Ein Thema in der Therapie auslassen, es ausklammern

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*AufdemWeg*
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Ein Thema in der Therapie auslassen, es ausklammern

Beitrag Fr., 01.10.2010, 15:48

Hallo,

wie seht ihr das:

Ich habe ein spezielles Thema,
bei dem meine Therapeutin und ich
irgendwie - ich weiss gar nicht wie ich dieses Gefühl beschreiben soll - bei diesem Thema habe ich manchmal das Gefühl keinen Platz zu haben
weil sie - so scheint es mir - mit sich selbst beschäftigt ist.
Nun frage ich mich,
ob ich mir für diesen einen Bereich
jemanden anderen suchen sollte.
Ich möchte meine Therapeutin nicht verletzen
und nicht verlieren
aber ich bekomme bei diesem Thema bei ihr keine Luft.
Ist es nicht so wie in der Medizin auch:
es gibt den Allgemeinmediziner
und die Fachärzte...
Oder sehe ich da etwas falsch?
Über-sehe etwas?

Was meint ihr?

LG
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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metropolis
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 15:59

Hallo ADW

warum klammerst du das Thema auch hier im Forum aus. Magst du nicht verraten, über welches Thema du mit deiner Therapeutin nicht reden kannst? Dann könnte man auch besser beantworten, ob du dir jemand anderes für dieses Thema suchen solltest.

LG

metropolis
Zuletzt geändert von metropolis am Fr., 01.10.2010, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Elfchen
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 15:59

Liebe AufdemWeg

Ich würde da ganz nach dem Bauchgefühl gehen, sonst arbeitest du nur gegen dich.

Wenn es ein Thema ist, über das du gerne reden würdest, damit arbeiten, es aber mit ihr - aus welchen Gründen auch immer- nicht möglich ist, dann such für diese Sparte jemanden anders.
Ich kann es gut verstehen; auch bei mir gibt es Tabu-Themen. Nicht ausgesprochen, aber ich "spüre" das. Und sei es nur von mir her, darüber könnte ich nie mit ihr sprechen.

Verlass dich auf deine innere Stimme. Die hat Recht!

glg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 16:38

*AufdemWeg* hat geschrieben: Ich möchte meine Therapeutin nicht verletzen
und nicht verlieren
aber ich bekomme bei diesem Thema bei ihr keine Luft.
Und bei allen anderen Dingen geht es gut mit ihr?

Also ob sich deine Therapeutin ein Problem damit hat daß du sie damit konfrontierst daß du in diesem Bereich so mit ihr nicht arbeiten kannst ist ganz klar IHR PROBLEM. Du musst hier in keiner Weise Rücksicht auf ggf vorhandene Empfindlichkeiten nehmen.

Und wenn das jetzt ein eher normales Thema ist, dann müsste sie damit klarkommen. Es ist schliesslich ihr Job. Man kann ja auch nicht sagen, na diese Autowerkstatt repariert alles, nur keine Auspuffe weil der Meister damit ein Problem hat.

Hast du denn schon ausführlich mit ihr darüber geredet daß du an diesem Punkt Probleme mit ihrem Verhalten hast?
Weil das ist das allererste was hier fällig ist. Ansprechen und sehen ob es eine Möglichkeit zur Verbesserung der Situation für dich gibt.

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*AufdemWeg*
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 16:59

Metropolis,
warum klammerst du das Thema auch hier im Forum aus.
ich weiss nicht, inwiefern das konkrete Thema eine Rolle spielt.
Vielleicht hätte ich noch allgemeiner formulieren sollen:
Ist Therapie noch vollständig,
vollständige Therapie
wenn ein Thema aussen vor bleibt


Elfchen,
Ich würde da ganz nach dem Bauchgefühl gehen
Das würde ich gerne
aber bei zwischenmenschlichen Sachen trügt mich mein Bauchgefühl zu oft
sonst arbeitest du nur gegen dich
Und genau das möchte ich nicht mehr
bzw. mir geht allmählich die Kraft aus
daher stellte sich mir die o.g. Frage


münchnerkindl,
Man kann ja auch nicht sagen, na diese Autowerkstatt repariert alles, nur keine Auspuffe weil der Meister damit ein Problem hat.
Aber beim Arzt geht das:
habe ich Ohrenschmerzen
wird mir ein Zahnarzt nicht bzw. nur wenig helfen können
Hast du denn schon ausführlich mit ihr darüber geredet daß du an diesem Punkt Probleme mit ihrem Verhalten hast?
Weil das ist das allererste was hier fällig ist. Ansprechen und sehen ob es eine Möglichkeit zur Verbesserung der Situation für dich gibt.
Sind das nicht Schritte,
die NACH meiner Entscheidung
mir für dieses Thema jemanden anderen zu suchen
fallen?

LG
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Flugente
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 17:03

Hallo Auf dem Weg!

Sag mal, bist du dir sicher, dass es an ihr liegt, dass du das Thema nicht besprechen kannst? Es muss ja ein für dich sehr wichtiges, sehr belastendes Thema sein, wenn du dir im vorhinein so viele Gedanken über das Ansprechen machst.

Wovor hast du genau Angst, was passieren könnte wenn du es ansprichst? Oft überträgt man die eigenen Ängste in codierter Form auf den, mit dem man darüber sprechen möchte. Es macht es einen manchmal leichter, sich vor sich selber zu erklären, warum man es nicht angesprochen hat bzw. um es klarer auszudrücken: sich davor zu drücken

lg
Flugente
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metropolis
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 17:04

*AufdemWeg* hat geschrieben: Ist Therapie noch vollständig,
vollständige Therapie
wenn ein Thema aussen vor bleibt
Ich als Themenauslasserin würde sagen: nein, sie ist nicht vollständig, wenn du ein Thema bewusst auslässt. Aber eine andere Frage: Muss eine Therapie vollständig sein, um als gute Therapie zu gelten? -> Nein, das muss sie nicht.

LG

metropolis
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Theodor Storm

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Beitrag Fr., 01.10.2010, 17:06

Flugente,

sie kennt das Thema
und wir sprechen auch darüber
aber ich bekomme einfach keine Luft mehr dabei
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Flugente
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 17:06

wie genau meinst du das, du bekommst keine Luft mehr??
Eisberg voraus!

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Beitrag Fr., 01.10.2010, 17:08

Metropolis,
Muss eine Therapie vollständig sein, um als gute Therapie zu gelten? -> Nein, das muss sie nicht.
Ja, das ist die Frage
ist sie dann nur halb
oder vielleict sogar kaputt
genau davor habe ich Angst
wenn ich mir jemanden anderen suchen würde
für dieses Thema
dass das andere dann automatisch kaputt ist
dass ich nur das eine oder das andere haben kann
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 17:10

Flugente,

ich meine damit,
dass so eine riesen Welle
an Gefühlen von meiner Therapeutin entgegenschlägt,
dass ich keinen Platz mehr für meine eigenen Gefühle habe,
das ist wie ersticken.
Ich sage zu solchen Stunden dann immer:
es war ihre Stunde, eine Stunde für sie
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Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Flugente
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 17:16

Ja, kann ich nachvollziehen, sowas hab ich auch schon erlebt in meiner Therapie. Aber also nur als Tipp, überwinde dich, es anzusprechen. Ich hatte auch damals die Angst, ich könnte meine Therapeutin verletzen, eben weil sie augenscheinlich so viel an Gefühl reinlegt.

Es hatte letztendlich zwei Lerneffekte für mich: ich habe meine eigenen Bedürfnisse verteidigt oder überhaupt mal beachtet und, es war überhaupt kein Problem für sie, sie hat sich sogar bedankt, wenn ich ihr so ein Feedback gab. Sie ist ja auch nur ein Mensch und kann nicht ahnen, was im Patienten vorgeht. Es ist alles viel unkomplizierter und letztendlich einfacher und für alle Seiten erfüllender, wenn offen darüber geredet wird.

Wenn du dir speziell für dieses Thema jemanden anderen suchen würdest, dann wäre es ein Davonstehlen, der Weg des geringsten Widerstandes. Aber ist der wirklich einfacher? Finde mal jemanden, zu dem du das gleiche Vertrauen aufbaust und dann frank und frei, das eine Thema behandeln kannst. Ein ungutes Gefühl bleibt dabei, selbst wenn dir das gelingt und ich glaub, dein schlechtes Gewissen ihr gegenüber wird eher schlimmer als besser.

Und wenn es eine gute Therapeutin ist, dann wird sie dir eventuell von sich aus raten, mit diesem Thema zu einem "Spezialisten" zu gehen - dich vielleicht sogar zu jemanden gezielt schicken. Das hätte sie aber schon getan, wenn sie überfordert wäre.

Geht also nur mehr darum, ihr ein Feedback zu geben, dass an der Arbeitsbasis momentan was nicht so wirklich funktioniert. Und ohne, dass du jetzt verletzt und ohne dass sie überhaupt verletzt ist, werdet ihr gemeinsam das Problem lösen. Da bin ich mir sicher!

lg
Flugente
Eisberg voraus!

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 18:14

*AufdemWeg* hat geschrieben: Sind das nicht Schritte,
die NACH meiner Entscheidung
mir für dieses Thema jemanden anderen zu suchen
fallen?

LG
Also sorry, aber wenn es irgendwo eine Unzufriedenheit gibt dann ist das erste was man macht, eine Aussprache, auch aus Fairness der anderen Person gegenüber. Weil wie soll diese Therapeutin auch nur eine Chance haben zu wissen was dir gut tut und was eben nicht, wenn du überhaupt nicht darüber kommuniziert wie es einem geht?
Wenn so eine Aussprache nicht zu einem befriedigenden Ergebnis kommt ist der nächste Schritt dann sich zu überlegen was für Alternativen in frage kommen.

Nur die meisten Leute können nicht Gedanken lesen.

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Beitrag Fr., 01.10.2010, 18:37

Münchnerkindl,

was ich damit sagen wollte ist,
dass ich mir selbst
für mich klar werden möchte
was ist und was ich brauche
bevor ich es bei ihr anspreche


Flugente,

Wenn ich mir jemanden anderen suchen würde,
dann wäre das für mich der schwierigste Weg überhaupt,
weil ich sehr an meiner Therapeutin hänge
Der geringste Widerstand ist bei ihr zu bleiben
und dieses Thema bzw. das was mir an Gefühlen entgegenknallt
auszuhalten
Wenn sie aber nicht sieht,
dass sie überfordert ist,
dann schickt sie mich auch nicht weg
Mir ist schon schwindlig von dem,
was ich alles ansprechen sollte.
So lange ist meine Zeit nicht
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Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 18:59

*AufdemWeg* hat geschrieben:Münchnerkindl,

was ich damit sagen wollte ist,
dass ich mir selbst
für mich klar werden möchte
was ist und was ich brauche
bevor ich es bei ihr anspreche
Würde ich jetzt nicht so sehen. Evtl weisst du im Moment noch nicht was du brauchst und könntest das nur über Ausprobieren rausfinden.
Wenn dir aber klar ist daß du etwas NICHT möchtest solltest du das ansprechen. Was du alternativ brauchst kann man dann erarbeiten wenn man es noch nicht so genau sehen kann.

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