Emotionsregulation

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Saly
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Emotionsregulation

Beitrag Sa., 06.04.2019, 18:28

Hallo Zusammen,

ich grüble schon den halben Tag über ein Thema und hoffe, von euch evtl. ein paar Meinungen/Erfahrungen zu bekommen.

Bei meinem Problem/Essstörung geht es unter anderem, wie bei den meisten, um eine fehlende oder falsche Emotionsregulation. Es spielen noch andere Dinge wie beispielsweise Essen vor anderen eine Rolle. Die Emotionskontrolle ist momentan aber mein größtes Problem. Einfach weil diese Verhaltensweise schon sehr automatisiert ist. Bin ich beispielsweise wütend, gehe ich in die Küche und esse. Der Kontrollverlust bezieht sich da nicht nur aufs Essen, sondern beginnt schon vorher. Das „in die Küche gehen und essen“ gehört irgendwie schon zum Teil des Kontrollverlustes.

Jetzt grübel ich, wie ich das verhindern kann. Klar, ich versuche durch Entspannung, Sport, Psychohygiene gar nicht erst in solche Situationen zu kommen. Allerdings werden mir meine Gefühle relativ schnell „zu viel“. Ich kann sie schwer kontrollieren und aushalten. Momentan stecke ich zudem in einer Depression und habe starke Stimmungsschwankungen, was das alles noch verstärkt.

Also, welche Methoden kennt ihr, um Eure Emotionen zu „regulieren“, um bestimmte automatisierte Verhaltensweisen zu unterbinden? Was funktioniert bei euch am besten?

Lg Saly

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blade
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Beitrag Sa., 06.04.2019, 19:25

regulieren

emotionen

mmh?

Essen ist ein ....Programm
Stillen
zum Stillstand bringen
wieder still machen

was machen denn starke Emotionen eigentlich?

was können die denn machen, wenn man sie nicht mal bewusst werden lässt?
wieso sind die gefährlich?

muss man denn gleich losrennen und was tun?
oder darf man sie zuerst einfach mal fühlen und erkennen?
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Saly
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Beitrag Sa., 06.04.2019, 19:35

Doch man darf sie fühlen. Man sollte sie sogar fühlen. Und bewusst wahrnehmen.

Aber momentan renne ich eben los. Und esse und kotze gegen die Emotionen an. Und schaffe es nicht bei Ihnen zu bleiben und zu überlegen wo sie her kommen und warum sie so stark sind.

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blade
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Beitrag Sa., 06.04.2019, 19:39

und was würde passieren, wenn Du nicht los rennst, nicht isst, nicht erbrichst (indiziert Ekel, etwas ausstossen, aber das muss nicht unbedingt der Schlüssel sein) UND auch nicht überlegst, sondern im Wahrnehmungsmodus bleiben würdest?

Ist keine Empfehlung.
Ist eine Frage.
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Saly
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Beitrag Sa., 06.04.2019, 20:09

Naja, das wäre ja schön mal dahin zu kommen. Aber wie ich oben geschrieben habe, ist das losrennen schon Teil des Automatismus. Und Teil des Kontrolle verlierens. Jedes Mal.
Aber vielleicht wäre es erstmal ein Ziel es zu schaffen in der Situation zu bleiben...

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Annica
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Beitrag Sa., 06.04.2019, 21:45

Für eine kurze Zeit hilft mit Baden. Mit dem Kopf unter Wasser gehen. Die Luft anhalten. Den Körper spüren. Aber: sobald ich die Badewanne verlasse, ist alles wie vorher. Es schiebt nur auf. Und dann kommt früher oder später das Essen oder andere Kurzschlusshandlungen.

Ich will bald mal einen MBSR Kurs machen. Achtsamkeitstraining. Vielleicht hilft das ja. Ansonsten hoffe ich darauf, dass meine Therapie langfristig wirkt.

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Saly
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Beitrag So., 07.04.2019, 05:30

Danke für deine Antwort. So ist es bei mir momentan auch. Was ich auch mache, am Ende ist es nur ein Aufschub.


theweirdeffekt
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Beitrag So., 07.04.2019, 07:05

Hey Saly,

kannst du die Energien in der Küche vielleicht "umlenken"? Zum Beispiel durch Wasser trinken oder Putzen?

Alles Gute
Kopf hoch... Sonst kannst du die Sterne nicht sehen

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blade
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Beitrag So., 07.04.2019, 10:15

Ein Problem (ist es bei mir zB immer) kann sein, wenn man versucht in der Aufmerksamkeit zu bleiben und nicht dem Automatismus zu folgen (bei mir sind das oft Gedankenmuster bis Kreise, die sich dann emotional zusätzlich aufladen bis ich irgendwas tun muss um mich abzulenken) , daß das ein schwierigeres Ziel ist, als man glauben möchte.

Also sollte man schon mit sich zufrieden (und ehrlich stolz auf sich) sein, wenn man zunehmend erstmal es schafft daran zu denken es zu versuchen.

Sonst kommt man in eine negative Frustrations- und Selbstwertabsenkungsspirale.

Daran zu denken ist bereits ein wichtiger Erfolg (sehe ich so).

Und dann mittel - bis langfristig die "Aufenthaltsdauer" zu verlängern ist ein wahnsinnig toller Erfolg.....

Der gerne überschattet wird von Gedanken wie zB "Jetzt schaff ich das schon wieder nicht"
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Chero
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Beitrag Mi., 10.04.2019, 22:06

Hallo Saly,

ich habe auch ein sehr großes Problem mit der richtigen Emotionsregulierung.

Normalerweise hilft bei mir Musik hören am besten. Etwas besseres, was meine Emotionen fast so schnell und gut reguliert wie das Essen, habe ich aber bisher noch nicht gefunden. Aber ich habe auch den Eindruck, als ob es eher eine Art "Aufschieben" ist. Vielleicht hat man ja auch schon viel erreicht, wenn man so lange es geht aufschiebt.

LG

Chero

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