bei Therapeutin outen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Lady_Butterfly
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bei Therapeutin outen?

Beitrag Mi., 17.08.2011, 11:21

Hallo,
Ich habe vor kurzer Zeit eine Therapie u.a. aufgrund einer generallisierten Angst-und Panikstörung angefangen.
Nun zerbreche ich mir den Kopf darüber, irgendwann mal in eine Situation zu kommen, in der meine Thera von meiner Homosexualität erfährt, denn man spricht ja doch so über einiges.
Ich fühle mich bei ihr in guten Händen und würde es schade finden, wenn sich nachher herausstellt, dass sie dem gegenüber intollerant reagiert.Ich denke nicht, dass sie es tun würde, denn so schätze ich sie nicht ein...aber hundert prozentig sicher bin ich mir eben auch nicht.
was würdet ihr machen?

LG, M.

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Tentatives
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Beitrag Mi., 17.08.2011, 11:35

Hallo,

zunächst mal finde ich Deine Sorge durchaus berechtigt, denn ich bin selbst noch ziemlich am Anfang der Therapie und habe meiner T. auch erst in Stunde 10 oder so gesagt, dass ich homosexuell bin.
Ähnlich wie Du habe ich nie vermutet, dass sie damit ein Problem hat und das hatte sie auch wirklich überhaupt nicht. Für mich und mein Umfeld ist es einfach so normal, dass ich es ihr einfach in einem passenden Kontext erzählen wollte und mich nicht einfach völlig aus dem Zusammenhang gerissen outen wollte, das würde ja bedeuten, dass es was völlig außergewöhnliches wäre, das einer komplett anderen Behandlung bedarf. Das ist Homosexualität ja nun wirklich nicht!
Die ersten Stunden ging es bei mir eben eher um mein Studium u. Beruf und um meine Eltern, da ich z.Zt. Single bin lag der Fokus nicht auf dem Thema.
Was ich damit sagen will, ist, dass Du Dich gar nicht unter Druck setzen brauchst, denn wenn Du es ihr sagen möchtest, dann kommt die richtige Situation und Du wirst sehen, das wird für sie nichts befremdliches sein.
LG
Tentatives

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Flowerbomb
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Beitrag Mi., 17.08.2011, 12:52

Ich würde es wohl sagen, auch um zu wissen, wie sie reagiert. Ich glaube um Therapeut zu werden, braucht man als Mensch überhaupt in jeder Lebenslange ganz viel Toleranz gegenüber anderen Leuten. Da wird ja wahnsinnig viel erzählt über Betrügereien, Lügen, alle Geheimnisse, die man so hat. Ich denke nicht, dass Theras, sowohl privat als auch vor allem in der beruflichen Rolle, sich da verständnislos zeigen. Da könnte man diesen Job ja gar nicht machen.

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Lady_Butterfly
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Beitrag Mi., 17.08.2011, 13:42

Danke für Die Antworten !

@Tentatives
Eben das habe ich mir auch so vorgestellt.ich würde es eher beiläufig erwähnen, wenn es denn Ihrerseits zu Fragen zum Thema Beziehung ect. kommt.
Es ist nicht so, dass ich sonst große Probleme damit hätte, denn ich gehe "privat" auch selbstverständlich damit um.
Aber da ich nach ewigem hin und her froh bin, endlich eine gute Therapeutin gefunden zu haben, kreisen meine Gedanken darum, sie durch komische Reaktionen evtl. wieder verlieren zu können.
Aber Du hast Recht, wahrscheinlich mache ich mir die Gedanken auch ganz vergeblich.Das ist ja meistens so.

Wollte Deine das denn thematisieren, oder war es für Sie tatsächlich so selbstverständlich, dass sie es einfach so hat stehen lassen?

@Flowerbomb
Das sollte man meinen, aber meinem ehemaligen Therapeuten, bei dem ich zum Glück nicht lange war, hätte ich es zum Beispiel niemals erzählt, denn ich habe ihn so eingeschätzt, dass er mich nachher noch deshalb hätte therapieren wollen.Auch unter Therapeuten gibts leider noch viele, wo man denkt, die dürften den Beruf eigentlich gar nicht ausüben.Da hab ich schon einiges erlebt
Aber so schätze ich meine Therapeutin absolut nicht ein.natürlich ist nach einigen wenigen Stunden noch kein 100 prozentiges Vertrauen da, darum auch die Zweifel, aber das ist ja auch klar, das Vertrauen muss sich ja erst langsam aufbauen.ich werde es wohl einfach auf mich zukommen lassen.

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Flowerbomb
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Beitrag Mi., 17.08.2011, 14:27

Klar deine Bedenken kann ich verstehen.Aber wenn sie gut ist,wird sie dich so akzeptieren wie du bist.Und selbst wenn nicht,sollte sie das auf jeden Fall nicht zeigen.Das wäre echt richtig unmöglich.Du hast schon Recht,es gibt viele Theras,die schlecht sind.Aber dein Gefühl wird sicher richtig sein.Die Frage ist ja auch nicht nur,ob sie dich dann noch therapieren will,sondern du willst das sicher auch nicht bei jemandem,der dich nicht so akzeptiert wie du bist,oder?

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sofa-held
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Beitrag Mi., 17.08.2011, 15:03

Hallo Butterfly,
eine Thera darf kein Problem mit Homosexualtiät haben, das wäre völlig abnormal. Homosexualität ist in der Therapie allgemein ein großes Thema, weil viele Menschen in verschiedenen Anteilen homophile Anteile Anteile haben. Es wird sie nicht im geringsten schocken...
Alles gute,
LG sofa

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Lady_Butterfly
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Beitrag Mi., 17.08.2011, 18:43

@ Flowerbomb
Ja sicher.Wenn ich das merken würde, währe ich sofort weg...
Ach, wahrscheinlich habe ich einfach nur Angst, dass mein positives Bild von ihr auf einmal in sich zusammenfällt und mache mich selbst grundlos damit verrückt.

@sofa-held
Danke, das gibt mir etwas mehr Vertrauen.

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Tentatives
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Beitrag Mi., 17.08.2011, 23:07

Liebe Lady_Butterfly,
Wollte Deine das denn thematisieren, oder war es für Sie tatsächlich so selbstverständlich, dass sie es einfach so hat stehen lassen?
Also, es ging um meine letzte Beziehung und ich sagte dann eben, dass ich mit einer Frau zusammen war. Sie hat das einfach so stehen lassen und sich aber sichtlich gefreut, wahrscheinlich, weil ich eben in diesem Moment offen war u. ihr sozusagen in dem Punkt Vertrauen geschenkt habe.
Irgendwann später hat sie das Thema nochmal aufgegriffen, als es um meine Jugend in einem eher ländlichen Gebiet ging u. sie fragte, ob es für mich in dieser Region schwierig gewesen wäre zu realisieren, dass ich homosexuell bin. Ansonsten ist es einfach ein völlig normaler "Tatbestand" in der Therapie und es macht keinen Unterschied welche Präferenzen ich habe.

Ich wünsche Dir den richtigen Moment und setz Dich nicht so unter Druck, was Du wann oder was Du überhaupt erzählst, ist Deine Sache!

LG
Tentatives

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NoWomanNoCry
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Beitrag Do., 18.08.2011, 19:37

Ich habe anfangs auch ein wenig gezögert, aber auch aus dem Grund, dass man sich bei niemandem vorstellt mit "Hallo, ich bin die und die und ich bin homosexuell". Und ich dachte, warum sollte das in der Therapie anders sein. Nach einigen Stunden habe ich dann aber gesagt, dass ich eine Freundin habe, einfach weil es gut in die Situation gepasst hat und die Probleme, die mich zur Therapie "gebracht" haben auch unmittelbar mit der Beziehung angefangen haben (soll nicht heißen, dass die Beziehung die Ursache für die Probleme war). Ich habe gesagt, ich habe eine Freundin, sie hat genickt und wir haben weiter über meine Themen gesprochen, ohne dass dem Thema außergewöhnliche Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Ich rate dir also auch, das einfach auf dich zukommen zu lassen und irgendwann ist sicher die passende Situation da, um es zu sagen. Ich war auch leicht verunsichert vorher, gesagt habe ich es in der 3. Stunde. Für mich hat es gepasst.

Ich wünsch dir alles Gute

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Atara
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Beitrag Mi., 31.08.2011, 14:27

ich habe meiner therapeutin in der ersten stunde schon zu verstehen gegeben, dass ich homosexuell bin. ich kam u.a, ja auch zu ihr weil ich wegen einer frau total am ende war.
von daher wusste sie es ja gleich. wir gehen inzwischen damit ganz selbstverständlich um.
ich hab sie mal gefragt, ob sie probleme damit hätte, dass ich lesbisch sei. sie fragte mich, ob ich denn denke dass sie ein problem damit hätte.
ich schüttelte den kopf und sagte ihr, das ich nicht das gefühl habe, dass sie irgendwie ein problem damit hätte.
irgendwann hab ich sie mal gefragt, ob sie mich bekehren will oder sowas, weiß auch nicht wie ich darauf kam^^
sie musste total lachen^^
sexualität is bei uns eh ein großes thema, von daher wäre es ziemlich hinderlich, wenn ich mich nicht geoutet hätte...
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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Luzidtraum
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Beitrag Do., 01.09.2011, 19:21

Hallo,

Ich bin ebenfalls noch nicht lange bei meiner jetzigen Therapeutin und sie weiß noch nichts von meiner Homosexualität, einfach aus dem Grund, weil es noch in kein Thema reingepasst hat.
Ich brenne auch nicht unbedingt drauf, es ihr mitzuteilen, weil es meiner Meinung nach für die Therapie nicht unbedingt relevant ist, zumal ich zur Zeit sowieso keine Partnerin habe.Aber wenn sie mich etwas in der Richtung fragen würde, was mit Sicherheit noch passieren wird, dann hätte ich kein Problem damit, es auszusprechen.Ich gehe sonst auch ganz normal damit um.
Klar, macht man sich so seine Gedanken darüber, aber die sind in den meisten Fällen wohl völlig unbegründet.
Du sagst ja selbst, dass du deine Therapeutin so einschätzt, dass sie damit selbstverständlich umgehen würde.
Warte einfach ab, es wird sich sicher irgendwann ergeben.

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elfe_na
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Beitrag Di., 18.10.2016, 13:24

Erzähl es einfach. Ich finde nicht, dass Homosexualität was schlimmes ist. Therapeuten hören unendlich viele Sachen, da ist das wirklich eines der normalsten Dinge auf der Welt.

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CrazyChild
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Beitrag Di., 18.10.2016, 13:28

Das Thema ist 5 Jahre alt - ich vermute die TE hat es ihrer Thera mittlerweile gesagt
LG, CrazyChild

***stay strong***

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elfe_na
Helferlein
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Beitrag Di., 18.10.2016, 14:16

CrazyChild hat geschrieben:Das Thema ist 5 Jahre alt - ich vermute die TE hat es ihrer Thera mittlerweile gesagt

Ich bin neu hier und mir wurde das ganz oben angezeigt . Danke für den Tipp, ich achte dann demnächst darauf

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