Es eskaliert langsam, warum mache ich das?

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Charona
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Es eskaliert langsam, warum mache ich das?

Beitrag Fr., 27.07.2018, 22:43

Hallo!

Ich weiß nicht, ich bin einfach verwirrt. Ich tue Dinge, die glaube ich, kein anderer Mensch auf diesem Planet tun würde.
Ich bin in einer Ausnüchterungszelle gelandet. Es ist so weird.

Ich hatte mit Freunden etwas getrunken, aber nicht sehr viel. Danach habe ich mich gegen 22 Uhr auf den Weg nach Hause gemacht. Aber plötzlich ging es mir sehr schlecht. Ich kann es nicht genau beschreiben, was mit mir passiert ist.
Aber ich hatte irgendwie Emotionen und so einen inneren Zustand, den ich nicht aushalten konnte. Dann habe ich mir mal wieder vorgestellt, wie ich vor ein Auto renne, mich in Gefahr begebe. Ich saß in der Straßenbahn und schaute aus dem Fenster. Das sind irgendwie Gedanken, die mich beruhigen, etwas runter bringen. Es geht mir dann damit besser. Aber in dieser Nacht haben die Gedanken nicht mehr gereicht. Gedanken waren einfach viel zu wenig.
Ich saß in der Straßenbahn und bin ein paar Haltestellen früher ausgestiegen.
Ich bin dann zwar nicht vor ein Auto gelaufen... aber ich bin mitten auf einer Straßen gelaufen. Auf dem Mittelstreifen.
Währenddessen habe ich mir gedacht, dass wenn ich das jetzt weiter durchziehe, mich die Polizei aufgreifen könnte, weil mich ja Menschen sehen. Aber es war mir egal. Irgendwie wollte ich das auch, dass es jemand stoppt. Es war eher so wie in einem Film oder als ob ich das jetzt wie ferngesteuert alles machen muss und nicht aufhören kann, ich aber gleichzeitig weiß, dass es falsch ist, weil ich andere Menschen da mit hineinziehe. .
Dann kam auch irgendwann die Polizei. Sie hat mich gefragt, was ich das mache. Ich habe dann gesagt, dass ich auf einer Party war und dass ich nach Hause gehen wollte, habe eine Geschichte erfunden und es auf den Alkohol geschoben, dass ich etwas "zu lange die Straße überquert habe". Und das es mir leid tut. Sie haben mich gefragt, ob jemand bei mir Zuhause ist, wo ich hin will. Ich meinte, dass ich allein in der Wohnung bin. Sie haben mich gefragt, ob sie mich irgendwo anders hinbringen können, wo jemand ist. Aber ich wollte das nicht. Mitten in der Nacht von der Polizei zu Freunden gebracht werden oder so etwas.
Sie haben dann gesagt, dass sie mich über Nacht jetzt da behalten werden. Ich kam dann halt in die Ausnüchterungszelle und durfte erst am nächsten Morgen wieder gehen. Ich weiß nicht, es ist alles so weird und irgendwie auch so erniedrigend, dass ich wie ein Penner, da übernachten musste. Obwohl ich es natürlich verstehen kann, sie hätten mich da nicht weiter herumlaufen lassen können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Mensch schon mal ähnlich komische Dinge getan hat.
Ich weiß nicht. Ich kann immer noch das spüren, sich in Gefahr begeben zu müssen.

Charona

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Eremit
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 23:01

Charona hat geschrieben:Ich tue Dinge, die glaube ich, kein anderer Mensch auf diesem Planet tun würde.
Ähnliches habe ich schon in meinem Bekanntenkreis beobachtet, meistens steht das in Zusammenhang mit Alkohol und/oder sonstigen Substanzen.

Du solltest unbedingt mit einem Facharzt für Psychiatrie sprechen, recht schnell und unbürokratisch bekommst Du einen Termin bei einem sogenannten Psychosozialen Dienst, einfach googeln, welche Zweigstelle Dir am nächsten ist.

Eine Psychotherapie könnte Dir dabei helfen, zu ergründen, was es mit diesen Impulsen auf sich hat, insofern möchte ich Dir eine solche empfehlen. Und erstmal keinen Alkohol oder sonstige Substanzen mehr, diese können das Entstehen und Ausleben solcher Impulse begünstigen. Es gibt mehr Menschen, die solche Gedanken und Impulse haben, als Du glaubst, Du bist damit nicht so allein, wie Du denkst.


shesmovedon
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 23:08

Oh man, Menschen machen noch Ganz Andere Dinge, du glaubst gar nicht, was es für Zustände gibt.

Ich würde es eigentlich nicht überbewerten, ich finds aber auch nicht so krass, was nix heißen muss.
Aber wenn du dir Gedanken machst, dass du zu absurderen Dingen fähig sein könntest, macht es vielleicht Sinn das therapeutisch zu ergründen. Wobei....irgendwie klingt das total übertrieben.

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Miss_Understood
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 23:25

Du hast dich selber in Gefahr begeben. Und auch andere! Ein Autofahrer hätte nicht nur dich verletzen können! Deine Unversehrtheit ggf gar Leben riskiert. Du bist dir schon irgendwie klar, was du da gemacht hast. Es ist dir peinlich.

Du kannst danach recht klar drüber nachdenken.

So gesehen könnte man sagen: Dummheit gemacht, eingesehen, mit peinlichem Aufenthalt in Ernüchterungszelle aufgewogen.

War scheizze. Weißte selber. Jetzt sowieso.
Oder - ... doch nicht?

Was genau würdest du sagen, hast du damit gelernt?

Und: was genau hast du damit von dir selbst neues, bisher unbekanntes erfahren?

Und, falls das so ist: weshalb befürchtest du, das wieder zu tun?
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Sehr
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Beitrag Sa., 28.07.2018, 13:27

Ich sehe es ähnlich wie Schlendrian. Ich denke, dazu kommt, dass du gesehen werden wolltest. Also so gesehen, in diesem Zustand um Hilfe zu bekommen. Da es dir offensichtlich nicht sonderlich gut geht.
Da wird man aber eher nur in die Ausnüchterungszelle gesteckt oder sogar nach Hause gebracht, wenn man noch weiß, wo das ist oder noch halbwegs in der Lage ist zu sprechen oder/und vielleicht noch jemand zu Hause ist, der auf einen schaut.
[wegzudenken, mehr nicht]

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