Wie viele Fragen stellt IHR dem Therapeuten?

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Launebär
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Wie viele Fragen stellt IHR dem Therapeuten?

Beitrag Di., 04.12.2012, 11:39

Mich interessiert einfach mal, wie viele Fragen ihr denn dem Therapeuten stellt. Damit meine ich Fragen, welche sich nicht direkt auf euch und eure Entwicklung in der Therapie beziehen. Eher Fragen welche sich um den Arbeitsalltag, die Einstellung, das Privatleben (?) eures Therapeuten drehen. Und mich würde auch interessieren, ob euer Therapeut demgegenüber aufgeschlossen ist oder eher abweisend reagiert.

Die Frage stelle ich aus reinem Interesse, weil ich immer wieder erstaunt feststelle, wie gross doch die Unterschiede der der hier geschilderten Therapiebeziehungen sind.

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candle.
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Beitrag Di., 04.12.2012, 11:44

Hallo Launebär!

Ich habe die Fragen leider nicht nachgezählt, sind aber sicher eine ganze Menge. Und bisher wußte ich über das Privatleben meiner Therapeuten recht gut Bescheid- auch unfreiwillig. Das ist wohl so, wenn Therapien im eigenen Wohnhaus stattfinden.

Viele Grüße!
candle
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hope_81
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Beitrag Di., 04.12.2012, 11:48

Ich habe noch keine einzige Frage gestellt. Traue ich mich überhaupt nicht.
Interessieren allerdings würde mich so einiges
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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CrazyChild
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Beitrag Di., 04.12.2012, 12:01

Ich stelle meiner Thera die Fragen nicht direkt, das ergibt sich immer so im Gespräch. Und dann frage ich schon mal nach und bekomme auch die entsprechenden Infos...im Laufe der Jahre weiß ich sehr, sehr viel über sie, auch ihr Privatleben, ihre Einstellungen usw.

Ich finde das ok so denn es macht die Thera für mich menschlicher, fassbarer. Zu sehen daß die Theras auch nur Menschen sind und auch schon Mist in ihrem Leben gebaut haben.

Jedoch ist dadurch aus meiner Sicht schon eine sehr enge Beziehung entstanden und meine Thera ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Was ich natürlich auch genieße und trotzdem macht mir das dann oft schon Angst.
LG, CrazyChild

***stay strong***

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leberblümchen
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Beitrag Di., 04.12.2012, 12:01

Ich stelle keine derartigen Fragen. Das, was man wohl mit anderen Bekannten bereden würde, nach dem Motto: "Was ist deine Lieblingsfarbe?" interessiert mich nicht.

Das, was mich besonders interessiert, wäre definitiv übergriffig.

Und ganz vieles erfahre ich so nebenbei, durch Andeutungen - Politik, Hobbys, Abneigungen usw. Mit ein bisschen Gespür kann man sich da durchaus ein Bild machen.


kaja
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Beitrag Di., 04.12.2012, 12:14

Keine.
Er erzählt von sich aus viel und ich bin niemand den das Privatleben des Therapeuten interessiert.
So lange er seinen Job macht reicht mir das vollkommen. Ich frage meinen Frisör, oder andere alltägliche Dienstleister, ja auch nicht nach seinem / ihrem Privatleben.

Fragen die im fachlichen Kontext stehen und zu denen ich seine Meinung hören will stelle ich natürlich.
After all this time ? Always.


pandas
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Beitrag Di., 04.12.2012, 12:45

nun ja, also Friseure sind ja dafür bekannt, während des Schneidens gern zu schwatzen. viele Kunden mögen das ja auch. Meine Friseurin macht das aber nicht bei mir und ich bin froh darum, und schneiden tut sie auch supi. Ausserdem geh ich nur alle 6 Monate hin.
Meine Einzel-Krankengymnasiastin hat sehr viel von sich erzählt, sogar mal über ihre Mutterbeziehung.
Sie war aber auch sehr gut, ich dachte mir, ist ja auch anstrengend (sie hat mich auch massiert), da soll sie als Gegengewicht doch erzählen. War auch eher so monologisch.

Ich hatte tatsächlich mal eine Verhaltenstherapeutin, die war auch schwatzhaft, ich war 50 Stdn bei ihr, sie quasselte von ihrem Privatleben, plus Anekdoten von ihren Freunden und Bekannten plus Essenzen von anderen Patienten. das war mir viel zu viel, ich sagte ihr das auch, aber sie hatte das nicht im Griff.

Mein derzeitiger Analytiker erzählt grundsätzlich fast nichts von sich privat.
Ab und an, wenn es sich ergibt, dass er auch bestimmte Filme oder Musik kennt, manchmal dann auch etwas ausführlicher, aber auch selten.

Ich habe mal versucht, anhand von harmlosen Fragen etwas tiefer zu dringen, das geht aber gar nicht.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Traurige Seele
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Beitrag Di., 04.12.2012, 14:01

Also bei mir ist es eigentlich so, dass ich ihr keine Fragen stelle die nicht zu unserer Arbeitsbeziehung stehen.

Aber meine Therapeutin ist sehr offen mit dem Privaten bei ihr. Immer wenn es eben gerade zum Thema passt kommt mal ein bisschen was. Wie viele Kinder sie hat, wo sie wohnt, welchen Beruf Mann usw hat, aber ich finde das ok und ich denke auch dass es Taktik ist, dass ich besser aus mir rauskommen kann. Also mich stört es nicht sondern mich macht es eher offener.

LG TS
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Kywalda
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Beitrag Di., 04.12.2012, 15:14

Mein Analytiker beantwortet grundsätzlich keine Fragen zu seinem Privatleben. Manchmal lädt er mich ein, diesbezüglich zu fantasieren und zieht dann Schlüsse aus meinen Fantasien.

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mitsuko
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Beitrag Di., 04.12.2012, 15:34

Launebär hat geschrieben:Mich interessiert einfach mal, wie viele Fragen ihr denn dem Therapeuten stellt. Damit meine ich Fragen, welche sich nicht direkt auf euch und eure Entwicklung in der Therapie beziehen. Eher Fragen welche sich um den Arbeitsalltag, die Einstellung, das Privatleben (?) eures Therapeuten drehen.
Gar keine. Ich weiß aber, dass er solche nicht beantwortet. Wenn ich erwähne, dass ich mir Fragen bezüglich ihm gestellt habe, reagiert er insofern sehr aufgeschlossen, als dass er dann versucht mit mir herauszufinden, was für mich hinter dieser Frage steckt.

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schmetterling.1983
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Beitrag Di., 04.12.2012, 18:15

Hallo Launebär,
Launebär hat geschrieben:Fragen welche sich um den Arbeitsalltag, die Einstellung, das Privatleben (?) eures Therapeuten drehen.
Ich stelle die wenn mir danach ist. Das kommt vielleicht 3 mal die Stunde vor oder gar nicht, je nachdem wie ich mich gerade fühle. Zu beginn habe ich z.B. gefragt ob Sie Kinder hat usw. Da der Therapieraum im eigenen Haus ist brauche ich mir jedoch nicht so viele Fantasien machen und weiß über die Jahre hinweg doch so manche Sache. Obwohl ich meine doch ein Problem mit dem Ablösen zu haben fällt mir dabei gerade sehr verwundert auf, dass es mich gar nicht stört, dass ich bestimmte private Dinge weiß und nicht weiß, aber das ist glaube ich ganz gut.
Launebär hat geschrieben:Und mich würde auch interessieren, ob euer Therapeut demgegenüber aufgeschlossen ist oder eher abweisend reagiert.
Tatsächlich ist das auch ganz unterschiedlich. Frage ich z.B. Mal wo sie in der therapiefreien Zeit ist bekomme ich manchmal Schweigen und manchmal die Umgebung genannt. Vielleicht, weil sie in dem Moment meinte es würde mich beruhigen zu wissen, wo und das sie da irgendwo ist, bzw. ich sie eben in der Zeit im Notfall nicht auf dem Festnetz erreichen kann.
Die Kinderfrage hat sie frei beantwortet ohne darüber nachzudenken, was wohl aber auch am Haus liegt.

Mittlerweile läuft es ab und an so ab
ICH: Mh, ich war grad so in Gedanken und am liebsten würde ich SIe x/y fragen, aber ich denke sie werden nicht antworten
Thera: vielleicht ... (kommt mit einer Idee warum mir das wichtig ist)

Viel Spaß beim Fragen, LG
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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sakura89
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Beitrag Di., 04.12.2012, 19:58

ich stelle ihm nicht dereckt fragen das würde ich mich nicht treuen. obwohl mich so manches interessieren würden

trotdem erfahre ich sehr viel von ihm durch die gespräche die wir führen er erzählt mir dan ganz oft wie er in diese situation reagiert oder wie das bei ihm so war. und er erzählt mir schon abund zu aus seinem privat leben
We Can Do It !

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Thalia
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Beitrag Di., 04.12.2012, 20:25

Also ich stelle auch keine direkten Fragen, meistens plappert er im Gespräch mal was über sich aus. Allerdings nur Dinge die auch grad zum Thema passen und so. Zum Beispiel ganz zu Beginn als ich eigentlich mehr gezwungener Weise die Therapie angefangen habe und nicht wirklich Bock hatte und auch ANgst davor was da kommen werde, sagte er mir einmal dass es gar ncihts schlimmes ist eine Therapie zu machen. Er selber hat sich schon mal bei einer schwierigen Lebensphase in eine therapie begeben.
Fand ich eigentlich ganz nett von ihm ABer auch so erzählt er desöfteren Mal.

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Siri81
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Beiträge: 238

Beitrag Di., 04.12.2012, 20:27

Fragen stellen würde ich mich nicht trauen. Mein erster Therapeut hat viel von sich aus erzählt, immer mal wieder was ins Gespräch einfließen lassen oder auch mal gesagt, wie sein Urlaub war und wo er gewesen ist.. Der jetzige ist sehr zurückhaltend (Analytiker, vielleicht liegts daran ), aber mich stört es nicht. Man kann sich ja schon ein grobes Bild von jemandem machen. Mehr möchte ich auch momentan gar nicht wissen, dazu idealisier ich den Thera zu gern
"Dinge sehen wir nicht so, wie sie sind,
sondern so, wie wir sind."


Hamna
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Beitrag Di., 04.12.2012, 20:35

Ich habe meinem letzten Therapeuten im Verlauf der Therapie genau 3 Fragen gestellt:

1. wie alt er ist (weil ich es absolut nicht einschätzen konnte und mich bei jemandem, der älter ist als ich, irgendwie besser fühle, besser annehmen kann - die Begründung sagte ich ihm aber nicht, und er hat auch nicht danach gefragt)

2. ob er in dem Haus, in dem die Praxis ist, auch wohnt (es ist ein schönes, altes Wohnhaus und es hat mich einfach nur so interessiert, die Frage ist mir quasi so rausgerutscht)

3. ob er Kinder hat (weil wir einmal über ein Problem mit meiner Tochter sprachen und mich da einfach seine persönliche Erfahrung interessierte)

Er hat mir die Fragen alle, wenn auch immer mit einem ganz kurzen Zögern, beantwortet. Das Zögern wirkte auf mich immer so, als ob er einen Moment abwägen muss, ob das wohl auch in Ordnung ist, dass ich das frage oder dass er mir antwortet.

Mich hätte noch interessiert, ob er allein lebt oder mit Partner/in, aber das habe ich mich nicht zu fragen getraut, weil's irgendwie auch doof rüberkommen kann, und ich wollte nicht, dass er womöglich denkt, ich sei an ihm als Mann interessiert.

Manchmal hat er von sich aus was erzählt, von seinen Tieren z. B. oder aus seiner Kindheit, allgemein wusste ich aber sehr wenig von ihm, und das war auch ganz ok für mich. Einmal hat er mir unaufgefordert erzählt, wo er privat wohnt, und das fand ich ganz blöd, weil das ein Stadtteil war, in dem ich oft unterwegs war, zum Einkaufen etc., da hab ich schon eine Weile immer gedacht, er würde mir da womöglich mal über den Weg laufen. Das gehört dann so zu den Sachen, die man (bzw. ich) eigentlich lieber nicht wissen will.

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