Andere Patienten/Patientinnen sehen

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superheld
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Andere Patienten/Patientinnen sehen

Beitrag Mo., 24.08.2015, 15:05

Liebes Forum,

nach meinem ersten Beitrag hier wollte ich mich eigentlich nicht mehr zu Wort melden, weil es mich sehr viel Kraft gekostet hatte und ich gleich als Lügnerin bezichtigt wurde.

Dennoch möchte ich es noch einmal versuchen, schließlich gab es auch "nette" Rückmeldungen und alles andere versuche ich einfach auszublenden.

Ich bin schon seit mehreren Jahren in Therapie und meine Therapeutin ist eigentlich genau so, "wie ich sie brauche".

Heute jedoch kam ich rein und jemand anderes war noch bei ihr, sodass ich warten musste.
Normalerweise hat man seinen festen Termin, sodass sowas nie passiert.
Zuerst, als ich wartete, war es für mich auch kein Problem.

Als ich dann aber sah, dass die Person raus kam und lachte und wirklich einfach gut drauf schien, nachdem ich sie vorher zusammen lachen hören konnte, fragte ich mich schon, wieso dann überzogen wurde.
Bis dahin wäre trotzdem noch alles ok gewesen für mich.

Aber in dem Raum roch es noch sehr nach dem Parfüm dieser Person, der Stuhl war noch warm und wir fingen sofort an, sodass ich das Gefühl hatte, diese Person wäre "irgendwie noch im Raum".

Ich wollte auch gar nicht wirklich sprechen oder da bleiben, weil ich das Gefühl hatte, ich hätte gestört. Obwohl es ja eigentlich "meine Zeit" war.

Innerlich habe ich mich die ganze Zeit gefragt, ob meine Therapeutin gerade denn bei mir ist, oder gedanklich noch beim Vorgänger und war einfach total blockiert und super froh, als ich gehen konnte.

Wie ist das für euch, seht ihr die Person direkt raus kommen vor euch?
Falls ja, beeinträchtigt euch das irgendwie?
Gibt es für euch einen Unterschied ob ihr wen seht oder nicht?

Ich freue mich auf eure Kommentare!

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Entknoten
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Beitrag Mo., 24.08.2015, 15:34

superheld hat geschrieben: Innerlich habe ich mich die ganze Zeit gefragt, ob meine Therapeutin gerade denn bei mir ist, oder gedanklich noch beim Vorgänger und war einfach total blockiert und super froh, als ich gehen konnte.

Wie ist das für euch, seht ihr die Person direkt raus kommen vor euch?
Falls ja, beeinträchtigt euch das irgendwie?
Gibt es für euch einen Unterschied ob ihr wen seht oder nicht?
Offensichtlich warst Du nicht bei der Therapeutin, wenn Du Dir die ganze Zeit Gedanken machst, oder?

Ja, ich habe bereits Patienten gesehen, ja, ich musste auch schon warten. Ich habe auch schon überzogen.
Nein, ein Problem habe ich nicht. Warum?

Im Grunde nehme ich eine "Leistung" an Anspruch, und das ist ihr Job. Bei der Kassiererin frage ich mich ja auch nicht ob sie noch an den Kunden vor mir denkt. Oder?

Aber vielleicht könntest Du eben diese Situation das nächste Mal mit der Therapeutin ansprechen?!
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
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leberblümchen
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Beitrag Mo., 24.08.2015, 15:46

Ich hätte damit große Probleme, aber es kam noch nie zu einer ähnlichen Situation, weil ich erstens meist die Erste bin und weil zweitens, wenn das nicht der Fall ist, ein genügend großer Puffer zwischen den Stunden eingeplant werden sollte. Im Extremfall war es mal so, dass wir bis .00 machten und es dann klingelte und ich jemandem dann im Praxisflur begegnet bin. Die anderen Begegnungen, wenn überhaupt, fanden im Treppenhaus statt und das auch nur, weil die Nachfolger noch vor .55 geklingelt haben - es war also deren "Schuld", wenn man so will.

Mich würde das aus "pathologischen Gründen", die natürlich in mir selbst liegen bzw. die der Übertragung geschuldet sind, stören. Aber mich würde das auch aus praktischen Gründen stören. Wobei es natürlich darauf ankommt, wann du geklingelt hast und wie lange du warten müsstest. Wenn du also erst um .05 reingerufen wurdest, dann finde ich es nicht neurotisch, wenn du feststellst, dass dich das stört, zumal du noch Spuren des Vorgängers förmlich "einatmen" musst. Das ist dann das Fehlverhalten der Vorgängerin, die sich so einsprüht, dass sie ein "Häufchen" in der Praxis lässt, und es ist in der Verantwortung der Therapeutin, alles dafür zu tun, dass zu deiner Stunde keine Häufchen von anderen Patienten im Raum sind.

In jedem Fall ist es wichtig, darüber zu reden, und ich denke, du hast auch einen Anspruch darauf, dass dir künftig die Zeit voll zur Verfügung steht. Wie gesagt: Anders sieht es aus, wenn du zu früh geklingelt hast.

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superheld
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Beitrag Mo., 24.08.2015, 16:08

Also ich habe zur selben Zeit wie immer geklingelt und dann 7 oder 8 Minuten gewartet.

Wie gesagt, dass war eigentlich auch kein Problem für mich, aber der Puffer ist riesig (mehr als 30 min), daher fand ich es gepaart mit der positiven Stimmung der Person schon komisch so lange zu überziehen.

Ich habe das in der Stunde auch schon angesprochen, ich sagte dass es mir schwer falle, jetzt etwas zu sagen, weil Sie keine Pause dazwischen hatte.
Sie sagte, ja das passe, da ich oft Schuldgefühle (grundlos) habe. Sie sagte auch, dass es ja ganz allein in ihrer Verantwortung liegt die Zeit zu managen. Stimmt ja auch.

Dann kommt noch dazu, dass Sie fragte, ob die Luft okay sei. Ich sagte ganz automatisch "Ja klar" noch bevor ich überhaupt hätte sagen können, OB ich die Luft okay finde oder nicht. Ich habe mich selbst gar nicht überlegen, entscheiden lassen.

Es ist wahrscheinlich das Beste, das nochmal anzusprechen.
Aber ich bin so müde davon.
Kennt das jemand?
Wenn man immer wieder die Beziehung anspricht, anstatt mit den Themen, wegen denen man in Therapie ist, voranzukommen?
Jetzt könnte man wieder kontern und sagen, dass sich die eigenen Probleme in der Beziehung zur Therapeutin zeigen (können), aber ich finde das so anstrengend.

Entknoten,
mein Problem damit ist, dass dieser Raum für mich der einzige Ort ist, an dem ich mich meistens sicher fühle. Gut aufgehoben.
Aber jetzt fühlt es sich so an, als hätte mir die Person vor mir das weg genommen, mit ihren "Überbleibseln".
Und ich mag das so ungern ansprechen, weil diese Person ja auch Patientin ist und daher den selben Stellenwert hat wie ich und ich mich daher nicht in der Position sehe, etwas "negatives" dazu zu sagen.
Ist das irgendwie verständlich?

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Entknoten
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Beitrag Mo., 24.08.2015, 16:14

superheld hat geschrieben: Entknoten,
mein Problem damit ist, dass dieser Raum für mich der einzige Ort ist, an dem ich mich meistens sicher fühle. Gut aufgehoben.
Aber jetzt fühlt es sich so an, als hätte mir die Person vor mir das weg genommen, mit ihren "Überbleibseln".
Und ich mag das so ungern ansprechen, weil diese Person ja auch Patientin ist und daher den selben Stellenwert hat wie ich und ich mich daher nicht in der Position sehe, etwas "negatives" dazu zu sagen.
Ist das irgendwie verständlich?
Ich verstehe es nicht, nein.
Aber wenn es für Dich so wichtig ist, dann sprich es genau so an. Das hat nichts mit "Stellenwert" zu tun.
Und Du könntest die Therapeutin bitten vorher kräftig zu lüften.
Warum nicht?!
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Cicero


leberblümchen
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Beitrag Mo., 24.08.2015, 16:20

superheld: Da kommt es eben darauf an, die Übertragungsebene von der Realität zu trennen: Auf der Übertragungsebene darfst du wütend und eifersüchtig sein und der "Konkurrenz" schaden wollen. Auf der Realitätsebene solltest du wissen, dass du erstens nicht die Macht hast, der anderen Patientin zu schaden, dass zweitens die Therapeutin natürlich für euch beide sorgen mag und dass ihr beide wichtig seid und dass drittens auch dir niemand was Böses will.

Es ist schon wichtig, darüber zu sprechen.

Wenn sie also sagt, es liege in ihrer Verantwortung, könntest du dich fragen, ob es dich nicht wütend macht, dass sie - obwohl sie ja weiß, DASS sie aufpassen muss - so handelt, dass es für dich blöd ist.

Wobei ein bisschen Toleranz sicher auch angemessen ist. Bei einem einmaligen Wartenmüssen würde ich sicher auch an meine eigene Vernunft appellieren. Wenn das aber häufiger vorkommt, wäre ich weniger tolerant. Und dass die Luft stickig ist, darauf muss sie schon selbst kommen...

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superheld
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Beitrag Mo., 24.08.2015, 16:31

leberblümchen,
da sprichst du genau das an, woran ich gerade arbeite.

ich bin nicht eifersüchtig auf die Patientin, auch nicht wütend auf meine Therapeutin.
Ich "kann" das irgendwie gar nicht.
Ich beziehe das auf mich, fühle mich wie ein "Störenfried", obwohl es ja "meine Zeit" war.
Negative Gefühle auf andere zuzulassen, was ja auch manchmal wichtig ist, damit die eigenen Grenzen nicht überschritten werden, davon bin ich so weit entfernt wie vom Pluto.

In 4 Jahren habe ich jetzt zum zweiten Mal warten müssen, beim ersten Mal war es ein Krisentelefonat. Das war für mich absolut kein Problem.
Vermutlich wäre es auch dieses Mal kein Problem, hätte ich nicht das Gefühl gehabt, die Anwesenheit der Vorgängerin zu "spüren".
Lüften tut sie sonst ja auch jedes Mal, Fenster zumachen ist sogar ein kleines Ritual geworden.

Ich sollte das wohl wirklich noch einmal ansprechen, morgen hätte ich Gelegenheit dazu.
Aber ob Sie das verstehen wird?
Ich hab ein bisschen Angst, dass Sie wie eine Mutter reagiert, deren Kind man kritisiert.
Obwohl das absolut nicht ihre Art wäre und das weiß ich eigentlich ja auch.

Ach das macht mich so kirre.


leberblümchen
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Beitrag Mo., 24.08.2015, 16:41

Was machst du denn für eine Therapieform? Es gibt Therapien, bei denen das wirklich ausdrücklich so vorgesehen ist, dass die Patienten an alle Gefühle rankommen, die sie nie zu fühlen gewagt haben. Das sieht dann von außen doof aus und kindisch, aber genau darum geht es. Ein Therapeut wird nicht denken: "Mann, ist die kindisch", sondern er wird sich freuen, dass er dich besser versteht - vorausgesetzt, auch du selbst möchtest dich verändern und nicht nur jammern (was ja auch nicht der Fall zu sein scheint). Der Witz ist dann nicht, dass du dich benimmst wie der letzte Idiot, sondern dass du sagst: "Ich fühle mich zurückgesetzt" (oder halt etwas Ähnliches).

Ich kenne das auch, mich als Störenfried zu fühlen oder übergriffig zu sein - aber genau deshalb ist es ja so wichtig, darüber zu sprechen: dass du eben nicht gesagt bekommst: "Reißen Sie sich gefälligst zusammen!", sondern dass ihr darüber redet und du merkst, dass du nicht störst und dass nichts Schlimmes passiert, wenn du mal wütend bist. Wenn du nicht wütend wärest, würde es dich doch gar nicht stören, warten zu müssen, oder? Vielleicht verdrängst du die Wut nur?

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 24.08.2015, 16:43

Also lüften, wenn noch der Parfümgeruch der Vorgängerin in der Luft hängt wäre schon angemessen gewesen. Die Minute hätte sie sich doch noch Zeit nehmen sollen.

Ich würde sagen, sprich es an. Wenn du auf eine Toilette gehst magst du da ja auch ein sauberes Örtchen vorfinden, dem man vorhergehende Besucher nicht anmerkt.


Tränen-reich
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Beitrag Mo., 24.08.2015, 16:56

superheld hat geschrieben:Wenn man immer wieder die Beziehung anspricht, anstatt mit den Themen, wegen denen man in Therapie ist, voranzukommen?
superheld hat geschrieben: Ich hab ein bisschen Angst, dass Sie wie eine Mutter reagiert, deren Kind man kritisiert.
Siehst, so unwichtig ist die Beziehung ja gar nicht, um immer wieder darüber zu sprechen.
Und so 'ne "Vor-der-Tür"-Stories (oder auch andere Gegebenheiten) in Therapien lösen halt bestimmte Gefühle aus, egal wie albern das für einen selbst zu scheinen mag. Und die stehen halt oft in Beziehung zu den Therapeuten und die finden se am interessantesten. Mitunter keimen ja auch Verhaltensmuster auf.

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superheld
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Beitrag Mo., 24.08.2015, 17:09

Ich hab erst 160 TfP gemacht und jetzt (bei der selben) Analyse, auch (erstmal?) 160.

Ich kenne mich mit dem ganzen theoretischen Zeug auch ein wenig aus, da ich das studiere (Bachelor), aber die Praxis sieht dann doch immer ganz anders aus, wenn man nicht nur liest, sondern fühlt.

Ja leberblümchen, es ist vermutlich Verdrängung und begründet auf meine Erfahrungen in der Kindheit. Gefühle waren da nicht so gern gesehen, negative schon gar nicht.
Und was du da ganz richtig schreibst, drüber reden und merken das es ok ist, ja das hab ich schon oft versucht (bei anderen Themen). Am Ende bremsen mich immer die Schuldgefühle aus und ich kann nichts positives mitnehmen, weil es von den Schuldgefühlen überdeckt wird.
Ich hab anscheinend noch einen langen Weg vor mir.

Jammern ist das letzte, dass ich möchte. Voran kommen schon eher, hast du richtig erkannt.
Wie machst du das denn in solchen Situationen? Schaffst du es "für dich einzustehen", obwohl du dich als "Störenfried" fühlst? Fühlst du dich danach besser, oder hast du auch solche Schuldgefühle?


leberblümchen
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Beitrag Mo., 24.08.2015, 17:21

Es ist vor allem deshalb so spannend, weil der Therapeut dann selbst bei sich gucken kann, wie es ihm damit geht: Erlebt er den Patienten tatsächlich als aggressiv-fordernd? Oder als passiv-aggressiv? Oder eher als graues Mäuschen, das lieber stirbt, als einen Laut von sich zu geben? Und weiter: Warum hat er den Patienten warten lassen? Und so weiter. Da kann man viel mehr verstehen, als wenn der Patient immer nur von Konflikten mit Anderen spricht, die der Therapeut selbst nicht kennt.
Wie machst du das denn in solchen Situationen? Schaffst du es "für dich einzustehen", obwohl du dich als "Störenfried" fühlst? Fühlst du dich danach besser, oder hast du auch solche Schuldgefühle?
Das schlimmste Erlebnis hatte ich beim ersten Therapeuten. Da hat eine Patientin um Viertel vor geklingelt und ich bin gestorben vor Eifersucht. Ich dachte, wenn ich dem das erzähle, würde er sagen: "Was bilden Sie sich ein, meine Patientin zu kritisieren?! Sie unverschämtes Luder!" - ich druckste ewig rum, und als es draußen war, reagierte er sehr verständnisvoll. Die Patientin sah ich dann nie wieder.

Bei meinem zweiten Therapeuten kommt es nicht zu Begegnungen, weil er die Stunde pünktlich beendet. Nur einmal hat jemand zu früh geklingelt, aber das schien eine Ausnahme gewesen zu sein. Wenn ich noch mal so etwas fühlen würde, dass da jemand wirklich drängelt und mich mit dem vorzeitigen Klingeln von der Couch schubsen will, würde ich das ansprechen und in der Tat auch erwarten, dass der Therapeut das unterbindet.

Als Störenfried hab ich mich beim zweiten Therapeuten am Anfang gefühlt, weil ich ja von einem Kollegen kam und mich einfach fühlte wie ein Eindringling. Ich hab ihm das gesagt, und nach ein paar Wochen wurde es weniger, und jetzt ist es ganz weg. Das hatte aber nichts mit tatsächlich "sichtbaren" Patienten zu tun.

Ich leide auch sehr an Schuldgefühlen, aber das ist nun mal MEIN Thema. Diese Gefühle müssen dann auch da gefühlt und ausgedrückt werden dürfen. Einschließlich der Wut, die hinter den Schuldgefühlen steckt.

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Beitrag Mo., 24.08.2015, 17:38

Manchmal denke ich, die Schuldgefühle "überdecken" vielleicht einfach meine "wahren" Gefühle.
Wie ein Durchgangszimmer, wo man erst in das eine rein muss, um in den dahinter liegenden Raum zu kommen.

Nun fehlt irgendwie der Durchbruch vom Flur in das Zimmer und ich fühle mich zu schwach da die Wand einzuhauen.


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Beitrag Mo., 24.08.2015, 17:46

Witzig, genau darüber habe ich heute nachgedacht. Wie schön, dass es diesen Thread gibt. Ich habe noch nie andere Patienten gesehen, aber einmal das Parfum einer vorpatientin gerochen, was ich aber sehr angenehm fand, weil es gut gerochen hat, aber auch komisch. Meine Therapeutin musste bisher zweimal and Telefon gehen, als ich da war, da war ich ziemlich sauer und wollte am liebsten gehen, weil ich das Gefühl hatte, die anderen Patienten sind ihr wichtiger als ich. Aber vllt war es eben akut, also hätte ich es schon mal nachvollziehen können, auch weil sonst sowas nicht oft vorkam. Und sie war früher in einer Gemeinschaft mit anderen und es hat voll oft an der Tür geklingelt und immer war sie diejenige der Theras, die dann die Tür aufgemacht hat und die Stunde unterbrochen hat, was mich auch tierisch genervt hat. Und jemanden zu sehen stelle ich mir schon krass vor, da man ja doch irgendwie immer denkt, man hat diese vielen Geheimnisse mit seinem Thera oder seiner Thera und da ist man ja der einzige, was objektiv gesehen natürlich totaler Quatsch ist. Aber ich würde mich wohl auch fragen:"ist diese Person interessanter als ich, hat meine Thera mit ihr mehr Spaß, lachen sie mehr, findet sie sie eloquenter" und das obwohl mein Selbstbewusstsein nicht gerade niedrig angesetzt ist. Wenn du also verschoben wurdest und sie lachend rauskommt ist das natürlich irgendwie verletzend, weil es deine Zeit ist und es der Frau nicht schlecht ging. Andererseits kann es auch sein, dass deine Thera das einfach in der Zeit rumgedreht hat und es ihr sehr schlecht ging und wenn das nicht oft vorkommt und es die Ausnahme war, finde ich es in Ordnung. Aber ansprechen natürlich. Wie ich heute vom leberblümchen im Zitate Thread gefunden habe soll es für den Patienten möglich sein, all seine Gefühle und Gedanken anzusprechen. Und das ist wichtiger als du denkst, insbesondere wenn es dich nachhaltig beschäftigt

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Beitrag Do., 27.08.2015, 11:56

Hmm, ich habe es leider nicht geschafft.
Jetzt sind erstmal 3 Wochen Pause, aufgrund von Urlaub.
Alles blöd.

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