ASS (psychische bzw. psychogene Schmerzen)

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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Cockney
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ASS (psychische bzw. psychogene Schmerzen)

Beitrag Mo., 12.03.2018, 13:34

Hallo @all,

ich habe seit 23 Jahren Rückenschmerzen ohne Befund. Diagnose ist anhaltende somatoforme Schmerzstörung (psychische bzw. psychogene Schmerzen). Über die Zeit sind Depressionen und Ängste hinzugekommen.
Zusätzlich bin ich noch suchtkrank. Rauchen schon immer. Spielsucht von 2006 - 2016.
Die letzten 15 Jahre bin ich einigermaßen zurechtgekommen mit Paroxetin und Amisulprid.
Im Oktober 2016 extreme Verschlechterung, d.h. Medikamente wirken nicht mehr, Ausweitung der Schmerzen über den Kopf auf den vorderen Bereich des Körpers. Mir tut alles weh... Kopf, Gesicht, Hals, Brust, Bauch, Rücken. Die Ausweitung hat dazugeführt, dass ich kaum noch den Alltag schaffe, kann nicht schlafen, mich nicht konzentrieren, nehme die Umgebung nur noch Benommen wahr, mir ist ständig wie umfallen, bin zur Zeit arbeitsunfähig. Neue Medikamente, wie Cymbalta, Zyprexa, Venlafaxin, Lithium zeigen keine Wirkung. War in einer Tagesklinik und stationär, habe dort Tavor zur Überbrückung bekommen. Hilft zwar nicht gegen die Schmerzen, aber distanziert den Kopf ein bißchen von der Quälerei. Tavor nehme ich nicht mehr, weil keine Dauerlösung. Ich quäle mich nur noch, nehme zur Zeit Venlafaxin und Lithium, bin aber sehr unzufrieden.
Die letzten 7 Wochen war ich in einer medizinischen Reha. Habe da alle therapeutischen Angebote wahrgenommen, wie Therapeutengespräche, Achtsamkeitsseminare und -gruppen, Ergo- bzw. Arbeitstherapie, Massagen, Schwimmen, Selbstsicherheitstraining, Bewegungstherapie etc.
Leider sind meine Schmerzen unverändert und auf einem hohen Stärkelevel. Mit der Ausweitung der Schmerzen von Rücken auf den ganzen Vorderkörper komme ich sehr schlecht zurecht. Am schlimmsten sind die Gesichtsschmerzen, Hals zuziehen. Konzentration auf einfachste alltägliche Dinge sind ein großes Problem.
Ich weiß nicht mehr weiter. Hat von Euch jemand auch psychische Schmerzen? Und wie hilft er/sie sich?
Es heißt immer Selbstfürsorge und Selbsthilfe. Habe schon alles versucht seit Oktober 2016... Sport, Ablenkung, Radfahren unter Leute etc.
Es wird nicht besser und die Verschlimmerung macht mir sehr zu schaffen.

Please help.

Grüße,
Gunter

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Sinarellas
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Beitrag Mo., 12.03.2018, 13:43

vielleicht sind es keine psychosomatischen Schmerzen sondern doch etwas anderes und es wurde nur noch nicht entdeckt.
Wenn sämtliche Therapien nichts bringen, es nicht mal etwas lindern, wieso sollten es dann noch psychosom. schmerzen sein und woher meinen die ärzte kommen die?
Ich würde dran bleiben.
..:..

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Gewitter
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Beitrag Mo., 12.03.2018, 14:14

Ist Fibromialgie ausgeschlossen worden?
Hattest du damals, als vor 23 Jahren die Schmerzen anfingen, Stress oder gab es einen Vorfall, der dich sehr belastet hat?
Es gibt ja auch ein Antikonvulsivum welches bei Schmerzen (ich weiß allerdings nicht, ob sich es nur für Nervenschmerzen eignet) und Angststörungen eingesetzt wird. Ich möchte den Namen jetzt nicht nennen, aber du könntest deinen Arzt fragen, ob er es für sinnvoll hält.
Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.
:rose:

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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 12.03.2018, 20:12

Hast Du schon mal Biofeedback ausprobiert. Half mir gut bei Migräne was ja oft auch stressbedingt ist.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Cockney
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Beitrag Mi., 14.03.2018, 19:59

Hallo.

Also körperlich ist soweit alles ausgeschlossen. Das letzte war MRT Rücken und Hals, ohne Kontrastmittel.
Fibromyalgie ist auch ausgeschlossen. Biofeedback gehe ich an.

Momentan kümmere ich mich um eine Psychotherapie. Aber hier sind lange Wartezeiten.
Ich bin jetzt schon 1,5 Jahre krank geschrieben u. jetzt in der Arbeitslosigkeit.
Ich dachte mir geht es ohne Arbeit besser, aber eher schlechter. Morgen gehe ich in eine psychosoziale Tagesstätte, um mich abzulenken. Die Ablenkung gelingt nur partiell. Ich leide massiv.

Irgendwie habe ich das Gefühl es hängt alles mit Frauen zusammen. Ich war schon immer sehr schüchtern und hatte nie viele Freundinnen. Die letzten 10 Jahre hatte ich weder Freundin noch Affäre oder so. Ich habe mich immer mit Arbeit abgelenkt. Und jetzt ist mir klar geworden, dass ich schon gern eine Partnerin hätte, aber die Schmerzen alles unmöglich machen. Für mich sind Frauen wunderschöne und sexuell begehrenswerte Wesen. Das für mich nicht begreifbare ist, dass wenn ich eine Frau sehe - draußen oder im Fernsehen - die mir gefällt, denke ich, die ist echt hübsch und gleichzeitig verschlimmern sich meine Schmerzen am ganzen Körper - es nesselt und sticht überall, ich werde kraftlos und will nur noch sterben und habe einen merkwürdigen Geschmack im Mund.
Ich meine Liebe, Zuneigung, Gesagt bekommen ich mag Dich etc. ist normalerweise was Schönes. Warum zum Teufel verschlimmert das meine Schmerzen? Kann das an der Depression oder Persönlichkeitsstörung liegen?

Ich weiß jedenfalls nicht mehr weiter. Gehe gar nicht mehr raus, nur zum Einkaufen.
Man sehnt sich nach einer Partnerin, wird auch gemocht, aber die Schmerzen werden schlimmer und es ist einem wie sterben, dass man flüchtet bzw. den Frauen aus dem Weg geht.
Wie soll ich da jemals wieder eine Frau kennenlernen, wenn es mir so miserabel geht? Ich verstehe das alles nicht mehr.

Grüße,
Gunter

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