Borderline/Narzissmus/Antisozial

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Sonnenblume77
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Borderline/Narzissmus/Antisozial

Beitrag Mo., 29.07.2019, 17:22

Hallo ihr Lieben :)

Großes Rätsel :)

Hat jemand schon mal erlebt,gelesen oder gehört daß eine Borderline Störung sich (im Lauf von etwa 30 Jahren)zu einer Narzisstischen bzw sogar Antisozialen Ps entwickelt hat???
Wurde evtl Borderline damals falsch diagnostiziert und es lag ursprünglich eine Narzisstische Ps vor bzw eine Kombi..ist das möglich?
Kann alles zusammen vorgelegen haben und die Merkmale von Borderline standen im Vordergrund(weil Leidensdruck)und die restlichen Merkmale wurden zu Borderline "gestopft"oder evtl übersehen bzw nicht ernst genommen?
Es heißt daß Borderline im Lauf des Alters schwächer wird,kann es dann sein daß der Narzissmus dann so dominant wurde daß sogar eine Antisoziale Ps entstand bzw schon immer da war??
Wie passt überhaupt Borderline und die Narzisstische Ps zusammen??
"Sadistische" Gedanken lagen schon immer vor und die typischen Merkmale in der Kindheit für Antisozial waren auch vorhanden,wurden aber abgetan bzw auf Borderline geschoben..
Damals waren die Kenntnisse über Borderline noch nicht so gut wie heute..also doch eine Verwechslung?Damals wurden Persönlichkeitsstörungen auch noch nicht so kombiniert wie heute..
Tatsache ist..KEIN "Antisozialer" würde doch reagieren wie ein Borderliner(das ist ja fast das Gegenteil!)aber eine antisoziale PS liegt eindeutig vor..aber in der Jugend war eindeutig Borderline diagnostiziert und traf auch zu..

Die endgültige Diagnose heute lautet : Borderline/Narzisstisch/Paranoid/Antisozial - Kombiniert!
Alles zusammengenommen geht in Richtung Antisozial/Psychophatie!(Ich bin weiblich!!!)
Allerdings klinisch behandlungsbedürftig wären lt Psychologe nur: Borderline/Narzisstisch??
Eine Traumaklinik wird auch empfohlen..
Also ist Antisozial nicht so schlimm und muß nicht so dringend therapiert werden??
Ich blick nicht durch...

Der Psychologe ist leider "abhanden" gekommen :lol:
Therapeuten und Kliniken lehnen die Behandlung ab..also niemand da zum fragen :(

Ich bin komplett verwirrt :kopfschuettel:
Diese Persönlichkeitsstörungen sind so komplex...wie soll man da noch durchblicken :(
Hat jemand irgendeine Ahnung wie das zusammenhängen könnte???


Viele Grüße ;-)

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Candykills
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Beitrag Mo., 29.07.2019, 17:44

Viele Borderliner sind narzisstisch, das passt ausgesprochen gut zusammen, weil Borderliner in ihrem Selbstbild ja meistens sehr stark schwanken.
Und natürlich gibt es auch antisoziale Borderliner, auch das ist nicht absurd.

Wie man diese Störungen jedoch am besten behandelt, kann ich dir nicht sagen. Ob da Traumaklinik Sinn macht oder vielleicht erstmal eine Verhaltenstherapie.

Und ja, man sagt Borderline lasse irgendwann etwas nach, da kann das Narisstische durchaus ausgeprägter in den Vordergrund treten.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Sonnenblume77
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Beitrag Mo., 29.07.2019, 18:33

Danke für deine Antwort :)

Also passt es zusammen... :-(
Ich bin völlig überfordert mit den tausend Infos die im Netz kursieren ::?
Bin beim Narzissmus jetzt "oberflächlich" durch(eine Woche lesen :-) )..allein das ist ja schon ein Thema was alles sprengt.Vor allem diese vielen Berichte für und von Opfern überschwemmen oft die realistischen Infos.Bei Borderline usw genauso..

Antisozial ist erklärbar und Paranoid erklärt sich von selbst durch die fehlende Emphatiefähigkeit bzw die Unwissenheit darüber..

Mein Ziel ist es letztendlich diesen Stempel "Psychophatisch"loszuwerden..Ich hatte gehofft daß es mit einer Borderlineproblematik einfach ausgeschlossen werden könnte..
Falls psychophatisch wirklich zutrifft..hab ich null Chancen daß Therapien anschlagen,denk ich..Narzissmus wäre aber gut behandelbar..Borderline genauso..
Mir geht das nicht in den Kopf,ich hab ganz andere Vorstellungen von einem Psychophaten..das ist doch Schwachsinn!Angeblich würden die auch niemals freiwillig in Behandlung gehen,aber ich tus!!!Das kann doch nicht auf mich zutreffen..Ich doch nicht!..

Sorry,ich bin überfordert und geschockt..(auch das würde einem Psychophaten sicher nicht passieren!)
Ich suche Erlärungen die das widerlegen und Lösungen.. :-(

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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 29.07.2019, 18:42

Hallo Sonnenblume.
Ich würde aufhören Dich mit dem Lesen verrückt zu machen. Denn jeder Mensch ist so unterschiedlich, dass auch jede Diagnosestellung exstrem unteschiedlich ist, bzw. es sich bei jeder Person anders darstellt.
Ich würde mir eher Gedanken machen, was sind meine Symptome, und was ist dafür die beste Möglichkeit dass ich damit arbeiten kann.
Dann würde ich versuchen so schnell wie möglich einen niedergelassenen Psychiater zu finden, der vllt auch Therapeuten kennt und dich da weiterwesen kann. Und versuche schnell einen neuen Therapeuten zu finden, mache viele Probationsgespräche und lasse dich auf die Wartelisten setzen auch wenn dieses 1 Jahr dauert. Aber je öfters du drauf bist, desto grösser die Wahrscheinlichkeit dass Du angenommen wirst.

Du wirst im Netz keine Erklärungen finden, welche widerlegen und Lösungen bieten,
das ist einach zu subjektiv.

Und gib nicht auf
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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mio
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Beitrag Mo., 29.07.2019, 18:51

Sonnenblume77 hat geschrieben: Mo., 29.07.2019, 17:22 Also ist Antisozial nicht so schlimm und muß nicht so dringend therapiert werden??
Leidest Du denn unter Deinen antisozialen Verhaltensweisen?

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Sonnenblume77
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Beitrag Mo., 29.07.2019, 20:08

@mio
Ich leide nur indirekt...Ich hab aggressive Schübe die plötzlich und ohne Vorwarnung kommen,das ist so unkontrollierbar daß ich Angst hab auf die Straße zu gehen.Die letzten Jahre wird es immer schlimmer.Mein eigenes,direktes Leid hält sich dabei in Grenzen..

@Pianolullaby
Danke :) Das sind handfeste Tipps :) Ich hab schon so viele Kliniken und Therapeuten durch..Meine Motivation sinkt mit jeder Absage :(

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Fairness
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Beitrag Mo., 29.07.2019, 20:21

Sonnenblume, es kann passieren, falls dich die einen Symptome belasten, dass sich weitere Symptome entwickeln, welche aber nicht das Grundproblem sind, sondern ein zeitweiser Folgeproblem, welcher sich dann später auch wieder legen kann. Ich würde auch nicht so viel Konzentration auf die Diagnosen richten, und wie Piano schrieb, Therapieplatz weitersuchen und nicht aufgeben... Viel Glück.
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

Grief is just love with no place to go. (Jamie Anderson)

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~~~
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Beitrag Mo., 29.07.2019, 22:23

Ich bin immer ein bisschen verwirrt, warum Diagnosen Patienten so wichtig sind. Das ist doch nur die Arbeitsüberschrift für den Psychiater/Psychologe und irgendwas müssen die ja an die Krankenkasse senden, damit sie Geld bekommen.

Also die einzige Frage, die ich mir stelle ist: Hilft mir der Psychologe/Psychiater weiter oder nicht?

Von jedem Arzt oder Psychologen kriegt man andere Diagnosen.
Das läuft ja so:

Du beantwortest meistens Fragen. Je nach Tagesform beantwortest du die mal so oder so. Mal steht das im Vordergrund mal das. Und der Therapeut merkt sich auch nur bestimmte Dinge und sieht ja nicht alle Facetten von dir.

Wenn du nicht wenigstens einigermaßen wissenschaftlich fundierte Fragebogen ausgefüllt hast, würde icn die Diagnose eh nicht zu ernst nehmen.

Hat für mich auch immer so den Anschein als ob man sich nicht selbst finden will...

Sondern als ob man ewarten würde, dass man sich selbst in irgendwelchen Diagnosen findet. Das ist aber Quatsch.


PS: es kann auch sein, dass bestimmte Persönlichkeitsstörungen nur sehr, sehr schwach ausgeprägt sind, also kaum vorhanden und deshalb der Schwerpunkt auf die anderen Diagnosen gelegt wurde.

Falls du Fragebögen ausgefült haben solltest wird ermittelt, wie weit deine Antworten vom gesunden Durchschnittsmenschen abweichen. Wenn sie sehr nah am Durchschnittsmenschen lagen und nur leichte Anweichungen da waren, ist es eben schwach ausgeprägt.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Sonnenblume77
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Beitrag Di., 30.07.2019, 08:51

@~~~

In meinem Fall haben mir die Diagnosen bisher sehr,sehr weitergeholfen..Ohne diese "merkwürdige"Diagnosenmischung wäre ich nie im Leben hinter meine Problematik gestiegen..

Ich kann mir jetzt komplette Zusammenhänge erklären und bin schon enorm weitergekommen.Ich hab auch erst versucht die einzelnen Störungsbilder auseinanderzunehmen..aber Psychophatie(zBsp) ist eine MISCHUNG aus den verschieden Diagnosen mit Basis Narzissmus..Also ohne Narzissmus gibt es keine Psychophatie..Antisozial ist das Verhalten + die fehlende Emphatie..und Paranoid... ist nur die Folge der fehlenden Emphatie.Ich denke alle Menschen sind schlecht weil ich von mir auf andere schließe und mir "warme"Gefühle nicht erklären kann und nicht habe oder begreife,für mich ist der "warme Gefühlsantrieb"der manche Taten "gesunder Menschen"antreibt nicht erklärbar(gewesen)daher denke ich alle manipulieren nur zu ihrem eigenen Vorteil..und mißtraue daher natürlich allen und jedem :)

Borderline kann ich noch nicht so ganz erklären..aber ich habs bald alles zusammen..

Mit einer einzigen Problematik(Psychophatie)hab ich mit einem Schlag mein ganzes Leben begriffen..
Ich will es nur nicht wahrhaben..ich "hoffe"immer noch auf eine fiese Art von Narzissmus..aber die Chancen stehen schlecht :(
Jedenfalls denke ich daß ich nur eine "milde"Form haben kann weil ich noch in der Lage bin es zu verstehen...
Ich möchte nicht wissen wie viele Menschen da draußen rumlaufen,von Arzt zu Arzt,die selbst noch keine Ahnung haben was mit ihnen los ist...
Wieviele Ärzte,Therapeuten und Psychologen wissen(!)was sie vor sicch sitzen haben und können eigentlich nichts tun :(
Positiv denken... :)

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Ysp.
Helferlein
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Beitrag Do., 01.08.2019, 03:42

Moin Sonnenblume,

zuerst einmal möchte ich unterstreichen, dass ich ein Laie bin und daher alles nachfolgende meine persönliche Meinung ist. Ich hatte aber schon immer ein großes Interesse an Phychologie/Pychatrie/Medizien.... (und anscheinend auch eigenen Problemen).

Was Du als Diagnose beschreibst: "Borderline/Narzisstisch/Paranoid/Antisozial" passt größtenteils in die Cluster B Persönlichkeits"störungen". So wie ich es verstehe, überlappen sich diese "Störungen", so dass man Anteile von mehreren/allen haben kann und diese auch in allen möglichen und unterschiedlichen Ausprägungen. Zudem scheint der Übergang zwischen normal/schräg/gestört fließend zu sein, auch scheinbar "normale"Menschen können durchaus in einzelnen Kategorienen den Kriterien entsprechen. Hier spielt wohl der Leidensdruck eine Rolle, sowie die gesellschaftlich Akzeptanz bzgl. "normalen" Verhaltens.
Deine "sadistischen Gedanken": Sadisten sind auch nicht immer schlecht (auch wenn dieser Bergiff wirklich negativ besetzt ist). So scheint es durchaus Menschen z.B. in der BDSM Community zu geben, die Ihren Sadismus kontrolliert und stolz ausleben können. Schlecht wirds erst wenn ahnungslose Menschen diesen Trieben zum Opfer fallen (in meinen Augen ist dies dann aber eher/wirklich armselig). Letztendlich kann man aber auch auf Sadisten viele Cluster B Merkmale anwenden, soweit ich das verstehe.
Psychopatie hat wohl auch einige Gemeinsamkeiten mit den Cluster B-"Störungen", bzw. es liegen wohl auch immer deutliche Ausprägungen vor. Aber nicht jeder Psychophat ist grundsätzlich schlecht! Manchmal kann eine gewisse Kälte und Emotionslösigkeit/fehlendes Mitgefühl auch von Vorteil sein, z.B. in bestimmten Berufen (Bankmanager möchte ich hier mal davon ausnehmen :-P ). Zudem bedeutet es ja nicht, dass ein Psychopath garnicht fühlt, er fühlt nur anders.
Aber am wichtigsten: wurde Psychopathie bei Dir sicher diagnostiziert? Und wenn ja nach wlchen Kriterien? Inzwischen setzt sich die Erkenntnis durch, dass die gängige Psychopathie-Skala nicht 1:1 auf Frauen übertragen werden kann (du scheinst ja weiblich zu sein). Sie wurde über Jahre(zehnte) anhand männlicher Patienten entwickelt und erst im ca. letzten Jahrzehnt setzt sich die Erkenntnis durch, dass Frauen "anders ticken".

Letztendlich hängt es von Deinem persönlichen Leidensdruck ab. Da der bei Dir hoch zu sein scheint finde ich Pianolullaby Ratschlag echt gut. Rede Dir bloss nicht ein, dass Du nicht therapierbar bist - vor allem nicht, weil Du Dich auf einen einzigen Anteil Deiner Diagnose stürzt.

Beste Grüße
Ysp.
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There's a hole in our soul that we fill with dope. And we're feelin' fine.
- Marilyn Manson -

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