Vorgehen in VT bei komplexen Traumata

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Montana
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Beitrag Do., 22.10.2020, 08:43

Ich merke, dass ein zusätzliches Problem bei mir mit meinen Erfahrungen im Gesundheitssystem als Erwachsene zusammenhängt. Es sind da Dinge vorgefallen, die ganz objektiv schlimm sind und gar nichts mit meiner Haltung oder so zu tun haben. Ich hatte einen Vertrauensvorschuss gegeben, wie man es nicht anders machen kann, wenn man sich z.B. operieren lässt. Die Geschichte ist sehr viel zu lang für hier, nur: ich habe draus gelernt. Kein Vertrauensvorschuss mehr möglich. Und dennoch Abhängigkeit vom Gesundheitssystem aufgrund körperlicher Erkrankung. Ich komme nicht komplett raus. Vertrauen kann sich ausschließlich mit einzelnen Personen ganz allmählich entwickeln. Eine wichtige Person in meinem persönlichen "Netz" ist plötzlich weg gewesen und ich musste mich komplett neu orientieren.

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Thread-EröffnerIn
NeverEndingStory
Helferlein
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Beitrag Do., 22.10.2020, 12:54

Montana, Krankenhausbesuch + gyn. Untersuchung klingt wirklich ungut. Und ich denke, dass es da auch viele „im normalen Maße zu Vertrauen fähige Menschen“ gibt, die damit Schwierigkeiten hätten und deren Tag dann gelaufen ist. Das das (noch nicht?) funktioniert, heißt vielleicht nicht, dass gar nichts funktioniert?

Ich versuche mich gerade an so Dingen wie bewusster zu antworten (vielleicht sogar annähernd ehrlich), wenn ich von Freunden gefragt werde, wie es mir geht. Bzw. erstmal hin zu fühlen, ob ich da gerade ehrlich sein möchte oder nicht und das dann bewusster zu entscheiden. Und was Waldschratin da zum „Komtrollierenmüssenkönnen“ geschrieben hat und dazu sich zu überlegen ob man einen Vertrauensbruch an der Stelle vertragen könnte, das hilft mir auch.

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saffiatou
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Beitrag Do., 22.10.2020, 15:37

Montana hat geschrieben: Do., 22.10.2020, 08:43 Ich merke, dass ein zusätzliches Problem bei mir mit meinen Erfahrungen im Gesundheitssystem als Erwachsene zusammenhängt.
da geht es mir genauso, und das macht alle Arztbesuche zu einer Qual und ich hinterfrage alles. Meine Erfahrungen mit Ärzten sind seit meiner Kindheit bis jetzt immer wieder traumatisch.

Aber ich habe auch gute Ärzte und an denen halte ich mich fest. Ich habe eine suuuper Gyn gefunden, die auch über den Tellerrand ihres Fachgebietes hinausschaut. Wenn ich zur Kontolle zu ihr gehe, dann überlegen wir immer erst gemeinsam, ob eine Untersuchung möglich ist, oder wir nur reden wollen. Meine Psychiaterin ist auch so eine. Das hilft dann etwas, aber schnell werde ich dann wieder heruntergezogen, wenn ein Arzt eine nicht abgesprochene und nicht erklärte Untersuchung druchführen will (was letzte Woche der Fall war). Dann bricht meine Zuversicht in sich zusammen. Ich verstehe nicht, warum viele Ärzte scheinbar soooo unglaublich schlecht ausgebildet sind, jedenfalls in Patientenkommunikation und Psychologie. Jedefalls habe ich es geschafft mich zu wehren,diese Mal.

Ich finde Ärzte und das medizinische Personla sollten viel besser geschult werden mit traumatisierten Patienten umzugehen.
never know better than the natives. Kofi Annan

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Montana
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Beitrag Do., 22.10.2020, 17:54

Mein Thema hat rein gar nichts mit meinem Trauma zu tun. Es war ein Ärztefehler, der zu Folgeproblemen führte, weil es plötzlich Berichte gab, die eine erfolgreiche Operation darstellten, die in Wahrheit eine abgebrochene Operation gewesen war. Mich nahm keiner mehr ernst, denn mein Problem war ja definitiv behoben. Nachdem das rausgekommen war und eine zweite OP stattgefunden hatte, passierte plötzlich wieder dasselbe. Mir ging es genauso schlecht wie vorher und jetzt war ja erst recht alles in Ordnung. Bis ich das Glück hatte, dass Darmblutungen auftraten, was zu einer Darmspiegelung und einer weiteren OP führte.

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