Kontakt zu Therapeut außerhalb der Sitzungen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Pferdefan
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Kontakt zu Therapeut außerhalb der Sitzungen

Beitrag Sa., 08.12.2018, 17:43

Hallo
Wie ist das bei euch?
Dürft ihr den Therapeuten außerhalb der Stunden kontaktieren?
Ich darf meine anrufen zu Telefon Sprechzeiten, in Krisen, wie leider im Moment ,darf ich sms schreiben, und sie schreibt zurück oder wir telen, je nachdem was ich brauche oder auf Wunsch bekam ich eine sehr liebe aufbauende sms woran ich mich ein bisschen halten kann. Glaube Email wäre auch möglich aber SMS ist mirlieber.

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shesmovedon
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Beitrag Sa., 08.12.2018, 17:48

Ne. Für terminänderung Telefon. Ansonsten gibt's nen Helfernetz drum herum, wo sie auch beim Aufbau half.
Therapie findet halt in der Stunde statt.
Meine Thera arbeitet sehr professionell und abstinent.
Für uns war das gut.
Für zwischendurch haben wir auch ein Übergangsobjekt.

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Le_na
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Beitrag Sa., 08.12.2018, 17:54

Ich darf ziemlich viel, mehr als ich gedacht hätte.
Ich darf anrufen, was ich aber nicht mache, außer ich müsste einen Termin absagen.
Ich darf SMS schreiben und weiß, dass sie darauf schnell reagiert. Das mache ich eigentlich nur wenn es ein "Notfall" ist, ich also um eine zusätzliche Stunde bitten will. SMS habe ich erst einmal geschrieben.
Und ich darf jederzeit E-Mails schreiben. Und sie antwortet in der Regel auch kurz darauf. Wenn ich eine inhaltliche Antwort "brauche", dann schreibe ich das meist dazu.

Ich glaube nicht, dass sich an dem was man "darf" messen lässt, wie professionell eine Therapeutin/ein Therapeut ist. Die einen arbeiten so, die anderen anders.
Für mich persönlich ist es gut, dass es auch Kontakt zwischen den Stunden geben kann.

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 08.12.2018, 18:02

Pferdefan hat geschrieben: Sa., 08.12.2018, 17:43 Hallo
Wie ist das bei euch?
Dürft ihr den Therapeuten außerhalb der Stunden kontaktieren?
Nein. Ich finde es auch gut so. Wäre mir signalisiert worden, dass meine Therapeutin jederzeit für mich erreichbar ist, hätte ich mir vermutlich jemanden gesucht, der sich besser abgrenzen kann.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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mio
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Beitrag Sa., 08.12.2018, 18:15

Ich darf das auch alles. Schreibe aber eigentlich nur mails, außer es geht um Termine. Dann schreibe ich auch mal eine SMS (oder rufe wenn es gar nicht anders geht an). Antworten tut sie nach "Bedarf" und eigenen Kapazitäten/eigener Einschätzung, was für mich aber auch ok so ist und bisher auch meistens so "gepasst" hat.

Mir tat das auch immer gut das zu dürfen, weil ich mich wenn es mir schlecht geht eh schnell "in mich" zurückziehe anstatt mir Hilfe zu suchen.

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Le_na
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Beitrag Sa., 08.12.2018, 18:32

Anna-Luisa hat geschrieben: Sa., 08.12.2018, 18:02 dass meine Therapeutin jederzeit für mich erreichbar ist, hätte ich mir vermutlich jemanden gesucht, der sich besser abgrenzen kann.
Ich finde es immer so schade, dass das daraus gemacht wird. Ich habe nämlich beispielsweise den Eindruck meine Therapeutin kann sich äußerst gut abgrenzen auch wenn sie erreichbar ist für mich. Aber vornehmlich von Leuten, die das in ihrer Therapie anders erlebt haben, wird alles andere schnell als "unprofessionell" oder "schlecht abgegrenzt" verurteilt. Als gäbe es nur den einen heilsamen Weg, der auf alle passt... Ich glaube eine Therapeutin kann schlecht abgegrenzt sein und keinen Kontakt zwischen den Stunden ermöglichen und eine Therapeutin kann schlecht abgegrenzt sein und Kontakt zwischen den Stunden ermöglichen.

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Pferdefan
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Beitrag Sa., 08.12.2018, 18:42

Danke für die Antworten.
Ich denke auch das auch meine abgrenzen kann. Sie sagt immer, was auch Stimmt, das ich es nicht zulasse bedürftig zu sein und Hilfe anzunehmen.
Sie weiß ich schreib nur im Notfall, und fühle mich dennoch sehr mies dabei weil ich denke ich nerve oder so

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Vivy
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Beitrag Sa., 08.12.2018, 19:12

Hallo Pferdefan!

Ich darf zwischen den Stunden Mails schreiben. Auch am Wochenende und während seines Urlaubs.

Ausgangspunkt war, dass ich ihn zwischen den Stunden „verliere“.
Während seines ersten Urlaubs fing das an mit den Mails (er hat mir das vorgeschlagen, ich hätte mich niemals getraut, drum zu bitten) und da hab ich mich noch kaum getraut, weil ich nicht nerven wollte.

Als er dann aus dem Urlaub wieder zurück war, hat er sich sehr gewundert, wie selten ich geschrieben habe, wir haben lang drüber gesprochen und dann hat er es in eine Anweisung modifiziert. Ich soll nicht warten, bis wieder alles ganz furchtbar ist, sondern sofort schreiben, wenn ich merke, ich brauche es.
O-Ton: dann ist es für uns beide weniger anstrengend.

Wir haben uns auch inzwischen immer wieder ausführlich damit beschäftigt, auch wie da bei mir was ankommt und wie sich da für mich ingesamt was verbessert und er registriert auch sehr genau, wie oft und in welchem Abstand ich schreibe.
Für mich ist das mit dem Mail Kontakt was sehr wichtiges und ich bin froh, dass Ich die Möglichkeit habe.
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry


shesmovedon
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Beitrag Sa., 08.12.2018, 19:28

Mir geht's wirklich nicht darum,wie wir etwas erlebt haben, vor allem weil wir schon unterschiedliches erlebt haben.

Wir profitieren insgesamt aber mehr von einer Thera, die sich nicht als Halbgott und Anlaufzentrum zu jeder Zeit sieht und anbietet, sondern die ein Netz aufbaut, so dass der Patient je nach Siruarion die richtige Hilfe an der Hand hat Das ist in meinen Augen professionell TheRApie.


shesmovedon
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Beiträge: 2203

Beitrag Sa., 08.12.2018, 19:32

Natürlich kann man aber auch so agumentieren, dsss man nicht so krank ist, dass man ein Helfernetz braucht. Aber den Thera in der Freizeit kontaktieren? Da läuft einfach was falsch in meinen Augen.

Aber mir ist klar, jeder der das darf, sagt: mein Thera ist Profi.

Aber hier im Forum liest man immer wieder davon, wenn genau das irgendwann nach hinten schoss.

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wandermaus123
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Beitrag Sa., 08.12.2018, 19:53

Ich verstehe es nicht.
Ist habt alle die Handynummer eurer Therapeutin?
Das hab ich nicht und möchte auch nicht.
Ich kann E-Mails schreiben und im Notfall auf AB sprechen. Aber sms? Ggf. WhatsApp...??

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Philosophia
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Beitrag Sa., 08.12.2018, 20:03

Mir gehts darum, dass eben außertherapeutischer Kontakt nicht bezahlt wird - es fühlt sich für mich einfach nicht gut an. Und für mich macht eine Ansage wie " Sie können mich immer anrufen" einen Workaholic, denn er/sie ist auch in der Freizeit einsatzbereit. Das suggeriert für mich zum einen schon eine gewisse Grenzenlosigkeit, zum anderen auch übergroße Verfügbarkeit. Klar, das suchen diese Theras sich selbst aus - mir gefällt das jedoch nicht aus den eben genannten Gründen. Ausnahmen find ich ok, nach Absprache am besten. Ist meine Meinung.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Vivy
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Beiträge: 884

Beitrag Sa., 08.12.2018, 20:21

Philo, ich bin ja Selbstzahler.
Und ich zahle auch für die Mails. Für mich war das sehr wichtig, dass wir da ne klare Absprache haben, denn es ist ja seine Zeit.

Immer anrufen gibts bei uns gar nicht.
Wenn ich wirklich mit ihm telefonieren möchte, frage ich per Mail und das macht er aber nur im absoluten Notfall und setzt da ganz klare Grenzen.
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aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry


mio
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Beitrag Sa., 08.12.2018, 20:27

Na ja, wenn ich es nicht brauche oder möchte, dann zwingt mich ja keiner es zu tun.

Ich hab zB. nie von dem Angebot Gebrauch gemacht, dass ich ihr im Krisenfall eine SMS schreiben kann und sie ruft mich dann so schnell wie es eben geht an. War einfach nicht meins. Lieber habe ich dann eine mail geschrieben, auch wenn die Antwort dann vielleicht länger gedauert hat oder auch mal gar keine kam und es dann erst in der nächsten Stunde zum Thema wurde, wenn es noch "aktuell" war.

Es gab eine einzige Situation, ziemlich am Anfang der Therapie, wo ich kurz davor war es zu tun, weil ich dachte: "Wenn das hier so weitergeht, dann lande ich in der Psychiatrie..." (und das auf einer griechischen Insel...), aber auch da hab ich mir letztlich dann selbst helfen können.

Ich sehe das einfach nur als hilfreiches Angebot und kann mich da schon auch selbst "begrenzen", wenn ich denke, dass es zu viel ist. Wenn sie es für zu viel hält, dann muss sie mich begrenzen und ich traue ihr absolut zu, dass sie das dann auch kann. Finde ich so gesehen eigentlich ganz einfach.

Ich kann aber auch verstehen, wenn Therapeuten da gar keine Lust zu haben, ich denke das hat viel mit der Einstellung des Therapeuten zu tun ob er so ein Angebot für hilfreich oder für kontraproduktiv hält bzw. auch damit, wie er mit "Störungen" in seiner Freizeit umzugehen weiss. Denn auch da entscheidet ja sie, ob sie sich nun "stören" lassen möchte oder nicht und reagiert nicht "automatisch" auf mich oder andere Patienten nur weil ich - oder andere - das möchte/n.

Mir hat das einfach Sicherheit gegeben, dass ich so im Notfall einen kompetenten und mir vertrauten Ansprechpartner habe. Und das fand ich schon sehr wertvoll. Ich brauchte das aber auch nicht so sehr, also in einem Maße wo es dann wohl wirklich zu viel werden würde. Falls dem so gewesen wäre, dann hätte sie mich wahrscheinlich auch eher in eine Klinik oder so verwiesen nehme ich mal an. Zumindest war das ganz zu Anfang der Therapie mal Thema, als sie anzweifelte, ob ich die nötige Grundstabilität mitbringe für eine ambulante Therapie.

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Philosophia
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anderes/other, 39
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Beitrag Sa., 08.12.2018, 20:32

Bei Selbstzahlern find ich das was anderes - da hat der Thera auch was davon, das find ich dann auch fair.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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