Ich mache mein Leben kaputt

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verita
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Ich mache mein Leben kaputt

Beitrag Mi., 05.12.2012, 21:48

Hallo!

In letzter Zeit, also schon sehr lange, ist mir einfach alles vollkommen egal, einfach gleichgültig, ich, mein ganzes Leben. Die meiste Zeit habe ich nichts getan, war nur im Internet.

Ich habe mir immer vorgenommen, zumindest die wirklich wichtigen Alltagsdinge zu erledigen. Aber ich habe es einfach nicht geschafft. Ich habe es mir immer vorgenommen, nur kleine Dinge, nur ein Formular ausfüllen, aber selbst das habe ich nicht mehr gemacht. In dem Moment, wo ich das, was ich mir vorgenommen habe umsetzen wollte, kam es mir dann vollkommen "unwichtig" vor und ich habe es wieder und wieder auf den nächsten Tag geschoben.

Dazwischen gab es auch immer ein paar Tage, wo alles ok war, wo ich Dinge erledigt habe, aber das waren eher die Ausnahmen. An den meisten Tage habe ich einfach nichts gemacht.
Habe mich von allen Menschen zurück gezogen, so dass Kontakte abgebrochen sind usw. Ich habe wirklich alles kaputt gemacht.
Und jetzt liegt so ein riesiger Scherbenhaufen vor mir beruflich, privat einfach alles. Und ich habe doch schon die ganz normalen Alltagsdinge nicht geschafft. Wie soll ich da jemals wieder rauskommen?
Ich habe auch schon darüber nachgedacht mir das Leben zu nehmen, weil ich keinen Ausweg mehr gesehen habe. Aber letztendlich war ich selbst dafür zu dumm, feige ...

Jetzt ist es aus verschiedenen Gründen so, dass ich diesen Monat gerade mal 40,- Euro habe. Für den ganzen Monat. Und das ausgerechnet im Dezember.

Ich fühle mich irgendwie dieser Situation einfach ausgeliefert und dabei bin ich doch daran Schuld.
Ich hätte doch einfach nur diese ganzen Dinge erledigen müssen. Ich verstehe nicht, warum ich es einfach nicht kann.

Klar, hier kann mir auch keiner helfen.
Aber ich habe das Gefühl, dass ich durchdrehe, weil mir das alles über den Kopf wächst und ich das einfach mal irgendwo loswerden musste.
Tut mir leid, dass ich hier so rumjammere, obwohl ich selbst Schuld an allem bin.
Und morgen ist mir vermutlich alles wieder egal und ich resigniere.
Dabei würde ich mir gerade wirklich wünschen, da wieder rauszukommen, nur weiß ich nicht wie, wenn mich jede normale Kleinigkeit einfach komplett überfordert.

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hope_81
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 21:52

Ähmmmm,
das klingt ganz schön dramatisch....Schuld hin oder her.
Du brauchst Hilfe...Schaffst du das dir Hilfe zu holen?
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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verita
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 23:19

Ich bin innerlich gebrochen und kann einfach nicht mehr.
Menschen oder einfach rausgehen macht mir Angst.

Ich habe versucht dagegen anzukämpfen und wollte einfach normal sein.
Aber ich habe es einfach nicht geschafft.

Es ist wohl so, dass es einige Menschen eben nicht schaffen. Das ist ja nun auch nichts besonderes.
Es bleiben täglich irgendwelche Menschen auf der Strecke und nun gehöre ich halt auch zu diesen Menschen.

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hope_81
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 23:26

ÄHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHM,
Entschuldigung? Kann ich dich mal schütteln?
Okay, du hast Angst, du hast dich in die Scheiße gerudert und nun keine Kraft mehr zum Schwimmen, ersaufen ist nun aber auch nicht so gaaaanz das Wahre...
Hast du Freunde, Eltern irgendjemanden?
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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verita
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 23:40

hopeless81 hat geschrieben:..
Hast du Freunde, Eltern irgendjemanden?
Ich habe 3 "Freunde" aber die wohnen alle in anderen Städten und es sind auch mehr oberflächliche Freundschaften. Und da ich sie lange nicht gesehen habe, sind sie mir auch irgendwie fremd geworden.

Meine Eltern wohnen auch weit entfernt und ich habe ein oberflächliches Verhältnis zu ihnen. Bei uns wird nicht über Emotionen gesprochen etc. Da kann ich wirklich nicht mit so etwas ankommen.

Ich habe im Grunde kein Mensch, dem ich so weit vertrauen würde, dass ich so etwas von mir erzählen könnte.

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hope_81
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 23:46

Mhh,
das ist zwar schade, aber gut kann man nichts machen...
Was hälst du von psychotherapeutischer Hilfe?
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Rubeus Darko
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Beitrag Do., 06.12.2012, 02:47

Hmm... du bleibst recht allgemein...

Warum hast du dich zurück gezogen?
Was machst du momentan? (Beruflich oder sonst)
Was sind deine unmittelbaren Ziele?
Warum hast du keine Kontakte? War das schon immer so?

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peppermint patty
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Beitrag Do., 06.12.2012, 10:19

Hallo verita,

Deine Situation ist sicherlich alles andere als einfach, aber es gibt Hilfe. In fast jeder größeren Stadt gibt es psychologische Beratungsstellen/Krisenberatungsstellen. Da ist die Wartezeit i.d.R auch nicht so lang wie bei Therapeuten.
Es gibt sogar psychologische Dienste wo die Mitarbeiter falls notwendig ins Haus kommen.
Außerdem kann man (wie Du es bereits hier getan hast) auch im Internet nach Hilfe suchen. Wenn es Dir total schlecht geht (was ich nicht beurteilen kann - denn Du schreibst auch viel von egal), dann wäre eine vorübergehende Klinikeinweisung auch eine mögliche Unterstützung.
Also es gibt viele Möglichkeiten sich Hilfe zukommen zu lassen (und ich habe bestimmt nur einiges genannt), die Sache ist aber, Du musst zumindest ein klein bisschen aktiv werden.
Vielleicht an einem Tag, an dem Dir nicht alles egal ist?

Viel Kraft!

LG,
pp

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ch123
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Beitrag Do., 06.12.2012, 10:33

wen könntest du jetzt - rein theoretisch, ich vermute, dass du´s dir praktisch noch nicht vorstellen kannst, - mobilisieren, damit er dich an die hand nimmt und die ersten drei schritte mit dir gemeinsam geht?

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Laterra
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Beitrag Do., 06.12.2012, 12:54

Würdest Du es irgendwie schaffen zu Deinem Hausarzt zu gehen??

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infinitas
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Beitrag Fr., 14.12.2012, 07:29

hallo
kenne das gefühl was du beschreibst nur zugut
dennoch habe ichs geschafft nicht aufzugeben .
wie ... weis ich leider nicht
aber eines kann ich dir sagen :
wenn essen nicht mehr schmeckt,
alles sinnlos erscheint,
du alles absolut gleichgültig siehst,
anfängst die menscheit zu hassen
dann suche nicht nach der lösung
sondern erschaffe die lösung
geh nicht die vorgegebenen wege
sondern mach deinen eigenen

ps . ich drücke mich recht unverständlich aus
und viele erkennen den sinn meiner worte nicht
das tut mir leid ist nicht beabsichtigt und ich
arbeite daran

Mit freundlichen Grüßen: Infinitas


remember,remember the fifth of november

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corinna
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Beitrag Fr., 14.12.2012, 11:01

hey, hat keiner ne telefonnummer zur hand?

hier in österreich haben wir einen psychoszozialen notruf .. kostenlos .. und 24 stunden erreichbar. oder die telefonseelsorge wäre auch ne anlaufstelle. wird sicher noch andere stellen geben die einem in so einer sitauation helfen.

sowas wirds doch wohl auch in D geben. vielleicht fällt einem ein telefonat leichter .. als persönlich irgendwohin hingehen zu müssen.
_______________________________________
lg corinna
Verzage nicht an der eigenen Kraft. Dein Herz ist reich genug, sich selber zu beleben. – Friedrich Schiller

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infinitas
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Beitrag Fr., 14.12.2012, 11:03

naya nicht jeder will nem typen am tel seine probs erzählen

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peppermint patty
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Beitrag Fr., 14.12.2012, 11:10

@ corinna
So etwas gibt es in D auch.
infinitas hat geschrieben:naya nicht jeder will nem typen am tel seine probs erzählen
Das stimmt. Aber Corinna wollte hier Hilfsmöglichkeiten aufzählen. Und so eine Aussage wie Deine finde ICH nicht hilfreich!!

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Thread-EröffnerIn
verita
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Beitrag Fr., 14.12.2012, 15:11

Tut mir leid, dass ich erst jetzt wieder schreibe, hab aber die ganze Zeit hier mitgelesen. Aber ich hatte "keine Worte", die ich hätte schreiben können, weil ich mich sozusagen in mich selbst zurück gezogen hatte, weil es mir wirklich schlecht ging. Jetzt geht es mir aber etwas besser.
Rubeus Darko hat geschrieben: Warum hast du dich zurück gezogen?
Was machst du momentan? (Beruflich oder sonst)
Was sind deine unmittelbaren Ziele?
Warum hast du keine Kontakte? War das schon immer so?
Ich bin zur Zeit arbeitlos. Ich glaube, deshalb ist es auch schwierig da raus zu kommen, weil ich überhaupt keine Struktur mehr von außen habe und ich kann sie gerade nicht aufbauen. Am Anfang habe ich noch Bewerbungen geschrieben. Aber es kamen nur Absagen. Dann habe ich quasi resigniert. Natürlich weiß ich, dass das nicht gut ist und war. Rein rational weiß ich das.
Aber es ist so, als ob ich mir nur dabei zusehen kann, wie ich alles falsch und kaputt mache, aber aktiv etwas dagegen mache ich dann nicht.

Dass ich keine Kontakte mehr habe, habe ich eher selbst verursacht, weil ich mich im Laufe der Zeit von allen Freunden abgewandt habe, weil ich nicht wollte, dass sie mich so sehen, weil ich ihnen ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr vorspielen konnte, dass es mir gut geht. Deshalb habe ich immer wieder alles abgesagt, gesagt ich habe keine Zeit, Ausreden erfunden, bis sie es nach und nach aufgegeben habe, mich zu fragen, ob ich Zeit für ein Treffen habe usw. und ich habe mich natürlich auch nicht mehr gemeldet.

Zum Thema Hilfe von anderen annehmen. Ehrlich gesagt, ist es so, dass ich dazu zu "stolz" bin. Es ist anscheinend so, dass ich mich lieber selbst zugrunde richte, als einmal vor irgendjemandem zuzugeben, dass ich Hilfe brauche und dass ich auch Schwächen habe, mein Leben nicht auf die Reihe kriege... Nach außen, habe ich immer so getan, als wäre ich stark, als würde ich mit beiden Beinen im Leben stehen, als hätte ich alles im Griff...
Ich weiß nicht, warum mir das so wichtig ist, dass ich immer alleine klar kommen will und keine Hilfe möchte oder es einfach nicht will, dass ich Hilfe brauche. Scheinbar ist mir das ja sogar wichtiger als ich und mein Leben.
Ich glaube, dabei ist es egal, wie schlecht es mir geht. Es hat denke ich nichts mit "Leidendruck" o. ä. zu tun, weil ich manchmal sogar denke, dass mir das - also die Fassade aufrecht zu erhalten - wichtiger ist als mein Leben an sich.
Ich würde gern schreiben, dass ich mir so einfach Hilfe holen kann und will. Aber das wäre wirklich gelogen.

Und ehrlich gesagt, ein Teil von mir wünscht sich auch ingeheim irgendeine Form von Hilfe. Aber ich letztendlich kann noch nicht mal richtig vor mir selbst zugeben, dass ich Hilfe brauche von anderen Menschen. Ich will immer alles allein schaffen.
Und natürlich müsste ich die Konsquenzen tragen, wenn ich einfach so weiter mache, wie bisher oder wenn ich versuche da allein rauszukommen und es funktioniert nicht. Ich schätze die Wahrscheinlichkeit, dass ich da noch relativ "unbeschadet" ohne Hilfe wieder rauskomme im Grunde relativ gering ein. Dafür ist das alles schon viel zu lange so und es hat sich ja eher verschlechtert als gebessert. Und manchmal wünsche ich mir, dass dieser verdammte "Stolz" da in mir einfach verschwinden würde, so dass wenigstens irgendeine realere Chance bestünde, zu versuchen, etwas zu verbessern. Auch, wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob überhaupt mit Hilfe von außen etwas zu verbessern ist.

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