Job im psychologischen Bereich

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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minds
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Job im psychologischen Bereich

Beitrag Fr., 26.09.2014, 14:45

Ihr Lieben,
ich interessiere mich sehr für psychologische Themen und denke darüber nach, in dem Bereich zu arbeiten bzw. vorher noch eine Ausbildung zu machen. Ohne Psychologiestudium wird das wohl schwierig werden.
Wisst Ihr, in welchem Bereich es sonst noch ganz gut möglich ist, Fuß zu fassen, möglichst mit Festanstellung? (also in welchem Bereich es viele Jobs gibt)?
Ich dachte über diese Optionen nach:
-Bachelorstudium Psychologie (ohne Diplom oder Master)
-Heilpraktiker
-Psychologischer Berater
-Systemischer Berater
-Musik-, Tanz- und Kunsttherapie
-...?
Wisst Ihr noch was?
Dankeschön

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Raschel
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Beitrag Fr., 26.09.2014, 14:55

Ergotherapie fällt mir noch ein.
Ansonsten kann man soweit ich weiß (ohne Gewähr) auch über ein Sozialpädagogikstudium und enstprechende Lehrgänge und Weiterbildungen in diesem Bereich Fuß fassen.
Aber was möchtest du mit einem Bachelor in Psychologie anfangen? Als bzw. warum möchtest du nicht den Schritt weiter über Master und ggf. dann die Psychotherapeutenausbildung gehen?

LG

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minds
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Beitrag Fr., 26.09.2014, 14:58

Ich möchte zunächst nur Bachelor machen, weil es zeitlich kürzer ist und ich schon vorher gern Geld verdienen möchte.


Tipi tipi hoe
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Beitrag Fr., 26.09.2014, 16:24

Liebe Minds,

welche Zielgruppe spricht Dich denn an?
Kinder/Jugendliche/Familie/alte Menschen/Paare....
bist Du eher medizinisch interessiert? Interessieren Dich psychologische Tests? Möchtest Du eine Generalisten-Ausbildung wie Sozialarbeit? Stationärer Bereich/ambulanter? Freie Praxis?

Kritisch sehe ich "Schmalspur-Ausbildungen" - mit systematischer Berater/Suchtberater/Sozial- und Lebensberatung bist Du am freien Markt sehr eingeengt und hierarchisch weit unten.

lG Tipi
Es ist besser, das zu überschlafen, was du zu tun beabsichtigst, als dich von dem wach halten zu lassen, was du getan hast.
(Afrikanisches Sprichwort)

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ENA
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Beitrag Fr., 26.09.2014, 16:29

Ich glaube, Geld sparen ist in dem Bereich kein guter Ansatz, wenn es dadurch entsteht, dass man an "Ausbildungszeit" spart. ...und mit einem Psychologiestudium ist man auch "nur" Psychologe und kein Therapeut (es sei denn, Du willst nur Psychologin werden; da gibt es ja z.B. auch Verkehrspychologie).
Ohne ein Psychologie- oder Medizinstudium mit anschließender psychotherapeutischer Ausbildung kann man sowieso nicht heilend tätig werden, es sei denn, macht man den HP-Schein für Psychotherapie. ...aber auch da sollte man eine Psychotherapieausbildung dran hängen, samt Eigentherapie und Selbsterfahrung, um nicht in Verstrickung zu geraten.
Andere Berufe/Tätigkeiten wo durchaus auch psychologische Themen berührt werden, sind Ergotherapie, Logopädie, z.T. auch Sprachtherapie und Motopädie, soziale Arbeit, Familienpflege, Altenpflege, Krankenpflege, Sterbebegleitung, psy.-soz. Beratung, Ernährungsberatung, etc. .

Vielleicht hilft es, mal zu Deinem Arbeitsberater bei der Agentur zu gehen, Dich bei Bildungseinrichtungen, die entsprechende Berufe, zu melden oder hier zu gucken: http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/ bzw. http://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs/ (falls die Links nicht gehen: Berufenet oder Kursnet und ggf. Agentur für Arbeit in die Suchmaschine eingeben).

Zu dem Ganzen stellt sich sicher auch die Frage, wie anerkannt Du arbeiten möchtest bzw. angestellt oder freiberuflich. Freiberuflich geht sicher mehr, als angestellt, aber dafür ist das finanzielle Risiko auch höher.


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 26.09.2014, 16:49

@ minds
Ich möchte zunächst nur Bachelor machen, weil es zeitlich kürzer ist und ich schon vorher gern Geld verdienen möchte.
Ich bekomme derzeit das ganze Leid der Bachelor-Absolventen Psychologie mit.
Mit einem Bachelor-Abschluss ist man kein Psychologe und bekommt auch keine Jobs, die für Psychologen ausgeschrieben sind. Ein Psychologe bist du erst, wenn du einen Master- oder Diplomabschluss hast.
Jobs für Bachelor-Absolventen gibt es zu gut wie keine. Hier eine Studie der Uni Chemnitz:
„Welche Berufschancen haben Psychologen mit Bachelor - Abschluss auf dem deutschen Arbeitsmarkt?“
https://www.tu-chemnitz.de/hsw/psycholo ... .10.11.pdf

Abgesehen davon solltest du nicht nur daran denken, was für dich kürzer ist und womit du schneller Geld verdienen kannst. Du solltest auch beachten, dass jedes Semester, das du weniger lernst, weniger Wissen bedeutet, das du brauchst, wenn du deinen Klienten helfen möchtest anstatt ihnen zu schaden.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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minds
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Beitrag Fr., 26.09.2014, 16:58

Danke fuer Eure Antworten.
Na ja, der medizinische Bereich interessiert mich weniger. Und ich bin eben auch nicht mehr die Juengste und habe schon
einiges anderes vorher gemacht. Deshalb scheue ich mich wohl vor einem laengeren (5jaehrigen?) Psychologiestudium.

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minds
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Beitrag Fr., 26.09.2014, 17:02

Welche Zielgruppe mich anspricht: Jugendliche und Erwachsene, auch Paare


Tipi tipi hoe
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Beitrag Fr., 26.09.2014, 17:10

und was möchtest Du gerne machen?
Beratung? Tests? Psychoedukation? Gruppen leiten/anleiten?
Jugendliche stehen z.B. einer Kunsttherapie oft eher kritisch gegenüber, es sei denn, sie sind in einem stationären Kontext und "müssen" Beschäftigungstherapie machen, dann wäre Kunst- oder Ergotherapie was.
und was das Alter angeht, ich bin jetzt 40 und mache seit 2 Jahren eine insgesamt 6-jährge Zusatzausbildung im Sozialbereich, geht also, wenn man das will und auch finanziell kann bzw. zu Prioritäten bereit ist.
Mit Psychologie ist es halt so eine Sache, wie Jenny Doe schon schrieb, da studierst du lang und hast rein mit Bachelor noch nicht viel in der Hand.
Von Berufsaussichten würde ich mich nicht so abschrecken lassen, wenn man was will, geht das schon.
Dennoch rate ich Dir zu einer längeren fundierten Grundausbildung. Darauf kannst Du und musst Du auch aufbauen. Im Sozialbereich geht ohnehin nicht viel ohne Zusatzausbildungen.
Und überlege Dir worin Du Dich siehst... Was möchtest Du mit Jugendlichen machen? Was mit Paaren?

lG Tipi
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Beitrag Fr., 26.09.2014, 17:20

Nun ja ein Psychologiestudium dauert mehrere Jahre. Und es stimmt, wenn man heilend taetig sein will, kommt dann noch die Therapeutische Ausbildung hinzu. Ein langer Weg.
Als Heilpraktiker dauert die Ausbildung nicht so lang. Und man kann verschiedene Zusaetze machen.....aber Selbstaendigkeit ist da ein Muss und finanzielle Unsicherheit muss man in Kauf nehmen.
Ja, ich wuerde gern beraten bzw. finde ich es faszinierend, wenn Therapeuten quasi "den Nagel auf den Kopf" treffen. Das Problem direkt erkennen und damit arbeiten. Das wuerde ich auch gern.
Ich weiss nicht ob ich so der Gruppenmensch bin. Ich denke ich bevorzuge Einzelgespraeche.

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Raschel
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Beitrag Fr., 26.09.2014, 17:51

Also wenn du seriös in der Sparte arbeiten möchtest, dann würde ich vor einer professionellen - und damit wohl auch langwierigeren - Ausbildung nicht zurückschrecken. Ich finde, es gibt kaum Schlimmeres, als Möchtegern"Therapeuten", die (ich übertreibe jetzt etwas) in 1-2 Wochenendkursen ihre Qalifikation erworben haben...
Die Idee mit der Berufs-oder Studienberatung ist nicht verkehrt. Infomiere dich doch da mal

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hope_81
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Beitrag Fr., 26.09.2014, 18:03

Liebe Minds,
wenn du beratend tätig sein möchtest, dann rate ich dir unbedingt von einem psychologischen Studium ab.
Soziale Arbeit eignet sich da mehr. Mit dem reinen Studium der Psychologie (schon gar nicht nur mit dem Bachelor)
wirst du bei Klienten nicht den Nagel auf den Kopf treffen, wie du so schön schreibst.

Informiere dich bitte einmal gründlich was es heißt Psychologie zu studieren, das ist so fern ab vom Menschen,
kannst du dir so wahrscheinlich nicht vorstellen.

Bedenke bitte, dass du sehr fit in Biologie, Mathematik und auch in der englischen Sprache sein musst, da diese 3 Komponenten unbedingt dazu gehören.
Studenten, die keinen Bio-LK hatten, haben unheimlich Probleme bekommen.

Überlege dir auch sehr genau, ob du einen Bachelor of arts, oder of science machen möchtest, auch hier gibt es gravierende Unterschiede.

Wie Ena schon schreib, lass dich am besten beraten, nutze auch die Uniberatung.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Schneerose
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Beitrag Fr., 26.09.2014, 19:27

Hallo minds,

in Österreich gibt es sämtliche Formen von Lebensberatung - "in abgeschwächter Form der Psychotherapie" z.B.
Gestaltberatung
Logoberatung
systemische Familienberatung
...

also, wer sich da ins Zeug legt, kann schon recht viel bewirken.
Auch die Sozialpädagogische Schiene kann sehr viel in dem Bereich.
Was es bei uns auch noch gibt,
Fachbetreuer für den psychosozialen Dienst

ODER wenn dich ein Psychotherapiestudium interssiert,
das machen bei uns noch über 50jährige
z.B. Krankenschwester/pfleger im Vorberuf,
oder eben mit Studienberechtigung

ich weiß ich sprech da für Österreich, aber vielleicht wohnst du ja nicht soweit von der Grenze, dann bestünde ja für dich auch die Möglchkeit über die Grenze zu pendeln,
oder ich finde schon, das Jemand der in D den Heilpraktiker für Psychotherapie mit viel Verantwortung betreibt, doch einiges Gutes bewirken kann, vorallem kannst du dich da dann mit nachfoldenden Therapiearten weiterqualifizieren.

LG
Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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ENA
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Beitrag Fr., 26.09.2014, 19:41

Nur, dass man als ein solcher Berater eben wieder selbständig ist (und die Fortbildung selber finanziert. Außerdem würde ich nie zu jemanden gehen, der z.B. aus einem anderen Bereich kommt (Büro, Hauswirtschaft, Handel) und bis auf die grade erworbene paarwöchige Beraterausbildung in dem Bereich nicht viel aufzuweisen hat. Als Beispiel mal). Es sei denn, man hat z.B. ein sozialpädagogisches Studium als Grundlage, plus eine Beraterfortbildung und arbeitet dann z.B. in einer Beratungsstelle (wo es leider kaum freie Stellen gibt, weil es wenige Stellen sind und die Leute, die einmal drauf sitzen, natürlich auch dort sitzen bleiben,...zumindestens wenn sie wissen, wie der Arbeitsmarkt um sie herum aussieht).

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Schneerose
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Beitrag Fr., 26.09.2014, 19:49

stimmt, das mit der Selbständigkeit hab ich überlesen!
Angestellt ist man auch bei uns als Berater nicht,
aber durchaus im sozialpädagogischen Bereich.

Ich denke aber, dass z.B. und da rede ich jetzt einfach von mir,
Jemand der sein geistig behindertes Kind über 10 Jahre pflegt, mit einer nur Bürokauffrau Ausbildung im Gepäck, und nur Hausfrau ist,
mehr Ahnung von Pflege und EEG, und Medikamente, und wie sich das anfühlt, hat wie Jemand der frisch studiert rauskommt.
Also, ich meine damit,
dass Jemand mit Lebenserfahrung und keiner Vorbildung durchaus einiges für eine "leichter Form" der beratenden Ausbildung mitbringen kann.
Schwarze Schafe gibt es überall,
und welche Probleme ECHTE PSYCHTHERAPUETEN machen können das kann man hier ja täglich lesen.

Aber das sind sicher Themen wo sich immer die Geister scheiden werden.
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