich habe seit einiger Zeit das Gefühl, dass ich mir diese Fehler zugestehen kann, sie akzeptieren, annehmen kann - OHNE dass sie mich zu einem schlechteren Menschen machen. Das ist jetzt schwer zu erklären... Aber ich darf Fehler machen, ich darf nicht perfekt sein. Und das bedeutet nicht, dass es mir egal ist - aber das ich auch mit diesen Fehlern eine Daseinsberechtigung habe. Das ich trotzdem was Wert bin.
Ja genau da möchte ich hin. Ich will nicht, dass mir Fehler egal sind, sonst lernt man ja auch nicht mehr daraus, aber ich möchte, dass ich gut damit leben kann. Dass es einfach nichts ist, was mich tagelang belastet und weswegen ich mich fertig mache.

~~~ hat geschrieben: Fr., 27.12.2019, 21:52 Du solltest da echt lockerer werden, wenn du nicht zugrunde gehem willst.

Und wenn man so ne f***'em all-Menatlität erst mal fühlt, dann steigert man sich auch ganz schnell wieder aus so ner Abwertungsspirale raus.
Naja genau das ist ja mein Problem, dass ich da eben noch nicht locker bin. (Ganz ehrlich ich hatte auch lang genug andere Probleme die dringender waren xD) Nur wie komm ich dahin? Einfach zu sagen "Ach sch** doch drauf" funktioniert für mich nicht. Wenn das gehen würd, hätte ich das Problem ja nicht. Und ich möchte ja aus meinen Fehlern auch noch lernen, darüber reflektieren, aber mich eben deswegen nicht abwerten. Bei anderen finde ich Fehler auch nicht toll, aber bei weitem nicht so schlimm wie bei mir selbst.

jokuku hat geschrieben: Sa., 28.12.2019, 13:57 offenbar belasten dich das emotional. Versuch mal analytisch/rational die Fehler zu betrachten: Warum sind sie passiert? Wie kann ich verhindern, dass so etwas passiert? Kann sein, dass du etwas nicht wusstest, was deine Entscheidungen maßgeblich verändert hätte. Ich könnte sagen, dir fehlt (noch) die Erfahrung. Die kommt erst mit der Zeit und solche Phasen hat wohl jeder. Viele können damit nur unbekümmerter umgehen und können schneller Abstand gewinnen.
Meine Arbeitgeber sind echt super was Fehler betrifft und sind da auch sehr verständnisvoll. Mein Problem sind weniger die Fehler an sich (meine Arbeitgeber und Kollegen vermitteln mir auch das Gefühl, dass sie mich für kompetent halten und dass Fehler eben manchmal einfach passieren können), sondern dass ein Fehler für mich fast gleichbedeutend mit einem Weltuntergang ist (überspitzt gesagt). Dadurch, dass ich da so unentspannt bin, reflektiere ich auch sehr viel über Fehler und achte darauf, dass sie nicht mehr vorkommen (können). Aber ein weniger emotionaler Umgang damit wäre für meinen Seelenfrieden vorteilhaft ;-)

LG matrjoschka

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_Leo_
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Beitrag Sa., 28.12.2019, 20:58

Ich finde die Idee von Coriolan gut, dich daran zu orientieren, was du GUT gemacht hast. Das ist effektiver.


theweirdeffekt
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Beitrag Sa., 28.12.2019, 21:06

Ich hab bewusst kleine Fehler im Alltag eingebaut. Um quasi den Umgang damit zu üben. Zu lernen, auch mal 5 gerade sein zu lassen. Ich weiß allerdings nicht ob dir das was bringt.

LG
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Coriolan
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Beitrag Sa., 28.12.2019, 22:03

Was mir grad zum Thema Fehler einfällt:

In Orientteppiche werden ja - der Legende nach - absichtlich Fehler eingeknüpft um zu symbolisieren, dass nur Allah perfekt ist. ;-)

Dass man selbst sein größter Kritiker ist und bei den Fehlern anderer viel nachsichtiger ist, kennen hier bestimmt viele.

Hast du mal überlegt, wie es wäre, wenn der gleiche Fehler deiner Freundin oder einer sympathischen Arbeitskollegin passiert wäre? Wie würdest du da darüber denken? Ist natürlich rein fiktiv, aber ich finde, es fühlt sich anders an, wenn ich mir vorstelle, eine - mir wichtige Person hätte diesen Fehler gemacht, wegen dem ich mich grad selbst so niedermache. Die würdest du wahrscheinlich eher trösten wollen. :trost:

Ich denke, es ist auch schwierig, da eine - für sich passende - Mitte zu finden.

Vielleicht hilft's dir auch - dir einen bestimmten Zeitraum zu "erlauben", darüber nachzudenken und danach aber dich eben auch (versuchen) abzulenken. Es ist ja nicht schlecht, darüber nachzudenken, aber halt auch nicht sinnvoll, sich deswegen niederzumachen.

Langes Darübernachdenken :hamsterrad: ändert ja meist nix und man zieht sich früher oder später nur runter. Ungeschehen machen kann man es eh nicht.

Letztendlich sind Fehler ja manchmal auch gut - sie erweitern unseren Erfahrungsschatz und man stellt fest, dass man sich auch weiterentwickelt hat und Dinge, die einen mal furchtbar aufgeregt haben, mit der Zeit immer unspektakulärer werden.

By the way: Schüttel mal die Buchstaben des Wortes "Fehler" durcheinander. Das Ergebnis find ich irgendwie total cool, weil's (mir) zeigt, dass Fehler eben nicht nur blöd sind. ,-)
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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