Inneres Kind

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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away
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Inneres Kind

Beitrag Di., 09.04.2013, 19:48

Ich habe gesehen, dass es hier schon einmal einen Thread zu dem Thema gab, der ist aber schon eine Weile her, hoffe also, dass es in Ordnung ist, wenn ich hier mit meiner Frage neu beginne:

Im Rahmen meiner Therapie kommt jetzt immer mehr das Thema "Inneres Kind" und solche Sätze wie "Geben Sie doch mal ihrem inneren Kind die Möglichkeit, Entscheidungen zu fällen" machen mich so total traurig. Ich habe noch bis vor kurzem gedacht, dass ich es lieber nicht so ernst nehmen sollte, was früher war - so nach dem Motto: anderen ging es schlechter

Und jetzt sehe ich mich damit konfrontiert, Dinge zu akzeptieren, die schwer auszuhalten sind. Daher kommt dann wohl auch diese Traurigkeit, alleine schon bei dem Gedanken daran, dass ein Teil von mir jetzt auch mal beachtet werden sollte.

Kennt hier jemand diese Gefühle und kann mir mit ihren/seinen Erfahrungen zu dem Thema weiterhelfen?

LG
away

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lia17
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Beitrag Mi., 10.04.2013, 20:24

hallo away,

bei mir ist es ähnlich. Ich bin eigentlich viel zu verkopft und dachte immer, diese kindlichen Anteile gäbe es nicht mehr und ich komm da nicht dran. Aber ich habe mich getäuscht.
In einer Therastunde haben wir das mit dem inneren Kind durchgespielt und mein inneres Kind war sofort da. Ich war über mich selbst so erschrocken, aber es hat tatsächlih geklappt. Doch es hat sooooo viel in mir ausgelöst, dass es mir seit dem total schlecht geht. Mir ist dadurch so bewusst geworden, was mein Grundproblem ist, nämlich die absolute Basis, das Urvertrauen, Mutterliebe, Fürsorge... All das fehlt schmerzlich und tut sooooo weh. Diese Bedürfnisse und Gefühle habe ich so viele Jahre unterdrückt und einfach weggedrängt und seit dieser einen Therastunde sind sie plötzlich aufgebrochen.
Von daher kann ich sagen, dass auch wenn ich mich erst gesträubt habe, gegen das Rollenspiel mit dem kindlichen Anteil - es hat sooooooo viel gebracht. Jetzt ist es zwar schwer auszuhalten, besonders, weil ich ja für mein eigenes inneres Kind sorgen soll und gar nicht wirklich weiß wie, weil ich ja auch nie Fürsorge kennengelernt habe, aber es wird besser. Ich versuche gut zu mir zu sein, Zeit für mich am Tag einzuplanen, Dinge zu machen, die mir mal Spaß gemacht haben oder einfach mal nix tun und faul sein.

Es ist absolut schwierig, aber ich verstehe mich dadurch viel besser.

Schenkst Du deinem inneren Kind Beachtung? Was könnte Dir gut tun, wenn Du traurig bist?

LG lia

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away
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Beitrag Mi., 10.04.2013, 21:35

Liebe Lia,
das Problem ist, dass ich mich gar nicht dran traue an dieses wahrnehmen und beachten. Du sprichst mir aus der Seele, wenn du sagst, dass das so viel in der ausgelöst hat. Ich stecke mittendrin in diesem Prozess des Erkennens und bin noch immer täglich erstaunt und erschüttert, wie viel ich fast mein ganzes Erwachsenenleben verdrängt habe. Und wenn ich nun die Aufgabe bekomme, mal das Kind in mir zu Wort kommen zu lassen, dann fühle ich mich fast wie eine Verräterin, weil ich das nie zugelassen habe.....
Ich bin selber so überwaltigt von diesem enormen Gefühl der Trauer, das die Aufforderung meines Therapeuten, bei mir ausgelöst hat. Ich habe nicht damit gerechnet. Ich werde das mit Sicherheit in der nächsten Sitzung ansprechen. Vielleicht ist auch einfach alles ein bisschen viel im Moment. Ich fühle so viel und dann eigentlich auch wieder gar nichts.
Und ja, ich versuche ganz bewusst, mich mal nur um mich zu kümmern und nicht nur Verantwortung für andere immer zu übernehmen, so wie ich das früher machen musste, als ich noch jünger war.
LG
away

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Luxbordie
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Beitrag Mi., 10.04.2013, 21:45

Hi away,

Ich habe das Kind eher zufällig entdeckt. Aber seitdem ist es da, ich erlebe es wie eine Person in mir drin. In den Therastunden ist es ganz oben an der Oberfläche. Und es ist sehr schwer um mit ihm zurecht zu kommen. Es gab Phasen wo es sich von mir weggedreht hat, Phasen wo wir gestritten haben, das ging dann bis zum Verprügeln (innerlich). Am Schönsten war es als es angefangen hat Vertrauen zu finden in dem erwachsenen Teil. Im Moment ist es allerdings sehr auf den Thera fixiert. Ich denke es vertraut ihm einfach mehr als mir und wahrscheinlich hat es damit nicht mal Unrecht.

LG
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"Hier kommt Alex"

Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello

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debussy
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Beitrag Do., 11.04.2013, 07:16

hallo away,

wie wäre es denn, wenn du augenblicklich die thera wechselst. inneres kind.....
meine meinung: in einer therapie langfristig totaler schwachsinn!!

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lebonaut
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Beitrag Do., 11.04.2013, 07:39

Es geht nicht nur darum, auf dein inneres Kind zu hören. Es überhaupt zu hören, ist schonmal
ein Anfang. Es gibt da noch andere in dir drin. Dein Eltern-Ich zum Beispiel. Dein jugendlich-
rebellisches Ich. Dein invertiertes Eltern-Ich. usw. Ziel ist es, alle unter einen Hut zu bringen
und aktiv dafür zu sorgen, dass nicht eins von ihnen ausgeschlossen wird bzw. dass DU all
diese Persönlichkeiten in dir hast und ihre besonderen Bedürfnisse erfüllst, innere Konflikte
löst (der Klassiker: Eltern vs. Erwachsenen-Ich) Meines Erachtens ist dieser Ansatz weit davon
ab, schwachsinnig zu sein.

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Luxbordie
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Beitrag Do., 11.04.2013, 07:51

lebonaut hat geschrieben:Meines Erachtens ist dieser Ansatz weit davon ab, schwachsinnig zu sein.
Dem kann ich nur zustimmen. Es ist bestimmt nicht einfach, aber ich denke es ist eine gute Möglichkeit den Konflikten auf den Grund zu kommen. Wenn du den richtigen Zugang zu dem Kind findest, kann es dir mitteilen wie es ihm geht, was es braucht und du kannst lernen ihm genau das zu geben.

Am Anfang ist es sehr schwer. Ich habe es so gemacht dass ich mich (im Kopf) dem Kind so weit genähert habe wie es das akzeptieren konnte und versucht habe ihm zu zeigen dass ich keine Bedrohung bin. Hat eigentlich ganz gut geklappt. Rückschläge gibt es zwar immer wieder - aber das Leben besteht nun mal auch daraus.
LG
Luxbordie
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Wandelröschen
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Beitrag Do., 11.04.2013, 07:58

Hallo debussy,
debussy hat geschrieben:hallo away,
wie wäre es denn, wenn du augenblicklich die thera wechselst. inneres kind.....
meine meinung: in einer therapie langfristig totaler schwachsinn!!
wie kommst du auf diese Aussage?
Einfach so eine doch heftige Aussage/deine Meinung in den Raum zu stellen, ohne ein wieso/weshalb/warum dazu, ist nicht gerade hilfreich.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Tristezza
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Beitrag Do., 11.04.2013, 08:12

Wandelröschen hat geschrieben:Einfach so eine doch heftige Aussage/deine Meinung in den Raum zu stellen, ohne ein wieso/weshalb/warum dazu, ist nicht gerade hilfreich.
Einfach ignorieren - das macht der immer so!

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Luxbordie
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Beitrag Do., 11.04.2013, 08:17

Einfach ignorieren - das macht der immer so![/quote]

LG
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Amelie_fabelhaft
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Beitrag Do., 11.04.2013, 08:35

http://youtu.be/wTBSKp8nuDg
Das finde ich ganz gut.
Liebe Grüße

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debussy
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Beitrag Do., 11.04.2013, 08:40

ich habe meine meinung gepostet. mehr nicht.

desweiteren bitte selbst informieren, was anerkannt ist und was nicht.

ich kann mich noch gut erinnern, als sich mein therapeut über diese möchtegern - therapeutinnen ausgelassen hat, die immer und überall mit diesem (nicht ganz ungefählichen) instrument versuchen punkte zu sammeln.

dort, wo eh schon verwirrende strukturen aufzulösen sind, zaubern wir schnell noch einen protagonisten hervor. das innere kind.
in "psychologie heute" stand mal ein artikel, dass diese theapieformen mehr schaden als nutzen.

aber jeder wie er will!!

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debussy
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Beitrag Do., 11.04.2013, 08:45

und zu robert betz...

das passt.

weeeeer wohnt in der ananas ganz tief im mehr?
sponge bob schwamm kopf!

wenn man solchen leuten aufsitzt dann ist es halt schwer.

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lebonaut
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Beitrag Do., 11.04.2013, 08:58

Äh nee.. weißt du überhaupt, was eine Metapher ist?

Das "innere Kind" steht für etwas, ist nur eine Überschrift für verschiedene
innerliche Vorgänge, die wir seit wir Kinder sind haben. Die QUELLEN,
so könnte ich das innere Kind nennen. Das Bedürfnis nach Geborgenheit,
das Bedürfnis nach Kreativität, das Bedürfnis nach Albernem, das Bedürfnis
nach... Süß sein...

Das Bedürfnis nach der kindlichen Kommunikation. (z.B. anstatt auf
Äußerlichkeiten zu achten, nur den Mensch vor sich zu sehen, unabhängig
von seinem Status)

EDIT: Robert Betz hat schon Recht.

Bild

Es gibt nicht nur das innere Kind. Im Grunde leben alle Menschen in uns weiter,
die wir einmal geliebt haben/lieben. Ja sogar die typische BILD-Meinung lebt in
uns weiter... die "Meinung" des Arbeitsamtes.. der Gesellschaft.. ich könnte mir
ausmalen: so und so würde mein Freund reagieren ect. Weil ich ihn kenne. So
ist das nunmal?! Und das innere Kind oder ... die QUELLEN haben halt die
längste Lebensdauer in uns und sind deswegen einfach beachtenswert...

Wie kann man das nur nicht verstehen?

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Amelie_fabelhaft
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Beitrag Do., 11.04.2013, 09:25

debussy hat geschrieben:und zu robert betz...

das passt.

weeeeer wohnt in der ananas ganz tief im mehr?
sponge bob schwamm kopf!

wenn man solchen leuten aufsitzt dann ist es halt schwer.
woher kommt denn deine tiefe Abneigung gegen einen spirituellen Weg?
Schlechte Erfahrungen gemacht? Einiges was der so von sich gibt finde ich selbst zu abgefahren.

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