Wollen Therapeuten keine Essstörungspatienten?

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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bakerygirl
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Wollen Therapeuten keine Essstörungspatienten?

Beitrag Fr., 26.06.2020, 19:03

Hallo zusammen,

Wie ich im anderen Thread schon geschrieben habe geht es darum einen Therapeuten zu finden.
Haben die meisten Therapeuten eine Abneigung gegenüber Patienten mit Essstörungen?

Ich hatte wie beschrieben 5! Erstgespräche und niemand davon will mich behandeln. Die Essstörung ist nicht das einzige Thema (bin Nicht stark untergewichtig) und irgendwie finde ich keinen Thera der mich behandeln will.

Alle diese theras haben noch freie Kapazitäten und dennoch schicken sie mich weg?

Bin gerade so verzweifelt und drehe komplett am Rad.

Liebe Grüße

Bakerygirl

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Pianolullaby
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Beitrag Fr., 26.06.2020, 19:06

haben sie dir eine Begründung gegeben? Wenn nicht, frag nach
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bakerygirl
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Beitrag Fr., 26.06.2020, 19:10

Nein, bei einem hatte ich das Gefühl er war überfordert, und eine meinte sie nimmt niemanden mit Essstörungen.

Wie soll ich denn nachfragen? Einfach anrufen trau ich mich denke ich nicht.

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Pianolullaby
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Beitrag Fr., 26.06.2020, 19:20

ja klar wieso nicht
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Emily_Erdbeer
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Beitrag Fr., 26.06.2020, 19:49

Wenn 5 dich abgelehnt haben, dann würde ich das beim 6. Therapeuten erstmal nicht erwähnen, sondern die anderen Themen ansprechen 🤷🏻‍♀️

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Beitrag Fr., 26.06.2020, 20:16

Naja aber es ist schon ein zentrales Thema bei mir, ist es denn sinnvoll das einfach wegzulassen?

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Emily_Erdbeer
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Beitrag Fr., 26.06.2020, 21:58

Nein, natürlich ist das nicht sinnvoll, aber wenn es erstmal nicht anders geht.

Ich selbst bin Alkoholikerin (trocken) und hatte Mühe einen Therapieplatz zu bekommen. Mir scheint mit Süchtigen will kaum jemand gerne arbeiten.

Also hab ich die Sucht erstmal verschwiegen und erst später zu Sprache gebracht. Bei mir hat das gut funktioniert.
Muss aber natürlich nicht bei dir so sein.

Oft wird erstmal eine Klinik vorgeschlagen um die Sucht in den Griff zu kriegen.

Hätte bei mir aber nichts gebracht. Erst als die Ursache klar war und ich an dieser gearbeitet habe, war ich bereit die Sucht loszulassen und bin in eine Klinik gegangen.

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bakerygirl
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Beitrag Fr., 26.06.2020, 22:20

Ich finde das irgendwie richtig schlimm.
So als wäre man zu anstrengend, zu nervig für die Therapeuten.
Ich bräuchte Hilfe aber keiner will oder kann mir helfen.
Eine Klinik kommt für mich nicht in Frage also bleibe ich wohl doch dabei selbst weiter daran zu arbeiten.

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Emily_Erdbeer
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Beitrag Fr., 26.06.2020, 22:51

Nein, mit zu anstrengend hat das nichts zu tun. Es ist so, dass die Sucht tieferes Arbeiten an sich selbst blockiert und so eine Therapie nicht sonderlich ertragreich ist. Die Sucht hat ja eine Funktion, meist Schutz. Deswegen ist es durchaus sinnvoll erst einmal diese zu bearbeiten. Zumindest denken das die Therapeuten.

Da beißt sich meiner Meinung nach aber die Katze in den Schwanz. Den Schutz runterzureißen bringt nix. Deswegen ist die Rückfallquote auch recht hoch.

Also mein Rat, such dir jemanden besprich deine ursächlichen Themen und lasse später die Sucht mit einfließen.

Im Alleingang ist es doch recht schwer bis unmöglich aus so etwas herauszukommen.

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bakerygirl
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Beitrag Sa., 27.06.2020, 09:18

Ja aber ich bin doch auch extra zu theras gegangen die essstörungen behandeln. Die sollten doch wissen wie es geht.

Ja ich habe genau die Angst dass es alleine nichts mehr wird

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Emily_Erdbeer
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Beitrag Sa., 27.06.2020, 09:38

Die Angst kann ich sehr gut verstehen.

Also wenn sie auf Essstörungen spezialisiert sind, dann hilft wohl wirklich nur die Gründe zu erfragen.

Vielleicht ist deine Thematik zu komplex?

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lisbeth
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Beitrag Sa., 27.06.2020, 09:48

Ich würde nachfragen, sonst spekulierst du nur rum, aber weißt nicht wirklich was Sache ist.
Könnte sein, dass sie zwar auf Esstörungen spezialisiert sind, aber dass sie gerade schon mehrere Patienten mit diesem Störungsbild haben, und weil sie auch auf ihre eigenen Grenzen achten müssen, haben sie sich da ein Limit gesetzt (obwohl ich finde, dass man das dann als Therapeut/in auch dazu sagen kann...)
Könnte auch sein, dass es menschlich einfach nicht gepasst hat.
Könnte auch sein, dass deine innere Ambivalenz im Hinblick auf Therapie ja/nein und inwiefern du da eine wirklich Motivation zur Veränderung deutlich machen konntest da eine Rolle gespielt hat.

Wenn du mehr über die Gründe weißt, dann kannst du auch entsprechend handeln und weitersuchen. Ansonsten bleibst du in der Passivität, ärgerst dich über die Absagen und ziehst es dir voll rein.

Wie regelst du das jetzt mit der Finanzierung? Hast du jetzt doch deine Eltern um Hilfe gebeten?
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Beitrag Sa., 27.06.2020, 10:05

Ja, ich komme mir nur so blöd vor, jetzt nochmal anzurufen und nachzufragen aber mir wird wohl nichts anderes übrigbleiben.

Das mit der Ambivalenz ist durchaus möglich. Ich habe eben erwähnt dass ich sehrwohl an der Essstörung arbeiten möchte, allerdings eben vor allem an den Gründen dahinter, da das meiner Meinung nach auch die Essstörung besser werden lässt. Nur rein das Essverhalten zu ändern wird mir wohl nicht viel bringen.

Ich habe einen Nebenjob gefunden den ich parallel zum Studium von zu Hause aus machen kann. Das ganze Geld geht jetzt eben für die Therapie drauf.

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lisbeth
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Beitrag Sa., 27.06.2020, 10:19

Kann dich verstehen, dass das Nachfragen schwerfällt.
Aber warum nicht.

Du kannst ja einfach sagen, dass du jetzt mehrere Absagen bekommen hast und dass dich das verunsichert und ob sie dir was zu ihren Gründen erläutern kann? Und dann kannst du weiterschauen. Und selbst wenn du dir dabei blöd vorkommst, ist auch eine gute Übung, denn das wird dir im Laufe der Therapie noch oft genug so gehen, und auch das kann man überleben. ;)

Hm, wenn du ganz klar sagst, du willst an deinem Essverhalten erstmal nichts ändern, dann wirkt das auf Therapeuten unter Umständen schon so wie "wasch mich, aber mach mich nicht nass". Klar ist es wichtig, die Gründe dahinter zu kennen und aufzuarbeiten. Aber ohne Bereitschaft zur Verhaltensänderung wird da nix gehen, sorry. Ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass sich dein Essverhalten "von selbst" ändern wird, wenn du dich mit den Gründen auseinandergesetzt hast. Verhaltensmuster sind sehr penetrant und es dauert lange, bis sich solche Muster ändern, und da muss man auch am eigenen Essverhalten arbeiten und sich neue Gewohnheiten zulegen. Und beim Essen/Nichtessen geht es nicht nur um Verhalten an sich, das ist Suchtverhalten, das geht nicht mal "so nebenbei" weg.
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Beitrag Sa., 27.06.2020, 10:31

Hmm ja ich werd mal schauen ob ich mich am Montag traue anzurufen.

Nein ich habe ja nicht gesagt ich möchte nichts an meinem Essverhalten ändern. Aber ich meinte, dass ich eben auch noch andere Themen parallel bearbeiten möchte und nicht nur den Fokus auf das Essen legen. Ich schaffe es wenn ich zum Beispiel einmal 3-400 kcal zu viel esse nicht mal zum spazieren gehen, weil ich das Gefühl habe jeder sieht, dass ich zugenommen habe. Wenn mir jetzt die Thera sagt ich soll bis nächste Woche versuchen jeden Tag mehr zu essen, wirds für mich eher schlimmer als besser, als wenn ich evtl mal die anderen Themen bearbeite die das ganze ja auslösen.
Ich weiß nicht ob man versteht was ich damit sagen möchte.

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