Ich mache mein Leben kaputt

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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peppermint patty
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Beitrag Fr., 14.12.2012, 15:50

Hallo verita,

denn ersten Schritt in Richtung "Hilfe suchen" und "anerkennen es nicht alleine zu schaffen" hast Du doch schon hier mit dem Schreiben im Forum geschafft.

Könntest Du Dir denn vorstellen, von den hier genannten Optionen, irgend etwas umzusetzen? Manche Dinge gehen ja auch anonym, wie hier?

Und was ist so wichtig an Deinem Stolz? Was ist so wichtig immer die Starke/Überlegene zu sein, die die alles allein schafft? Oder andersherum, würdest Du eine Freundin verurteilen wenn sie sich Hilfe holt? Oder würdest Du ihr vielleicht sogar dazu raten, sich Hilfe zu holen?

Manchmal hilft ein Blick von außen.

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verita
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Beitrag Fr., 14.12.2012, 21:36

peppermint patty hat geschrieben:Und was ist so wichtig an Deinem Stolz? Was ist so wichtig immer die Starke/Überlegene zu sein, die die alles allein schafft? Oder andersherum, würdest Du eine Freundin verurteilen wenn sie sich Hilfe holt? Oder würdest Du ihr vielleicht sogar dazu raten, sich Hilfe zu holen?
Also, in Bezug auf die Sichtweise auf eine Freundin: Ich "verurteile" - oder eigentlich nicht verurteilen, ich lehne es einfach ab - wenn man unselbstständig ist und darauf hofft, dass andere Menschen einem die Eigenverantwortung abnehmen.
Tja, was ist wichtig an meinem Stolz ... vielleicht verkrafte ich es nicht, dass ich mich so "klein" fühle, wie ein Nichts, wenn ich Hilfe annehmen würde.
Denn wer wirklich Hilfe braucht im psychischen Bereich hat ja selbst nicht alle Fähigkeiten, die er braucht, um zu leben, ist zu schwach dafür. Hilfe anzunehmen ist ja ein Zeichen, dafür, dass man psychisch allein zu schwach ist. Es fühlt sich zumindest so an, als würde man vor aller Welt zugeben, dass man ein Nichts ist und alle würde sich in einer gehässigen, bösartigen Weise darüber lustig machen und einen ausschließen.
Bezogen darauf, würde ich das selbst aber nicht bei anderen Menschen machen. Ich hasse mich selbst dafür, das ich Hilfe brauche. Aber bei den Menschen in meinem Umfeld würde ich ja wollen, dass es ihnen gut geht, weil ich sie mag und nicht hasse. Wenn es ihnen mit Therapien usw. besser gehen würde, würde ich mich eher darüber freuen und würde es nicht abwerten, dass sie Therapien oder andere Hilfe angenommen haben. Eben weil ich sie nicht dafür hassen würde, weil sie Therapien brauchen, sondern da würde ich eher sowas wie Mitleid empfinden.
Vermutlich ist es so, dass ich mich für mein Schwäche überhaupt dieses Gefühl zu haben, Hilfe zu brauchen, so hasse, dass ich nicht das Gefühl habe, dass ich Hilfe in irgendeiner Form verdient habe.

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peppermint patty
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Beitrag Fr., 14.12.2012, 22:07

verita hat geschrieben: ich lehne es einfach ab - wenn man unselbstständig ist und darauf hofft, dass andere Menschen einem die Eigenverantwortung abnehmen.

NIEMAND wird Dir oder anderen Deine Eigenverantwortung abnehmen. Da bist und bleibst Du selber für zuständig, mit oder ohne Hilfe

Denn wer wirklich Hilfe braucht im psychischen Bereich hat ja selbst nicht alle Fähigkeiten, die er braucht, um zu leben, ist zu schwach dafür. Hilfe anzunehmen ist ja ein Zeichen, dafür, dass man psychisch allein zu schwach ist.
Auch das sehe ich VÖLLIG anders. Jemand der Hilfe im psychischen Bereich benötigt hat komplett die selben Fähigkeiten zu leben wie ein gesunder Mensch. Der Helfende löst ja auch nicht die Probleme, sondern unterstützt/begleitet "nur". Genauso wie ein körperlich Kranker selber lebensfähig ist und der Arzt nur die Medizin verschreibt oder die OP durchführt. Kein Arzt Therapeut kann Dir Leben "einhauchen", wenn Du das nicht zulässt.
Und für mich ist Hilfe annehmen immer ein Zeichen psychischer GESUNDHEIT. Es nicht zu tun ist da eher sehr bedenklich

Zudem gibt es für mich weder total psychisch krank noch gesund und es wäre schön wenn Du Deinen gesunden Anteilen die Chance geben würdest Dir helfen zu lassen.

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Thread-EröffnerIn
verita
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Beitrag Fr., 14.12.2012, 22:28

peppermint patty hat geschrieben:Jemand der Hilfe im psychischen Bereich benötigt hat komplett die selben Fähigkeiten zu leben wie ein gesunder Mensch.
Aber warum braucht er dann Hilfe, wenn er die gleichen Fähigkeiten hat? Dann hat er weniger Fähigkeiten das zu nutzen...

Also selbst, wenn ich die Fähigkeiten irgendwo habe, bin ich doch selbst daran Schuld, dass ich sie nicht nutze.
Wenn ich daran denke, mir Hilfe zu holen, bin ich einfach nur so unglaublich wütend auf mich selbst, ich hasse mir dann wirklich auf so eine tiefgehende Art. Hilfe zu holen ist der Beweis dafür, dass ich es nicht allein schaffe.
Mein ganzes Leben habe ich immer alles allein geschafft und dann versage ich auf solch eine Art.
Ja, rein rational betrachtet: Natürlich sollte ich nicht so denken, ich denke, dass ist nicht gut, weil mich selbst damit fertig mache.
Aber dieses Hilfe-annehmen-Thema ruft halt so eine Art Wut und Selbsthass hervor. Und wie soll man Emotionen steuern, die einfach durch etwas reflexmäßig hervorgerufen werden ...

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peppermint patty
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Beitrag Fr., 14.12.2012, 22:43

verita hat geschrieben: Aber warum braucht er dann Hilfe, wenn er die gleichen Fähigkeiten hat? Dann hat er weniger Fähigkeiten das zu nutzen...
Darüber könnten wir jetzt philosophieren bis zum Sanktnimmerleinstag, aber die Fähigkeiten sind da der Helfer unterstützt diese zu entwickeln oder zu verfeinern oder wieder hervorzuholen. Denn wenn sie nicht vorhanden wären könnte der Helfer auch nichts tun.
verita hat geschrieben: Also selbst, wenn ich die Fähigkeiten irgendwo habe, bin ich doch selbst daran Schuld, dass ich sie nicht nutze.
Es geht hier nicht um Schuld, sondern um die Fähigkeit Hilfe annehmen zu können.
verita hat geschrieben:Natürlich sollte ich nicht so denken, ich denke, dass ist nicht gut, weil mich selbst damit fertig mache.
Aber dieses Hilfe-annehmen-Thema ruft halt so eine Art Wut und Selbsthass hervor. Und wie soll man Emotionen steuern, die einfach durch etwas reflexmäßig hervorgerufen werden ...
Darüber nachdenken, ob sie angemessen sind und dann entscheiden!!


Marichris
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 1

Beitrag Do., 17.10.2019, 15:20

Ich habe auch schon darüber nachgedacht mir das Leben zu nehmen, weil ich keinen Ausweg mehr gesehen habe. Aber letztendlich war ich selbst dafür zu dumm, feige ...


Ich finde schonmal gut,dass du dir das Leben nicht genommen hast. Du bist wahrscheinlich sehr verzweifelt aber glaube mir, der Tod ist keine Lösung.
Versuch doch vielleicht die Wichtigkeit der Dinge zu erkennen und dich an die kleinen Altagsdinge ranzuschleichen. Wenn du ein Formular ausfüllen musst dann sie es dir erstmal nur an, nimm dann einen Stift in die Hand und füll es aus sobald du bereit bist. Schritt für Schritt wirst du immer mehr Dinge erledigen. Und irgendwann wirst du bestimmt wieder eine Art Gefühl für die Dinge bekommen. Egal wie toll es klingt alles einfach sein zu lassen, kämpf dagegen an. Lass dich nicht unterkriegen. Denn die Dinge sind wichtig und du hast die Kraft dein Leben wieder in Ordnung zu bringen. Du musst nur wiedererlernen wie man sie aktiviert. Ich glaube fest an dich hab keine Angst du kannst alles! Viel Erflolg und lass dashier nicht nur eine Antwort sein die du gelesen hast, sondern eine Veränderung!

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Sinarellas
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weiblich/female, 40
Beiträge: 1997

Beitrag Do., 17.10.2019, 15:41

....uuuund schon wieder einen Thread aus dem Jahre 2012 hochgeholt.
Liebe Marichris mach bitte einen neuen Thread für dich auf :-)
..:..

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