anderes 'Ich' i. d. Therapiesitzung ??

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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unbekannt24
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anderes 'Ich' i. d. Therapiesitzung ??

Beitrag Sa., 15.02.2020, 22:16

Hallo. Habe mich gerade erst angemeldet. Ich bin sehr verzweifelt. Kurz zu mir : Ich bin weiblich , 23 und mache seit ca. 5 Monaten eine Therapie in einer Suchtklinik . Seit 2 Monaten habe ich Einzeltherapie bei einer Traumatherapeutin . Wir haben immer über meine Kindheit geredet und ich musste oft dabei weinen aber ich konnte alles erzählen.
Gestern hat sie mir gesagt ich soll mir einen sicheren Ort für mein inneres Kind (?) vorstellen. Sie fragte mich dann ob es ein Zimmer oder Draussen ist, ivh antworte wie automatisch, sie fragt novh ein weiter z.b welche Farbe die Wände haben, ivh konnte darauf noch antworten und plötzlich fühlte ich mich total merkwürdig, es war als würde irgendwas in mir die Kontrolle übernehmen .
Meine Hände bewegten sich von alleine ohne das ich es beabsichtige und ivh war nicht im Stande zu reden, das ging 2 oder 3 minuten , vielleicht länger oder kürzer. Ein Teil von mir, nahm die Therapeutin war und verstand das ich mich merkwürdig verhalte, das war ICH, aber es war als wär ich irgendwo in einer ecke in meinem kopf und könnte nur noch beobachten . Ich war viel zu verwirrt um zu fragen was da passiert ist und ob es bei der arbeit mit dem inneren Kind normal ist und ivh weiss nicht ob ich noch 1 woche aushalte ohne es zu wissen .
Kennt jemand das selbe Erlebniss? Ich weiss es ist komisch beschrieben aber ich hatte plötzlich das Gefühl das jemand anders die Kontrolle über meinen Körper hatte ..
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Coriolan
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Beitrag Sa., 15.02.2020, 23:13

Hallo und herzlich willkommen.

Das hört sich ein wenig nach Depersonalisation/Dissoziation/Derealisation an. Ich möchte dir sicher keine "Diagnose" ausstellen, sondern nur mitteilen, worüber du dich belesen könntest, wenn dich das sehr beschäftigt.

Wenn man das das erste Mal erlebt, kann einen das sehr erschrecken. Allerdings passiert das auch gesunden Menschen hin und wieder.

Diese Zustände kenne ich leider sehr gut - mittlerweile weiß ich auch, wann sie bei mir auftreten.
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unbekannt24
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Beitrag Sa., 15.02.2020, 23:25

Hallo danke für die Antwort .
Ok also ist es nicht "Normal" dass das passiert ?
Es passiert mir komischerweise jetzt häufiger wenn ich mich versuche in sehr frühe Kindheitserinnerungen hineinzuversetzten .


Coriolan
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Beitrag Sa., 15.02.2020, 23:40

Ich tue mir grad etwas schwer, "normal" von "unnormal" abzugrenzen.

Deswegen kann ich dir nur sagen, dass so ein Erleben bei vielen in belastenden Situationen auftritt - in einer Therapiestunde (gerade wenn es um Traumabearbeitung geht), bei einer Panikattacke, oder, oder, oder.
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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 15.02.2020, 23:47

Ich würde die Therapeutin zunächst bitten, sich realistischer ausdrückt. Nüchtern betrachtet gibt es keine "inneren Kinder".

Und wenn dann noch nach den Farben von nicht existenten Räumen gefragt wird, könnte ich mir vorstellen, dass da einige wegdriften, da ihre Anwesenheit als erwachsene Person offenbar gerade nicht gefragt ist.
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Beitrag Sa., 15.02.2020, 23:55

Anna-luisa
sie hat damit schon etwas in mir ausgelöst aber ich kam mir sehr merkwürdig dabei vor . Sie fing auvh an mit mir zu reden als wär ich ein Kind . Sowas wie " oh ein Mädchen das lieber drinnen statt draussen ist ." In einem Ton als würde sie mit einer 5 jährigen reden . Ich hab Sorge das sie mir das quasi rein therapiert dass da ein kleines früheres Ich in mir ist . Das ist doch nicht gesund mir ständig was von einem kind in mir zu erzählen ????


Coriolan
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Beitrag Sa., 15.02.2020, 23:58

Die Arbeit mit dem sicheren Ort, dem inneren Kind, etc. sind oft "Werkzeuge" in der Traumatherapie, die - je nach Vorliebe des Therapeuten - mehr oder weniger eingesetzt werden.

Wenn du damit nichts anfangen kannst, musst du das mit deiner Therapeutin besprechen. Es gibt auch noch andere "Werkzeuge", um an Traumata zu arbeiten.

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dein Erleben weniger von der Technik der Therapeutin ausgelöst wurde, als von dem Thema selbst.
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Anna-Luisa
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Beitrag So., 16.02.2020, 00:08

unbekannt24 hat geschrieben: Sa., 15.02.2020, 23:55 Das ist doch nicht gesund mir ständig was von einem kind in mir zu erzählen ????
Da stimme ich dir zu. Momentan sind "innere Kinder" ähnliche Renner wie Bücher zum Thema Achtsamkeit.

Bücher im Stil von "Hilf deinem inneren Kind", "Dein inneres Kind braucht dich" und "Entdecke dein inneres Kind", stehen bezeichnenderweise auch oft in der Esoterikabteilung von Buchhandlungen.

Ich würde mir verbitten, dass jemand mit mir spricht wie mit einer Fünfjährigen.
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Beitrag So., 16.02.2020, 00:10

Ich traue mich das nicht anzusprechen .
Ich steiger mich da irgendwie auch in Irgendetwas herein seit dem. Ich denke wieder an Kindheitserinnerungen ( die ich vorher schon kannte ) und bilde mir plötzlich ein dass da mehr hinter steckt . Z.b eine Situation mit meiner Mutter , ich durfte nicht mit zum Geburtstag einer Freundin, weil ich wohl erbrochen habe und musste mit zu verwandten fahren.
Für mich war das eine normale Erinnerung und plötzlich kommt mir in den Kopf das ich mich an den ganzen ablauf erinnere , nur nicht daran dass ich erbrochen habe ,ich hab so ein ganz schlimmes Gefühl wenn ich daran denke ( WAS ICH VOR DER THERAPIE STUNDE NICHT HATTE ) .
Ivh bilde mir jetzt plötzlich ein das meine mutter dahinter steckt und dass ich entweder garnicht erbrochen habe oder sie mir einen finger in den hals gesteckt hat ( ich weiss total verrückt) . Ich fühl mich total verrückt und paranoid seit dem Erlebniss mit der Therapeutin
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Beitrag So., 16.02.2020, 00:11

Ich weiss nicht mehr wem oder was ivh glauben soll


Coriolan
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Beitrag So., 16.02.2020, 00:17

Unabhängig, was man von dieser (durchaus nicht neuen) Technik hält, oder nicht:

Du solltest es deiner Therapeutin erzählen, wie es dir damit geht. Sie kann nur mit dem arbeiten, was du ihr mitteilst.

Natürlich bestimmst du den Inhalt eurer Gespräche aber es scheint ja eine Menge in dir zu arbeiten. Und dafür sind die Stunden doch da, oder?

Warum traust du dich nicht, das anzusprechen? Du musst nicht alles "mitmachen" oder gut finden, was sie dir anbietet.
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Beitrag So., 16.02.2020, 00:22

Ich hab angst das sie mich entweder, für eine Schauspielerin hält, weil ich mir diese Dinge wie oben geschrieben mit meiner mutter einbilde oder das sie das Zu ernst nimmt und glaubt "verdrängte" Erinnerung hervor holen zu können und mir einredet dass es Wahr ist was ich mir da einbilde.


Coriolan
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Beitrag So., 16.02.2020, 00:35

Da hilft wohl nur eins: ausprobieren, ob sich deine Befürchtungen bewahrheiten und sie dich wirklich für eine Schauspielerin hält oder "zu ernst" nimmt. ;-)

Rein interessehalber: Was machst du für eine Therapieform?
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Beitrag So., 16.02.2020, 00:53

Tut mir leid für die späte Antwort.
Ich bin in einer stationären Einrichtung für Suchtkranke . Ich habe wöchentlich Einzelstunden mit einem Therapeuten (VT) und eine mit der Therapeutin die Traumatherapie

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Beitrag So., 16.02.2020, 00:56

Das kann doch passieren , dass man sich irgendwelche Dinge zusammenreimt weil man gerade viel über die Kindheit nachdenkt oder? Ich hab irgendwie angst das ich kranker aus der Klinik gehe als ich gekommen bin.

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