Aversion gegenüber ausgefallener Stimmen & Stimmlagen?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Aversion gegenüber ausgefallener Stimmen & Stimmlagen?

Beitrag Mo., 30.03.2009, 11:54

hallo,

SITUATION: Mit zunehmender Stärke fällt mir auf, dass ich regelrechte
innere Krämpfe bekomme, wenn im Radio (Ö1) Sprecher "zuzeln"
(F anstatt S Sprechen) oder nasal schnöseln (Radio Stephansdom).
Auch gehetzte, krächzende bzw. gebrochene Stimmlagen im Radio
machen mir zu schaffen (zumeist Ö1 Mittags- bzw. Abendjournal)
- bedeutet ich dreh sofort leiser bzw. ab.

FRAGE: Is das noch unbedenklich bzw. oder sollte ich schon Fachleute
zu Rate ziehen?
Bzw. kennt/hat das Verhalten noch jemand von Euch?

servus Wolfgang
L(i)ebensquelle: (Ich) Mach' es wie die Sonnenuhr, zähl' die schönen Stunden nur ... :)

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LovePolice
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Beitrag Mo., 30.03.2009, 16:57

Hi Wolfgang!

Kenne ich so von mir nicht, aber ich bin in eine Radiostimme bzw Sprechweise richtiggehend "verliebt". Gilles Peterson auf FM4, sonntags von 17-19! Hör dir den mal an, zum Ausgleich vielleicht, echt gut!!!

Was deine Aversion gegen "schlechtes" Sprechen betrifft, würde ich sagen, ists dann bedenklich, wenn deine Lebensqualität subjektiv dadurch beeinträchtigt ist.
Innere Krämpfe klingt schon anstrengend... Ärgerts dich, wenn die schlecht sprechen? Kanns sein, daß du mit wem, der eine auffällige Stimme oder Sprechweise hat, im Clinch bist oder warst und dein Unterbewußtsein da eine Verbindung schließt?
Hm, sonst fällt mir jetzt auch nichts ein........

Hoffe, du kriegst noch bessere Tipps hier! Alles Liebe!

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euphoria
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Beitrag Mo., 30.03.2009, 17:50

Vielleicht einfach ein Zeichen dafür, dass du momentan nicht mehr aufnahmefähig bist, dich teilweise überfordert fühlst? Die Abneigung gegen Stimmen würde ich eher als Abneigung gegen "Aufnahme" werten, vielleicht irre ich mich hier vollkommen, aber warum versuchst du es nicht einmal damit, einige Tage/Wochen nur Musik zu hören und dich den Nachrichten und den gesprochenen Inhalten zu entziehen? Vielleicht bist du nach der freiwilligen Askese ja wieder bereit für "mehr".
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mimschi
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Beitrag Mo., 30.03.2009, 18:40

hi,
ich würde dem nicht so viel bedeutung beimessen. ich arbeite im büro im sekretariat und was da oft für leute anrufen!!! da gibts einige z.b. bei denen es mich innerlich total verkrampft und abbeutelt! das hat dann halt mit einer abneigung gg. diese stimme zu tun. so etwas gibt es. genauso wie man gewisse abneigungen gegen bestimmte leute hat, die einem gar nichts getan haben. mich hat z.b. jemand gehasst (diesen ausdruck hat diese frau gegenüber einer bekannten von mir sogar erwähnt, im zusammenhang mit meinem namen, also das bildete ich mir nicht ein). und ich habe ihr absolut nichts getan. ich war einfach da - und das hat ihr genügt!

und mir gehts bei gewissen leuten auch so. und ich denke dass dies mit stimmen auch so sein kann. okay, am telefon kann ich entsprechend reagieren - das telefonat kurz halten oder bei einer, die extrem rasend schnell spricht, mache ich mir einen spaß und antworte ihr genauso schnell, dann wirds auf einmal ruhiger

dreh den sender einfach ab oder um. ich mache das bei diversen liedern im radio auch. wenn die mir total gegen den strich gehen, dreh ich einfach um.

ist nicht bedenklich, dass du da so reagierst! es kann einem nicht alles gleich gut gefallen, es muss abstufungen geben, sonst wär es ja fad (das sag ich mir immer).

lg

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Entwurf
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Beitrag Mo., 30.03.2009, 19:01

hallo wolfgang!
56er hat geschrieben:FRAGE: Is das noch unbedenklich bzw. oder sollte ich schon Fachleute
zu Rate ziehen?
Bzw. kennt/hat das Verhalten noch jemand von Euch?
ich denke nicht, dass du hier eine psychologische fachkraft brauchst, denn wie du schon selbst schreibst: leiser drehen, anderen sender wählen oder abstellen des radios reicht ja.

ich habe gegen gewisse stimmen auch aversionen. ich denke, das ist ganz natürlich.

grüße
entwurf

ps: für wirklich stattfindende begegnungen immer ein kleines fläschchen öl bereithalten. im bedarfsfall dann anbieten...

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56er
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Beitrag Mo., 30.03.2009, 19:39

Danke für eure Antworten - das beruhigt mich einigermaßen.
Zumal ich nur auf Radiostimmen so reagiere, nicht im RL - die "Nervquelle" Fernsehen ist eh schon lange Zeit nicht mehr da.

servus
Wolfgang

PS: hm - kündigt sich da vielleicht eine "typenbedingte Alterserscheinung"
(zunehmende Starrheit ) an ... http://de.wikipedia.org/wiki/Temperament
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invisible
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Beitrag Di., 31.03.2009, 10:56

Hallo Wolfgang!

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du diese Stimme nur wegen deines Alters nicht leiden kannst.
Sowas passiert nunmal jedem, dass einem etwas nicht passt. Bei manchen ist's dann vielleicht das Gesicht, oder Ähnliches, was einen sauer aufstoßen lässt.

Ich konnte lange ein Lied im Radio nicht hören, von dieser Amy McDonald (oder so), und habe dann auch den Sender gewechselt, weil mir das Lied die Stimmung verdorben hat.
Teilweise ist das bei mir so, dass mich dann Stimmen/Gesichter, etc. einfach an Vergangenes erinnert, vielleicht ist das ja bei dir auch ähnlich.

Aber ich vermute, darüber musst du dir keine Sorgen machen

Was mich aber interessieren würde.. Auf mich macht es fast den Eindruck, als ob du in dieser Aversion gradezu etwas Krankhaftes, bzw. "nicht-normales" sehen möchtest. Warum das?

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Beitrag Sa., 27.07.2013, 23:32

invisible hat geschrieben:Was mich aber interessieren würde.. Auf mich macht es fast den Eindruck, als ob du in dieser Aversion gradezu etwas Krankhaftes, bzw. "nicht-normales" sehen möchtest. Warum das?
Sorry damals überlesen
... aber vielleicht ein Grund wieder mal hier reinzuschauen

Zur Frage: Naja ich werde einfach zornig drüber, das sich "Sprechgestörte" gerade
im Radio verwirklichen, also justament Sprecher werden wollen und offenbar damit durchkommen.

Inzwischen hab ich jedoch erfahren UND gehört, dass der Sendechef von Ö1
und der Klassikchefebensolche "Auffälligkeiten" haben http://de.wikipedia.org/wiki/Lispeln
und http://de.wikipedia.org/wiki/Nasalitätsstörung (letzterer beides zugleich!)

Fazit: ORF = Oeffentlich Rechtliche Formfehleraufbewahrungsanstalt
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Chancen
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Beitrag So., 28.07.2013, 09:00

Hattest oder hast du selbst auch einmal ein Problem mit deiner Stimme oder irgendetwas anderem, das dich von einer Ausbildung oder Sache abgehalten hat?

Das kann oft auch ein Grund für solchen "Hass" sein. Dass einem selbst etwas vewehrt wurde, und wenn man sieht, dass sich andere das erlauben, dann wird man wütend, ohne zu wissen warum.

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Beitrag So., 28.07.2013, 20:07

Hi "Chancen"
Probleme? nein, nicht bewusst
- aber ich hatte als Kind eine Phase, wo ich nur in der Lautsprache
(da-da-mhm-mhm-Babysprache?) sprechen wollte, weil mir die Wörtersprache nicht mehr gefiel?

hmmm... ist eigentlich bis heut so geblieben, wenn ich so nachdenke ...
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Elfchen
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Beitrag So., 28.07.2013, 20:16

Google mal nach Misophonia.
Das könnte auch eine Erklärung sein.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Beitrag Fr., 06.09.2019, 16:42

Sooo Spääät -> DANKE! :roll: :-o :-P ;-)

IMPULS: Heute war in Ö1 eine Sendung zum Thema Asperger, da kam ''Überempfindlichkeit gegenüber Sinnenseindrücken'' vor, DAS hat mich auch ein bißchen an mich erinnert. ;o)
https://oe1.orf.at/programm/20190906#57 ... er-Syndrom

PS: Das Thema Lispeln, Krächzen & Näseln von Radiosprechern beschäftigt mich immer noch - zeitweise, aber es gibt wenigstens Informationen zur ''Selbstanalyse'' - obwohl ''Hass'' mir zuweit ginge (weil ich das Gefühl zuwenig kenne, aber Zorn durchaus) ... ;-)
https://de.wikipedia.org/wiki/Misophonie

Misophonie (von griech.: μῖσος misos ‚Hass‘[1] und φωνή phonḗ ‚Geräusch‘[2]), wörtlich „Hass auf Geräusche“, ist eine Form der verminderten Geräuschtoleranz gegenüber bestimmten Geräuschen. Es wird diskutiert,[3][4] ob es sich um eine neurologische oder psychische Störung handelt, die durch negative Reaktionen auf bestimmte Geräusche charakterisiert ist, die unabhängig von der Lautstärke sind.[5] Eine Klassifizierung nach ICD-10 oder DSM-5 besteht nicht.

Einige Forscher gehen davon aus, dass Phonophobie (Angst vor Geräuschen) der Misophonie zugeordnet wird, mit der Spezifizierung, dass Angst die prädominante Emotion als Reaktion auf distinkte Geräusche ist.[13]

Darüber hinaus werden Überschneidungen mit Störungen der Sinnesverarbeitung gesehen.[14] Aufgrund der noch geringen Validität dieses Konzeptes ist es jedoch schwer, diesen Zusammenhang systematisch zu belegen. Forscher gehen insbesondere von Zusammenhängen mit dem Subtyp sensorische Überreaktivität aus.[15] Die Autoren definieren dieses Syndrom als das Erleben natürlicherweise nicht schädlicher Sinneseindrücke schneller und anhaltender als gefährlich, schmerzhaft oder ablenkend. Betroffenen kann die Habituation an sensorischen Input und die Fähigkeit, sich bei der Anwesenheit funktional zu verhalten, fehlen.

... bla ...

Misophonie-Symptom-Skala

Im Vergleich zu anderen Menschen bin ich empfindlich gegenüber folgenden Geräuschen:

+ Essende Menschen (z. B. Kauen, Schlucken, Lippen, Schmatzen, Schlürfen etc.)
+ Wiederholendes Klopfen (z. B. Stift auf dem Tisch, Fuß auf dem Boden etc.)
+ Rascheln (z. B. Plastik, Papier etc.)
+ Menschen, die nasale Geräusche machen (z. B. einatmen, ausatmen, schnüffeln etc.)
+ Menschen, die Rachengeräusche machen (z. B. Räuspern, Husten etc.)
+ Bestimmte Konsonanten und/oder Vokale (z. B. „k“-Geräusche etc.)
+ Umweltgeräusche (z. B. Uhrenticken, Kühlschrankbrummen etc.)
+ Andere


https://en.wikipedia.org/wiki/Misophonia
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Maskerade
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Beitrag Sa., 07.09.2019, 21:13

Warum meinst Du denn eine Krankheit zu brauchen ? Hört sich für mich so an, als würdest Du eine suchen.

Vielleicht bist Du wirklich hochsensibel, aber auch das ist keine Krankheit.

Ich betreue eine demente Frau, die in einer echt beißenden Tonlage spricht und in eben dieser einen Ton von sich gibt.
Das ist mehr, als unangenehm, und lässt mich manchmal vergessen, dass sie eigentlich eine liebe Frau ist. Mich macht so etwas wahnsinnig, aber sie kann nichts dafür und sie kann es auch nicht ändern. Also gehe ich weiterhin zu ihr und lerne, wie ich damit umgehen kann. Meine eigene Hochsensibilität macht mir das alles andere als leichter, aber ich weiß darum und ich stelle mich dem ganz bewusst trotzdem.

An Deiner Stelle würde ich mir selbst keine Diagnose stellen. Denn damit tust Du Dich nichts gutes. Wenn es Dir so wichtig ist, dann geh eben zu einem Arzt. Wobei ich mit Verlaub sagen würde, ist echt nicht nötig. Es gibt wirklich viel schlimmere Probleme, da musst Du Dir nicht selbst noch mehr dazu machen. Sorry, aber mit solchen Menschen tu ich mich echt schwer.
Ich will Dein Problem nicht klein reden, aber deswegen einen Fachmann konsultieren, das würde ich nicht tun. …
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag So., 08.09.2019, 01:52

Hallo Maskerade :)

Nein,nein! Kranksein ist nicht meins!
... nur sinnieren und nur Anflüge von Krankmachendem in die Luft entlassen
(bzw. sich im Internet davon freischreiben) ;o)

Viel positive Kraft & Energie (auch bei deiner Tätigkeit)

wünscht/sendet Dir Wolfgang =)
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Maskerade
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Beitrag So., 08.09.2019, 12:47

Hallo Wolfgang,

ah, jetzt hab ich verstanden, mach ich auch sehr oft. … Freischreiben ist aus meiner Sich und für mich eines der heilsamsten Medien überhaupt. :-)

Danke Dir für den guten Wunsch, der tut tatsächlich gut. Wir könnten die pos. Kraft und Energie teilen, dann haben wir beider was davon. :-)
Liebe Grüße, Maskerade

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