Alle Beschwerden nur psychosomatisch?

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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studiosi
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Alle Beschwerden nur psychosomatisch?

Beitrag Mo., 15.09.2008, 11:06

Hallo miteinander !

Habe schön langsam echt ein Problem, welches ich (28) nicht mehr loswerde. Ich leide an sehr starker Nervosität die sich in Anfällen von Bluthochdruck (bis 170/115), Schwindel und extrem starkes Schwitzen zeigt. Nun kontrolliere ich zu Hause meinen Blutdruck, welcher in Ruhe völlig normal ist (bis 140/90) und nehme jeden Tag 1x täglich einen Betablocker (Concor 5 mg). Ich war auch schon bei diversen Ärzten, habe nun seit drei Jahren jährlich eine 24 h Blutdruckmessung hinter mir, zwei Krankenhausaufenthalte, Szintigraphie vom Herzen etc., etc. Ich habe diese Lauferei von Arzt zu Arzt in meinen jungen Jahren schon so satt, weil bisher weder eine eindeutige Diagnose noch eine Besserung eingetreten ist.

Am Mittwoch sollte ich wieder eine 24h Blutdruckmessung machen, habe den Termin abgesagt.
Mittlerweile sind die Beschwerden aber so stark, dass es mir eigentlich nur mehr in meinen eigenen 4 Wänden gut geht. Ich habe extreme Angst, dass ich bald kein normales Leben mehr führen kann. Ich bin derzeit dabei mein Studium abzuschließen, leider wird es für mich aber immer unbedeutender, da sich bald alles nur mehr um meine Beschwerden dreht.

Ich hoffe hier einen Leidensgenossen oder Lösungsvorschläge zu bekommen, bin echt verzweifelt.
Liebe Grüße

Rene

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F43_1
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Beitrag Mo., 22.09.2008, 11:40

Hallo.

Frage:

Seit wann besteht das Problem?
Was ist für dich "starke" Nervosität?
Wann treten die Anfälle wie lange auf?
Wann nimmst du den Betablocker?
Bei welchen Ärzten warst du?
Befundergebnisse; Vermutungen?
Familiäre Vorbelastung (Herz)?
Welche Beschwerden liegen vor?
Wie läuft es mit dem Studium?

Gruß

F_43.1
Immer Mensch bleiben!

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benmuc
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Beitrag Do., 18.12.2008, 18:40

Hallo!
Nachdem ich schon bei mehreren Ärzten war und kein Ergebnis bekommen habe, was mir fehlen könnte, ziehe ich nun ernsthaft die Möglichkeit ein, psychosomatische Beschwerden zu haben. Könnte das sein?

Zur Vorgeschichte:

Vor eta 3 Monaten hatte ich das 1. Mal aus heiterem Himmel Herzrasen und Atemnot - ich saß gerade entspannt beim Fernsehen und war also nicht gerade in einer belastenden Situation. Nach etwa 15 Minuten gings wieder und ich hab mir nichts weiter dabei gedacht.

Etwa 1 Woche später dann wieder das gleiche, daraufhin bin ich zum Internisten.

EKG, Belasuntgs-EKG, Herzultraschall, kleines Blutbild und 24h-EKG ohne Befund.

Während der Zeit der Untersuchungen, die sich ca. 4 Wochen hinzogen, kamen weitere Beschwerden hinzu: Druck im Brustbereich, öfter Atemnot mit und ohne körperliche Belastung, manchmal Benomenheit und Schwindel, Herzstechen an verschiedenen Positionen, Druck unter den beiden untersten Rippen, Ohrensausen, manchmal ein Stechen zwischen den Schulterblättern, leicht erhöhter Puls (ca. 130) über längere Zeit, und ein Verkrampfen am Bauch (Zwerchfell?), zudem seit neuesten fast ständig das Gefühl, dass ich beim Atmen ein nervöses Zucken im Bachraum habe. Außerdem habe ich in den letzten 2 Monaten ca. 5kg abgenommen, da ich sowieso schlank bin, sieht man das schon deutlich.

Bei meinem Besuch beim Orthopäden wurde eine Blockade an der Brustwirbelsäule entfernet, hat aber keine Besserung gebracht. Mit Magnesium habe ich es auch schon über mehrere Wochen versucht.

EInmal hatte ich Herzrhythmusstörungen beim Sport, weshalb ich mittlerweile aufgehört habe, Sport zu treiben. Hatte wirklich das Gefühl, jetzt ist es zu Ende, weil mein Herz wie verrückt gepocht hat.

Mein nächster Besuch wird zum Kardiologen und Zahnarzt (evtl . abgestorbener Zahn?) führen. Natürlich habe ich mittlerweile die Sorge, dass es etwas ernsthaftes sein könnte, mein Internist hat mir aber deutlich gemacht, dass er nichts mehr für mich tun kann...

Kennt jemand von euch solche Symptome bzw. können das wirklich psychosomatische Störungen sein? Eigentlich würde ich mich als glücklichen Menschen bezeichnen, habe überhaupt keinen Grund dazu!

Über eure Erfahrungen würde ich mich sehr freuen, denn das macht mir schon schwer zu schaffen und beschäftigt mich täglich.

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lamedia
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Beitrag Do., 18.12.2008, 19:25

Hallo! Wahrscheinlich werden Dich das die Ärzte auch schon gefragt haben: Gab es in letzter Zeit irgendetwas, was Dich oder auch nahe Angehörige besonders belastet hat? Gibt es etwas, was Dir gerade sehr "ans Herz" geht? Psychosomatische Beschwerden können aber auch das Resultat einer langfristigen (vielleicht unbemerkten) Überlastung (Studium, Job, falsche Beziehung) sein. Und: Sie können sich gegenseitig über Angst und Sorge verstärken. Da gibt es viele Fragen, mit denen man weiterforschen könnte: Bist Du ein Perfektionist? Wie gehst Du mit Kritik um? etc... Deine Beschwerden hören sich ein wenig nach Panikattacken an, aber genau läßt es sich von fern natürlich nicht beurteilen. Hast Du schonmal in diese Richtung geforscht?
Ansonsten macht es natürlich schon ratlos, wenn Ärzte die Weiterbehandlung verweigern. Gibt es denn die Möglichkeit, zu wechseln?

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Elfchen
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Beitrag Do., 18.12.2008, 19:32

Hallo Du!

Zuerst: Hat man auch Deine Schilddrüsenwerte gemessen? Die Symptome könnten einer Hyperthyreose entsprechen.

Mein Sohn, 19 Jahre alt, hat auch so ähnliche Symptome.

Es fing dieses Jahr im Januar an, als er aus Angst vor einer Mathelehrerin nicht mehr schlafen konnte. Das steigerte sich zu einem Angstsyndrom. Er schlief drei Wochen fast nichts, hat innert kürzester Zeit 7 kg abgenommen (auch er ist sowieso sehr klein und fein) und konnte kaum mehr stehen vor Schwäche.
Dabei beschreibt er immer einen Druck im Magen und Herzrasen. Es ist- meiner Meinung nach- das vegetative Nervensystem, das nicht mehr zur Ruhe kommt.

Ich habe sofort einen Jugendpsychiater gesucht und er wurde mit Sertralin (AD) eingestellt. Das war eine Notbremse, die erst mal Ruhe gebracht hat.

Nach einigen Monaten hat er die Dosis halbiert, das ging sehr gut. Dann wollte er nochmals reduzieren, und da kamen die Beschwerden wieder. Nach weiteren drei Nächten ohne Schlaf, innerer Unruhe und Beklommenheit haben wir entschieden, dass er vorläufig auf dieser halben Dosis bleibt.
Nun hat er auch wieder Prüfungen (er studiert mittlerweile) und da auch noch Winter ist erschien mir die Reduktion sowieso nicht so sinnig.

Ich denke, bei meinem Sohn war die Lehrerin nur ein Auslöser. Er ist ein sehr überdurchschnittlich guter Schüler und jetzt Student, und müsste keine Angst haben. Nur- er stellt auch enorm hohe Ansprüche an sich selber.

Bei Deinen Beschwerden denke ich auch an eine psychische Komponente, wenn organisch alles in Ordnung ist.

Kannst Du nicht mal Deinen HA nach einem Psychotherapeuten fragen? Du brauchst unbedingt etwas, das Dich in die Ruhe bringt!

Machs gut und liebe Grüsse!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Osiris
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Beitrag Do., 05.02.2009, 08:04

Hallo!
Muss sagen ich kenne mich nicht so aus, habe jedoch im letzten Jahr eine ziemliche Arztkarriere hinter mich gebracht.
Wurde von Kopf bis Fuß durchgecheckt. Meine Symptome wechseln zwischen Schwindel, Atemnot, Verspannungen, Gliederschmerzen, Magenschmerzen, Herzrasen, allgemeines Unwohlsein.
"Medizinsich gesehen" ist alles in Ordnung, bis eine Ärztin dann meinte, dass das psychosomatisch ist und ich eine Therapie machen soll.
Mache ich auch. Habe schon alles versucht, Therapie, Esoterik. Irgendwie komme ich da nicht raus. Mein Trauerproblem (habe vor 2,5 Jahren meinen Papa am Sterbebett begleitet) wurde therapiert und bereinigt. Doch die Schmerzen hören nicht auf. Was mich am meisten stört ist, dass ich Null belastbar bin. Die kleinste Kleinigkeit verursacht bei mir Atemnot und Herzrasen. Dann kommt die Panik und es wird immer schlimmer. Dazwischen habe ich auch mal Phasen (tagweise), da bin ich dann der Meinung es geht extrem bergauf, doch ein kleiner Rückschlag und die Verzweiflung kommt wieder.
Meine Frage ist nun, kann das wirklich "nur" psychosomatisch sein? Wie kann ich das in den Griff bekommen?

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Osiris
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Beitrag Do., 05.02.2009, 09:44

Hallo!
Finde es ehrlich gesagt echt interessant deine Geschichte zu lesen. Kommt mir vor wie mein Leben.
Hab auch schon alle Ärzte durch. Jetzt bin ich gerade in zahnärztlicher Behandlung wegen einem abgestorbenen Zahn.
Der Wahnsinn ist, dass man sich immer wieder an einen Strohhalm klammert. Immer wieder neue Ideen aufnimmt was es nicht alles sein könnte. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass mit unserer Psyche echt nicht zu spaßen ist, und eine "psychische Erkrankung" echt nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist. Man fällt einfach viel zu leicht wieder in ein Loch.
Ich kann keinem Ratschläge erteilen, weil ich selber noch weit entfernt davon bin "ein normales" Leben zu führen. Jedoch kann ich sagen, dass mir alternative Methoden soweit geholfen haben, einen halbwegs normalen Tagesablauf zu haben. Also vielleicht hilft es, sich seinen Weg zu finden.
Bei mir ist das ganze auch aus heiterem Himmel gekommen. Ich war sportlich, beruflich, privat auf voller Höhe und plötzlich hat es angefangen. Wie aus dem nichts und ich glaube man muss in der Situation vielleicht weiter zurückschauen. Vielleicht ist es was, dass dich schon viel länger belastet. Unbewusst.
Meditieren hat mir auch sehr geholfen.
Einfach die innere Ruhe finden und wieder herstellen.
Wie gesagt das sind alles nur Möglichkeiten, kein Versprechen.

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Lady
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Beitrag Do., 05.02.2009, 20:53

Hey Studiosi!

Ein Freund von mir hatte das mal jahrelang. Ist gegen Ende öfters mit der Rettung abgeholt worden, da er dachte, er muss sterben. Ärzte fanden nichts und es waren Panikattacken. Er war deshalb in Therapie und irgendwann war das weg.

lg

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mia1
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Beitrag So., 03.05.2009, 10:14

Hallo zusammen,

auf der Suche nach Antworten bin ich nun hier gelandet... Meine Geschichte ist ein wenig länger, aber ich bemühe mich, sie möglichst kurz zu fassen.
Bis vor etwa sieben Monaten habe ich fast mein ganzes Leben lang unter gastro-intestinalen Problemen gelitten - 30 Jahre lang Brechreiz nach jedem Essen und irgendwann dann auch Blähungen, Durchfälle usw. Zuerst habe ich der Diagnose "psychosomatisch" geglaubt, da ich ein stressiges Elternhaus hatte. Parentifizierung nennt man das wohl - mein Vater war 58, als ich geboren wurde, und ich habe ihn fast nur schwer herzkrank erlebt, meine Mutter war 20 Jahre jünger, andauernd krank und Alkoholikerin. Sprich, ich habe vorwiegend meine Mutter gebabysittet... Also glaubte ich selbst, meine Symptome seien psychosomatisch, bis dann eher zufällig im Sommer 2007 herauskam, daß ich eine Gluten-Intoleranz habe. Ich ließ Gluten weg, und der Brechreiz war schlagartig verschwunden, seitdem habe ich so guten Appetit wie noch nie zuvor und futtere wie ein Scheunendrescher. Dann mußte ich mir einen Fett-Tumor (Angiomyolipom) von der Niere entfernen lassen (gutartiges Teil, drohte aber in die Niere hineinzuwachsen und das Nierengewebe zu zerstören, also weg damit). Problemlose OP, nur kam ich danach nicht wieder richtig auf die Beine. Ich war immer schon untergewichtig, aber nach der OP ist der Rest meines wenigen Körperfettes komplett weggeschmolzen, obwohl ich mehr gefuttert habe als je zuvor. Zudem wurden meine Bein- und Armmuskeln immer schwächer, beim Joggen zog ich teilweise ein Bein nach, wenn ich nicht aufpaßte, und Treppensteigen fiel mir endlos schwer. Außerdem wurde ich abends viel früher als sonst so müde, daß ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Schließlich wurde bei einer Kontrolle der Nieren festgestellt, daß ich einen Harnwegsinfekt hatte. Drei Tage Antibiotikum, und alle Symptome waren wie weggeblasen, es ging mir prächtig, ich war topfit. Dann jedoch schlichen sich plötzlich erneute Magen-Darmprobleme ein, Blähungen und Krämpfe wie verrückt sowie erneute Muskelschwäche, Muskelkrämpfe und Schwächeanfälle, bis ich schließlich den Großteil meiner Nahrung wieder unverdaut aussch***. Erneute Diagnostik ergab, daß ich auch noch eine Fructose-Intoleranz habe. Seit ich nun auch Fructose strikt meide, sind alle Gastro-Symptome komplett weg, ich habe eine Verdauung wie ein Uhrwerk und weiterhin prächtigen Appetit. Meine tägliche Kalorienzufuhr beträgt ca. 2500 Kalorien (ich bin 38, 164 cm groß und habe einen BMI von 16), und doch nehme ich kein Gramm zu, fühle mich dauernd schlapp, habe sehr häufig plötzliche Schwächeanfälle, die sich wie Unterzuckerung anfühlen (obwohl der Blutzucker da gar nicht unter 70 geht) und durch Essen besser werden. Meine Arm- und Beinmuskeln sind schon nach kurzen Anstrengungen so erschöpft, daß sie sich beinahe wie gelähmt anfühlen und es ungefähr eine Stunde dauert, bis ich sie wieder richtig benutzen kann. Je mehr ich tagsüber körperlich arbeite, desto schneller bin ich abends fix und fertig, und obwohl ich völlig normal schlafe, fühle ich mich nie wirklich ausgeruht.
Nun habe ich weitere Diagnostik gemacht, deren Ergebnisse noch ausstehen, habe aber auf Anregung des Arztes auch ein einstündiges Gespräch mit einem Psychiater geführt. Der sah lediglich "Eltern gebabysittet" und sagte, meine Symptome könnten gar nicht anders als psychosomatisch sein. Völlig typisch, alles klar. Eine Depression würde er auf jeden Fall ausschließen, aber psychosomatisch sei das garantiert.
Nun habe ich ein wenig herumgegoogelt und muß gestehen, daß ich ein wenig irritiert bin, denn ich kann mich einfach in keiner Beschreibung wiederfinden. Ich meine, ich kann nirgendwo finden, daß Schwund von Körperfett trotz hoher Kalorienzufuhr aus rein psychischen Gründen stattfindet, und alles, was ich zu Schwächeanfällen gefunden habe, hatte auch irgendwas mit Angst zu tun. Bloß habe ich gar keine Angst, kein Herzrasen oder sonst etwas in der Richtung. Ich habe auch keine Angst, eine schlimme Krankheit zu haben, ich fühle mich einfach nur in meinem normalen Alltag ziemlich eingeschränkt und belästigt und möchte diesen Zustand verändern.
Können denn Muskelschwäche, Gewichtsabnahme und allgemeine Schwäche / Ermüdbarkeit einfach so rein psychisch bedingt sein???

Danke fürs Lesen dieses Romans!

Mia

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lamedia
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Beitrag So., 03.05.2009, 10:40

Hallo Du!

Das klingt ja nicht gut, Du scheinst ja stark eingeschränkt zu sein im Alltag.
Können denn Muskelschwäche, Gewichtsabnahme und allgemeine Schwäche / Ermüdbarkeit einfach so rein psychisch bedingt sein???
Können schon.)(Müssen aber nicht.)
Soweit ich weiß, z.B. als körperliche Auswirkungen von Depression, die allerdings ja bei Dir ausgeschlossen wurde.

Mir hat mal ein in chinesicher Medizin geschulter Mensch gesagt, dass Ohrensausen, wacklige Knie und das Gefühl von plötzlichem Kraftverlust eng mit Störungen im "Energiekreislauf der Niere" zu tun haben. Stärken kann man die Niere z.B. mit Qi Gong oder Tai Chi Übungen.
Machst Du irgendwas in Richtung Entspannung? Denn Du klingst ja schon (verständlicherweise) sehr aufgekratzt und ratlos.

Welche Therapien sind Dir denn bisher vorgeschlagen worden? Psychotherapie??
Alles Gute erstmal!

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mia1
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Beitrag So., 03.05.2009, 11:14

Hi,

danke für die rasche Antwort

Tja, Du hast natürlich recht, ich bin ziemlich aufgebracht über diese Situation - ich schätze, ich sollte mir Gedanken machen, wenn das nicht so wäre... Allerdings bin ich ansonsten ein überaus ausgeglichener Mensch, es braucht wirklich einiges, um mich aus der Ruhe zu bringen. Tai Chi habe ich eine Zeit lang gemacht, ansonsten mache ich seit meinem 16. Lebensjahr Joga. Das eben ist ja das, was mich irgendwie verwirrt. Ich habe kein Herzrasen oder sowas, keine Nervosität, sondern einfach nur Schwäche, wie ein Benzinmotor, der mangels Benzinzufuhr absäuft.

Der Vorschlag war, daß ich für vier Wochen in eine nette psychosomatische Klinik gehen solle. Nicht daß ich das schlimm fände oder mich irgendwie stigmatisiert fühlen würde durch so eine Maßnahme, da ich schon längst aus anderen Gründen einmal eine Therapie gemacht habe und das auch jedem begeistert erzähle.
Nur - wenn es sinnlos ist, so etwas zu machen, das wären dann vier ziemlich verlorene Wochen. Daher bin ich einfach irgendwie unsicher - vielleicht würde es helfen, von vergleichbaren Erfahrungen zu hören.

Und ich frage mich natürlich, ob es wirklich um jeden Preis so sein muß, daß man bei meiner Vorgeschichte mit meinen Eltern psychisch geschädigt sein muß. Ist es denn tatsächlich unmöglich, so etwas weitgehend unbeschadet zu durchleben??
Was nicht heißt, daß da nie etwas war - deswegen habe ich ja auch schonmal eine Therapie gemacht, allerdings hat mir die Therapeutin damals erklärt, sie halte mich für eine eher stabile Persönlichkeit - weswegen sie die Therapie dann für beendet erklärt hat. Und jetzt erklärt mir einer kategorisch das Gegenteil - das irritiert.

Einen schönen Sonntag,
Mia


engel1985
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Beitrag Fr., 22.04.2011, 15:52

Hallo
Bin gestern aus dem KH gekommen weil ich nun schon seit über 3 wochen probleme mit meinen Muskeln und Gelenken habe!
Alles fing mit einer Blasenentzündung an bei der mir auch die Beine weh taten. Es war so wie Wachstumsschmerzen die aber bei mir ( bin 25 Jahre) nicht mehr sein konnten. Habe mir auch nicht viel dabei gedacht war beim Arzt und der hat mir Antibiotika verschrieben die auch halfen. 2-3 Tage später kammen die glieder und Gelenkschmerzen wieder und bei mir kam der verdacht auf rheuma oder sonstiges auf. Bin wieder zum Arzt und der nahm mir Blut ab und Urin doch alles ohne Befund. Es wurde immer schlimmer das reißen in den Armen und Beinen und ich ging zum Ortopäden der mich am Hals einrenkte. Es wurde nicht besser . Ich bekamm richtige heulkrämpfe weil ich angst hatte es ist etwas schlimmes und ich bin schwer krank und würde MS, ALS muskelschwund etc leiden. Mittlerweile habe ich nun 4 Blutuntersuchungen hinter mir ,Röntgen u.s.w. alles ohne Befund. Die Muskelenzyme in meinem Blut sind sehr in ordnung und Rheuma, Lupus u.s.w. sind ausgeschlossen worden. Trotz der gewissheit das in meinem Blut u.s.s nichts gefunden wurde habe ich beschwerden wie: Muskelzuckungen, Muskelkrämpfe bzw. das Gefühl es würde gleich ein richtiger krampf kommen immer mal woanders am Körper und ich fühle mich Benommen und hab stechende drückende Kopfschmerzen und mein Nacken ist total Hart und verspannt ,habe oft eiskalte Hände und Magen und Darmbeschwerden ( es grummelt laut und ich habe dünnen Breiigen Stuhlgang und muss dann gucken das ich schnell genug auf Toilette komme)und meine Menstruation diesen Monat war nur ganz ganz leicht. Nach zahlreichen Blutuntersuchungen wurde aber nichts gefunden! Als ich gestern beim Arzt war nachdem ich aus dem KH raus bin meinte er das bei mir alles psychosomatisch sei und gab mir eine überweisung zum Neurologen bei dem ich mir einen Termin holen muss und ich solle eine Psychotherapie machen. Die Angst schwer krank zu sein liegt mir immernoch im Nacken weil ich mir nicht vorstellen kann das die Psyche sowas mit dem Körper machen kann anderrerseits glaub ich schon das es bei mir auch die psyche sein kann. Bin jung Mutter geworden (18Jahre war ich) und mein damaliger Freund war ein riesiges Arschloch. Bin ohne Vater aufgewachsen und hatte einige Probleme damals mit meiner Mutter weil sie sich bei mir zu viel eingemischt hat. Fühle mich oft einsam weil ich keinen neuen Partner finde der auch bei mir bleibt sondern immer und immer wieder werde ich allein gelassen. Habe auch Angst davor eine Beziehung einzugehen aus Angst meine Mutter mischt sich wieder ein und mag ihn nicht obwohl ich mir so sehr eine Beziehung wünsche. Vor zwei Jahren ist meine Oma schwer gefallen und hatte einen Oberschenkelhalsbruch. Seit dem bin ich immer inter ihr her und bekomme einen an mich wenn sie sich nicht richtig am rollator festhält oder irgendwas macht wo evtl. was passieren könnte und ich mach mir jetzt schon Gedanken was ist wenn sie mal Stirbt. Was wird aus meiner Mutter die auch gesundheitlich nicht ganz gut dran ist (sie hat COPD). Ich kaue schon immer an meinen Fingernägeln und kann mich kaum entspannen und und und....

Meint ihr das meine körperlichen Beschwerden wirklich alle von der Psyche kommen??? Und wie soll ich damit umgehen??? Würde gerne wieder so sein wie vor einem Monat und ohne die körperlichen Beschwerden. Hab schon ganz zittrige Beinen und bekomme den Gedanken schwer krank zu sein nicht aus meinem Kopf. Im moment fühle ich mich schlapp und fühle mich ganz schwindlig.

Sorry das ich so viel geschrieben habe . Hoffe jedoch das ich ein paar hilfreiche Antworten von euch bekomme.

Dankeschön schonmal und LG

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Lilly111
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Beitrag Fr., 22.04.2011, 17:21

Hallo engel1985,

du hast eine Menge um die Ohren und stehst mit allem fast alleine. Da kann der Körper schon mal rebellieren und sagen: so bitte nicht mehr weiter, sondern einen Gang runter und ruhiger werden. Was nicht mal eben mit einem Fingerschnipsen geht.

Deine Beschwerden auch neurologisch abklären zu lassen, halte ich für eine gute Idee. Das zweite wäre dann eine Psychotherapie (vielleicht Verhaltenstherapie). Den Luxus würde ich mir an deiner Stelle auf jeden Fall gönnen. Da hast du jemanden, der regelmäßig für dich da ist, dir zuhört, dir auch mal einen Denkanstoß gibt ohne reinzureden und dich vielleicht manche Dinge klarer sehen läßt.

Zu deinen Muskelbeschwerden und dem Verdauungsproblem würde mir noch Magnesiummangel oder eine Schilddrüsenüberfunktion bzw. Autoimmunerkrankung einfallen. Wurden diese Werte auch mit bestimmt? (ist ja nicht Standard bei einer Blutuntersuchung)

Das sogenannte Weichteilrheuma (Fibromyalgie) macht ähnliche Symptome wie du sie beschreibst. Lies mal hier:
http://www.rheuma-online.de/a-z/f/fibromyalgie.html

Und mache dir nicht zu viele Gedanken darum. Deine Beschwerden weiter abklären lassen - ja. Wenn es sein muss, auch den Ärzten auf den Füßen rumstehen. Aber mache dich nicht verrückt, dass du nie wieder gesund und fit sein wirst. Dafür gibt es nun wirklich keine Anhaltspunkte.

Geniesse erstmal die Osterfeiertage!
Lilly
... as stubborn as a mule.


Gast
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Beitrag Fr., 22.04.2011, 18:14

Hallo Engel

boah, was du alles um die Ohren hast?
Da kann man ja fast nur schlapp machen.
Statt dein junges Leben zu geniessen, bist du mit allerhand Problemen belastet.

Ich kann dir nicht sagen, ob deine Symptome psychisch sind. Wenn die Ärzte sämtliche (damit meine ich nicht nur den Nachweis der üblichen Verdächtigen) Rheumafaktoren ausgeschlossen haben und auch Vaskulitiden u. Kollagenosen Unterarten gecheckt wurden, dann ist es möglich, dassdein Körper verrückt spielt.

Er will dir damit ja auch was sagen. Ich denke, vielleicht jetzt über Ostern erstmal ausruhen, was für dich tun und dann nochmal den Ärzten auf die Pelle rücken

Das ganze Programm, damit du weißt, ob es psychisch oder physisch ist: Endokrinologe sollte eine r dabei sein.

Rosenrot

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Guiness
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Beitrag Mi., 03.08.2011, 19:10

Ich verstehe, dass es schwierig ist, den Ärzten zu glauben. Ich habe mir selbst auch damit schwer getan. Bei mir hat es auch angefangen, dass ich Schmerzen in der Brustmitte hatte. Oft Schwindel, schlecht Luft bekommen. Ich bin dann zu einem INternisten, der meinte nur ich sei gesund und es ist alles in Ordnung. Ich war so klug wie zuvor.
Ich dachte dann oft, so jetzt kippst du gleich um. Ich habe gewisse Situationen gemieden. Ich war einfach nur müde, wenn ich zuhause war und wollte nichts tun.
Kein Arzt hat mir je gesagt, dass das Panikattacken sein könnten. Vor etwa einem Jahr habe ich mir dann selbst die Diagnose gestellt und habe eine Therapie begonnen.
Leider ist es mittlerweile so, dass wohl auch eine Herzphobie dazugekommen ist. Ich habe Angst, dass mein Herz nicht mehr will, dass mir alles zuviel wird, dass ich umplumpse und womöglich Hilfe brauche.
Es ist sehr schwierig für mich, nicht darauf zu achten. Ab und zu habe ich es unter Kontrolle, dass ich mir sage, du bist gesund und da ist nix.
Ich war ja mittlerweile schon seit 3 Jahren nicht mehr beim Arzt, oft denke ich mir, vielleicht sollte ich doch mal wieder nachfragen. Aber naja schließlich bin ich ja noch nicht gestorben, also kann es nicht so schlimm um mich stehen.
Momentan macht mich einfach irsinnig nervös, dass ich bei jeder kleinsten Betätigung Herzrasen bekomme. Ich weiß schon, dass ich keinen Sport mache. Das habe ich blöderweise mal so begonnen, da ich Angst hatte, es wird meinem Herzen zuviel.
Voielleicht sprichst du die Ärzte einfach mal direkt auf Panikattacken o.ä. an, ich wäre damals froh gewesen, mir hätte jemand gesagt, dass es sowas gibt. Denn es ist äußerst frustrierend, sich krank zu fühlen und nicht zu wissen warum.

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