Die Bulimie macht mich kaputt

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Mariiiiie
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Die Bulimie macht mich kaputt

Beitrag Mo., 05.02.2018, 18:44

Hallo ihr Lieben,
Ich bin marie, 21 und habe seit 3 Jahren Bulimie. Zuerst war es immer so das ich gehungert habe, viel Sport gemacht habe und einen Tag alles gegessen habe Ca.11.000 kcal. Nun habe ich öfter esssanfälle und übergebe mich dann. Das läuft seit fast einem Jahr so. Dazu verletzte ich mich noch. Ich betreibe Marathon Sport und schaffe es kaum noch. Ich wache nachts fast immer auf und muss essen. Ich kann nicht durchschlafen. Ich bin durchgehend gestresst und alles dreht sich um die Essstörung und den Sport. Ich bin unglaublich am Ende und weiß nicht mehr weiter. 6 kg habe ich schon zugenommen und fühle mich so schrecklich. Hat wer vielleicht Tipps was helfen kann keine Esssanfälle mehr zu haben ? Hat vielleicht jemand lust sich darüber auszutauschen und sich gegenseitig zu motivieren endlich gesund zu werden?

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inlines
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Beitrag Di., 06.02.2018, 10:09

Hallo Marie,

eine wichtige Sache ist - und die ist nicht leicht umzusetzen - immer nur kleinere Portionen zu essen, und zwar über den ganzen Tag verteilt. Immer nur zwei kleine Scheiben Brot oder Obst oder auch Süßes, und das halt alle paar Stunden.

Ist natürlich eine 180°-Wendung, wenn man gewöhnt ist, den Tag über äußerst hart zu sich zu sein, und sich abends dann aus Verzweiflung unfreiwillig zu "belohnen", und alles in sich hinein zu stopfen, bis nichts mehr geht.

Wünsch dir viel Erfolg beim Finden einer guten Strategie, und baldige Besserung!

FG

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Carpincha
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Beitrag Di., 06.02.2018, 12:29

Warst du wegen der Essstörung denn schon mal in Therapie? Fall nein, würde ich dir unbedingt zu professioneller Hilfe raten, denn es ist unheimlich schwer, da alleine rauszufinden. "Einfach" nur das Essverhalten ändern klappt bei den meisten leider nicht.

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inlines
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Beitrag Di., 06.02.2018, 14:15

Carpincha hat geschrieben: Di., 06.02.2018, 12:29 Warst du wegen der Essstörung denn schon mal in Therapie? Fall nein, würde ich dir unbedingt zu professioneller Hilfe raten, denn es ist unheimlich schwer, da alleine rauszufinden. "Einfach" nur das Essverhalten ändern klappt bei den meisten leider nicht.
Also ich war schon Mehrfach in Kliniken wegen Esstörung, und dieses
"Einfach" nur das Essverhalten ändern
war halt die Sache, die bei mir am meisten half. In der Klinik hast du halt im Bestfall Ernährungsberatung, rationiertes, kontrolliertes Essen, psychologische Unterstützung, Angebote zur Ablenkung, hilfreiche Mitpatienten, Einzelzimmer, tägliches Wiegen, wo vereinbarte Gewichtsziele überprüft werden usw. (z. B. Parklandklinik Bad Wildungen). Allein, zu haus, ist natürlich ungleich schwieriger - aber durchaus eine Option (wenn man vielleicht noch nicht so ganz tief in der Scheiße steckt).
Zuletzt geändert von inlines am Di., 06.02.2018, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Carpincha
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Beitrag Di., 06.02.2018, 14:46

Ich dachte nicht mal unbedingt an eine Klinik (auch wenn das natürlich eine Option ist), sondern an eine ambulante Therapie. Ohne was am Essverhalten zu ändern geht es natürlich eh nicht, aber eine Therapie kann halt eine Unterstützung dabei sein. Mir hat sie vor allem auch dabei geholfen, zu verstehen, warum ich überhaupt eine Essstörung entwickelt habe.

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inlines
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Beitrag Di., 06.02.2018, 15:03

Hallo Carpincha,

da sagst du was. Als ich selber noch keine Esstörung hatte, dachte ich immer, dass das halt die sind, wo sich einfach unnötigerweise den Models aus den Katalogen annähern wollen. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas viel, viel tiefer liegt, und ich tue mich heute noch schwer, mein Problem wirklich zu erkennen. Es ist wirklich keine so plumpe, oberflächliche Sache, wie sie oft in der Öffentlichkeit erscheint. In einer Klinik gab es z. B. ein Mädchen, das knapp vor der Zwangsernährung stand, und dessen Magersucht wohl eine unfreiwillige Methode war mit der Trennung der Eltern umzugehen.

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lemon
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Beitrag Di., 06.02.2018, 16:03

inlines hat geschrieben: Di., 06.02.2018, 10:09 Immer nur zwei kleine Scheiben Brot oder Obst oder auch Süßes, und das halt alle paar Stunden.
Das finde ich keine gute Idee, da man dann immer in Beschäftigung mit dem Essen ist und Ziel ist es doch, den Fokus vom Essen weg zu bringen.

Ich hatte Therapie gemacht und für mich persönlich war das äußerst wichtig um die Essstörung in den Griff zu bekommen und lange Zeit "nur" zwei Mahlzeiten am Tag, damit ich mich wesentlich weniger mit Essen beschäftigte und das war für mich persönlich eine gute Lösung.
Aber natürlich muss das jeder für sich selbst raus finden.
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Carpincha
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Beitrag Di., 06.02.2018, 16:12

inlines hat geschrieben: Di., 06.02.2018, 15:03 Es ist wirklich keine so plumpe, oberflächliche Sache, wie sie oft in der Öffentlichkeit erscheint.
Ja, darüber habe ich mich schon oft geärgert, denn Models und das gängige Schönheitsideal haben mich nie interessiert. Ich denke, die eigentliche Ursache liegt fast immer irgendwo in der Familie "vergraben".

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lemon
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Beitrag Di., 06.02.2018, 16:20

Carpincha hat geschrieben: Di., 06.02.2018, 16:12
inlines hat geschrieben: Di., 06.02.2018, 15:03 Es ist wirklich keine so plumpe, oberflächliche Sache, wie sie oft in der Öffentlichkeit erscheint.
Ja, darüber habe ich mich schon oft geärgert, denn Models und das gängige Schönheitsideal haben mich nie interessiert. Ich denke, die eigentliche Ursache liegt fast immer irgendwo in der Familie "vergraben".
Das denke ich auch, die Ursache von Essstörungen liegen immer in der Familie vergraben oder begraben. Meistens sind die Mütter dominant und mäkeln nur an der Tochter rum, sie schaffen es einfach nicht ihr Kind zu akzeptieren wie es nun mal ist bzw. war das bei mir so.
Ich habe per heute nur ein objektives, kühles Verhältnis zu meiner Mutter und ehrlich gesagt kann ich die Frau nicht leiden.
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Carpincha
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Beitrag Di., 06.02.2018, 17:02

lemon hat geschrieben: Di., 06.02.2018, 16:20 Ich habe per heute nur ein objektives, kühles Verhältnis zu meiner Mutter und ehrlich gesagt kann ich die Frau nicht leiden.
Hm, ich habe und hatte schon immer ein sehr enges Verhältnis zu meiner Mutter, aber familiär begründet ist es bei mir trotzdem. Ich glaube, da gibt es viele Konstellationen und Situationen, die eine Essstörung bedingen können.

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lemon
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Beitrag Di., 06.02.2018, 18:23

Carpincha hat geschrieben: Di., 06.02.2018, 17:02 Hm, ich habe und hatte schon immer ein sehr enges Verhältnis zu meiner Mutter, aber familiär begründet ist es bei mir trotzdem. Ich glaube, da gibt es viele Konstellationen und Situationen, die eine Essstörung bedingen können.
Klar Carpincha, es ist immer individuell. Es ist glaube ich jedoch des öfteren eine gestörte Mutter- Tochterbeziehung die mit hinein spielt.
Wäre insteressant, wenn noch andere hier berichten würden.
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Beitrag Di., 06.02.2018, 18:54

Carpincha hat geschrieben: Di., 06.02.2018, 14:46 Ich dachte nicht mal unbedingt an eine Klinik (auch wenn das natürlich eine Option ist), sondern an eine ambulante Therapie. Ohne was am Essverhalten zu ändern geht es natürlich eh nicht, aber eine Therapie kann halt eine Unterstützung dabei sein. Mir hat sie vor allem auch dabei geholfen, zu verstehen, warum ich überhaupt eine Essstörung entwickelt habe.
Ja ich war in Therapie, diese wurde aber von der Therapeutin abgebrochen. Aber viel geholfen hatte mir die Therapie nicht wirklich..

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inlines
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Beitrag Do., 08.02.2018, 21:17

Hallo Marie,

was wurde denn genau versucht, das dir aber (noch) nicht geholfen hat, und warum ist die Therapie abgebrochen worden?

Manchmal menschelt es halt - ist wie überall im Leben - und nicht jeder passt mit jedem zusammen.

FG

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Carpincha
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Beitrag Fr., 09.02.2018, 12:38

lemon hat geschrieben: Di., 06.02.2018, 18:23 Es ist glaube ich jedoch des öfteren eine gestörte Mutter- Tochterbeziehung die mit hinein spielt.
Ja, das glaube ich auch. Wobei ich mich frage, ob die Rolle, die auch der Vater dabei spielt, in Erklärungsversuchen (auch oder gerade von professioneller Seite) nicht häufig vernachlässigt wird. Kindererziehung wurde eben lange als reine Frauensache betrachtet (und wird es teilweise noch)... Für meinen Fall kann ich jedenfalls sagen, dass beide Elternteile ungewollt(!) ihren Beitrag geleistet haben.

@ Marie: Ein paar mehr Infos wären in der Tat gut, ansonsten ist es schwer, überhaupt was dazu zu sagen. ;-)

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