Alles aufgegeben

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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Thread-EröffnerIn
Tessa
sporadischer Gast
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Beiträge: 10

Alles aufgegeben

Beitrag Do., 12.06.2008, 13:07

Fühle mich nicht mehr fähig auf Arbeit zu gehen, gehe auch nicht mehr hin. Diese Einheitskleidung - ich schaffe es nicht
War woanders zum Probearbeiten. Vorher ein Albtraum, wieder hat Jeder dasselbe an, war schweißgebadet. Blutdruck 185, hab es aber dahin geschafft, es geht nicht, heule nur, komme nicht mal zum Arzt. Ich habe Angst. Bilder von früher schießen durch den Kopf, Bilder die ich nicht will, Bilder die mich nicht in Ruhe lassen, ich will doch so gern arbeiten, ohne Arbeit bin ich ein kranker Mensch! Was passiert mit mir?
Ich kann nicht mehr auf Arbeit gehen, das Telefon klingelt, mein Blutdruck auch. Nichts geht mehr.
Bin Hartz IV und werde wahrscheinlich nun gesperrt, kein Geld dann für die Kinder. Ich kann nicht auf Arbeit, habe Kündigung abgeschickt.
Ich habe Herzschmerzen wegen der Herzrhytmusstörung, nichts hilft.
Was hilft?

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
männlich/male
Beiträge: 822

Beitrag Do., 12.06.2008, 13:46

Liebe Tessa,
Tessa hat geschrieben:Was hilft?
Psychotherapie! Wenn nicht jetzt (und zwar umgehend), wann dann?

Sind Sie denn noch/schon in Therapie, oder nur Ihr Kind?
Aus meiner Sicht wäre vermutlich ein vorübergehender stationärer Aufenthalt (bzw. Kur) sinnvoll, wo Sie ja u.U. auch gemeinsam mit Ihrem Kind kommen könnten. Was meint denn Ihr Arzt?

Freundlichen Gruß,
R.L.Fellner

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Thread-EröffnerIn
Tessa
sporadischer Gast
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weiblich/female, 30
Beiträge: 10

Beitrag Do., 12.06.2008, 15:42

In eine Traumaklinik, sagt die Kinderpsychiaterin, als ich ihr erzählte, welche grauenhaften Bilder ich vor mir sehe wenn meine Tochter vor mir steht. Mit meiner Thera sprechen, in zwei Wochen,sagt sie.
Ich glaube, sie wird bestimmt sauer oder so auf mich sein, wenn ich ihr den Vorschlag der Kinderpsychiaterin erzähle. Ich möchte auch in eine Klinik gehen, ich kann mit diesen Bildern nicht mehr leben, arbeiten.
Die Kinderpsychiaterin war entsetzt über die Aussage meines HA, die mich leider so furchtbar umwirft. Kurz gesagt (stimmt so aber nicht ganz, mir fehlen die richtigen Worte), ich soll wieder Frieden schließen mit meinem Vater. Das bedeutet für mich zurück in die Höhle des Löwen, mit meiner Tochter. Auch meine Thera ist dieser Meinung, weil ja meine Mutter sterbenskrank ist. Vernünftig soll ich sein. Bitte glauben sie mir, das versuche ich, wirklich.
Ich kann es aber nicht, ich kann nicht dorthin, ich habe Angst. Und meine Tochter? Eine Trennung vom Kind ist nicht gut, sagt auch Kinderpsychiaterin, am Montag beginnt ihre Therapie, Tagesklinik, schwer genug für mich.
Ich habe das Vertrauen zu Arzt und Thera auf einmal verloren, wie zur Arbeit auch,
Menschen mit den gleichen Sachen - es waren damals so viele! Warum kommt das jetzt? Wen soll ich um eine Traumaklinik bitten? Bin so verzweifelt

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anarchistin
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1902

Beitrag Do., 12.06.2008, 19:10

also- jetzt mach dir selber keinen stress. tu was DU für richtig hältst. wenn du nicht zu deinem vater gehen willst: lass es. mach es wenn DU bereit dazu bist. was uch immer da vorgefallen ist - du musst lernen deinem körper zu trauen und der sagt dir gerade das alles zuviel wird. geh es schritt für schritt an. gaaaanz langsam. ich würde mal in erster linie versuchen zu einem therapeuten zu kommen der dir auch attestieren kann das du nicht arbeiten KANNST (oder macht sowas ein psychiater?). dann eine therapie beginnen- vielleicht medikamente zur unterstützung? wirst sehen- es wird wieder. du kennst dein problem und du WILLST ja was dagegen tun. es wird wieder besser- gib halt nur nicht auf, ok?
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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münchnerkindl
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Beiträge: 9627

Beitrag Do., 12.06.2008, 19:27

Als erstes brauchst Du einen Psychiater der Dich für den Moment krankschreibt und Dir ein Attest schreibt daß Du diese Jobs aus gesundheitlichen Gründen (im Moment) nicht ausüben kannst.

Damit Du das Amt erstmal vom Hals hast.

Lass Dich erstmal vom Hausarzt krankschreiben. Gleich morgen. Und dann ab zum Psychiater. Wenn es in der Zeit bis Du den Termin beim Psychiater Ärger vom Amt kommt gib an daß die Ablehnungen des Jobs aufgrund Deines Gesundheitszustandes stattgefunden hat und bitte Deinen Hausarzt ein Attest zu schreiben. Dann wird eine Begutachtung durch einen Amtsarzt stattfinden.

In der Zwischenzeit kannst Du Dich um passende Therapie kümmern.

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