Abschied Essstörung-nun kommt das wahre Problem

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Aha
Helferlein
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Beitrag Mo., 07.04.2008, 20:39

hallo savitri: du bist nicht alleine. soviel möcht ich dir sagen.
gerade was mein studium angeht, das sich sehr stark zu ende neigt - darin hab ich mich gerade heute wieder verloren - fühle ich mich ziemlich deplaziert, liess ich mich hinführen, wo es hinführt.
alle leute fragen immer, ob ich dies oder das anstrebe, warum ich nicht schon im betreffenden bereich jobbe. ehrlich gesagt: nein, weder das eine, noch das andere will ich tun. und genau wie du sagst, aus sicherheit, grösstenteils, hab ich das schlimme studium angefangen und mich nicht getraut, zu tun, was mich interessiert. tja.
schon komisch, eure aszendententheorie...bin da auch ein steinbock...

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kämpferin
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Beitrag Do., 01.05.2008, 10:10

liebe savitri

es tut mir leid habe ich so lange nichts mehr von mir hören lassen. wahrscheinlich sucht man dieses forum eben nur auf, wenn es einem schlecht geht. und zur zeit hab ich auch wieder meine krisen.
aber ich möchte dir erstmal auf deinen bericht antworten.
ich denke du kennst dich selber sehr gut. du weisst wie du dich in welchen momenten fühlst und was jeweilige konsequenzen davon sind. ich bin steinbock, muss sagen, dass ich das auch nicht nur toll finde. was mein aszendent ist weiss ich nicht. ich bin ein typ der alles analysiert und vorausplant. ich muss immer wieder lernen etwas weniger nachdenklich und geplant zu sein. kontrollverlust finde ich auch ganz schlimm.
aber ich denke wir müssen akzeptieren, dass wir das leben nicht nur nach unsere vorstellungen planen können. es kommt viel unvorhergesehenes auf uns zu und je besser wir uns selber vertrauen, desto weniger angst machen uns diese situation mit der zeit.
wie du schilderst bist du nicht glücklich mit deinem studium. aber ich muss trotzdem sagen, dass ich bewundere, dass du es durchgezogen hast. was immer du jetzt auch machen wirst, es war sicherlich nicht vergebens. ich denke es ist eine gute basis. hast du schon ein praktikum gemacht? Praktische erfahrung könnte sehr interesstant sein. oder ist die arbeit, die du im büro machst im bereich bankenwesen?
vielleicht stürzt du dich fürs erste doch mal in die bankenwelt, da es sicherlich von vorteil ist nach dem studium auch berufserfahrung nachweisen zu können. parallel dazu kannst du dir ja immer noch überlegen, was du sonst machen könntest. je nach dem kann ja auch eine kombination von 2 völlig unterschiedlichen berufen spannend sein. ein paar tage auf der bank ein paar tage sonst wo...
lass es einfach auf dich zukommen.

ich könnte mir vorstellen, dass dich diese beruflich ungeklärte situation beängstigt. da ist es auch kein wunder, dass du dich auf nichts anderes richtig konzentrieren kannst.

mir geht es zur zeit nicht viel besser. ich bin vor 2 wochen aus amerika zurückgekehrt. ich war da für 1.5 jahre. ich bin immer noch, oder wieder mit meinem amerikanischen freund zusammen. er lebt nun in texas und ich hier. er ist arbeitslos und versucht nun in texas sein glück. wie unsere beziehung weitergehen wird, steht in den sternen. wann werden wir uns wieder sehen? hat eine gemeinsame zukunft überhaupt chancen? er ist 33 und hat sehr schlechte berufliche aussichten. er kann kein wort deutsch, hätte also sicherlich auch schwierigkeiten in der schweiz etwas zu finden. möchte ich auf der anderen seite für immer in amerika leben? dies sind fragen, die mich schon seit monaten beschäftigen. und ich möchte so gerne für alles immer eine schnell lösung finden. ich mag unklarheiten überhaupt nicht.
ich bin gar nicht motiviert hier in der schweiz wieder etwas aufzubauen. ich muss wieder eine stelle finden und dann auch eine eigene wohnung. das alles macht mir gar nicht richtig spass, da ich meinen freund vermisse und mich gar nicht richtig hier einleben möchte ohne ihn.
unsere beziehung war aber leider auch nicht immer nur so harmonisch. es hat schon vor der trennung (scheiz-texas meine ich) gekriselt. sicherlich zu einem grossen teil, weil uns unsere unsichere zukunft sorgen machte, die geld- und jobprobleme die er hat.
aber durch diese krisen und streits, die wir hatten, bin ich mir zum teil gar nicht mehr so sicher wie fest er mich wirklich noch liebt. soll ich nun mit 27 alles auf ihn setzen? was wenn diese beziehung zerbricht und ich hier in der schweiz wieder alles aufgegeben habe? viele meiner freundinnen sind mit ihren freunden schon seit jahren zusammen, heiraten eine nach der anderen und haben zum teil schon ein baby. und ich? weiss immer noch nicht wo ich hingehöre.
und trotzdem muss ich vorwärts schauen und mein leben tag für tag geniessen. alles andere kommt von selber. es wird sich eine lösung ergeben, die ich jetzt halt einfach noch nicht kenne.

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kämpferin
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Beitrag Do., 01.05.2008, 10:11

mein essverhalten ist seit ich wieder zu hause wohne auch wieder ausser kontrolle geraten. wir haben so viele esswaren im haus, die ich mir selber gar nicht kaufen würde, damit ich nicht in versuchung komme. doch ich kann meiner mutter ja nicht vorschrieben, was sie einkauft.
auf jeden fall hatte ich heute mitten in der nacht einen heftigen fressanfall. wenn ich am morgen aufwache plagen mich unheimliche ängste und das schlechte gewissen. die angst immer weiter zuzunehmen ist unbeschreiblich schlimm. das kannst du mir sicherlich nachempfinden. doch ich habe mir vorgenommen meine fressanfälle zu "entschärfen/verharmlosen". erstens möchte ich einen fressanfall gar nicht so negativ benennen sondern ich nenne ihn lieber einen essrausch. denn ich muss zugeben, dass mich dieser rausch selber sehr reizt. ansonsten würde ich es ja nicht immer wieder machen. dieser rausch lässt einem für einen kurzen moment alle probleme vergessen und man fühlt sich erlöst. so ist es doch sehr verständlich, dass es einem immer wieder reizt, das gleiche spiel zu wiederholen.
dieses verbotene essen, meistens nachts oder abends wird durch den ganzen adrenalinkick, den man hat, ja noch viel interassenter. was eigentlich am tag und ohne diesen kick ein normaler schokokeks ist, wird zu einem unheimlich attraktiven ding. das bringt mich fast zum lachen, wenn ich das so schreibe.
was auch interesstant ist, ist die wahl des essens. wir haben 3 tafeln milchschokolade mit nüssen im vorratskeller liegen. diese liessen mich absolut kalt während des rausches. warum? da ich mir schokolade erlaube. ich mag schokolade so in reiner form als tafel gar nicht so sehr. aber schoko kekse, die liebe ich über alles und genau diese sind absolut verboten in meinem essplan. kein wunder, dass diese ziel meines angriffs wurden und natürlich noch vieles mehr.

meine normale reaktion wäre nun auch mir alles süsse wieder strickt zu verbieten und auf eine null-kalorien diät für heute zu gehen. doch damit wird das essen wieder viel zu wichtig und interesstant. lieber konzentriere ich mich auf alles andere, was ich heute mit meinem freien tag machen könnte. klar ist es dabei nicht einfach die angst vorm zunehmen einfach zu verdrängen. doch ich denke dies ist der einzige weg. ich möchte, dass für mich irgendwann ein schokokeks nur noch ein schokokeks ist und kein "göttliches" ding mehr. ich möchte, dass das essen für mich was schönes ist aber nicht lebensinhalt. wenn es mir gut geht und ich glücklich bin, ist es das meistens auch. trotzdem bin ich immer sehr polizist was und wieviel in meinen magen kommt. meistens eben viel zu streng, so dass sich mein körper all das verpasste selber holt.


ich hatte die letzten tage so viele essräusche, dass ich bestimmt auch schon wieder mindestens ein kilo zugenommen habe. doch ich gebe trotzdem nicht auf. es depremiert mich zwar sehr, und verunsichert mich, doch es ist schlussendlich ein langfristiges ziel wieder normal essen zu können und dieses kilo mehr oder weniger, nehme ich dafür halt in kauf.

ich wünsche dir ganz fest, dass du auf dich selber wieder vertrauen lernst und dem leben die stirn hältst.
sei mutig und lasse auch unangenehme gefühle auf dich zukommen. versuche diese auszuhalten und du wirst sehen mit der zeit sind sie gar nicht mehr so schlimm. setze dich selber dabei nicht unter druck. versuche einfach auf dich zu hören und danach zu handeln.

kannst mir gerne wieder schreiben wenn du magst.
viel kraft und kopf hoch.

liebe grüsse,
kämpferin

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