Einen inneren Anteil bewusst gehen/sterben lassen.

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jennyfer
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Einen inneren Anteil bewusst gehen/sterben lassen.

Beitrag Fr., 17.12.2010, 20:58

Wie es die Überschrift schon sagt ich habe gerade einen inneren Anteil meiner bewusst sterben/gehen lassen. Ich erlebte das als eine halb esotherische Begebenheit, und doch psychologisch sehr wichtig und beeindruckend. Ich kämpfte den ganzen Tag mit einer alten Todessehnsucht, die heute durch ein unbemerktes Trauma ans Licht kam. Den ganzen Tag habe ich mich dagegen gewehrt, um andere Wege zu finden, wie die 21 jährige in mir damit fertig werden könnte. Ihr damaliges Nahtoderlebnis war ja gescheitert, und sie war im "Lift" in den sie zuvor katapulitert wurde gefangen. "wumm" und zu war er. Dieser irrte bis heute "getarnt" (andere Wahrheiten darüber gepackt/ersetzt/getarnt) in meinem Leben ziellos umher.

Vorhin habe ich mich in meine Badewanne gelegt, um vom Pc wegzukommen. Ich habe meinem Gefühl nachgegeben, dass ich eine Todessehnsucht verspüre, doch vertraute darauf sie nur gefühlsmässig zuzulassen. Also Gedankenreise. Ich habe mich gedanklich in den kalten Schnee hingelegt, und einfach gewartet, bis ich eingeschlafen bin. Es war alles friedlich, und ich war völlig entspannt in meiner realen Welt in meiner Badewanne im warmen Wasser.

Innerlich fühlte ich wie mich ein Mann gefunden hatte, und dieser mich mit seinem Finger antippte. Ich war da schon steif gefroren, sowie tot. Es war ein sehr befreiendes Bild, die 21 jährige sterben zu lassen, weil sie das wollte. Ich konnte sie ansehen, sowie sie anlächeln und ihren Frieden spüren. Nun sitze ich wieder im WZ und spüre wie mein "mich spüren" zurückkehrt. Was auch zur Folge hat, dass die Schmerzen heftiger werden, die ich zuvor schon hatte, ich jedoch mich wieder spüren kann. Sogar meine Seele fühlen, der ich heute schon den ganzen Tag nachlaufe.

Ich fühle mich wieder in mir, und was mit mir da heute geschah, war ein Tripp der mich fast verzweifeln hat lassen (im Vorfeld). Mein Kopf ist wieder ganz klar, sowie meine Gefühle sind andere (die altvermischten weg). Ich bin derzeit auch gar nicht traurig, dass meine 21 jährige daliegt, denn sie hat es sich in ihrem Lift, in den sie vor Jahren geschleudert wurde doch so lange gewünscht. Nun habe ich sie gehen lassen...

Sie war eingesperrt, und hat nicht mitbekommen, was alles verarbeitet wurde. Als sie heute ans Licht kam, wusste sie nicht wie ihr geschah. Da war kein Platz mehr für sie, sie konnte sich nirgends einreihen. Körper sowie Seele passten nicht mehr zusammen, der Abstand viel zu gross...

Vllt hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. Was ich erlebt habe, ist nicht anfechtbar. Daher bitte ich um Respekt in dieser Hinsicht.

Man sagt ja Anteile kommen und gehen. Doch hat jemand schon mal einen der sterben wollte, sterben lassen? Es kann natürlich sein, dass das sterben lassen nur mein Weg war damit umzugehen. Vllt hat sie sich auch einfach nur aufgelöst, und ich habe es für mich um es einzureihen als kleinen inneren Tod dargestellt. Für mich also...

wenn es zu esoterisch angehaucht ist, was ich erlebt habe, dann bitte in einen anderen Themenbereich verschieben.

Liebe Grüsse
jennyfer
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*AufdemWeg*
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Beitrag Fr., 17.12.2010, 21:12

Wie gut du das machst
wie gut du das schaffst

ich bin froh
einen solchen Mensch - dich - hier im Forum zu lesen

Danke, dass du das alles hier teilst
es ist so wertvoll und so tief

GLG an dich

P.S. es geht besser mit meinem Atem
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 17.12.2010, 21:22

Ich denke, daß das alles durchaus in deiner Vorstellung so stattgefunden hat. Nur denke ich nicht, daß sich solche "esoterischen" Fantasieerlebnisse irgendeinen nennesnwerten und vor allem dauerhaften Einfluss auf die psychische Befindlichkeit haben.

Es sagt eigentlich nur, daß du eine ziemlich ausgeprägte Fantasie hast und die Fähigkeit hast in solche Fantasien völlig abzutauchen.

Ich hab mich mal durch exzessives Schwelgen in solchen quasispirituellen Innenerlebnissen in eine Psychose reinmanövriert, von daher wäre ich vorsichtig wie viel Zeit ich mit sowas verbringe und welches Gewicht ich dem gebe. Du scheinst ja enorm beeindruckt davon zu sein....

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jennyfer
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Beitrag Fr., 17.12.2010, 21:26

Hallo müncherkindel, es war eine halbe Stunde, davon eine viertel Stunde abgetaucht. Besser als verzweifeln, denn was ich heute alles "davor" erlebt habe, war nicht einzureihen. Ich sehe es als einen Weg, für meine heutige Situation. Und nicht als eine Überbewertung. Es war einfach eine Hilfe für mein ganzes heutiges Bild, dass nicht hier im Forum steht, daher auch nicht nachvollziebar ist.

Doch danke für deinen Hinweis.


Liebe AdW schön, dass es dir besser geht

und danke


jennyfer
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*AufdemWeg*
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Beitrag Fr., 17.12.2010, 21:28

denn was ich heute alles "davor" erlebt habe, war nicht einzureihen.
und genau deswegen
finde ich den Weg den du gegangen bist
stimmig und gut
und es zeigt sich auch
weil es dir besser zu gehen scheint...
Ich beneide dich ein Stück weit
um diese Fähigkeit
Ich selbst kann nicht loslassen
sondern will warten
bis sich das "Teil" selbst vernichtet
weil ich es will
ICH WILL
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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jennyfer
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Beitrag Fr., 17.12.2010, 21:31

*AufdemWeg* hat geschrieben:
weil es dir besser zu gehen scheint...
Oh, ja. Und das schöne ist das ich eben nicht schwebe (wie so oft wenn es mir besser geht) sondern am Boden bin und es mir ganz anders "besser" geht als sonst. Ob rege Fantasie oder nicht. Ich denke mir warum nicht in Bilder packen, ich kann ja nur mit Bilder arbeiten. Bin schon gespannt was meine Thera dazu meinen wird. Ich lasse sie ja von Zeit zu Zeit wissen, wie es in mir ausschaut, und sie gibt mir dann immer eine Rückmeldung.


Liebe Grüsse
jennyfer
Zuletzt geändert von jennyfer am Fr., 17.12.2010, 21:41, insgesamt 1-mal geändert.
...

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jennyfer
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Beitrag Fr., 17.12.2010, 21:37

Du hast zeitgleich geändert, wie ich abgesendet, daher nochmals
*AufdemWeg* hat geschrieben: Ich selbst kann nicht loslassen
sondern will warten
bis sich das "Teil" selbst vernichtet
weil ich es will
ICH WILL
Damit vernichtest du dich leider auch ein Stück weit selber (wie ich das verstehe). Geht es dir dabei um Selbstbestimmung? Denn mein Weg ist das ja auch ein Stück weit, doch ich bestimme dann "für mich" und nicht "gegen mich"...

Was macht dir Angst wenn du daran denkst etwas zu verabschieden? Warum glaubst du das ein Teil deiner von selber gehen kann, wo er doch gar nicht weiss was er "tun" soll? Wohin er soll?

Nur Gedankenanregungen, wenn es dir zu viel ist, dann schreib es mir bitte


Falls ich dich falsch verstanden habe, dann korrigiere mich bitte. Es klingt sehr hart was ich gerade geschrieben habe, doch so vernehme ich es.

GLG jennyfer
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(V)
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Beitrag Fr., 17.12.2010, 22:26

münchnerkindl hat geschrieben:Nur denke ich nicht, daß sich solche "esoterischen" Fantasieerlebnisse irgendeinen nennesnwerten und vor allem dauerhaften Einfluss auf die psychische Befindlichkeit haben.
[...]
Ich hab mich mal durch exzessives Schwelgen in solchen quasispirituellen Innenerlebnissen in eine Psychose reinmanövriert,....
Das widerspricht sich aber ziemlich, oder? Entweder es hat einen nennenswerten Einfluss auf die psychische Befindlichkeit oder es hat keinen. Eine Psychose IST ein nennenswerter Einfluss.

Das ist wie mit dem Messer, mit dem man Brot schneiden oder jemanden umbringen kann. Nicht das Messer ist schuld daran, wenn was passiert. Was hilft sich in eine Psychose reinzumanövrieren, kann genauso gut helfen - richtig angewendet - sich auch wieder rauszumanövrieren.

Was Vorsicht angeht, so ist diese in solchen Sachen immer geboten. Nicht mehr und nicht weniger als bei anderen Dingen auch. Und zu jeder psychischen Erfahrung gibt es diejenigen, die es loben und andere die händeringend davon abraten. Letztendlich muss es zu einem passen, muss man seinen eigenen Weg finden. Was den einem hilft, kann für den anderen schlecht sein und umgekehrt.

Was vielleicht noch mit am Wichtigsten ist: An Traumata gleich welcher Art sollte man nicht laienhaft selbst dran rumdoktoren bzw. nur unter professioneller Aufsicht.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 17.12.2010, 23:18

Gothika hat geschrieben:
Das widerspricht sich aber ziemlich, oder? Entweder es hat einen nennenswerten Einfluss auf die psychische Befindlichkeit oder es hat keinen. Eine Psychose IST ein nennenswerter Einfluss..
Ich meinte damit einen positiven Einfluss

Und ja, sich in Innenwelten reinbegeben und sich da treiben zu lassen, kann unschön werden. Weil erstens weiss man nicht wirlich was da so alles rumhängt, und dann haben solche Zustände schon was faszinierendes, und wenn man dem erliegt kann man mehr und mehr in solche Innenwelten abgleiten.

Das ist ein bischen so ähnlich wie es Leute gibt, die channeln und diesen "Botschaften" die auf diese Weise entstehen auf den Leim gehen

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gesprungenesWasser
Helferlein
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 00:38

Ich habe nun nur deinen Eingangsbeitrag gelesen, jennyfer. Mich hat das berührt was du schreibst, und ja: ich kenne diese Sehnsucht und auch die Erfahrung des Sterbens eines Anteiles oder einer Identität in mir. Bei mir war das aber jedes Mal nur ein Fast-Sterben, ich glaubte lediglich diese Identität sei gestorben. Und es war ein Wunsch.

Allerdings denke ich auch nicht daß das vollständige Sterben möglich ist. Und das ist auch gut so. Denn ich denke, sie alle gehören (und zwar jeder einzelne Anteil und auch deine 21-jährige) zu deinem Ganzen, vielmehr: sie zusammen sind dein Ganzes. Und meine Erfahrung ist daß irgendwann jeder Anteil Aufmerksamkeit fordern wird für das was er sagen will. Mir gefällt daher deine „Metapher“ sehr gut des Erfrierens. Vielleicht ist deine 21-jährige nur „auf Eis gelegt“? Vielleicht ist es einfach noch zu früh?

In dem was du beschreibst ist mir aber etwas anderes aufgefallen. Du identifizierst dich sehr stark mit diesem Anteil, finde ich. Du benutzt das Wort „Ich“ und du beschreibst seine Gefühle sehr genau und auch das was dieser Anteil erlebt. Ich finde auch daß du sehr nah an diesen Anteil herangekommen bist. All das finde ich einen ungemein wichtigen Ausgangspunkt für eine Arbeit mit diesem Teil deines Gesamt-Ich.

Vielleicht habe ich dich auch ganz falsch verstanden, aber ich möchte dir zumindest sagen daß ich glaube fühlen zu können was du beschreibst und ich möchte dir alles Gute wünschen

gesprungenesWasser

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stern
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 00:40

Wahh, wieder nicht abgespeichert und mein Text ist im Nirvana verschwunden.

Ich halte die Beschäftigung mit Selbstanteilen nicht grds. für esoterisch... bzw. besser gesagt: muss es nicht unbedingt sein. Vorsicht halte ich jedoch auch für angebracht (bei mir ist jedenfalls manche Verfassung noch nicht geeignet, mich inneren Vorgängen intensiver zuwenden)... und im Alleingang kann ich potentiell unerwünschte Effekte im Zweifel nicht so gut abfedern wie unter Anleitung sozusagen. So dass ich schon gut abzuwägen versuche, wann ich mich mit was beschäftige(n kann). Mir geht es im folgenden um meine Erfahrungen, ich will deine bestehen lassen:
Man sagt ja Anteile kommen und gehen.
ja... jedoch mit einer Einschränkung für mich: (bestenfalls) vom Vordergrund in den Hintergrund, oder auch umgekehrt. Aber sie gehen nicht einfach weg.
Doch hat jemand schon mal einen der sterben wollte, sterben lassen?
In der Form nicht (edit: besser gesagt könnte ich es aber durchaus so sehen, dass ich bzw. Anteile von mir phasenweise am liebsten hätten nicht mehr da sein/sterben wollen... Vergangenheit... aber ohne konkrete Umsetzabsichten auch damals)... aber den Wunsch den einen oder anderen Anteil loswerden zu wollen, zu verabschieden, etc. den hatte ich durchaus schön öfters. Hatte aber eher den Charakter von "Hauptsache weg" (ohne das WIE/Wohin zu konkretisieren). Mittlerweile tendiere ich jedoch zur Annahme bzw. das zu versuchen, so dass mir bereits die Vorstellung, einen Anteil (ganz, also existenziell) zu verabschieden, gehen zu lassen (auf welche Weise auch immer) ein unbehagliches Gefühl bereitet. Denn vielleicht hatte dieser Anteil ja eine wichtige Aufgabe übernommen, die geschätzt werden kann, vielleicht sogar will... eine Aufgabe, deren Sinnhaftigkeit ich heute nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennen kann, insbes. wenn das Erfüllen dieser Aufgabe heute mit Leiden i.w.S. verbunden ist. Aber Anteile können sich wandeln, hoffentlich auch "heilen", neue Aufgaben erhalten, man kann Kontakt zu ihnen herstellen, etc. Ich würde mich auch nicht darauf verlassen, dass ich einen Anteil -bewusst bzw. willentlich zumindest- so abgrenzen/wegsperren kann, dass er nichts mehr vom "Innensystem" mitkriegt... einen "mich akut quälenden" Anteil so zu verbannen, dass ich von ihm nix mehr mitkriege klappt jedenfalls definitiv nicht ... bestenfalls temporär, aber das auch nicht unbedingt. Früher oder später verschafft er sich wieder Gehör. Versöhnlicher und insbes. hilfreicher erscheint mir für mich daher mittlerweile, den Anteil "an einen Tisch zu setzen", etc. bildlich gesprochen. WENN mir das gelingt, geht es mir oft besser... so dass sich z.B. eine Art Gefühllosigkeit (ich weiß nicht, wie ich das bei mir beschreiben kann) z.B. in eine Art (dann befreiende) Traurigkeit, vielleicht auch Mitgefühl wandeln kann, wie ich das mittlerweile schon öfters erlebte. Gelingt mir zugegebenermaßen noch nicht sofort in der Akutsituation, aber DASS es helfen kann, ist mir viel wert. Dir hat es auch geholfen, und das ist für den Moment das entscheidende, möchte ich sagen.

Btw.: Auch wenn sich das latent so anhört, so bin ich keine gespaltenene Persönlichkeit oä, aber imaginativeres i.w.S. erweist sich für mich als nützlich.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 18.12.2010, 14:23, insgesamt 4-mal geändert.
Liebe Grüße
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Innere_Freiheit
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 01:29

Hallo jennyfer,

ich finde es sehr schön welchen Weg du für dich gegangen bist.
Zunächst war ich etwas betroffen, weil man ja immer zu hören bekommt, dass man alle Teile irgendwie integrieren soll.... Aber ich glaube, jetzt hier und in deinem Fall war dies eine Lösung, die tiefgreifend von innen kam und auf tiefe Art und Weise richtig und stimmig war.

Es gab hier von einigen Usern Warnhinweise... und ich denke, jemand mit Psychosen oder Borderline-Problematik sollte wirklich nicht auf diese Art und Weise nach innen gehen (und bei schweren Traumatas nur mit entsprechender Erfahrung und Übung). Prinzipiell sollte man außerdem nicht zu sehr in Vorstellungen und Bilder abdriften, sondern eher bei Körper-Empfindungen und Gefühlen bleiben.

Unter diesen Bedingungen habe ich heilende und positive Erfahrungen gemacht.
Mit gehenden / sterbenden inneren Anteilen habe ich jedoch noch keine Erfahrungen. - Für mich hat es sich auch als sehr destabilisierend erwiesen, mich in Teile aufzuteilen.... Mein Weg ist daher, wenn es überhaupt mal um Anteile geht, diese ganz Anzuschauen, ganz zu ihnen, so wie sie sind, "Ja" zu sagen, und sie dann zu integrieren, .... sozusagen mit ihnen verschmelzen.... so dass sie danach dann keine eigenständige Existenz mehr führen müssen......

Aber wie gesagt, das was du hier beschriebst, fühlt sich total stimmig, .... ja fast schon heilig an! - Ich wünsche dir, dass du damit einen tiefen Heilungsschritt machen konntest.

Einen lieben Gruß

Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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(V)
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 12:18

Hallo jennyfer!

Ich kenne das. Gut. Zu gut. Es hat in der Tat etwas "esotherisches", auch wenn mir das Wort nicht gefällt, weil es so vorbelegt ist. Was du da beschreibst ist das Prinzip einer "Seelenteilrückholung". Ziemlich exakt sogar. Unter dem Stichwort könntest du googlen, wenn du mehr zu solchen Erfahrungen wissen willst...
Manchmal, wenn man bereit und soweit ist, geschieht es von alleine. Manchmal Menschen spüren es genau auf diese Weise, bei anderen läuft der Prozess ganz unbewusst ab. Die Trauma-Arbeit mit einem Therapeuten unterscheidet sich vom Prinzip her nur geringfügig.

Nur eines muss ich anmerken: Seelen(an)teile können nicht sterben. Sie verwandelt sich höchstens, integrieren sich neu ins Gesamtgefüge, transformieren, aber sie sind nicht...weg.
jennyfer hat geschrieben: Sie war eingesperrt, und hat nicht mitbekommen, was alles verarbeitet wurde. Als sie heute ans Licht kam, wusste sie nicht wie ihr geschah. Da war kein Platz mehr für sie, sie konnte sich nirgends einreihen. Körper sowie Seele passten nicht mehr zusammen, der Abstand viel zu gross...
Genau dieses Phänomen...! Sehr gut wahrgenommen. Sehr gut beschrieben. Meine Hochachtung! Doch genau da hapert es noch. Ziel der Sache ist es, dass alte Seelen(an)teil bewusst wahrzunehmen, es auf den aktuellen Stand bringen und wieder neu und anders in sich zu integrieren. Im Moment passt das noch nicht, aus den von dir gesagten Gründen. Also wird es sich wieder in seine Schattenwelt zurückgezogen haben und von dort aus (unbewusst) leider auf dich wirken. Aber es ist nicht...weg! Oder aber es ausreichend "Liebe und Loslassen" mit dabei, dass es sich - bereinigt in neuer Gestalt integrierte. Im ersten Fall wirst du bald zum Gewohnten Zustand zurückfallen. Im zweiten Fall wirst du von ganz alleine die Welt irgendwie mit "anderen Augen" sehen, dir ganz von alleine neue Selbsterkenntnisse zufallen...(manchmal auch mit dem Gedanken: Wie konnte ich das nur so lange übersehen?) und du irgendeine neue "Fähigkeit" an dir feststellen. Dann weißt du: Das Seelenteil ist wieder nach Hause gekehrt und neu geboren.

Rein metaphorisch: Wenn Seelenanteile wie kleine (SUB-)Persönlichkeiten sind, die kommen und gehen und sterben können... wohin lösen sie sich nach ihrem Tod auf und wo werden sie wiedergeboren: IN DIR. Es kann also nie WEG sein im Sinne von nicht mehr anwesend.

Dies ist mir wichtig zu betonen, denn der größte Denkfehler, denn man nun machen könnte wäre, vom Kopf her es nun ablehnen, falls sich das doch eigentlich deiner Meinung nach Verstorbene wieder meldet, weil's doch tot zu sein hat und dann am Ende vielleicht sogar noch zu verzweifeln darüber, was man noch tun solle... es käme immer wieder. Denn von jetzt an wird es genau darum gehen, es wieder einzugliedern und den von dir beschriebenen Abstand zu verringern. Das kann auch ganz unbewusst gescheheh. Also nicht dagegen wehren, ja? Sondern offen sein für Neues, und es "in Liebe" wieder aufnehmen, damit es in dir wiedergeboren werden kann im neuen, gereinigten Gewand.

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jennyfer
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 14:14

Danke für all Eure Antworten. Da ich erst von der Arbeit komme, und gleich wieder weg bin, kann ich sie erst am Abend oder morgen in Ruhe lesen.


Liebe Grüsse
jennyfer
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carö
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 14:36

liebe jennyfer,
ob ich derartige erfahrungen gemacht habe, weiss ich nicht so genau, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich genau verstehe, was du meinst mit friedlich sterben lassen.

ich habe auch zeitweilig meine phantasie benutzt, um ganz einzutauchen in weg-sein-phantasien.. ganz weg ... oder mich in anderen welten aufhalten lassen, an phantasierten orten. das hab ich ziemlich exzessiv betrieben als jugendliche, aber auch später - so sehr, dass es ein teil meiner inneren struktur wurde, mit belastungssituationen umzugehen. wegsein - auf knopfdruck. einen inneren teil habe ich allerdings nie in der phantasie sterben lassen - wenn dann war es total - vermutlich, weil ich das damals nicht so differenziert wahrnehmen konnte. habe das nach und nach immer weiter aufgeben können, weil ich andere wege gefunden habe... aber vielleicht ist es auch etwas ganz anderes, was du meinst. ich halte es ungeachtet dessen aber auch für eine gefährlichen weg, wie die anderen user das auch schon geschrieben haben.

ich denke auch wie gothika oder auch andere, die das ähnlich beschrieben haben, dass diese teile nicht weg sein werden. sie leben im verborgenen in einem weiter und werden sich andere wege suchen, um noch "oben" ins bewusstsein zu kommen. ein seelenteil, der sterben will, will mE viel mehr gesehen werden... und anerkannt, akzeptiert, gehalten, verstanden und integriert werden... es ist nie ein zeichen von heilung meiner ganz persönlichen meinung nach, wenn etwas in einem sterben will. es zeigt vielmehr einen unlebendigen teil in einem selbst an, der im grunde wünscht, wieder da sein zu dürfen - lebendig und wahrgenommen sein zu dürfen - was nicht bedeutet, dass er ausgelebt werden muss - es geht vielmehr um das liebevolle akzeptieren aller inneren anteile - ich denke auch, dass es die sicht auf die welt und auf sich selbst verändern wird ... den totgewünschten teil gehen zu lassen, kann ich persönlich mir nicht vorstellen.... ich denke aber, dass es ein ausdruck ganz großer verzeiflung ist, ein ausdruck, der sich keiner anderen "sprache" mehr bemächtigen kann als sterben zu wollen... weil der schmerz so groß ist.

LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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