'Funkstille' - Thema Kontaktabbruch

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Ratlosigkeit
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"Funkstille" - Thema Kontaktabbruch

Beitrag Mi., 30.05.2012, 06:01

Hallo,
hat zufällig jemand die Doku gesehen oder das Buch gelesen?

http://funkstille-buch.de/interview-mit-tina-soliman/

Ich lese das Buch gerade. Da ich in meinem Leben mehrere Kontaktabbrüche erlebt habe (sowohl als Abbrecher als auch als Verlassene) interessiert mich das. Ich kann aber die Sicht der Autorin nicht teilen - die macht mich z.T. richtig wütend, vor allem weil es nur um die Frage zu gehen scheint: wer ist der Stärkere? Der der den Kontakt abbricht, oder der der verlassen wird?
Für mich ist das keine Frage der Stärke oder Schwäche. Ich würde gerne mit Leuten diskutieren, die auch Kontaktabbrüche erlebt haben, als Abbrecher oder als Verlassene. Warum habt Ihr abgebrochen? Hätte es eine andere Option gegeben? Wisst ihr, warum ihr verlassen wurdet? Und wenn ja, könnt Ihr die Gründe für das Verlassenwerden verstehen/akzeptieren?
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blumen_mädchen
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Beitrag Mi., 30.05.2012, 07:01

Danke für deinen Beitrag. Es ist ein Thema das auch mich beschäftigt.
Leider habe ich weder Doku noch Buch gesehen. Ich gehöre zu den Verlassenen
und auch wenn ich mittlerweile eine Antwort darauf habe, eben weil ich nicht zur Ruhe kam, tu ich mir noch immer schwer damit.
Vl gibt es auch noch von anderen Input..

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Miss_Understood
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Beitrag Mi., 30.05.2012, 16:09

Ich habe das Buch zwei Mal jeweils immer nur ein paar Geschichten gelesen und werde es mir wohl auch kaufen. Da sind ja sehr verschiedene Fälle drin beschrieben. Den Film kenne ich nicht. Ich müsste mir wieder in Erinnerung rufen, was genau mich daran intensiv beschäftigte, ich weiss nur noch, dass ich auch nicht mit allem einverstanden war, wie die Autorin das präsentierte - aber dass es auch sehr schmerzliche Erkenntnisse gab. Und - keine wirklichen Lösungshinweise. Nun gut dazu ist es wohl zu individuell, die Autorin ist ja Journalistin und keine Psychologin und in dieser Rolle wie mir schien teilweise etwas zu aufdringlich. Die Intention des Buches ist ja auch eher eben diese Geschichten zu erzählen und die Menschen mit ihren individuellen Erklärungen zu portraitieren. Ich hatte schon auch den Eindruck, dass sie zuweilen 'überpsychologisiert'.

Trotzdem ein wichtiges und sehr sensibles Thema.

Mir selbst tut jeder wortlose Kontaktabbruch - deren ich im (vermeintlich) engsten Freundeskreis im letzten Jahr gleich zwei erlebt habe - eine Freundin davon das zweite Mal - sehr weh. Vor allem das völlig wortlose. Sie selbst sprach schon länger davon den Kontakt zu ihrer Familie abzubrechen. Etwas, was ICH mir nicht wirklich vorstellen kann, auch wenn ich oft noch Ausläufer meiner Auseinandersetzungen mit meinem Vater spüre - und nicht verstehen kann, was meine Mutter an ihm hält. Aber seit ich akzeptiert habe, dass es deren Angelegenheit ist, ist das okay. Es würde mich auch zuviel Energie kosten innerlich die Familienbande komplett zu negieren - wie es zb mit meiner Schwester der Fall ist zu der ich den Kontakt zwar nicht abgebrochen jedoch auf sehr wenig reduziert habe - anstatt sie eben auf diesem oberflächlichen Niveau weiter laufen zu lassen. Ist das dann ein Kontaktabbruch? Ja wenn die vorher existente Ebene der Nähe und Freundschaft abgebrochen wurde - nein, weil es für mich absurd und unvorstellbar wäre nun, wenn ich sie sähe, kein Wort mit ihr zu reden. Und so ist das doch mit vielen anderen Menschen auch - man denke an die Ex-Partner nach Trennungen ...
habe jetzt keine Zeit mehr zu schreiben.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Beitrag Mi., 30.05.2012, 17:34

bei mir war es so, dass ich relativ oft (denke ich mal) Kontakte abgebrochen habe - im Freundeskreis, nicht in der Familie. Jedem Abbruch ging eine längere Zeit der Unstimmigkeiten voran. Irgendetwas lief falsch, ich schluckte das aber runter, verdrängte es, ging auf Distanz, weil ich auf eine Normalisierung hoffte. Zweimal habe ich den "Fehler" gemacht, eine offene Aussprache zu suchen, in der Hoffnung, dabei die Probleme auszuräumen und die Freundschaft zu kitten. In beiden Fällen lief ich Quasi ins offene Messer - einmal wurde das Gespräch schlichtweg verweigert, einmal erklärte man mir von oben herab, dass ich mir wohl alles nur einbilden würde und sowieso ein schrecklicher Mensch bin. In beiden Fällen habe ich daraufhin den Kontakt total abgebrochen. Was hätte ich denn sonst tun sollen? In beiden Fällen fühlte ich mich dabei schwach, aber das war kein Kriterium.
Ein anderer Fall, wo ich ohne Erklärung abgebrochen habe, war, weil ich merkte, dass es einfach keinen Sinn hatte. Der betreffende trampelte auf mir herum und merkte es nicht mal, ja fühlte sich auch noch im Recht dabei. Da war es reiner Selbstschutz. Aber da habe ich mich weder stark noch schwach gefühlt, es war eine notwendige Konsequenz ohne Alternative.
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Ratlosigkeit
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Beitrag Mi., 30.05.2012, 17:40

Zur Zeit bin ich gerade in der Situation, wo ich gerne Kontakt abbrechen würde - weil ein Gespräch überhaupt nichts bringen würde, die Person versteht mich einfach nicht, und nur in Streit und Herumgeschreie münden würde, was ich ganz schlecht ertrage - aber ich kann das aus verschiedenen Gründen nicht.

Und noch etwas ist mir aufgefallen: Ich meide zunehmend enge Kontakte, weil ich mir immer denke, je enger der Kontakt umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass man sich nervt oder streitet und um so größer auch die Möglichkeit, dass es wieder zu Auseinandersetzungen kommt, die dann in Kontaktabbruch enden werden. Haltet ihr das für abnormal?
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blumen_mädchen
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Beitrag Do., 31.05.2012, 10:51

Ne halte ich nicht für abnormal. Du reagierst ja nur aufgrund deiner Erfahrung. Anfangs hast du die Aussprache gesucht und bist 2 mal sehr zurückgewiesen worden und somit lässt du es eben sein. Das verstehe ich ob es richtig ist kann ich schwer sagen..wenn du es als Selbstschutz betrachtest kann es für dich nur richtig gwesen sein.
Ich kenne das wenn man mit jemanden spricht und es ist ein richtiges aneinander vorbei sprechen es kommt nichts an und das Missverständnis wird nur noch größer. Ich werde mich bald mal mit dem Thema Kommunikation auseinandersetzen müssen da ich dass von Zuhause nicht richtig gelernt habe und mich sehr schwer ausdrücken kann.
Ich kann deine Gedanken also durchaus nachvollziehen.

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luftikus
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Beitrag Do., 31.05.2012, 11:12

Ich habe schon Kontaktabbrüche erlebt - aus Sicht des Passiven, "Verlassenen".

Im wesentlichen sind mir zwei Fälle in Erinnerung.

Im ersteren Fall hat sich der ehemals gute Freund so radikal abgewendet, dass ihm nicht mal mehr möglich gewesen war mir mitzuteilen, warum er sich abwandte. Ich habe eine Zeitlang den Kontakt gesucht und versucht herauszufinden, was los ist, aber ich habe nur schwammig-vage Rückmeldungen durch Dritte bekommen, mit denen ich nichts anfangen konnte. Inzwischen habe ich es aufgegeben - wenn wir uns zufällig mal in der Stadt begegnen, dann ist es mehr oder weniger so, als ob wir uns gar nicht kennen würden. Ich akzeptiere das inzwischen, ohne zu wissen, was los war.

Im zweiten Fall handelte es sich um einen ganz guten Bekannten, den ich kennengelernt hatte, als wir beide Single kurz nach einer Trennung waren. Uns verband sozusagen dieses gemeinsame "Schicksal". Als der Bekannte nach etwa zwei Jahren eine neue Beziehung einging, erlosch der Kontakt zwischen uns fast schlagartig und vollständig. Hm, da war ich dann wohl doch eher nur Mittel zum Zweck gewesen...

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Passat
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Beitrag Do., 31.05.2012, 12:05

Kontaktabbrüche sind auch für mich immer wieder ein Thema, wobei ich sowohl zu den Verlassenen als auch zu den Verlassenden gehör(t)e.

Eigentlich bin ich der Ansicht, dass ein klärendes Abschlußgespräch nicht zwingend nötig ist. Die Antworten darauf, weshalb ein Kontakt abbrach, kann man sich meistens auch selbst geben, ohne auf eine Bestätigung der Gründe des Anderen angewiesen zu sein. So ein Kontaktabbruch geschieht nicht von Heute auf Morgen - er bahnt sich normalerweise lange Zeit vorher an.

Luftikus, wenn dir so gar nicht klar ist, warum sich dein ehemals guter Freund so radikal abgewendet hat, würde ich das an deiner Stelle nicht auf mir sitzen lassen. Wenn es wirklich so gar keinen Grund dafür zu geben scheint, könnte ich mit seinem Verhalten nur schwer weiterleben. Denn mit dieser Ungewissheit könnte sich ein Schuldgefühl ergeben, das bei meiner Weiterentwicklung immer und überall drücken wird. Dir war der Freund doch wichtig. Wie gehst du jetzt damit um? Frisst dich das nicht auf ... oder nagt dich wenigstens an?
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luftikus
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Beitrag Do., 31.05.2012, 12:19

Passat hat geschrieben:Wie gehst du jetzt damit um? Frisst dich das nicht auf ... oder nagt dich wenigstens an?
Das ganze ist jetzt schon beinahe sieben Jahre her. Am Anfang hat mich das Thema immer wieder stark beschäftigt, aber inzwischen verblassen die Erinnerungen und ich denke nicht mehr so oft darüber nach.

Was bleibt sind gewisse Selbstzweifel. Oft frage ich mich, was an mir falsch gewesen war, dass es zu diesem Kontaktabbruch kommen konnte. Was hatte ich falsch gemacht? Was hätte ich anders machen müssen bzw. können? Wird mir das womöglich bei neuen Freundschaften wieder passieren? Ja, solche Fragen bleiben ungeklärt...

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Passat
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Beitrag Do., 31.05.2012, 12:33

luftikus hat geschrieben:Was bleibt sind gewisse Selbstzweifel. Oft frage ich mich, was an mir falsch gewesen war, dass es zu diesem Kontaktabbruch kommen konnte.
Eben, das meine ich. Selbstzweifel bleiben und nagen.
Die Zeit läßt all das vielleicht verblassen - aber es bleibt in dir, da es ungelöst ist. Und alleine wird man es kaum lösen können - gerade dann nicht, wenn sich eine nahestehende Person plötzlich so radikal abgewendet hat.

Ich selbst habe noch mit Verstrickungen zu kämpfen, die weit länger als sieben Jahre lang noch aus diversen Kontaktabbrüchen bestehen geblieben sind. Erst als ich kürzlich jemanden wiedertraf und es sich ergab, dass wir über unsere gemeinsame Zeit damals reflektierten, und wir beide das Bedürfnis hatten immer tiefer hinein zu gehen, merkte ich, dass ich vieles verdrängt hatte. Das Reden darüber (acht Jahre danach) war äußerst heilsam.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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Ratlosigkeit
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Beitrag Do., 31.05.2012, 17:44

Ich bin mit dem Buch jetzt fast durch und weiß jetzt auch, was mich daran so stört. Die Autorin behauptet
1) dass ein Gespräch unbedingt statt zu finden hat, weil ihrer Meinung nach das etwas (positives) bringt. Dagegen halte ich, dass solche Gespräche nur dazu führen, dass Dinge ausgesprochen werden, die eine eventuelle spätere Versöhnung völlig unmöglich machen. Es ist besser zu schweigen, als einem Menschen ins Gesicht zu sagen: Ich halte Dich einfach nicht aus! (Selbst erlebt)
2) vermutet sie bei Leuten, die Kontakt abbrechen, eine psychische Schwäche oder sogar Störung, weil diese sich nicht auseinandersetzen können. Dem halte ich entgegen, dass ich es viel reifer und psychisch gesünder finde, eine Sache stillschweigend zu beenden, als sich in endlose Streitereien einzulassen, die wieder nur Verletzungen bringen.
3) dass die Verlassenen die armen Opfer sind. In allen Fällen wo ich verlassen habe, habe ich mich vorher als Opfer gefühlt. Nur anstatt den anderen anzuklagen, wie böse er zu mir ist, habe ich die für mich "schädliche" Situation verlassen.

Umgekehrt war ich einmal das Opfer eines Kontaktabbruches, wo ich bis heute nicht weiß, warum das so war. Es gab weder Streit, noch Spannungen. Eine Woche davor gab es noch ein normal-freundliches Telefonat, und dann Schweigen. Telefonanrufe wurden nicht mehr angenommen. Nach 10 Nachrichten auf dem AB habe ich aufgegeben. Das ist 15 Jahre her. Vor ca. 2 Jahren traf ich die Person zufällig wieder - und sie tat, als wäre nichts geschehen! War total freundlich! Auf die Versuche meinerseits angesprochen, sie telefonisch zu erreichen, reagierte sie erstaunt (als hätte sie die Nacvhrichten nie erhalten). Sie schlug sogar ein Treffen vor! Allerdings kam sie nie darauf zurück, der Kontaktabbruch setzte sich einfach fort. Da muss ich auch sagen, das hat mich auch extrem wütend gemacht... Weil ich es nicht verstehe...
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Inanna
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Beitrag Do., 31.05.2012, 18:08

Hallo Rat-losigkeit(?),

ich finde auch wie Du, dass man das so gar nicht pauschalisieren kann.

Schon bei Punkt eins: man kann so ein klärendes Gespräch doch nur führen, wenn das Gegenüber auch darauf eingeht. Ich erlebe es mit einem Menschen immer wieder, dass er die Veränderung immer nur von mir erwartet ohne auch sein Handeln mir gegenüber zu hinterfragen oder mir sein Handeln zumindestens zu erklären. Es kommt einfach zu keiner Interaktion. Und die Konflikte bleiben weiterhin im Raum stehen und behindern ein Miteinander oder man zieht die Konsequenzen und löst sich aus so einer Beziehung, was dann wohl die klügere Variante ist.

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debussy
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Beitrag Do., 31.05.2012, 18:40

zum thema kontaktabbruch:

wer mit beiden beinen fest auf der erde steht, der hat es nicht nötig, sich an jemanden anzuhalten.

inwieweit jemand durch einen kontaktabbruch ins wanken kommt hängt AUSSCHLIESSLICH davon ab, wie autonom der- oder diejenige ist. selbstverständlich wird ein solcher kontaktabbruch immer einen gewissen "schmerz" verursachen. das halte ich für gut und auch für sehr gesund. leben und vor allem liebe, in welcher form auch immer kann nie ganz schmerzfrei sein.

da jeder mensch (mit wenigen ausnahmen) für sich selbst verantwortlich ist, kann doch ein plötzlicher kontaktabbruch nur als das gewertet werden, was es auch ist. nämlich die für den kontaktabbrecher beschlossene (oder vielleicht einzig mögliche) variante der "trennung".

diese sehr befreiende erkenntnis lässt aber folgenden schluss zu:
Ratlosigkeit hat geschrieben:2) vermutet sie bei Leuten, die Kontakt abbrechen, eine psychische Schwäche oder sogar Störung,
es ist genau umgekehrt. der / die "zurückgelassene", also die person, der unfreiwillig die kontaktmöglichkeit entzogen wurde und DAMIT NICHT UMGEHEN KANN wird wohl ein tiefgreifendes problem haben. und zwar eine fehlende autonome lebenseinstellung und lebensführung.

der plötzliche kontaktstopp kann also niemals wirklich geklärt werden:
1. in solchen situationen wird gelogen dass sich die balken biegen
2. wissen die kontaktabbrecher meist selber nicht GENAU warum z.b. erst jetzt?
3. meist hört man in so einem gespräche eh nur das, was man hören will

ich zitiere:
Ratlosigkeit hat geschrieben: weil ein Gespräch überhaupt nichts bringen würde, die Person versteht mich einfach nicht,
so sehr gefühle manchmal von uns besitz ergreifen dürfen wir trotzdem nicht vergessen das gehirn einzuschalten.

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Ratlosigkeit
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Beitrag Do., 31.05.2012, 21:22

Ich finde das wirklich sehr interessant, dass hier durchwegs alle, die sich zu Wort melden, die Sache so ähnlich sehen wie ich, also den Ansichten der Autorin des Buches ebenso kritisch gegenüberstehen. Mich ärgert das Buch mittlerweile nur noch - obwohl es interessant war, es zu lesen. Es ist fast, als versuche das Buch/die Autorin einem Schuldgefühle zu machen - so etwas hab ich noch nie durch ein Buch erlebt. Und ich hasse Schuldgefühle (wer nicht). Bin gespannt, ob sich hier noch jemand meldet, der eine andere Ansicht vertritt und argumentiert und möglicherweise auch Beispiele hat. Ein Fall, wo ein Gespräch besser war als ein Kontaktabbruch wäre interessant - ich persönlich kenne keinen solchen Fall.
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mitsuko
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 07:01

Ich hatte das Interview schonmal gelesen, da mich das Thema grundätzlich ineressiert, nachdem es zwei Kontaktabbrüche in meinem Leben gab, die beiden von mir ausgingen. Obwohl ich finde, dass die Autorin sich dort an machen Stellen durchaus einigermaßen reflektiert äußert, haben mich dann aber diese Schlussfolgerungen, Kontakabbruch sei Ausdruck psychischer Krankheit und Schwäche davon abgehalten das Buch zu lesen. Schon allein die Klassifizierung in stark und schwach, sofern es nicht um körperliche Kraft geht, finde ich problematisch und ziemlich simpel. Entweder sie hat sich bewusst entschieden ab und an halt etwas polemisch zu sein oder sie hat da selbst vielleicht irgendein persönliches Prolem.
Im Grunde schildert sie ja, dass der Kontaktabbruch so gut wie nie einfach so aus dem nichts kommt, sondern die Beziehung vorher bereits gestört war. Ist es dann iherer Meinung nach "stark" sich auf ewig an Menschen zu binden, die man eigentlich nicht mag oder die einem nicht gut tun? Damit propagiert sie so eine Art masochistische Durchhaltephilosophie, die ich für sehr fragwürdig halte.
Schade, weil so eine kleine Studie zu dem Thema sehr spannend wäre, wenn es gelange differnziert und neutral damit umzugehen.

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