Traurigkeit nach Therapie ende

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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beschissene Seele
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Beitrag So., 17.03.2019, 20:55

Schlimm wäre es gar nicht aber unrealistisch denke ich.

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beschissene Seele
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Beitrag So., 17.03.2019, 20:58

Ah sorry falsch gelesen.
Ich hätte mir schon lange gewünscht das die Beziehung für sie mehr Freundschaft und nicht nur Arbeit wäre.

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nosweets
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Beitrag So., 17.03.2019, 21:00

Dass man sich gut fühlt.

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Philosophia
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 05:40

Und wozu braucht es da das sich Abheben von anderen? Es geht doch dann nicht nur darum, dass man sich gut fühlt, sondern sich besser fühlt - und zwar besser als die anderen... hmmm
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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IntoDust
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 07:00

Puh, ich glaube, du würdest dir mit Nachrichten an sie wirklich keinen Gefallen tun. Dann hört das Vermissen nie auf. Und naja, wenn man es mal von Therapeutenseite betrachtet: würde jeder ehemalige Patient Nachrichten schicken (egal, ob Antwort erwartet/erhofft wird oder nicht), dann wäre das ein enormes Aufkommen an Nachrichten. Die man lesen soll. Unentgeldlich. Während man natürlich eigentlich noch einen richtig guten Job bei den aktuellen Patienten machen soll. Die gelegentlich auch Nachrichten schicken ... Ähm, neee. Das geht schlicht und einfach nicht.

Klar kann man immer sagen, dass dann eben die Therapeutin oder der Therapeut in der Verantwortung sind, sich klar abzugrenzen und Nachrichten eben einfach nicht zuzulassen, aber ich finde, ehemalige Patienten sind ebenso in der Verantwortung, die eigene Abhängigkeit nicht noch zu fördern.

Hm, würde es dir helfen, jetzt einen klaren Cut zu machen und eventuellen Kontakt gedanklich auf ein "Irgendwann" zu schieben? Du könntest dir vornehmen, dass du vielleicht in einem oder zwei Jahren mal eine Nachricht schickst. Und dann könnt ihr sehen, wohin es geht. Ich vermute allerdings, dass du nach der Zeit gar nicht mehr das Bedürfnis nach einer Freundschaft hast.

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Anna-Luisa
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 07:09

beschissene Seele hat geschrieben: So., 17.03.2019, 20:13 Das würde sie sicher machen aber ich find das sehr schwierig. Wir haben schon auch während der Therapie gelegentlich mal was über Whatsapp geschrieben. Das würde sie jetzt sicher auch machen aber wo ist die Grenze und viel wichtiger...sehe ich diese Grenze bevor ich sie überschreite?
Die Grenze wurde eher von der Therapeutin überschritten. Sie darf mit Patienten keinen Kontakt via WhatsApp halten - wegen des Datenschutzes.

Ansonsten würde ich dir aber auch tatsächlich raten, ihr gar keine Nachrichten zu schreiben.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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beschissene Seele
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 07:30

Hab auch nicht vor ihr zu schreiben.
Wüsste auch nicht was sie sagen bzw schreiben könnte was mir helfen würde.
Ich denke da muss ich jetzt einfach durch. Auch wenn's schwer ist.

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Schneerose
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 11:36

Liebe "b. Seele" (ich find deinen Namen so traurig - tut mir leid! :-( )

ich kann dir nur aus meinen Erfahrungen erzählen... ich war in zwei jeweils längeren Therapien, und bin in beiden in massive Abhängigkeiten gerutscht, die je von diesen Therapeuten sehr gefördert wurde, vom zweiten Therapeuten dadurch, dass er enorm viel für mich in seiner Freizeit getan hat, u.a. um 22 Uhr abends whats app geschickt, teils von sich aus, "wie es mir denn ginge" ect.
Es schmeichelt während dieser abhängigen Zeit enorm, dass man (so denkt man) so unsagbar BESONDERS ist für diesen Therpeuten.
Aber, meine Erfahrungen sind, dass Therapeuten die sich so wahnsinnig ins Zeug legen, dass im Endeffekt nicht wirklich für den Patienten tun, sondern für sich selbst.
Aus irgendeinen Grund nähren sie da etwas in sich selbst - gebraucht zu werden oder irgendsowas.

Ich finde schon gut, und ok, dass Therapeuten in schwierigen Zeiten da sind, aber gute Therapeuten tun das trotzallem in irgendeiner Form entgeltlich - z.B. antworten sie erst, wenn sie wieder im Dienst sind, oder sie sagen dann auch, "ich antworte Ihnenm, aber wenn es mehr wird, dann bitte für ein Honorar" oder irgendwas in so eine Richtung...
es muss ganz klare Grenzen geben, und ich finde, die beste Grenze darin ist,
wenn sie in Ihrer Praxiszeit antworten...

ich weiß, das handhaben viele verschieden und anders...
aber in deinem FAll würde es wirklich die Abhängigkeit wieder anfeuern - du tust dir da selber nur weh damit, und zögerst das Abnabeln weiter hinaus.

Ich kann dir nur den Trost mitgeben,
der Schmerz hört irgendwann auf, und es kommt die Zeit, da kannst du dich garnicht mehr richtig erinnern, warum du so an ihr gehangen bist...
irgendwann bist du drüber hinweg...
ich weiß, dass es furchtbar weh tut, und das eine echt lange Zeit,
aber du kansnt dir sehr sicher sein, dass es eines Tages nicht mehr weh tut.

Vielleicht hilft dir, dass du "ihr schreibst" Briefe, aber diese nicht abschickst, sondern in einer Kiste oder so sammelst,
vielleicht bastelst du dir eine schöne Kiste dafür, besorgst dir schönes Briefpapier, oder was immer du möchtest, und schreibst ihr, so oft du willst...
später kannst du diese Kiste verbrennen, und die Asche in einen Fluss werfen... z.B.

Eine Möglichkeit könnte eventuell sein, dass du ihr nur einmal eine kleine Karte schreibst oder einen Brief, den du wirklich ihr persönlich schickst, worin und dir ihr erzählst wie es dir momentan geht, und dass du ihr weiter schreiben willst, aber die Briefe nicht mehr absendest...
so hast du du Gewissheit, dass sie von dir weiß...
whats app ist insofern "gefährlich", da man, solllte sie antworten, dazu neigt mehrmals hin und her zuschreiben, das löst dann was aus...

die Schwierigkeit bei dir liegt ja darin, soweit ich das gelesn habe, dass du dir weitere Stunden bei ihr nicht mehr leisten kannst.
Wenn du noch Therapie brauchst, dann würde ich mir entweder doch nochmal einen anderen finanzierten Platz suchen, und dann aber auch dieses Thema aufarbeiten, ODER
du suchst dir einen kleinen Nebenjob, mit dem du nur für eine mögliche zukünftige Therapie bei dieser "alten" Therapeutin ansparst,
dann hast du die Gewissheit, dass du irgendwann wieder zu ihr gehen könntest wenn du möchtest...
und wer weiß, wenn es dann soweit wäre, ob du das überhaupt noch brauchst.

Mein Gedanke ist so:
Ich finde es z.B. spannend, sollte das Leben es wollen, dass ich diesen Menschen später im Leben mal so wo begegne,
wie es mir dabei geht, wie das Gegenüber reagiert, und ich...?
Denn, wenn das Leben es will, dann trifft man sich wieder, und wenn das Leben es nicht will, dann eben nicht...

vielleicht konnte ich dir einpaar Anregungen geben?

Ich wünsche dir alles alles Liebe von ganzem Herzen!
Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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nosweets
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 16:06

Schneerose, das ist seeehr schön, da kommen mir gerade die Tränen :-(( - wenn das Leben es will, dann...
Ich stecke in einer ähnlichen Lage und versuche alles, um es mir selbst nicht so schwer zu machen, aber es ist mitunter halt beinahe unmöglich, sich selbst aus etwas herauszuziehen, was man so sehr braucht/schätzt/möchte.
Zu der Idee mit den Briefen kann ich sagen: Das funktioniert. Wenn ich mal durchzähle, wie viele Briefe ich schon geschrieben habe, dann kommt da einiges zusammen. Man schreibt es sich von der Seele, und das hilft wenigstens ein bisschen. Nur einen Brief habe ich abgeschickt, aber da ging es um etwas ziemlich Konkretes. Sonst natürlich auch, aber es war immer verzwickter, und dann habe ich mich gefragt, was er/sie wohl tun soll nach so einer Lektüre?...
Nun ist es bei mir noch etwas einfacher - ich bin noch nicht durch, kann also entweder um eine Zusatzstunde bitten oder halt bis zur nächsten warten. Bisher hat das ganz gut geklappt.

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Schneerose
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 16:50

Liebe nosweets,

mir hat diesen besonderen Satz mal Jemand gesagt, in die Person ich unglücklichst verliebt war... es durfte einfach nicht sein.
Tatsächlich hatte das Leben wollen, dass wir uns nach 3 Jahren nochmal über den Weg laufen... da war ich soweit, dass ich den Kontakt nicht mehr wollte...

Und der Satz hat mir schon soviel im Leben weitergeholfen, weil es einfach tatsächlich so ist... egal bei was...
wenn das Leben es will...

"trifft man sich, auch wenn Ozeane dazwischen liegen, und wenn das Leben es nicht will,
werden sich Nachbarn nie kennenlernen..."

Der Gedanke hilft mir ungemein im Leben, einfach Dinge auch mal sein lassen zu können, und darauf zu vertrauen, dass alles kommt wie es kommt...
man kann schon anklopfen im Leben um sich selber Türen einen Spalt weit zu öffnen...
nur wir der Wind des Lebens die Tür zuknallen, wenn er weht, oder eben weiter öffnen...
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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nosweets
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 21:36

:-(( Du sprichst mir so sehr aus der Seele :-(( - danke.

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Thread-EröffnerIn
beschissene Seele
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 22:25

Liebe Schneerose
Danke das du dir so viel Zeit genommen hast.
Die Idee mit den Briefen ist toll. Ich denke das werde ich probieren.
Habe während der Therapie immer zu Hause aufgeschrieben was ich in der Stunde gern gesagt hätte und mich aber nicht getraut habe. Das hat mir geholfen und meißtens konnte ich es dann in der nächsten Stunde sagen.

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Montana
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Beitrag Di., 19.03.2019, 09:13

Weißt du, was auch gut ist? Wenn du dir das Geschriebene nach einer Weile wieder anschaust. Ich finde das höchst aufschlussreich, weil ich gerade in emotionalen Situationen Zeug absondere, was ich im Nachhinein etwas "komisch" finde.

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Schneerose
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Beitrag Di., 19.03.2019, 13:30

Montana hat geschrieben: Di., 19.03.2019, 09:13 Weißt du, was auch gut ist? Wenn du dir das Geschriebene nach einer Weile wieder anschaust. Ich finde das höchst aufschlussreich, weil ich gerade in emotionalen Situationen Zeug absondere, was ich im Nachhinein etwas "komisch" finde.
:red: ja, wie wahr :red:
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Fighter1993
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Beitrag Di., 19.03.2019, 17:50

Montana hat geschrieben: Di., 19.03.2019, 09:13 Weißt du, was auch gut ist? Wenn du dir das Geschriebene nach einer Weile wieder anschaust. Ich finde das höchst aufschlussreich, weil ich gerade in emotionalen Situationen Zeug absondere, was ich im Nachhinein etwas "komisch" finde.
Oh ja, das kann wirklich interessant und spannend werden. Ich hatte das jetzt, dass ich mit meiner Therapeutin Notizen"vergleich" gemacht habe. War auch spannend. Da ging es um Dinge, die jetzt schon einige Zeit zurückliegen, aber immer und immer wieder Einfluss haben. Zu den akuten Zeiten hätte oder habe ich nicht über meine Notizen zu den Stunden gesprochen, jetzt mit Zeit dazwischen und Abstand und so, geht es bei einigen ganz gut und dann fand ich es höchst spannend, zu hören was bei meiner Therapeutin zu den einzelnen betreffenden Sitzungen aufgeschrieben wurde.
Das fällt natürlich weg wenn man die Briefe für sich quasi schreibt und so, aber eben auch da im Nachgang zu schauen, Revue passieren zu lassen und vielleicht zu merken, dass das jetzt gar nicht mehr dragisch ist, kann schon wertvoll für einen selbst sein.
Über einzelne Notizen meinerseits, aber auch von meiner Therapeutin mussten wir herzlich schmunzeln, das wäre natürlich direkt in oder nach den betreffenden Stunden gar nicht möglich gewesen, weil zu emotionsgeladen, aufwühlend, nicht aufnahmefähig etc.

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