Suizidgedanken vs. -Gefühle und Therapie

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Scars
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Suizidgedanken vs. -Gefühle und Therapie

Beitrag So., 04.03.2018, 13:04

Hallo liebes Forum! ...Habe die Suchfunktion zwar genutzt, allerdings nichts richtig Passendes gefunden, wenn's das Thema schon gibt, wäre ich dankbar für eine Rückmeldung...

Und zwar geht es darum, dass ich - schon immer - einer "im Kopf suizidaler" Mensch bin, sprich Suizidgedanken zu meinem Alltag gehören, mich z.T. auch trösten, als Realitästflucht dienen etc., also unterschiedliche Funktionen ohne irgendwelche Auswirkungen haben. Nun habe ich aber auch immer wieder Suizidgefühle, sprich ich würde mir vom Gefühl her gerne das Leben nehmen (ohne unbedingt tot sein zu wollen, ich mag mein Leben), auch aus unterschiedlichen Beweggründen heraus, Aggression, Resignation, z.T. auch "dringlich", sodass ich mich wirklich zusammenreißen muss und auch meinen SVV-Tendenzen dann nicht nachgeben mag, aus Angst, irgendetwas anzustellen, mich manchmal auch einfach nur noch in die Ecke setze und sitzen bleibe, bis es aufhört. Aushalten. Atmen. Allerdings durchzieht es dann natürlich meinen Alltag, wo nichts mehr läuft, wenn man damit beschäftigt ist, sich selbst zu überleben. Ist ein ganz komischer Zustand.

Vielleicht eröffne ich das Thema auch gerade, weil's mich gerade wirklich quält und ihr hier vielleicht auch Erfahrung damit habt? Wie erlebt ihr "chronische" Suizidalität, wenn man das so nennen kann? Wie geht ihr im Alltag damit um? Und wie geht ihr in der Therapie damit um?

Das ist für mich so eine Sache, da ich natürlich keine Lust habe, mit meiner Therapeutin oder schon gar der Gruppe darüber zu sprechen. Habe ich einmal gemacht, die Reaktionen waren mir nicht verständlich. Und da es Dauerzustand ist, möchte ich damit auch nicht nerven, zumal es an sich keinen Grund dafür gibt.

Freue mich über Erfahrungen und Anregungen!
LG Scars
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Joa
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Beitrag So., 04.03.2018, 15:11

Hi Scars,

ich habe diese Suizidgedanken bestimmt schon zwanzig Jahre. Bis vor ca. 7 Jahren war es fast ausschließlich eine Form von Selbsthilfe - ein Weg um Druck abzubauen, ein theoretisches Ventil.

Dann eben vor ein paar Jahren kam so viel zusammen, dass es mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Damals war da das erste mal ein Zustand von "ich will und kann jetzt absolut nicht mehr". Tja, nur musste ich dann feststellen, dass meine Ventil "verschlossen" war.... Durch meinen Freund, dem ich das nie nie nie antun könnte.

Seitdem versuche ich mich damit abzufinden, dass es eben kein raus gibt bzw. habe ich deshalb kürzlich meine erste Therapie begonnen. Hatte bisher erst 6-7
Termine, die Therapeutin scheint aber spitze zu sein. Ich habe gewisse Gedanken in Richtung Lebensunlust/Suizidgedanken anklingen lassen, allerdings immer mit der Versicherung, dass ich mir nichts antun werde. (Bin immernoch glücklich mit meinem Freund zusammen, den ich übrigens durch dieses Forum hier kennengelernt habe :-), somit ist das Thema Umsetzung immernoch Tabu.

Ich will die Gedanken in der kommenden Stunde nochmal offener ansprechen, mal sehen wie sie da reagieren wird. Scars, hast du deine Gedanken zu dem Thema bei deiner derzeitigen Therapeutin angesprochen und schlechte Erfahrungen gemacht, oder war das jemand anderes? Denn ich finde es sehr wichtig, darüber zu sprechen....

Du schreibst, dass du dein Leben magst, das ist ja schonmal sehr gut :-). Vergiss nicht, dass du nur das eine hast. Ich denke es wäre wichtig zusammen mit deiner Therapeutin rauszufinden, was wirklich hinter diesen Gefühlen steckt, denn tot sein möchtest du ja offenbar nicht.

LG Joa
Zuletzt geändert von Joa am So., 04.03.2018, 15:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Pianolullaby
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Beitrag So., 04.03.2018, 15:48

Hast Du denn Pläne dazu, bzw. kannst Du Dir auch wirklich vorstellen das durchzuziehen?
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Montag
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Beitrag So., 04.03.2018, 16:05

Hallo Scars,

das Thema spricht mich gerade sehr an. Denn ich kenne, das, was Du da beschreibst, aus eigener Erfahrung.
Momentan such ich einen Weg raus aus dieser Flucht.
Danke, dass Du diesen Thread eröffnet hast. Ich hab jetzt für mich erstmal die Entscheidung getroffen, dass mir Suizid zu einfach ist und einfache Wege waren für mich noch nie gut. Also hab ich mich entschieden den Gedanken energischer STOPP zu sagen und die Herausforderung Leben anzunehmen.

Stichworte, die mir dabei helfen: Selbstvertrauen aufbauen, dass ich es schaffe. Dass ich kann, auch wenn es in mir jammert, dass ich nicht kann. Und VERTRAUEN! mich immer wieder neu entscheiden zu vertrauen, das einüben. Konstruktiv denken, dem Pessimismus den Kampf ansagen und natürlich weiterhin Therapie machen und meine Probleme als Herausforderung sehen, sie anpacken, statt meiner alten Strategie Vogel Strauß Politik so lange, bis mir die Probleme über den Kopf wachsen.

Ich hab mir jetzt zusätzlich zur Therapie dafür Hilfe organisiert: eine Sozialarbeiterin vom sozialpsychiatrischen Dienst (SPDI) und einen Mitarbeiter vom Arbeitskreis Leben.

Ich hoffe gerade so sehr, dass ich die chronischen üblen Gedanken überwinden und aus meinem Leben rausschmeißen kann.
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!

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Scars
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Beitrag So., 04.03.2018, 17:02

Hallo zusammen,
Danke schonmal für eure Antworten.

Tatsächlich fühlt es sich aber an, als wäre es bei euch auch anders. Nicht böse gemeint. :roll:

Mit "ich mag mein Leben" meinte ich, dass meine Lebensumstände gut sind und ich da nichts zu beklagen habe und nicht aus der Verzweiflung heraus oder so agiere. Ich erlebe es auch an sich nicht als Belastung, wie ich es z.B. bei Montag herauslese, sondern die Belastung entsteht eher aus der Diskrepanz und Spannung zwischen "wollen" und "können". Ich würde schon gerne und den Tod quasi in Kauf nehmen, wenn damit mein Leben aufhören würde, habe aber auch das Gefühl, dass ich für die tatsächliche Durchführung eines Suizid(versuch)s viel zu vernünftig und dank natürlichem Selbstschutz gehemmt bin (habe mich z.B. auch noch nie wirklich tief verletzt).

Aber falls die Frage an mich ging, pianolullaby, ich habe schon immer eine Art Plan im Hinterkopf, brauch den auch; entscheide mich auch manchmal für Suizid, wenn ich es nicht mehr aushalte und lauf los oder "spiele rum" (bisschen pervers, ich weis), wache dann aber spätestens irgendwie auf und denke mir: Moment, was tust du hier?! Und bin dann aber auch entsprechend verzweifelt und verwirrt weil wieder zurück im alten Zustand aus wollen aber nicht können.

Sorry, wenn das so unverständlich daher kommt, es ist mir ja selbst immer wieder nicht verständlich. Ich denke, dass es final dann doch auch nicht passiert, liegt an den guten Beziehungen, die mich selbst dann noch halten, wenn ich sie selbst schon losgelassen habe. Wie bei Joa.

Und Joa, ja, ich habe allerdings keine "schlechte" Erfahrung gemacht sondern nur eine solche, dir mir nicht verständlich war. Mir ist es sehr schwer gefallen, das Thema anzusprechen, weil ich es irgendwie albern finde, da ich mich nicht für ernsthaft suizidgefährdet halte - irgendwie hat sie es aber ernst genommen (was sie als Therapeutin wohl tun muss) und wir waren uns etwas uneins dann. Also sprich auf jeden Fall drüber, jeder gute Therapeut wird dich ernst nehmen und sich damit auseinandersetzen.
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Scars
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Beitrag So., 04.03.2018, 17:04

Und sorry, wollte nicht so egozentrisch sein gerade, versuche später nochmal auf euch zwei einzugehen. ;)
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Pianolullaby
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Beitrag So., 04.03.2018, 21:02

ich finde nicht dass du egozentrisch wirkst Scars.
Ich glaube in einer solchen Situation ist man das automatisch ein wenig mehr.
Ich bin auch absichtlich nicht darauf eingegangen was ich dazu meine.

Ich habe für mich persönlich eine ganz spezielle Meinung, welche aber wirklich NUR für mich selber gilt,
für niemand anderen.
Ich persönlich habe mich 2008 für mich entschieden, diesen Schritt niemals zu machen,
einfach weil es für mich in meinem Glauben nicht stimmt, und ich mich FÜR das Leben entschieden habe,
genau so wie ich entschieden habe, meinem Körper keine Narben oder SVV mehr zuzufügen.

Aber gell das muss nur für mich persönlich stimmen.
Ich habe meinen Plan auch seeit keine Ahnung ca 20 Jahren schon, habe es aber so arrangiert, dass ich ohne grosse Anstrengungen und eine Straftat ausführen müsste. Das alles hindert mich immer wieder gut daran. Selbst wenn ich mal daran denken würde.

Ich möchte Dir nur einen Rat geben, der mir wichtig wurde. Sprich darüber.
Ich musste das alles meinen 3 Theras seither genau erklären, wie ich das meine, und wann sie reagieren müsste.
Und zwar habe ich versprochen, wirklich jederzeit ehrlich zu äussern wo ich wirklich stehe. Beginne ich die verschieden Dinge zu organisieren muss ich es sagen, und sie hat meine Einverständnis zum Einweisen mit meiner Zustimmung (Also ohne FU). Das ist die Bedingung zwischen meiner Thera

Alles Gute Dir
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Scars
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 12:30

Sooo, Danke erstmal, pianolullaby, für deine sehr persönliche Rückmeldung. Ich finde das beachtlich und irgendwie bewundernswert, kenne auch im real life Menschen mit ähnlichem background wie du und diese sind diesen Schritt der "radikalen Entscheidung" auch gegangen - mir bleibt da nicht viel zu sagen, außer, dass es mich wirklich berührt, ich es nachvollziehbar finde und vorallem einfach sehr stark. Irgendwie würde sonst ja auch "die dunkle Seite" gewinnen, falls du verstehst.

Leider funktioniert das für mich aber einfach nicht, ich habe u.a. einfach zu viel Angst. Und tatsächlich einfach keinen Grund für mich, mich in letzter Instanz für's Leben zu entscheiden.
Manchmal frage ich mich auch, ob nicht die Variante "kontrollierter" Suizidversuch eine (Konflikt-)Lösung wäre... um's mal getan zu haben und dieses Kapitel abzuschließen. :kopfschuettel: Inzwischen setze ich aber auch einfach auf Zeit. Bin ja heute auch nicht mehr so kognitiv beschränkt wie gestern und vielleicht, vielleicht, kommt man irgendwann auch (wieder) im Leben an, wenn man sich nur lange genug konserviert. Und immer wieder von Neuem.

@Joa: Da du gerade erst am Anfang stehst, wollte ich auch nochmal anmerken, dass es meines Erachtens sehr hilfreich sein kann, wenn das schon länger besteht, direkt in die Vollen zu gehen und mit den Therapeuten darüber zu sprechen. Ich habe tatsächlich mehr als einen Therapeuten kennengelernt, wo schon ohne offenes Gespräch anklang, dass sie auf "sowas" keinen Nerv haben. Dann hast du auch noch die Chance, zu wechseln, falls es nicht passt. Insgesamt klingst du aber frohen Mutes und als würdest du das, was du für mich bzgl Therapie schreibst, selbst umsetzen wollen? :lol:

@Montag: Freut mich, wenn dich das Thema anspricht, scheint ja auch deins zu sein. Vielleicht hilft der Thread sogar noch sonst irgendwem im www. ;-) Ich habe mal gelesen, dass Suizidgedanken zur Depression gehören, wie Fieber zur Grippe - so oder so ähnlich klingt das für mich bei dir. Und als gäbe es da durchaus einiges an Hoffnung, mit dem, wie du es anpackst... ;)

LG Scars
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Montag
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 12:49

Danke Scars! Tut mir leid, dass ich das Thema verfehlt habe, Dein eigentliches Thema. Ich sollte einfach mir angewöhnen nicht zu posten, wenn ich von einem Thema zu sehr selbst involviert bin.
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!

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Scars
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 13:04

Hallo Montag! Wie kommst du darauf?!
Ich wollte deins nicht abwerten mit meinem Grippe-Spruch. Das war wohl etwas holprig. Allerdings sehe ich einen Unterschied zwischen dir und mir - was meiner Meinung nicht heißt, dass deine Sichtweise in diesem Thread fehl am Platz wäre!?

Und nicht, dass (Selbst-)Vertrauen und Herausforderungen annehmen, nicht auch mein Thema wären, ne. ;)

Generell möchte ich das nicht, als mein Thema sondern als ein Thema sehen, wozu's im Forum vielleicht schon Threads gibt, aber über Suizid kann man auch nicht genug sprechen - und wenn sich jemand da draußen durch ein anonymes Forum verstanden fühlt, weil's anderen so oder so ähnlich geht, das vielleicht auch facettenreich ist und sich für's Leben entscheiden kann, statt dagegen - besser geht's doch nicht.
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Krümmelmonster
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Beiträge: 569

Beitrag Mo., 05.03.2018, 15:42

Hallo Scars,
weißt du eigentlich wo sie herkommen deine Suizidgedanken? Wie sie entstanden sind.
Vielleicht hast du es irgendwann in einer Situation dies erlebt, früher?
Wenn du die gedanken nicht hast. hast du dir überlegt was du brauchst oder dir gut tut? Was hilft dir?
Woher kommen dir gedanken was fehlt dir?
Sorry, für so vielen Fragen wenn ich fehl am platz bin einfach ignorieren.
Viele Grüße
Krümmelmonster

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Scars
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Beitrag Mi., 07.03.2018, 19:07

Hallo Krümmelmonster.
Ich habe schon als Kind festgestellt, dass mein Tod vermutlich Suizid sein wird. Entsprechend begleitet es mich wie Joa schon eine ganze Weile - man muss nicht leben wollen, um es zu tun. :lol:

Was mich mal interessieren würde, ob es "echte" und "unechte" Suizidgedanken gibt?
Manchmal wabert das auch nur so in meinen Kopf hinein, verzieht sich wieder, als gäbe es etwas in mir, das nicht leben mag und sich zwischendurch meldet. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum es nie zur Umsetzung gekommen ist (und wahrscheinlich auch nicht kommen wird) und insgesamt aushaltbar. Das ist alles nicht ganz real, v.a. diese aversiven Momente, wie zum Zeitpunkt der Eröffnung des Themas, wenn ich zwischen den Stühlen sitze und von beiden Seiten an mir gezerrt wird. Und da hilft auch nix, außer aushalten. Und sich bei unmittelbaren Impulsen bewusst machen, was das jetzt zur Folge hätte (im blödesten Fall einen überlebten Suizidversuch mir irreversiblen Folgen und keiner Chance zur Beendigung und Veränderung des Leidens, Lebens mehr!).
Remember to leave pawprints on hearts.

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Joa
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Beitrag Mi., 07.03.2018, 19:52

Hey Scars,

"echte" und "unechte" Suizidgedanken, hmm... Also bei mir ist es so, dass die Gedanken an Suizid nur subtil im Hinterkopf "rumwabern", wenn es mir verhältnismäßig gut geht. Grundsätzlich bin ich schon so an das Thema gewöhnt, dass es immer in gewisser Weise präsent ist, wenn auch mal mehr, mal weniger intensiv.

"Echte" Suizidgedanken würde ich bei mir die bezeichnen, aus denen keinerlei "Gewinn" mehr zu holen ist, z.B. als Mittel zum Zweck - um Druck abzulassen, mit dem Ziel sich danach besser zu fühlen. Da gibt's dann für mich kein hin oder her, blos ein "ich will" aber kann nicht, eben weil das meinem Schatz das Herz brechen würde. Was das angeht bin ich einfach in einem Zustand der Resignation. Es ist, wie es ist.

Keine Ahnung, ob dich das jetzt irgendwie anspricht, Scars. Hab's gerade nicht so mit Konzentration :-D.

Und ja, beim nächsten Gespräch werde ich ein bisschen deutlicher auf das Thema eingehen.

LG

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Beitrag Mi., 07.03.2018, 20:40

Scars hat geschrieben: So., 04.03.2018, 13:04 Vielleicht eröffne ich das Thema auch gerade, weil's mich gerade wirklich quält und ihr hier vielleicht auch Erfahrung damit habt? Wie erlebt ihr "chronische" Suizidalität, wenn man das so nennen kann? Wie geht ihr im Alltag damit um? Und wie geht ihr in der Therapie damit um?
In der Therapie habe ich eigentlich immer offen darüber geredet. Meine Therapeutin hat mich auch immer danach gefragt, wenn es mir schlecht ging.

Ansonsten: Suizidgedanken stehen ja meistens stellvertretend für irgendwas...
also bei mir ist es oft Überforderung mit irgendwas. .... Und anstatt mich dann weiter mit den Suizidgedanken zu beschäftigen, beschäftige ich mich damit, was ich tun kann, damit ich weniger überfordert bin...

oder manchmal stehen sie auch dafür, dass ich einfach etwas Ruhe brauche... und dann schauen ich eben das ich den Stress reduziere...


Ich finde Suzidgedanken sind ein Anzeiger, dass irgendwas nicht stimmt. Aber sich mit Suizidgedanken zu beschäftigen, finde ich Zeitverschwendung. Man sollte lieber schauen, was man ändern kann, damit man sich weiter entwickelt... sonst flüchtet man sich in Suizidgedanken und es wird sich nie was ändern, weil das Leben einfach an einem vorbeizieht.

Keine Ahnung, entweder man bringst sich um oder man interpretiert eben die Suizidgedanken anders, wenn man tief in sich doch noch einen Lebenswillen spürt. Alles andere hat für mich keinen Sinn.

Also sich jahrelang in Suizidgedanken reinsteigern, aber am Leben bleiben, macht keinen Sinn. Man quält sich nur und nichts verbessert sich.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 07.03.2018, 22:53

~~~ hat geschrieben: Mi., 07.03.2018, 20:40
Scars hat geschrieben: So., 04.03.2018, 13:04 Vielleicht eröffne ich das Thema auch gerade, weil's mich gerade wirklich quält und ihr hier vielleicht auch Erfahrung damit habt? Wie erlebt ihr "chronische" Suizidalität, wenn man das so nennen kann? Wie geht ihr im Alltag damit um? Und wie geht ihr in der Therapie damit um?
In der Therapie habe ich eigentlich immer offen darüber geredet. Meine Therapeutin hat mich auch immer danach gefragt, wenn es mir schlecht ging.


Also sich jahrelang in Suizidgedanken reinsteigern, aber am Leben bleiben, macht keinen Sinn. Man quält sich nur und nichts verbessert sich.
Puuh, das würde ich zu 100% unterschreiben

Anm. Mod: Fullquote entfernt. Im Sinne der Netiquette werden inskünfitg Beiträge mit Komplettzitaten gelöscht. Gruss Elfchen
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