Finde nicht die richtige Lösung für mein Problem

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Kaonashi
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag So., 05.04.2020, 20:52

Also ich würde jetzt nicht anfangen, etwas am Äußerlichen zu ändern, also wie Körperbehaarung. Die ist nicht das Problem, das wäre nur ein Rumdoktern an Symptomen. Außerdem ist Körperbehaarung völlig normal und in Ordnung.
Das mit dem niedrigen Selbstwertgefühl ist glaub ich ein wenig ein Problem unserer heutigen Gesellschaft, welche immer mehr auf Leistung ausgerichtet ist.
Ich glaube, das war schon immer so. Es kommt aber auch drauf an, wie man Leistung definiert, und welche Ziele man für sich selber setzt. Für manche kann es eine Leistung sein, selbstständig in einer Wohnung zu leben, da braucht man noch nicht von Arbeitsplatz und Familie reden. Die Fähigkeiten und Voraussetzungen sind eben unterschiedlich. Ich finde, es hilft, wenn man seine Möglichkeiten realistisch einschätzen kann. Dann weiß man auch, was man von sich erwarten kann und was nicht. Man muss nur mit sich selbst zufrieden sein. Wenn das auseinandergeht (Ansprüche und Istzustand), dann kann man was an den Ansprüchen ändern oder am Istzustand, je nachdem, was möglich/sinnvoll ist. Beides führt am Ende zu Zufriedenheit, würde ich sagen.

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sgtmax1
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Beitrag Mo., 13.04.2020, 15:30

Wollte nur sagen, dass das Verletzen mit dem Messer nach 2 Tagen wieder weg war, hab auch da angefangen mehr spazieren zu gehen. Ein bisschen was am Tag zu machen.

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sgtmax1
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Beitrag Sa., 18.04.2020, 23:17

Es wird aktuell wieder schlechter.

Ich hab zwar schon am Anfang der Depression gemerkt, bzw. wenn ich zurück denke auch schon früher, das ich innerlich teils sehr reizbar bin sprich mich schnell mal über was aufrege. Aber ich bin nun mal eine Art von Mensch, welche versucht nirgends anzuecken.
Diese Reizbarkeit wird wieder mehr, ich spiele teils irgendwelche Games und könnte mich sehr lange über irgendwelche Spieler, etc. aufregen.

Ich glaube halt noch immer das dies vielleicht ein Punkt ist der bei mir in der Pubertät sich nicht richtig entwickelt hat, genauso wie die Sache, das ich einfach viel zu schüchtern bin um Frauen in Clubs anzusprechen und noch nie eine Beziehung hatte.

Es ist mir teils auch echt peinlich, aber ich habe ein Foto von meiner Mutter aus ihrer Jugendzeit gesehen und finde schon das sie, da attraktiv aussieht, mittlerweile sind die Haare komplett anders und natürlich die Falten mehr, aber komischerweise ist dieses jüngere ich meiner Mutter äußerlich ziemlich der Typ auf den ich steh. Das ist auch irgendwie sehr schräg.

Kurz um die Reizbarkeit nimmt zu, auch wenn ich genug zu tun hätte, finde ich für die meisten Dinge keine Kraft, allerdings langweile ich mich fast den ganzen Tag.

Mir fehlt auch die Therapiestunde, die habe ich sonst immer einmal im Monat und das letzte mal war vor knapp über einem Monat.
Es haben sich so viele Sachen bei mir angesammelt und ich habe aber keinen mit dem ich reden kann, das macht mich richtig fertig.
Auch macht es mich fertig das ich meine Freunde nicht treffe(wir telefonieren zwar aber es ist nicht das selbe), auch vermisse ich Wien, ich wohne am Land und bin froh das beim Haus ein Garten ist, aber die Stadt ist doch fast eine 2te Heimat für mich.

Ich hab das Gefühl das ich langsam durchdrehe und bei weitem nicht normal bin.

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Beitrag So., 26.04.2020, 23:06

Heute war kein guter Tag.
Ich merke immer stärker, das ich ein massiv geringes Sebstwertgefühl habe, so das ich ja nirgendwo was falsches sagen will und ständig nach Anerkennung suche.

Heute fing es wieder mit dem Selbstverletzen an, diesmal leicht oberflächliche Schnitte, bei denen es schon leicht zu bluten begann.
Die Schnitte sind auf dem Unterschenkel, da man Sie auf dem Unterarm zu gut sehen würde und ich auch nicht meinen Freunden, Verwandten oder Bekannten davon erzähle.

Tatsächlich waren schon Gedanken über tiefere Schnitte vorhanden.

Auch war heute lange der Gedanke Present, das ich für meine Familie nur eine Belastung bin.
Und ehrlich gesagt ist der Gedanke aktuell wenn ich das schreibe auch noch da.

Heute waren auch ganz leichte Suizidgedanken da.

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Beitrag Mo., 09.11.2020, 20:18

Inzwischen hat sich einiges getan, aber es sind auch wieder neue "Baustellen" aufgetreten.

Wie in einem anderen Post zu lesen war hatte ich mich in den letzten Monaten auch geritzt.
Ich nehme allerdings mittlerweile auch Antidepressiva(Escitalopram).
Ich habe auch schon einen Termin für eine seelische Reha nächstes Jahr.

In letzter Zeit gehts mir wieder nicht so gut.
Letztens hatte ich nach langer Zeit wieder mal Suizidgedanken.
Ich bin oft müde, was vielleicht am Medikament liegt.

Ich hatte auch seit knapp 2 Monaten keinen Kontakt mehr zu meiner Therapeutin.
Ich will die Therapeutin wechseln, da sie keinen Kassenplatz für mich hat und irgendwie, war das Gefühl bei den letzten malen jetzt nicht so gut. Vielleicht tue ich mir beim Öffnen gegenüber anderen Menschen schwer.

ich habe auch das Gefühl, das ich mich aktuell etwas zurückziehe und die neuerlichen Einschränkungen bzgl. Corona verbessern die Lage auch nicht.
Ich habe auch meinem Schauspiellehrer zuletzt vor 2 Wochen gesprochen und vermisse die Schauspielstunde aktuell auch nicht. Was mir absolut nicht ähnlich sieht.

Der kleine Rettungssanitäter tigert auch hin und her weil er nicht weiß, welche Diagnose auf mich zutrifft und insofern auch keinen Behandlungsplan weiß. Das einzige was ich weiß ist, das es eine Anpassungsstörung sein dürfte, aber ob es jetzt eine ängstlich vermeidende, eine emotional instabile oder was andere ist weiß ich auch nicht. Und das macht mich fertig.

Ich habe schon überlegt ob ich wieder mal dem Kriseninterventionszentrum schreibe, aber aktuell denke ich das manche Menschen bzgl. Terroranschlag die Hilfe dringender benötigen.

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Beitrag So., 04.04.2021, 21:44

Ich war die letzten 6 Wochen auf Reha und habe jetzt ein klareres Bild zu meiner Diagnose, ich fand mich immer irgendwie bei mehreren Diagnosen wieder, aber nie wirklich und es waren auch immer unterschiedliche.

Im Entlassungsbericht wird ein Verdacht auf eine kombinierte Persönlichkeitsstörung beschrieben, was für mich jetzt wirklich Sinn macht, ich wusste bis vor kurzem nicht, das es das gibt, aber es würde wirklich gut auf mich passen und dadurch bin ich ein wenig zufriedener.

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Galaxy
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Beitrag So., 18.07.2021, 15:07

Danke für deinen Beitrag sgtmax1!


Frag zur Sicherheit bitte immer deinen Hausarzt!

Statt Ritzen kannst du Eiswürfeln auf deine Haut an den Gliedmaßen (Hände, Arme, Beine) drücken. (Aber sogar das bitte nur wenn du ganz sicher bist keine Langzeitschäden zu verursachen und frag zur Sicherheit vorher doch deinen Hausarzt).

Ich wurde mit Borderline diagnostiziert und da ist Ritzen bei vielen Personen ein zur Selbstberuhigung eingesetztes Verhaltensmuster (welches du aber bitte unbedingt durch ein anderes Verhaltensmuster ersetzen solltest bevor es zur Gewohnheit wird und um Entzündungen und Langzeitschäden zu vermeiden).

In der Dialektisch-Behavioralen-Therapie (DBT) lernt man sogenannte Skills (auf Deutsch: Fertigkeiten) um mit den Borderline Symptomen umzugehen (also extreme emotionale Schwankungen,
das Gefühl innerer Leere, Identitätsprobleme usw.).

Hier mein Beitrag aus einem anderen Thema wo es um Borderline ging:
.........

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sgtmax1
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Beitrag So., 18.07.2021, 21:03

Es ist momentan ein wenig schwierig für mich.

Aktuell bin ich in beruflicher Reha, sprich beruflicher Umorientierung. Dort haben wir halt sehr viel Freizeit neben sehr getakteten Stundenplänen, ganz anders als bei der psychischen Reha(stationär). Ich fühl mich nicht so richtig wohl, da ich die anderen Personen nicht wirklich kennenlerne. Auch hören manche Betreuer dort nicht wirklich zu, ich habe das Gefühl sie wollen mich unbedingt ins Büro stecken, was überhaupt nicht meins ist(was ich ihnen auch schon sagte).

Gefühlsmäßig ist es bei mir derzeit wirklich eine Achterbahn(liegt vielleicht auch daran, das ich seit Wochen schon nicht mehr beim Psychiater war und das letzte mal in Psychotherapie war ich auch auf der Reha).

Es schwankt bei mir ziemlich stark zwischen, es geht mir so lala und es geht mir total scheiße und ich will eigentlich nicht mehr(die Situation will ich nicht mehr). Ich würde meinem Leben so gern entfliehen. Es ist total scheiße. Ich bin es einfach Leid mich anderen Personen zu erklären. Und um Personen nicht zu belasten, sage ich aber auch nicht das es mir teils so schlecht geht.

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LooseControl
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Beitrag Do., 07.10.2021, 21:23

Hallo Max,

wie geht es dir aktuell?

ich weiß wie es ist, mit seinen Gefühlen - mehr oder weniger- alleine zu sein und mir geht es ebenfalls scheiße, also kann ich dir nicht wirklich eine Lösung für deine Probleme bieten.
Trotzdem kann ich dir sagen, dass du dir überlegen könntest, wo du hin willst. Stell dir das für dich idealste Leben in 10 Jahren vor. Wo möchtest du Leben? Und mit wem? Was möchtest du Arbeiten? Egal wie unvorstellbar es für dich aktuell wirkt, male dir trotzdem gedanklich deine Zukunft aus. Ja, das mag in deiner momentanen psychischen Lage nicht leicht sein, und sich vielleicht unwichtig anfühlen, doch für uns Menschen sind Ziele wichtig. Sie sind essentiell um den Hintern in der Früh hoch zu kriegen und gut durch den Tag zu kommen. Sie sind wichtig, um unser Leben meistern zu können mit der Aussicht auf etwas Schönes. Und wenn wir vom Gedanken an unser Ziel positiv gepusht werden, schaffen wir es auch auf dem Weg dorthin ein wunderbares Leben zu führen. Und vor allem kannst du dann besser Schritt für Schritt planen was du brauchst um dort hin zu gelangen.

Ich finde es toll, dass du etwas gefunden hast, dass dir Spaß macht, dich beruhigt und dir einfach ein gutes Gefühl verschafft. Lego ist nicht nur für Kinder gemacht- es ist auf jeden Fall auch für Erwachsene wunderbar geeignet! :-)

Was deine Sorge über deine Körperbehaarung angeht kann ich dich beruhigen: es gibt tatsächlich Frauen, die NUR auf behaarte Männer stehen. Ganz klar: die meisten mögen es nun mal nicht- da hat das Internet und Fernsehen schon ordentlich die Richtung vorgegeben und leider sind die meisten Menschen typische Mitläufer ;-) Trotzdem gibt es sie- die Frauen, für die ein glatt-rasierter Typ niemals in Frage kommen würde ;-)
Das Gewicht ist tatsächlich- vor allem aus gesundheitlicher Sicht erstrebenswert- zumindest auf ein gesundes Maß zu stabilisieren. Man(n) muss nicht wie ein Bodybuilder oder Athlet aussehen um attraktiv zu sein- doch wenn du auf deine Gesundheit achtest, strahlst du automatisch mehr Anziehungskraft aus- auch mit ein paar Kilos mehr auf den Hüften! (Und so unter uns: die meisten Damen stehen eh nicht auf "Lauch" ;-) )

Eventuell würde es dir helfen zusammen mit einem Therapeuten die Beziehung zu deiner Mutter näher zu betrachten. Rein von deinen Texten her, könnte es deiner zukünftigen Freundin/Frau unmöglich sein ihr - aus deiner Sicht (vll auch nur unterbewusst)- das Wasser zu reichen. Obwohl es durchaus normal sein kann, seine Mutter als attraktiv zu empfinden- kommt halt drauf an wie weit dieses Empfinden geht und wie sehr es deine Partnerschaften beeinflussen würde.

Ich hoffe sehr, ich war nicht zu direkt (das ist nämlich Teil eines meiner (Psychischen-) Probleme :red: :lol:

Ich wünsche dir einen schönen Abend

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sgtmax1
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Beitrag Do., 07.10.2021, 22:18

Hallo LooseControl,
danke für deinen Beitrag.
(Ich sag es schon wenn es zu direkt ist.)

Also momentan geht es mir einigermaßen gut.
Ich hab gemerkt das Lego war nur eine Übergangslösung.

Ich bin aktuell wieder in einem beruflichen Reha-Programm und es ist noch immer ein wenig anstrengend, da man halt nicht viel Struktur drin hat.

Aber ein anderer Punkt ist dafür viel erfreulicher.
Seit einiger Zeit nehme ich schon privat Schauspielstunden, da ich dies irgendwann beruflich machen will, da es mir psychisch einfach gut tut, ich merke auch das ich offener und kommunikativer geworden bin.
Auf jeden Fall, hab ich in den letzten Monaten große Fortschritte beim Schauspiel geschafft, hab es knapp nicht in die Schauspielschule Krauss geschafft, aber ich arbeite mit meinem Lehrer weiter.
Und er lobt mich fast jedes mal wenn ich Fortschritte mache und er macht es auch nur wenn es wirklich so ist.
Für das Frühjahr trete ich auf jeden Fall wieder bei der Aufnahmsprüfung an und geh einfach meinen Weg weiter.

Ich weiß natürlich das meine psychischen Probleme noch lange nicht weg sind, aber es ist schön wenn sie halbwegs abgeschwächt sind.

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