Panikattacke bei einem Bewerbungsgespräch

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Berater57
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Panikattacke bei einem Bewerbungsgespräch

Beitrag Mi., 27.01.2021, 14:45

Hallo,

ich bin in einer verantwortungsvollen Position und soll nun ein Team aufbauen.

Bei den Gesprächen, die ich via Teams mit den Bewerbern und mit zwei Kollegen führe, habe ich beim Anfang immer ein derart mulmiges Gefühl, dass in mir hochsteigt, dass es zu einer Panikattacke kommt. Zwar konnte ich das in einigen Fällen mit Anstrengung unterdrücken, jedoch war es vor ein paar Tagen so schlimm, dass ich mich 2x ausklinken musste.

Der Puls rast, ich rede (gefühlt) Blödsinn, die Brust schnürt sich zusammen und ich habe das Gefühl, nicht mehr atmen zu können und dass ich die Kontrolle über mich verliere und bewusstlos zusammen sinke. Mir ist das echt unangenehm, weil meine beiden Kollegen relativ jung und unbekümmert mit den Bewerbern sprechen.

Dieses Gefühl / die Attacken habe ich nicht nur bei Bewerbungsgesprächen sondern immer dann, wenn ich vor neuem Publikum sprechen muss, sei es bei Besprechungen, Vorführungen, etc... UND immer dann, wenn jemand vertrauter dabei ist.

Jetzt ist aber ein Zeitpunkt gekommen, wo ich das ein für allemal wegbekommen möchte.
Kann mir jemand von Euch weiterhelfen (im Sinne von richtiger Therapie, Berater, etc...)

Liebe Grüße vom
Berater57

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Seelenruhe
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Beitrag Mi., 27.01.2021, 15:02

Hallo,
Ich kenne dieses Problem sehr gut, hatte selbst immer Angst, wenn ich vor Publikum reden musste. Ein paar allgemeine Tipps von meiner Seite wären vielleicht Atemübungen, also bewusst tief ein und aus atmen, da auch unsere Atmung Einfluss auf unser Wohlbefinden haben kann und man dann in stressigen Situationen eher zur flache, schneller Atmung neigt. Vielleicht hilft es dir auch während dem Gespräch einen Stift in der Hand zu haben, damit die Hände nicht zitieren.

Wenn die Panikattacken aber schlimmer werden und du selbst nicht weißt, wie du jetzt noch weiterarbeiten kannst, solltest du dir vielleicht Hilfe suchen. Es gibt da 2 bekannte Therapiemöglichkeiten in der Psychotherapie: Einerseits die Kognitive Verhaltenstherapie, andererseits die Konfrontationstherapie. Gewissermaßen würde sich für dich bestimmt auch eine Konfrontationstherapie anbieten, da du ja jetzt schon bereit bist bzw. versucht dich bewusst deiner Angst zu stellen.
Ich hoffe die Information hilft dir weiter und du kannst deine Angstzustände bald überwinden.

LG

(Hinweis Admin: Linkverweis entfernt.)
Wir müssen ja sowieso denken, warum dann nicht gleich positiv? :-P

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Grimmelshausen
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Beitrag Fr., 29.01.2021, 04:22

Ein Rethorik-Kurs wäre besser.
Gr.gr.

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saffiatou
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Beitrag Fr., 29.01.2021, 05:13

Grimmelshausen hat geschrieben: Fr., 29.01.2021, 04:22 Ein Rethorik-Kurs wäre besser.
Gr.gr.
Das halte ich für Unsinn. Ein Rhetorikkurs kann etwas mehr Eloquenz bringen, etwas mehr Selbstsicherheit und man kann eventuell bessere Reden halten. Panikattacken haben nichts mit wenig Selbstbewusstsein zu tun, sie haben meistens tiefere Ursachen.

Aber Panikattacken gehören behandelt, jedenfalls wenn man sie als Leiden empfindet und das tun die meisten. Ich würde zuerst vielleicht abklären ob es somatische Ursachen haben könnte und dann mal mit einem Psychotherapeuten oder Psychiater reden. Seelenruhe hat ja aufgezählt, das es unterschiedliche Therapiemöglichkeiten gibt.

Alles Gute.
never know better than the natives. Kofi Annan

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Berater57
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Beitrag So., 31.01.2021, 19:47

Ich werde es einmal mit einem Psychiater versuchen
Danke für Eure Kommentare
lG
Berater57

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Miri2406
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Beitrag So., 31.01.2021, 22:03

Hallo :-)

Ich klinke mich auch nochmal kurz ein, da ich das was du beschreibst in ähnlicher Form hatte. Bei mir war es allerdings so, dass ich wenn ich vor größeren Gruppen sprechen sollte Panik bekommen habe, dass mir während des Vortrags wohlmöglich schlecht werden könnte und ich mich dann übergeben muss. Teilweise wurde das ganze so schlimm, dass ich solchen Situationen komplett aus dem Weg gegangen bin - was natürlich absolut keine langfristige Lösung bleiben konnte.

Mir hat tatsächlich eine Verhaltenstherapie sehr gut geholfen, deswegen empfehle ich dir das in deinem Fall auf jeden Fall auch. Heute bin ich zwar natürlich immer noch aufgeregt in entsprechenden Situationen, allerdings in keinstem Vergleich zu früher :-)

LG

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Candykills
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Beitrag So., 31.01.2021, 22:09

Auch wenn das vielleicht auf Gegenwind stößt: wenn du tatsächlich nur und ausschließlich in dieser Situation (also Sprechen vor einer Gruppe bspw. bei einem Vortrag) Probleme hast, würde ich nicht direkt zu einer Therapie raten, sondern zu dem altbewährten Betablocker Dociton. Das ist ein "Trick", den auch viele Ärzte und andere nutzen, die genau bei sowas Probleme haben.
Das Dociton macht die Angst nicht direkt weg, sorgt aber dafür, dass der Puls unten bleibt und keiner die Nervosität/Panik anmerkt, wodurch man automatisch schon ruhiger wird.

Aber wie gesagt, diese Empfehlung gilt nur, wenn du nicht sonst noch unter sozialen Ängsten oder Panikattacken leidest.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Grimmelshausen
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Beitrag Mo., 01.02.2021, 00:35

.................Deutet für mich, wie ich das lese, auch irgendwie auf hohen Blutdruck.
Da finde ich die Idee mit dem Betablocker gar nicht so schlecht.
Aber erst mal zum Hausarzt oder Apotheke, Blutdruck messen.
Wie geschildert, haben die jüngeren keine Probleme damit, weil sie noch gesund sind, vielleicht auch sportlich. Die haben noch keine gesundheitlichen Probleme, und sind deswegen so gelassen.
Erst Hausarzt, dann Psychiater.
grgr.

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Grimmelshausen
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Beitrag Mo., 01.02.2021, 23:22

..................
Miri: Nochmal dazu: ich kam nach dem Studium (Dauerschweigen) direkt in den Vertrieb, und lernte da erst wieder richtig sprechen.
5 Jahre später hielt ich vor 500 Leuten (international, Simultanübersetzung) einen Vortrag, Dauer eine halbe Stunde, und die Vorbereitungszeit hatte 4 Monate gedauert (wegen des Inhaltes).
Unterwegs im Auto hörte ich den Vortrag ab, den ich auf Kassette aufgenommen hatte, und überprüfte meine Stimme. Da hätte es mir auch schlecht werden können, aber da musste ich dann durch.
Am Abend vor der Konferenz sortierte ich die Overhead-Folien nochmal um, bis ich sicher war.
Dann war es ein leichtes Spiel. Der Vortrag gelang, und am Abend danach saß ich mit der Konferenzleitung beim Dinner am Tisch (quasi als Ehrengast).
Obwohl ich gar nicht wusste, ob der Vortrag etwas genutzt hatte.
Was ich sagen will: Unsinn ist es, Panik zu haben vor einer Rede. Man muss sich darauf freuen, und wissen, was man zu sagen hat.
Der erfolgreiche Abschluss ist dann die beste vollzogene Eigentherapie.
Dann macht einem niemand mehr etwas vor.
grgr.


Anm.Mod.: Nachdem Du unsere Bitten, Dich an die Netiquette zu halten und keine Fullquoten zu benutzen konsequent ignorierst, werden Deine Beiträge ab sofort komplett entfernt, die solche enthalten. Pauline

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