Probleme mit Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Tallyn
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Probleme mit Therapeutin

Beitrag Sa., 09.03.2019, 14:45

Hallo,
ich habe hier schon eine Weile mitgelesen, aber dies ist mein erstes Posting.
Vor ein paar Monaten habe ich eine Therapie angefangen. Am Anfang war mir die Therapeutin sehr sympathisch und ich hatte ein gutes Gefühl bei ihr, auch wenn sie für meinen Geschmack etwas zu viel geredet hat.
Mittlerweile fühle ich mich jedoch überhaupt nicht mehr wohl mit ihr.
Das Problem, dass sie zu viel redet, besteht immer noch. Manchmal komme ich in einer Stunde kaum 10 Minuten zum Reden, weil ich mir ewig Vorträge über Dinge anhören muss, die mich nicht interessieren, oder die ich mir auch im Internet anlesen könnte.
Eigentlich sollte es doch um mich gehen, um meine konkreten Probleme und wie ich damit umgehen kann.
Auf diese geht sie aber überhaupt nicht ein und bagatellisiert sie stattdessen. Ich habe überhaupt nicht mehr das Gefühl, ernst genommen zu werden.
Außerdem wollte sie mit mir am Beginn meiner Therapie einige Strategien entwickeln und gab mir dann auch immer wieder Aufgaben, die ich auch erfüllte, jedoch ging sie dann nie wieder drauf ein und das verlief alles ins Leere und ich frage mich, was soll das?
Ich möchte nun die Therapie bei ihr beenden, weiß aber nicht recht, wie.
Wie verhalte ich mich hier am besten? Telefonisch weitere Sitzungen absagen? Noch zu meinem nächsten Termin gehen und ein Abschlussgespräch führen (was ich eigentlich überhaupt nicht möchte)? Gibt es eine andere Möglichkeit?

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 15:36

Ich würde einfach telefonisch alle weiteren Termine absagen. Dieses Recht hast du - und musst dich dafür auch nicht rechtfertigen. Du möchtest kein Abschlussgespräch führen? Dann lass es einfach bleiben.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Südländerin
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 19:43

Ich würde zum nächsten Termin gehen und deine Kritik formulieren. Das würde ich machen selbst wenn ich mir sicher
wäre, dass die Therapie nichts bringt. Mir wäre das wichtig mich "normal " zu verabschieden, auch wenn die Therapie
noch nicht lange geht. Ausserdem birgt so eine Aussprache auch eine Chance, dass es doch weitergehen kann. Natürlich nur wenn du willst.

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lisbeth
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 20:26

Hast du denn die Sachen, die dich stören, angesprochen? Also mal wirklich gesagt: Frau Therapeutin, ich finde es geht hier mehr um Sie als um mich. Oder: Ich fühle mich hier nicht ernstgenommen. Oder hast du mal gesagt, dass du gerne auch über die Aufgaben sprechen willst und wie es dir mit ihnen gegangen ist? Da gibt es etliche Therapeuten, die das als Aufgabe des Patienten betrachten, die Aufgabenstellung dann in der nächsten Stunde wieder anzuschneiden, wenn es Thema werden soll.

Du schreibst über die Dinge die dich stören, schreibst aber nicht, ob du etwas unternommen hast, das zu ändern. Einfach abbrechen und deiner Wege gehen wird dich nicht weiterbringen, wenn du das bisher nur so hingenommen hast oder gewartet hast, dass die Therapeutin von alleine drauf kommen soll. Ob die Therapeutin einsichtig sein wird, kann dir hier keiner sagen. Aber du könntest eine Menge lernen, wenn du zumindest versuchst, das was dich stört auch mal zu thematisieren und die Auseinandersetzung zu suchen. Und wenn es in der Abschiedsstunde ist...
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Tallyn
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 22:00

Ja, ich habe Probleme angesprochen. Deshalb möchte ich ja nicht mehr zu ihr, da ich - wie ich oben schon geschrieben habe - einfach nicht von ihr ernstgenommen werde.

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RoboCat
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Beitrag So., 10.03.2019, 04:21

Faszinierend, wie viele Therapeuten mit ungeklärten, eigenen psychischen Meisen auf die Menschheit losgelassen werden. Zu so einer Rambofrau würde ich auch nicht mehr gehen wollen. Mach es wie geschrieben wurde, sag die weiteren Stunden per Telefon ab. In einer weiteren Stunde würdest du eh wieder nicht zu Wort kommen. Bei der Sorte ist außerdem damit zu rechnen, dass sie es persönlich nimmt und dann kannst du dir das auch noch reinziehen. Also ich hätte keine Lust dazu und du ja auch nicht bzw hast du ja gar kein Bedürfnis nach einem Abschied, das ist dein gutes Recht, das nicht zu haben.
:axt:


theweirdeffekt
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Beitrag So., 10.03.2019, 09:10

das seh ich wie RoboCat. unglaublich wie unreflektiert, die sollt wohl selber noch einige stunden in die selbstreflexion....

Alles Gute
Kopf hoch... Sonst kannst du die Sterne nicht sehen

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Montana
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Beitrag Mo., 11.03.2019, 15:58

Ich würde ebenfalls auf ein Abschlussgespräch verzichten. Wenn du die Therapie bei einer anderen weiterführen und die Stunden mitnehmen möchtest, dann ist jede einzelne kostbar.

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Thread-EröffnerIn
Tallyn
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Beitrag Mo., 11.03.2019, 16:39

Kann man das denn? Mir wurde mal gesagt, das ginge nicht und jeder Thereapeut müsste neu für den Patienten ansuchen.

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Anna-Luisa
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Beitrag Mo., 11.03.2019, 16:44

Tallyn hat geschrieben: Mo., 11.03.2019, 16:39 Kann man das denn? Mir wurde mal gesagt, das ginge nicht und jeder Thereapeut müsste neu für den Patienten ansuchen.
Da hat dir jemand Märchen erzählt.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Tallyn
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Beitrag Mo., 11.03.2019, 16:49

Sorry, wenn ich nochmal nachfrage, aber bist du sicher, dass das für Österreich auch stimmt?

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RoboCat
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Beitrag Mo., 11.03.2019, 17:11

Tallyn hat geschrieben: Mo., 11.03.2019, 16:49 Sorry, wenn ich nochmal nachfrage, aber bist du sicher, dass das für Österreich auch stimmt?
Hi Tallyn,

in Österreich kenne ich mich zwar auch nicht aus, aber ich würde dir empfehlen, mal bei deiner Krankenkasse / Beihilfestelle anzurufen und zu fragen. Im Internet liest man ja immer vieles ;-)

Aber davon abgesehen würde ich die Entscheidung, ob du da bleibst oder nicht, nicht davon abhängig machen, ob du übergangslos weitere Stunden bekommst. Wenn sich jetzt schon abzeichnet, dass die Therapeutin nicht zu gebrauchen ist, dann verschwendest du wertvolle Lebenszeit mit der. Und wenn du Pech hast verstrickt sich das alles am Ende vielleicht so sehr, dass du weitere Therapie wegen einer misslungenen ersten Therapie brauchst. Das Lösen deiner eigentlichen Konflikte tritt dann dahinter, das ist nicht Sinn der Sache würde ich sagen...
:axt:

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