Beendigung der Therapie

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Südländerin
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Beendigung der Therapie

Beitrag Fr., 09.02.2018, 11:51

Hallo zusammen,
ich bin hier schon seit einiger Zeit stille Mitleserin. Mein derzeitiges Thema ist eine
Beendigung meiner Therapie, die jetzt schon seit ziemlich genau einem Jahr geht.

Mein Therapeut ist auch Traumatherapeut und es ist eine Tfp, ich habe über ein Jahr gesucht
und sehr viele Vorgespräche bei Therapeutinnen gehabt. Bei ihm hatte ich direkt Vertrauen und
fühle mich gut aufgehoben. Mich haben die Stunden stabilisiert und sie haben mir Halt gegeben.

Ende letzten Jahres kam es bei mir zu einer schweren Krise, ich hatte auch keinerlei Hilfe, da
ich ziemlich isoliert lebe; hatte auch kurz überlegt in die Akutpsychiatrie zu gehen , was ich dann
zum Glück doch nicht getan habe, weil es damit auch sehr negative Erfahrungen aus der Vergangenheit
gibt. Der Auslöser für das ganze war ein TherapieAntrag, der nicht bewilligt wurde. Vor und zwischen
Weihnachten und Neujahr habe ich nicht mal ferngesehen, sondern saß auf dem Boden und habe
meine traumatischen Erlebnisse wiedererlebt bzw wie in einem Film gesehen ;immer wieder wurde
ich von Weinkrämpfen geschüttelt und war auch mit mir und der Welt am Ende.

Mein Arbeitsvertrag der Ende des Jahres auslief, würde dann auch noch verlängert, so dass ich dann auch
noch funktionieren musste. Ich hatte dem Thera zwischen den Jahren SMS geschickt und geschrieben, dass
ich tief verletzt bin wegen der Ablehnung der Theapie und den Grund gerne wüsste. Er hat den Grund nicht
genannt, sondern nur geschrieben, dass es sehr ärgerlich und enttäuschend wäre und er mich ermutigen
möchte, einen Widerspruch an die Krankenkasse zu schicken. Das habe ich dann auch getan.

Eigentlich hatte ich mich bei ihm vor Weihnachten verabschiedet bis nächstes Jahr, hatte dann aber dir Reise
kurzfristig abgesagt. Ich habe ihm am Neujahrstag eine SMS geschickt, einen Hilferuf und um einen Notfalltermin
gebeten .Daraufhin bekam ich am nächsten Tag eine Antwort, ob ich am 05.01 könnte. In dieser Nachricht habe
unmissverständlich geschrieben in welcher Notlage ich mich befinde. Die Reaktion darauf empfinde ich
sehr verletzend. Damit ist es leider so, dass auch kein Vertrauensverhältnis mehr existiert. Wobei die Therapie
dann doch noch nach Widerspruch vollumpfänglich bewilligt wurde.

Ich hatte dieses Jahr drei Stunden in denen ich das jedesmal thematisiert habe, wie es sein kann dass er
dermaßen kalt auf meinen Hilferuf reagiert. Es kamen auweichende Antworten von wegen, ich wusste nicht
wo sie waren oder ich wusste nicht, dass es so schlimm war. Beides geht unmissverständlich aus meiner
Nachricht hervor. Dann habe ich gefragt, ob er der Therapeut für die Schönwetterstunden ist und wer dann für
die Notfälle zuständig ist. Er wäre schon dafür zuständig. Ich habe ihm mehrfach gesagt, dass ich mich von
ihm wie ein Stück Dreck behandelt fühle und dass ich ihn nicht wöchentlich oder monatlich danach gefragt
habe, sondern ein einziges Mal in einem Jahr, dass ich das Ende der Feiertage abgewartet habe, weil ich weiß,
dass auch sie Familie und Freunde haben etc.

Ich hatte dieses Jahr nur drei Stunden, weil der Thera auch was gesundheitliches hatte. Gestern bin ich aus
der Stunde gegangen und fühlte mich wie ein begossener Pudel und Vertrauen ist nicht mehr vorhanden.
Gestern habe ich versucht darüber zu reden und habe nochmal zum Ausdruck gebracht wie verletzt ich mich
fühle. Aus seiner Sicht hat er alles richtig gemacht. Es gab noch einen anderen strittigen Punkt, das war die
Diagnose, die er in seinen Bericht geschrieben hat. Auch sehr unangenehm und nicht vertauensfördernd.
Darüber diskutiere ich nicht mit ihnen sagte er dazu.

Es wurde ein Termin vereinbart für nächste Woche um die gleiche Uhrzeit. Ich denke ich habe keine Wahl
und muss das aus Selbsrespekt beenden. Ich wollte in einer Therapie Vertrauen lernen und nicht das Gegenteil.
Deshalb überlege ich auf seinen AB zu sprechen und din Therapie zu beenden. Kann das irgend jemand
nachvollziehen?

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candle.
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Beitrag Fr., 09.02.2018, 12:09

Hallo Südländerin!

Ich kann das jetzt nicht nachvollziehen. Das ist auch schwierig so über ein geschriebenes Wort. Und ich weiß nicht wie er dich verletzt hat.

Jedenfalls hätte ich nie um einen Notfalltermin gebeten, wenn noch gar nicht klar ist, ob die Therapie überhaupt stattfindet, also hätte ich mich dann eher an eine Akutklinik gewandt. Damit scheinst du dich ja auch schon auszukennen?

Warum schreibst du ihm SMS? Ist das so abgesprochen?

Wie gesagt: Deine Situation ist schwer überschaubar, würde aber davon ausgehen, dass du nach reichlicher Psychiatrieerfahrung weißt wo man sich akut Hilfe holt, wenn du alleine da stehst.

Viele Grüsse!
candle
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Marzipanschnute
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Beitrag Fr., 09.02.2018, 12:24

Auf der einen Seite verstehe ich, dass du aufgebracht bist.
Auf der anderen Seite sehe ich aber auch nicht, dass der Therapeut irgendetwas elementar falsch gemacht hat.
Er hat relativ schnell (01.01 ist Feiertag, da habe ich auch nicht auf mein Handy geguckt) reagiert und dir unmittelbar einen zeitnahen Termin angeboten.
Für Notfälle sind Notfallambulanzen da. Oder die Telefonseelsorge.
Gab es denn eine generelle Vereinbarung zum Kontakt außerhalb der Stunden?
Und ihm vorzuwerfen er haben dich "wie ein Stück Dreck behandelt" oder er sei ein "Schönwetterterapeut" nur weil er nicht sofort alles Stehen und Liegen lässt um dir aus deiner Notlage zu helfen finde ich zugegebenermaßen sehr unfair. Vielleicht war er über Neujahr im Urlaub und gar nicht in der Stadt. Oder er brauchte einfach mal ein paar Tage für sich um im kommenden Jahr wieder gut für seine Patienten da sein zu können.
Dass du verletzt bist, verstehe ich bis zu einem gewissen Punkt. Du hast deinen Therapeuten vielleicht vorher anders erlebt. Als "Retter" vielleicht oder eher jemanden der für dich da ist, wenn es dir schlecht geht.
Das ist aber, meiner Ansicht nach, nicht die Aufgabe eines Therapeuten.
Therapie bedeutet, für mich, die Ressourcen zu stärken um den Patienten zur Selbsthilfe zu befähigen. Ob das jetzt Strategien sind die den Alltag erleichtern oder ein Trauma aufzuarbeiten ist glaube ich nicht so relevant.
Und du hast ja sehr wohl um deine Alternativen (Akutpsychiatrie) gewusst.

Wie gesagt, ich verurteile dich nicht und kann sowohl deine als auch seine Sichtweise nachvollziehen.
Vielleicht hätte er dir im Nachhinein einfach noch einmal genauer erklären sollen, warum er in der Situation so reagiert hat wie er reagiert hat. Aber das bedingt eben auch ein gewisses Maß an Verständnis deinerseits. Und ein generelles Verständnis davon was Therapie leisten kann und was nicht.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh

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CrazyChild
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Beitrag Fr., 09.02.2018, 12:27

Hatte er denn Urlaub nach den Feiertagen? Da haette ich bei meiner therapeutin aber auch keinen Termin bekommen. Vielleicht ein Telefonat. Haette Sie keinen Urlaub und trotzdem keinen Termin frei müsste ich auch auf den nächsten freien Termin warten, oder evtl um ein Telefonat bitten oder in die Klinik gehen.
LG, CrazyChild

***stay strong***

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away
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Beitrag Fr., 09.02.2018, 12:55

Therapeuten haben doch nicht ständig frei und Zeit für Notfälle. Und ich finde, so kurz nach den Feiertagen einen Termin innerhalb von vier Tagen zu bekommen, das ist schon ein Beweis dafür, dass dein Therapeut wusste, wie dringend du Hilfe benötigst.
Andererseits nützt es Dir wahrscheinlich auch nichts, wenn wir Dir jetzt schreiben, dass wir finden, der Therapeut hat alles richtig gemacht. Was zählt, ist Dein Gefühl. Es ist gut, dass du das in den letzten Stunden thematisiert hast und da du ja weitere Therapiestunden genehmigt bekommen hast, solltest du die Therapie nicht beenden. Denk daran zurück, wie schlecht du dich gefühlt hast, als die Kasse die Stunden nicht bewilligt hast. Jetzt hast du die Genehmigung und willst das einfach wegschmeißen?
Bleib an dem Thema dran. Lass dir noch ein bisschen Zeit in der Therapie und schau, wie sich dein Gefühl verändert oder eben so bleibt, wie es jetzt ist. Wenn das Vertrauen sich nicht wieder herstellt, dann kannst du immer noch mit ihm besprechen, ob es besser ist, die Therapie zu beenden oder eine längere Pause zu machen.

Und viellleicht könnt ihr eine Art "Notfallplan" zusammen stellen. Damit du im Falle einer Krise weißt, was du machen kannst.

Liebe Grüße
away

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Krümmelmonster
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Beitrag Fr., 09.02.2018, 13:51

Hallo Südländerin
ich kann es Nachvollziehen, habe aber die Therapie nicht beendet.
Nur eins habe ich bei ihr daraus gelernt, wenn ich wirklich in größter not bin rufe ich sie nicht mehr an.
Da suche ich mir jemanden anders.Trotzdem hilft die Thera mir in dieser Stunde und das nehme ich mit.


Marilen
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Beitrag Fr., 09.02.2018, 14:02

Hallo,

ich verstehe es nicht.
Er hat dir zeitnah geantwortet und ebenso zeitnah einen Termin angeboten.
Das ist doch gut?

Marilen
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.


mio
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Beitrag Fr., 09.02.2018, 14:06

Südländerin hat geschrieben: Fr., 09.02.2018, 11:51 Ich denke ich habe keine Wahl und muss das aus Selbsrespekt beenden. Ich wollte in einer Therapie Vertrauen lernen und nicht das Gegenteil.
Vertrauen in wen? In den Therapeuten oder in Dich?

Dein Therapeut hat sich nicht unangemessen verhalten, er hat schnell reagiert und Dir zeitnah einen Notfalltermin angeboten. Für alles weitere bist Du selbst verantwortlich und ja offensichtlich auch fähig dieser Verantwortung nachzukommen, da Du die "Krisensituation" auch so gemeistert hast.

Du hast, entgegen Deiner eigenen Darstellung, sehr wohl eine Wahl. Du kannst an der emotionalen Auseinandersetzung mit dem Thema (was ein Thema aus Deiner Vergangenheit sein dürfte) wachsen, indem Du es Dir mit Deinem Therapeuten gemeinsam als DEIN Thema anschaust. Oder aber Du kannst sagen: Ist nicht mein Thema, ist sein Thema...und Dich an ihm abarbeiten bzw. selbst vor dieser "Arbeit" an Dir drücken. Es ist Deine Entscheidung. Du hast die Wahl.


isabe
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Beitrag Fr., 09.02.2018, 14:41

Dem Geschriebenen nach zu urteilen, hat dein Therapeut sich korrekt und richtig und "gut genug" verhalten. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, wie belastend es ist, wenn ein Antrag nicht bewilligt wird. Darunter kann das Vertrauen leiden. Mir kommt es so vor, als machtest du ihn irgendwie zum Sündenbock, wo der "Übeltäter" eigentlich ein Dritter ist. Wenn die Therapie vorher gut lief und er dir einen Termin angeboten hat, dann IST er doch für dich ein guter Therapeut.

Wenn er gesundheitlich angeschlagen ist, ist es doch normal, dass Stunden ausfallen; das hat mit dem Vertrauen in ihn ja nichts zu tun. Auch deine Notlage, die du ihm "unmissverständlich" mitgeteilt hast, hat mit ihm direkt nichts zu tun. Er ist doch nicht dein Butler. Ich verstehe dich da überhaupt nicht.


isabe
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anderes/other, 39
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Beitrag Fr., 09.02.2018, 14:43

Außerdem ist es schlechter Stil, eine (therapeutische) Beziehung per AB zu beenden! Mir scheint, du bräuchtest eher jemanden, der dir den Kopf wäscht...

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Südländerin
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Beitrag Sa., 10.02.2018, 00:35

Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.

Der allgemeine Tenor ist, dass es nicht nachvollziehbar ist. Das wäscht mir tatsächlich den Kopf
und hat mich nachdenklich gemacht. Ich hätte erwartet, am nächsten Werktag einen Termin zu
erhalten. Oder ein Telefongespräch oder eine freundlichere Antwort als SMS. Es hilft mir aber
andere Sichtweisen zu lesen. Ohnehin führt das zu nichts mehr, da das schlechte Gefühl bleibt
und das Vertrauen nicht mehr vorhanden ist.

Ich denke immer noch, dass wenigstens ein Telefonat richtig gewesen wäre. Und ich bin immer
noch tief verletzt und denke sehr wohl, dass ein Psychotherapeut für derartige Notfälle zuständig
ist, was er genauso sieht. Er hat in einem Nebensatz erwähnt, dass ich dann auf die Mailbox
sprechen soll. Das würde ich allerdings nicht mehr tun.

Vielen Dank an Krümelmonster, dass du es nachvollziehen kannst und mir geschrieben hast.

Die Therapie wird wahrscheinlich weitergehen erstmal und wie hier schon geschrieben wurde,
vielleicht kann man doch noch eine gemeinsame Linie finden.


isabe
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Beitrag Sa., 10.02.2018, 08:59

Vertrauen lässt sich auch wiederfinden! Es ist bestimmt nicht das erste Mal, dass du Vertrauen verloren hast. Und wenn du dann siehst, dass man Beziehungen auch retten kann und Vertrauen neu entstehen kann, kann das sehr wertvoll sein!

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Südländerin
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Beitrag Sa., 10.02.2018, 09:39

isabe sehr schöne Worte!


shesmovedon
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Beitrag Sa., 10.02.2018, 10:04

Bitte doch deinen Therapeuten darum, dir Anlaufmöglichkeiten zu geben, an die du dich wenden kannst, wenn es dir akut schlecht geht. Meine Therapeutin hat ein richtiges Netzwerk für mich aufgebaut, so dass ich nicht alleine da stehe. Zur Not bleibt immer noch die Psychiatrie.
In den Ferien ist sie gar nicht erreichbar und auch ansonsten nur in der Praxis. Ambulante Therapie findet halt normal in den dafür vereinbarten Stunden statt, was nicht heißt, dass es auch mal einen Notfalltermin gibt. Aber den hat er dir ja auch sehr schnell angeboten. Ich denke für alles, was darüber hinausgeht, solltest du dir andere Anlaufstellen suchen. Und dabei kann er dir behilflich sein. Wäre zum Beispiel ein Thema für die nächste Stunde. Einen Grund deshalb die Therapie zu beenden, sehe ich gar nicht.

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lisbeth
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Beitrag Sa., 10.02.2018, 11:10

Da klafft eine Lücke, zwischen dem was du vom Therapeuten erwartest und dem, was er dir anbieten kann.

Deine Erwartungen waren anscheinend bisher nicht klar kommuniziert, genausowenig wie seine Grenzen von dem, was er im ambulanten Rahmen zu leisten bereit und in der Lage ist.

Das wäre für mich ein Ansatzpunkt zur Klärung. Darüber mal offen zu reden. Er soll dir vielleicht auch mal erklären, was sein Angebot ist. Das Angebot meiner letzten Therapeutin war zB: Ich kann mich in Notfällen zwischen den Stunden melden und ihr aufs Band sprechen. Wenn sie nicht im Urlaub ist, wird sie sich so schnell wie möglich zurückmelden, spätestens am nächsten Werktag. Und dann können wir schauen, was es braucht: zusätzlichen Termin, kurzes Telefonat. Da wusste ich, was ich von ihr erwarten kann. Und was nicht. Wenn ich also *jetztsofort* Hilfe brauche, dann muss ich mir etwas anderes suchen. Telefonseelsorge. Akutpsychiatrie. Whatever.

Auf der Basis kannst du dann auch schauen, ob eine gemeinsame Ebene (wieder) gefunden werden kann. Und mit ihm auch besprechen, was alternative Anlaufpunkte für dich wären in Krisenmomenten.

Kein Therapeut kann dir 24/7 zur Verfügung stehen. Das zu leisten ist auch nicht Sinn und Zweck einer ambulanten Therapie. Kein Therapeut wird alles stehen und liegen lassen können, um sofort zur Hilfe zu eilen. Und Therapeuten, die das dauerhaft machen, haben glaube ich selbst schwerwiegende Probleme und werden früher oder später ausbrennen.
Sinnvoller ist es, sich ein Netzwerk aus Anlaufstellen aufzubauen. Vielleicht auch mit seiner Unterstützung. Siehe Schlendrians Beitrag ^^.

VG lisbeth.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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