Wieso vernachlässige ich mich selbst?

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donax
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Wieso vernachlässige ich mich selbst?

Beitrag Fr., 20.03.2020, 05:05

Servus Leute! Ich bin 30 Jahre alt und erst nach vielen vielen Jahren hab ich es geschafft mich selbst zu reflektieren und ich kam zu einem erschreckenden Selbstbild von mir :cry: Also ich hab folgendes Problem: All die Jahre habe ich mich auf allen Ebenen komplett selbst vernachlässigt und das leider auf allen Ebenen ich hab das Problem das ich mich selbst nicht pflegen möchte ich gehe nicht so oft in der Woche unter die Dusche putze mir selten die Zähne und schneide mir nur wenn sie wirklich schon sehr lang sind die Nägel etc.. Soviel also zur Körperpflege.
Auf einer anderen Ebene ist es so das ich sehr hilfsbereit bin und immer wenn es darum geht für andere etwas zu erledigen bin ich darin sehr motiviert und fleißig... Ich verfüge über viele Skills mit denen ich eigentlich mein Lebensunterhalt bezahlen könnte aber irgendwas hindert mich daran diese Fähigkeiten welche ich mir sogar selbst angeeignet hatte für meinen eigenen Vorteil zu verwenden..

Früher ist mir das nicht so aufgefallen aber nun bin ich 30 und ich stehe vor dem NICHTS :( Irgendetwas in mir lässt es nicht zu das ich für mich selbst mal den Arsch aufreisse so wie ich es für die anderen immer tu :cry: Woran kann das liegen? Sind das Depressionen oder...? Bitte um Hilfe ich weiß eure Hilfe echt sehr zu schätzen, Danke vielmals!
Zuletzt geändert von Pauline am Do., 22.10.2020, 19:19, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Absätze für bessere Lesbarkeit angebracht. Bitte darauf achten, danke.

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Coriolan
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Beitrag Fr., 20.03.2020, 13:40

Hi!

Es ist für uns unmöglich, dir zu sagen, ob du depressiv bist.

Ob du psychisch krank bist, wirst du hier also nicht rausfinden können. Letztendlich gibt es auch Menschen, die einfach keine Lust haben (aus unterschiedlichen Gründen) sich und ihren Körper mehr zu pflegen. Vielleicht haben sie auch nie gelernt, sorgsam mit sich umzugehen. Ob das dann gleich krankhaft sein muss, lass' ich jetzt mal dahingestellt.

Vielleicht ist dein Selbstwertgefühl einfach so klein, dass du es dir nicht wert bist, etwas für dich selbst zu tun. Keine Ahnung. Bloß eine Vermutung.

Hat sich das bei dir denn verändert oder war das schon immer so?

Letztendlich kann man auch faul und depressiv sein. Um das bei dir voneinander abgrenzen zu können, müsstest du aber einen Arzt aufsuchen.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.


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donax
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Beitrag Fr., 20.03.2020, 17:47

Naja wenn ich faul wäre würde ich nicht für andere sehr Hilfsbereit sein xD Und wegen der Körperpflege war das auch nicht immer so aber ich kann jetzt nicht genau sagen ab wann ich mich so richtig vernachlässigt hab es sind aber aufjedenfall schon mehrere Jahre... Und wegen dem Selbstwertgefühl ich weiß nicht ich halte mich eigentlich schon für nen guten Kerl sag ich mal ich möchte jetzt von mir nicht groß reden aber ich bekomme oft Komplimente von Frauen das ich ein sehr schönes Gesicht hätte und Modeln könnte und nebenbei betreibe ich auch Kampfsport ich hab keine Angst vor Menschen oder Menschenmassen ich hab ein sehr selbstbewusstes Auftreten aber es geht halt einfach darum das ich für mich selbst wenn es um einen Beruf geht nicht den Arsch aufreisse ich habe überhaupt kein langes Durchhaltevermögen ich setz mir etwas in den Kopf und bin nur kurz motiviert und nach 2-3 Tagen habe ich überhaupt kein Bock mehr da weiter zu machen was ich eigentlich vor hatte


Coriolan
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Beitrag Fr., 20.03.2020, 19:00

Man kann ja auch nur in manchen Bereichen "faul" sein. Bei dir halt in dem Bereich Körperpflege.

Ich verstehe jetzt nicht so ganz, wo in dem Bereich das Problem ist, denn wenn du dich selbst nicht besser pflegen möchtest (wie du im Eingangspost geschrieben hast), dann lass es halt. Ohne einen gewissen Leidensdruck ist's mit Sicherheit schwer, daran etwas zu ändern. Gibt ja auch keine Pflicht, sich täglich duschen zu müssen.

Was die Arbeitssituation anbelangt: Vielleicht suchst du dir etwas Schönes, was du dir leisten kannst, wenn du die Arbeit durchziehst, auch wenn du keinen Bock drauf hast. Das ist ja für viele Menschen der (manchmal einzige) Ansporn, überhaupt arbeiten zu gehen.
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_Amelie_
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Beitrag Do., 22.10.2020, 13:30

Hey Donax,

verstehe ich dich richtig:
Du würdest dich gerne mehr pflegen, du würdest gerne deine Skills für dich selbst anwenden um deinen Lebensunterhalt zu bezahlen, doch irgendwie stehst du dir selbst im Weg?
Du siehst viele Möglichkeiten vor dir, wie du dein Leben optimieren könntest, doch irgendetwas lässt dich daran hindern?
Du siehst es als widersprüchlich, dass du dich Anderen gegenüber als hilsbereit zeigst und dir jeder Aufwand recht ist, aber diesen Aufwand nicht für dich selbst betreiben würdest?

Ich denke mit dieser Situation bist du nicht alleine. Ich kann mir vorstellen, dass es viele gibt, die das Gefühl haben sich selbst zu sabotieren und nicht ihr Potential auszuschöpfen.
Auch empfinde ich es nicht als widersprüchlich, dass du bereit bist Aufwand für Andere zu betreiben, aber nicht für dich.
Oftmals wird Hilfsbereitschaft sowohl von extrinsischer Motivation angetrieben (z.B. Lob, Anerkennung, Freundschaft) als auch von intrinsischer Motivation (z.B. das Bedürfnis Hilfsbereit zu sein, Selbstbestätigung).
Jedoch gibt es weniger extrinsische Motivation bei "Arbeiten für sich selbst", und es ist schwer sich zu motivieren, wenn man nicht Konsequenzen von außen erlebt z.B. eine Arbeit/ Freunde hat, bei der mangelnde Körperhygiene "bestraft" wird.

Ich denke, dass du hier in das Forum geschrieben hast ist ein guter erster Schritt:
Dir wurde bewusst, dass du etwas in deinem Leben ändern möchtest. Du möchtest, dass du für dich einen ähnlichen Aufwand betreibst wie du ihn für Andere betreibst.
Nun kannst du über Gründe reflektieren, weshalb du so viel Hilfsbereitschaft Anderen gegenüber zeigst, oder seit wann du angefangen hast dich selbst zu vernachlsässigen und warum. Genauso kannst du dir überlegen, was sich ändern müsste damit du motivierter bist auf dich selbst zu achten.
Eventuell können dich ja die Leute dabei unterstützen, denen du schon oft geholfen hast?
Hast du jemanden, mit dem du über deine Situation, Sorgen und Bedürfnisse reden kannst? Gibt es vielleicht praktische Tätigkeiten, die dir helfen? Evtl. könnte dich ja ein neuer Job, eine Mitgliedschaft in einem Verein, eine tägliche to-do-Liste, etc.motivieren.

Ob du eine Depression hast oder depressive Züge, dass kann dir nur ein Therapeut beantworten.
Zu häufigen Symptomen gehören z.B. zunehmende Lustlosigkeit, Apathie, ständige Müdigkeit, Energiemangel.
Vielleicht schadet ja ein abklärendes Gespräch nicht.

Liebe Grüße,
Amelie
Das ist nur meine persönliche Meinung, natürlich bin ich für Gegenmeinungen immer dankbar! :)
————————————————
“Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.”
- Unbekannt

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