Wie unterscheiden: Misstrauen gerechtfertigt oder nicht

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Buridan
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Wie unterscheiden: Misstrauen gerechtfertigt oder nicht

Beitrag Do., 03.01.2013, 01:09

Hallo!

Bald wird nun der Therapieantrage zur Krankenkasse geschickt, das hat so etwas endgültiges.
Aber ich weiß nicht, ob ich bei dieser Therapeutin bleiben soll oder zu einer anderen gehen sollte.
Manchmal habe ich zum Beispiel das Gefühl, sie macht sich über mich "lustig", sie genervt von mir ist, ich glaube ich vertraue ihr nicht richtig. Dieses Misstrauen resultiert aber nur aus winzig kleinen "Zeichen", so etwas wie eine etwas zu freundliche Mimik, eine bestimmte Form der Atmung, all' solche Dinge...., die ich mir also auch nur einbilden könnte.

Wenn ich das weglasse, dann ist mir schon irgendwie sympathisch, aber trotzdem ist da dieses Misstrauen.
Allerdings muss ich sagen, dass ich meiner Wahrnehmung in Bezug auf Vertrauen auch im Alltag nicht ganz glauben schenken kann.
Ich interpretiere auch dort bestimmte Anhaltspunkte als Boshaftigkeit gegen mich, obwohl es teilweise wohl wirklich gar nicht so ist.

Deshalb ist es für mich sehr schwer diesem "Bauchgefühl" oder wie man das nennen so glaube zu schenken, weil es mich zumindest in diesem Bereich oft täuscht.

Woran macht ihr fest, ob ich bei einer Therapeutin bleiben wollt oder nicht?
Und was würdet ihr in meinem Fall machen?

vg

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Fundevogel
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Beitrag Do., 03.01.2013, 10:24

Hallo Buridan (oder Buridans Esel, also als Esel mag ich dich eigentlich nicht anreden...)
also hallo Buridan,

also die Fragen, die du hier stellst, haben sich wohl die meisten Psychotherapiepatienten gestellt.
Ich kann dir auch schwer raten, weil ich weder dich noch deine Therapeutin kenne und selbst wenn - das ist eine Entscheidung, die du ganz alleine treffen mußt.

Ich finde es schon mal gut, daß du dich selbst hinterfragst und dein Mißtrauen,
da hat Therapie schon mal gewirkt...
Wie immer für Therapie gilt: genau das sind die Dinge, die man lernen sollte, mit der Therapeutin anzusprechen. Lernen, Dinge zu hinterfragen: "Wie haben Sie denn das gemeint?" zum Beispiel. (Man muß ja nicht gleich sagen, ich mißtraue Ihnen...)

Ich würde auch deine Wahrnehmungen von ihr nicht weglassen, sondern nachfragen: Ich habe den Eindruck, Sie sind jetzt irgendwie genervt von mir... Nicht so viel reininterpretieren, sondern nachfragen, das wäre meine Empfehlung.

Und blindes Vertrauen ist ja auch nicht unbedingt sinnvoll und das Maß aller Dinge, schon gar nicht in einer Therapie.

Also ob du dort bleiben sollst oder nicht, kann ich dir nicht sagen,
aber du kannst dir dieser Beziehung sicherer werden,
wenn du lernst, Dinge die dich mißtrauisch machen anzusprechen
und zu klären.
Genau dadurch kann Vertrauen entstehen.

Alles Gute für deine weitere Therapie,
wie auch immer du dich entscheidest

Lieben Gruß
Fundevogel

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