Suizidgedanken vs. -Gefühle und Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Kaonashi
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Beitrag Di., 11.12.2018, 09:08

Ich habe wieder Lebensfreude entwickelt und das aus mir selbst heraus, Dinge für mich gefunden die mich interessieren, spass bereiten, die ich erleben will - Vorfreude...
Das ist ein tolles Gefühl. Ich hatte es am Sonntag. Vorher hatte ich auch schon manchmal das Gefühl, dass etwas schön ist, aber Vorfreude kannte ich nicht mehr, ich hatte vergessen, wie sich das anfühlt.

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Broken Wing
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Beitrag Di., 11.12.2018, 13:01

'... gefunden werden muss.'
Ich bin eher der Meinung, dass nicht jede Krise therapiert werden muss. Aber wenn jemand Therapie braucht, weil eine Depression mit Suizidalität einhergeht, dann braucht er diese eben. Der Verlauf ist bei manchen chronisch und potenziell lebensgefährlich. Entweder muss man dazu stehen, therapeutische Begleitung ein Leben lang zu benötigen oder der Meinung sein, dass chronisch Kranke nicht ausreichend behandelt werden. Das ist ja ein sehr kleiner Teil, zum Glück. Man müsste sich das mal bei körperlich Kranken vorstellen. Wer es nach 2 Chemos nicht packt, hat Pech gehabt.
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Scars
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Beitrag Di., 11.12.2018, 16:14

Pianolullaby hat geschrieben: Mo., 10.12.2018, 23:07 man kann sich auch selbst supporten
Ja, natürlich, oder kompensieren, ich glaube diese Diskussion gibt es hier im Forum auch zu genüge. Und ja! Sonst würde ich wohl auch nimmer hier rumkrebsen, das ist ja leider irgendwie ein Dauerzustand seit 10 Jahren. Aber mein eigener Support reicht halt nicht für den "Absprung", das ist für mich, als wäre ich zwischen gut und böse zerrissen und wenn ich's gut werden lassen will und mir mein Leben jetzt im positiven Sinne nehmen und leben will, dann kracht "das Böse" über mich ein.

Klingt dämlich, ist es auch, aber irgendwas in mir habe ich das einfach nicht im Griff. Rational kriege ich das ja weitestgehend kompensiert.

Ist auch nicht so, dass ich keine Wüsche oder all das für mein Leben hätte und im Außen ist's gerade auch voll in Ordnung - trotzdem bin ich einfach nur instabil und überlebe halt so vor mich hin und weis nichtmal, woran es liegt. Mit der Therapie ist's ja genauso ambivalent. Genauso wie mit dem Haustier... oder allem... fühle mich da manchmal wie aus der Welt gefallen und jetzt so zwischen den Stühlen...
LG scars
Shukria hat geschrieben: Di., 11.12.2018, 08:11 Was sind denn deine konkreten Ziele? Woran arbeitet ihr? Was wenn du die Therapie beendest muss sich wie verändert haben für dich? Also Ziele aus dir heraus. Und was wäre mit einem neuen Haustier?...
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Flowfalls
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Beitrag Mi., 12.12.2018, 00:24

Pianolullaby hat geschrieben: Mo., 10.12.2018, 23:07 man kann sich auch selbst supporten
Also das wüsste ich doch gern ausführlich.

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 12.12.2018, 23:01

Scars hat geschrieben: Mo., 10.12.2018, 22:54 Ich meinte mit der einen Beziehung übrigens nicht die Therapie sondern mein Haustier... ich glaube tatsächlich nicht, dass eine Therapie mich ausreichend halten könnte, aber irgendwie ist’s doch so, dass es die guten Seite in mir irgendwie supportet. Hab manchmal das Gefühl, als hätte ich Dämonen im Kopf.
Ich habe speziell hieraui geantwortet, mit meinem Beitrag von selber supporten.
Wenn die Thera die guten Seiten supportet kann man lernen, sich selber die guten Seiten zu supporten,
bsp. in dem man diese notiert und immer wieder liest, oder lass Die Thera diese auf Band sprechen. Noch besser nehme dich selber auf wie Du diese aussprichst. Lerne Dich selber wert zu schätzen
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Scars
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Beitrag Mi., 12.12.2018, 23:15

Whoa, das macht mir gerade echt Angst, wenn ich daran denke, mir das aufzuschreiben, auszusprechen, anzuhören. Dieses "ich will ein gutes Leben" quasi.
Vielleicht klappt das tatsächlich nicht, weil ich einfach zu zaghaft bin in meinem Tun. Vielleicht müsste ich einfach mal ein wirklich festes "Nein" vorbringen.
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Beitrag Mi., 12.12.2018, 23:28

Die Zeit wird immer weiter voranschreiten egal, was du tust. Immer weiter unaufhörlich.


Das ist wie der Typ, der immer davon träumte ein Haus zu bauen. Sein ganzes Leben lang. Aber er dachte immer wie anstrengend das alles werden würde, was alles schiefgehen kann usw. Bis er mit 80 Jahren starb und mit ihm sein Traum.

Und dann war da dieser andere Typ, der den Traum hatte ein eigens Haus zu bauen. Er fing einfach an mit dem allerersten Stein. Und nach einem Jahr saß er in seinem eigenen Haus.

Also was ich damit meine... man kann eben einen Zukunftsvison von seinem eigenen Ich haben. Also eine realistische... wie wenn ich ein Stein auf den anderen setze und mit Zement verbinde, wird einfach rein logisch eine Mauer entstehen...
So kann man eben auch an seinem zukünftigen Ich bauen.

Man muss eben aus der Depression raus, damit man es überhaupt schafft, sich durch Zukunftsvisonen selbst zu motivieren. Ich weiß nicht, ob du noch eine andere Diagnose hast... aber falls ja... es gibt bestimmt Dinge, die halten eine Depression aufrecht und stabil... und die muss man an der Wurzel packen. Als allerersten Schritt.
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Scars
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Beitrag Fr., 14.12.2018, 22:36

Ich habe keine Depression. Also ich habe bestimmt auch depressive Phasen, aber im Wesentlichen habe ich wohl eine Persönlichkeitsstörung. Irgendwie weis ich ja auch einfach immer nicht, wo das Problem jetzt liegt, diese Autoaggression kommt immer einfach über mich, genauso wie irgendwelche anderen emotionalen Zustände, aversive Momente, Psychosomatik, irgendwas ist immer. Jetzt gerade geht's, weil die Therapie mich aufgefangen hat, aber das ist nur eine Frage der Zeit, ist aber nicht so, dass ich's nicht gut werden lassen wollen würde. Ist wahrscheinlich einfach nur viel Arbeit und vielleicht gehören diese suizidalen Krisen einfach zu meinem Sein dazu. Immerhin hab ich es diesmal geschafft, mir in der Therapie Unterstützung zu holen.
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Beitrag Sa., 15.12.2018, 20:09

Scars hat geschrieben: Fr., 14.12.2018, 22:36 Irgendwie weis ich ja auch einfach immer nicht, wo das Problem jetzt liegt, diese Autoaggression kommt immer einfach über mich
Besprecht ihr das in der Therapie?

Autoaggressionen entstehen zum Beispiel durch
zu hohe innere Anspannung
um Gefühle runterzufahren
um sich bei innerer Leere wieder zu spüren
auf der Grundlage von Selbsthass usw.

Ich weiß ja nicht, wie das bei dir ist.
Aber ich könnte mit meinen Problemen auch überhaupt nicht umgehen, wenn ich sie nicht verstehe... ich persönlich finde es wichtig, dass man sich selbst immet besser versteht und dadurch auch eigene Lösungen findet... oder welche in der Therapie erarbeitet...

Dass man das Gefühl hat, dass diese Zustände einfach so entstehen, liegt daran, dass man eigene Gefühle nicht so gut wahrnehmen kann... man ist da quasi etwas gefühlsblind und merkt es erst wenn alles eskaliert ist...
Aber auch das kann man Schritt für Schritt in der Therapie verbessern...

Suizidale Krisen gehören schon irgendwie dazu...
Aber man kann selbst viel dafür tun, dass sie immer seltener werden und nicht ganz so krass sind.

Aber alleine ganz ohne Therapie kann ich mir nicht vorstellen, dass man da rauskommt...
Dazu ist das alles viel zu krass, verwirrend, chaotisch, schwer zu greifen...
Aber nur meine Meinung.
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Virginia Woolf

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Scars
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Beitrag Do., 20.12.2018, 22:54

Ich hab gerade festgestellt, dass mir jegliche Autoaggression nicht immer, aber auch, zumindest gerade narzisstische Befriedigung gibt. :kopfschuettel:
Ich bin als Kind ja (angeblich - offensichtlich) nicht "satt" geworden und würde mich am liebsten jetzt jemandem zum Fraß vorwerfen. Ich bin glaube sogar nicht nur "kindlich" narzisstisch, sondern ohnehin charakterlich so (was per se ja nicht negativ sein muss).
Weis gerade echt nicht, was ich mit dieser Erkenntnis anfangen und damit umgehen soll. Scham und Schuld en masse. Hass. LG scars
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Sinarellas
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Beitrag Fr., 21.12.2018, 10:18

ich glaube deine "Erkenntnis" ist einfach falsch. Wie kommst du auf die Idee, dass das stimmt?
..:..

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Scars
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Beitrag Fr., 21.12.2018, 19:38

Hey Sinarellas, ich weis es nicht so genau, aber das ist aktuell so ein inneres Empfinden, dass es mir eben Befriedigung gibt. Bin da drauf gekommen, weil ich nach der letzten Therapiestunde in diesem Jahr eher aggressiv war, was wohl auch ganz gut gewesen ist, sonst hätte mich die Scham über mein Rumheule wohl erschlagen und hab da eben festgestellt, dass ich glaube meine bedürftigen Seiten so regelrecht genussvoll in Schach halten will. Des ist aber eh alles sehr verwirrt gerade und wenn dann nur ein Teil des Ganzen, bin insgesamt einfach ziemlich instabil und merke erstmal, wie desintegriert ich emotional bin. Meine kindlichen Seiten sind da echt in Not und mein erwachsenes kontrollfähiges Ich grad weg. Am liebsten würde ich mich gerade irgendeinem Ekel-Typen ausliefern und richtig benutzen lassen - und Sexualität macht mir eigentlich soviel Angst, dass dieses Thema für mich praktisch nicht existiert, das finde ich dann schon echt autoaggressiv. :kopfschuettel:
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Gewitter
Helferlein
Helferlein
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Beitrag Mo., 21.01.2019, 14:44

Hallo Scars,

du hast das letzte Mal hier vor einem Monat geschrieben. Ich habe den Thread eben durchgelesen und muss dir sagen, dass ich all das, was du da schreibst kenne. Es mag dir zwar jetzt nicht helfen aber ich schreibe dir das, damit du weißt, dass es wohl noch andere Menschen gibt, die so fühlen. Ich habe noch nie darüber gesprochen. Also über die latenten Gedanken, als ich akut suizidal war, schon. Aber mich begleitet das schon seit meiner Kindheit und ich bin viel älter als Du.

Liebe Grüße :flower:
Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.
:rose:

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Scars
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Beitrag Sa., 26.01.2019, 12:20

Hallo Gewitter! Habe dich erst jetzt gelesen, weil ich gerade mehr in anderen Threads rumhänge, sorry... Aber "freut" mich. Ich schließe mal, dass es dir leider auch heute noch so geht?

Akut, so richtig akut, war ich irgendwie noch nie, zumindest so, dass ich es umgesetzt hätte. "Spielereien" (die niemand mitbekommt!) schon, aber sonst... frag mich, ob sich das nochmal ändert. Eigentlich kann ich es mir nicht vorstellen, glaube da muss schon eine Menge Energie frei werden, dass ein Mensch sich sowas antut. Und bei mir wäre es wohl auch so, dass es eh niemand mitbekommt, entsprechend wäre ich dann wirklich tot... und dauerhaft tot sein ist eigentlich nicht meine Absicht. LG
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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 26.01.2019, 22:29

Lange war es für mich ein grosser Schritt, und plötzlich war er nur noch ein mini Schrittchen.
Wenn der Grund da ist, ist es nur ein gaaaanz kleiner Schritt
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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