Nochmals Kontakt zur Thera nach Therapieabbruch

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prof. farnsworth
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Nochmals Kontakt zur Thera nach Therapieabbruch

Beitrag Mo., 16.01.2012, 00:41

hi @all

ich war fast 5 jahre lang in therapie, hatte auch ein sehr gutes verhältnis mit meiner thera, musste dann jedoch berufsbedingt 250km umziehen, wodurch die weiterführung meiner therapie etwas schwierig wurde. kurz nach meinem umzug hatten wir noch eine sitzung, wo wir so verblieben, dass wir die therapie fürs erste weiterführen würden - im alle-paar-wochen takt, weil ich ich regelmässig am wochenende meine schwester besuchen wollte; d.h. ich hätte immer den allerfrühsten montagstermin bekommen und wär dann halt zu mittags erst in die arbeit gekommen.

das war nun nat. keine ideallösung (ich war nach den therapieeinheiten immer relativ geistig abwesend, habe noch stundenlang drüber reflektiert - nat. ziemlicher mist, wenn man anschliessend reisen/arbeiten muss (-:), und ich hätte eher früher als später die therapie wohl ohnehin beendet. allerdings kam es dann so, dass wir einen dieser monatgstermine vereinbarten, den ich kurzfristig absagen musste; ich hinterließ dann noch die antwort am anrufbeantworter, ich würde mich wegen eines anderen termins melden; was ich aber nie getan habe.

das ganze ist jetzt fast ein jahr her, und ich hatte in den ersten zwei, drei monaten mir immer wieder vorgenommen mich bei ihr zu melden, wegen einer art abschlußsitzung oder so, die ich ganz gerne gehabt hätte - dass die therapie danach zu ende sein würde, hatte ich da eh schon fix für mich beschlossen.

nun, in letzter zeit ist mir das ganze immer mal wieder eingefallen, und es tut mir plötzlich sehr leid, daß wir diese abschlußsitzung nie hatten. immerhin war meine thera lange zeit ein wichtiger bestandteil meines lebens, und ich könnte mir denken, dass sie sich auch manchmal fragt, was nun eigtl aus mir geworden ist, nachdem ich da so sang- und klanglos verschwunden bin (schließlich hatte ja auch sie 5 jahre lang regelmäßig 'kontakt' zu mir, hat sich meine sorgen angehört etc. und ich denke, ein ordentlicher abschluß der therapie wäre auch für sie von interesse gewesen - ok, vllt. nehm ich mich auch einfach zu wichtig )

naja, egal. dass wir nun nach einem jahr keinen end-termin mehr haben werden, ist mir klar. trotzdem wärs mir plötzlich irgendwie wichtig, irgendeine art von abschluß zu haben; auch wenn ich ihr nur ein e-mail schicke und ihr schreibe dass es mir gut geht & mich für alles bei ihr bedanke. allerdings weiß ich nicht mal, ob das ok ist; ich kenn mich bei den gesetzlichen regelungen jetzt nicht gerade gut aus, weiß nur, dass es da ein abstinenzgesetz gibt, welches nach der therapie gilt, für zwei jahre? (hey, eins davon wäre jetzt ja schon um) wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass es für sie probleme verursachen könnte, wenn ich ihr maile, sie müsste ja nichtmals antworten, sollte das ungesetzlich sein.

kann mir jmd. näheres dazu sagen?
"Good news! There's a tv report on with some very bad news." - H. Farnsworth

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MissX
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Beitrag Mo., 16.01.2012, 03:03

prof. farnsworth hat geschrieben:kann mir jmd. näheres dazu sagen?

Mmh. Naja, so richtig, was genaues kann ich dir dazu nicht sagen, weil ich aus Deutschland komme ...
aber hier ist es so, dass das "Abstinenzgesetz" nur für privaten Kontakt gilt.
Ich denke eine E-Mail ist auf jeden Fall ok ist. Du willst ja keinen privaten Kontakt sondern die Therapie abschließen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Ö anders ist.

Hier in Deutschland ist es so, dass "Notfalltermine" immer von der KK bezahlt werden auch nach Abschluss der Therapie. Aber wie es in Ö ist, weiß ich nicht.

Naja, vielleicht meldet sich ja noch jmd aus Ö.

Ich würd das übrigens auf jeden Fall machen, mit dem Abschlussmailkontakt oder Abschlussgespräch.
Ich denke, das "blöde" Gefühl, dass nicht abgeschlossen zu haben, geht nicht so von allein weg.

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sweet_hom_hh
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Beitrag Mo., 16.01.2012, 03:33

Hallo,
sie wird sich wegen einer "Mir geht es gut-mail" bestimt freuen und ich kanns mir nicht vorstellen, dass es irgendeine Probleme geben könnte.
Ein Abschlßgespräch spielt eine Große Rolle für dich und das ist OK und ich bin mir sicher, dass du sie anschreiben darfst. Schreibe ruhig über deine Bewegungsgründe von damals (die Art war natürlich nicht besonders schön, aber sie wird es verstehen). Warte dann ab was sie dir zurückschreibt.
Ah so! Villeicht anstatt einer Mail, lieber ein Brief (natürlich an die Praxisadresse)?

Ich wünsche Dir alles Gute!
ta tü ta ta


montagne
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Beitrag Mo., 16.01.2012, 08:39

Was spricht gegen einen Endtermin. Den könntest du doch sicher auch einmalig selbst zahlen, sollte es nur an der Finanzierung liegen?

Ich persönlich finde einen klaren Abschluss wichtig und könnte mir vorstellen genau den wolltest du umgehen. Was aber genau deshalb nicht funktioniert, weil man es dann in sich nicht zum Abschluss bringen kann, wie es dir ja eben passiert.
Vllt. hast du diese zeit gebraucht und nun wird es einfach Zeit für die Abschlussstunde?


Ich persönlich würde mir wahrscheinlich sogar 2-3 Abschlusstunden gönnen, wenn die therapeutische Beziehung so lange ging und wenn ich vllt. doch irgendwo Probleme mit Trennungen hätte. Es soll ja immer so sein, dass die therapeutische beziehung ein Modell ist. So wird sie auch Modell für rennungen, die man im Leben ja immer wieder vollziehen oder aushalten muss, damit umgehen muss.

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carö
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Beitrag Mo., 16.01.2012, 10:41

hallo,

ich glaube, du brauchst dir da nicht so einen kopf machen, ob es ok ist oder nicht, deine ex-thera zu kontaktieren. warum sollte das nicht ok sein ?
ich denke auch, dass deine überlegungen, sie könnte sich fragen, was aus dir geworden ist, auch zeigen, dass du sie als mensch wahrnehmen kannst und nicht nur als therapeutendienstleistungsmaschine. das ist sicher nicht so bei dieser berufsgruppe, dass es "aus den augen aus den sinn ist". ich könnte mir sogar vorstellen, dass das unabgeschlossenen die sache offener und stärker im vordergrund behält, als wenn die therapie regulär beendet ist. zumindest eine gewisse zeitlang.

einen echten abschluss zu finden, finde ich auch sehr wichtig. sei es per mail, telefonisch oder in einer oder mehreren sitzungen. vielleicht ist es auch für dich nochmal wichtig eine rückschau zu halten und zu erkennen, was dich dazu veranlasst hat, dich nicht zu verabschieden, sondern wegzubleiben. war es angst vor den schmerzen des abschieds? vor traurigkeit ?

wichtig ist, dass du jetzt dafür bereit zu sein scheinst und dann solltest du diesem bedürfnis auch nachgehen.

alles gute!
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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stern
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Beitrag Mo., 16.01.2012, 17:41

naja, egal. dass wir nun nach einem jahr keinen end-termin mehr haben werden, ist mir klar. trotzdem wärs mir plötzlich irgendwie wichtig, irgendeine art von abschluß zu haben; auch wenn ich ihr nur ein e-mail schicke und ihr schreibe dass es mir gut geht & mich für alles bei ihr bedanke.
Also Regelungen gegen eine Abschiedmail oder ggf. noch Abschlusssitzungen gibt es nicht... und klar, wenn dir das gut tun würde: Trete mit ihr in Kontakt .

Ich kann sie nicht einschätzen, du noch am ehesten (und selbst das gibt evtl. keine 100%ige Gewissheit): Was ICH auch in Erwägung ziehen würde, wie käme ich damit klar, falls keine Ressonanz kommen sollte... z.B. wenn du ihr schreibst und es käme keine Rückantwort: Würde dir das reichen... und wie kämst du damit klar. Bzw. wenn du sie noch um einen Termin (für ein abschließendes Gespräch) bittest, denn sie nun ihrerseits.

Also ich sehe jetzt unmittelbar keine Anhaltspunkte, warum sie das ablehnen sollte (vielleicht freut sie sich ja sogar... oder nimmt auch den Wunsch nach eine Abschlusssitzung an)... nur bleibt evtl. o.g. Restrisiko.

Mir wäre btw. ein Abschluss auch wichtig, würde mir da vermutlich nicht viel anders ergehen als dir bzw. Vorschreiber.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen«
(Heidi Kastner)

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robyn
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Beitrag Mo., 16.01.2012, 19:50

ich kann mich den anderen auch nur anschließen.
wenn es wichtig für dich ist, versuche sie zu kontaktieren.

finde nur sterns hinweis auf eine eventuelle absage auch wichtig.

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coco
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Beiträge: 49

Beitrag Mo., 16.01.2012, 22:26

Hallo,
ich habe vor kurzem eine Therapeutin kontaktiert, bei der ich mit 17 (!) mal für ein paar Monate in einer Beratungstelle gewesen und dann nach einem Urlaub einfach nicht mehr bei ihr aufgetaucht bin. (Jetzt bin ich Mitte 30) Ich wollte mich im Nachhinein noch einmal bei ihr bedanken. Sie erinnerte sich tatsächlich noch an mich und schrieb mir sehr nett zurück.
Was ich sagen will: für so etwas ist es NIE zu spät.
Liebe Grüße,
Coco

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robyn
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Beiträge: 136

Beitrag Di., 17.01.2012, 00:06

ja, eine ähnliche erfahrung habe ich auch gemacht.
habe mich bei einem kliniktherapeuten gemeldet und er hat sich wohl sehr gefreut von mir zu hören.

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