Vater mit zur Therapie nehmen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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matrjoschka05
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Vater mit zur Therapie nehmen

Beitrag Mi., 09.10.2019, 22:23

Hallo :->

ich hoffe das Thema passt hier, bin mir nicht ganz sicher ob es nicht zu den Beziehungssachen gehört... hat allerdings mehr mit meiner Therapie zu tun.
Naja jedenfalls ist es so, dass ich zu meinem Vater nie die beste Beziehung hatte und nach dem Tod meiner Mutter ist es nur schlechter geworden. Das ist natürlich auch in der Therapie oft Thema.
Ich hab das Gefühl, dass er sich nicht (gut) um sich selbst kümmert. Um mich hat er sich (für meine Ansprüche definitiv) nicht gut genug gekümmert. Nach außen hin hatte ich aber immer alles was man zum Leben braucht (ein Dach überm Kopf und was zu essen). Emotional kam da von ihm gar nichts, es war eher so, dass er jeden Abend nach der Arbeit nach Hause kam und herum schrie. Also er hat damals definitiv seinen Beitrag dazu geleistet, dass es mir psychisch schlecht ging. Das werfe ich ihm auch noch immer vor und bin manchmal auch sehr traurig, dass als Teenager niemand für mich da war. Jetzt als Erwachsene kann ich das zumindest ein bisschen distanzierter betrachten und glaube für mich, dass mein Vater sein bestes gegeben hat, nur war es eben nicht genug. Er ist halt auch das Kind seiner Eltern und wenn ich mir deren Beziehung so anschau, wundert mich vieles gar nicht mehr ;-)
Für mich ist die Geschichte größtenteils erledigt. Dass ich als Teenager niemanden hatte, kann man jetzt nicht mehr ändern und die emotionale Nähe die ich gebraucht hätte, werde ich von ihm nie bekommen. Natürlich ist das hart, aber es ist für mich leichter das abzuhaken und keine Erwartungen mehr an ihn zu stellen. Die wurden denke ich in den letzten 10 Jahren zu oft enttäuscht.
So viel dazu... Es ist so, dass ich ihm das jedoch nie so deutlich gesagt hab und ich bin mir ziemlich sicher, dass ihm nicht mal bewusst ist was in unserer Beziehung eigentlich falsch gelaufen ist. Bzw ob ihm überhaupt bewusst ist, dass da was für mich nicht gepasst hat.

In den letzten Jahren hat meine Thera mehrmals vorgeschlagen meinen Vater doch mal zu einer Stunde mitzunehmen. Früher habe ich das mit einem sehr klaren "Nein." abgelehnt. Ich wollte ihn nie dort haben, Therapie war meins und es war irgendwie auch wichtig für mich, dass das nur "mein" Raum war. Mittlerweile ist das "Nein" nicht mehr ganz so klar. Aber ich bin mir sehr unsicher (mal davon abgesehen, dass ich nicht weiß, ob er überhaupt mitkommen würde). Einerseits erwarte ich mir nichts mehr von ihm und habe mich über die Jahre von ihm distanziert (auch wenn wir noch immer zusammen wohnen. Er weiß so gut wie gar nichts über mein Leben und ich hab auch keine Ahnung wie es ihm eigentlich geht...), andererseits ist er noch immer mein Vater und er wird mir wohl nie ganz gleichgültig sein. Deswegen bin ich mir eben so unsicher, ob es Sinn macht mir die ganze Arbeit & Anstrengung anzutun, wenn ich mir eigentlich eh nichts davon erwarte/erhoffe. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich nach so einem Gespräch irgendetwas positives entwickeln würde und noch mehr Enttäuschung brauche ich auch nicht unbedingt.
War vielleicht schon mal jemand in einer ähnlichen Situation? Wie hat sich das entwickelt? Würdet ihr es versuchen wenn ihr in meiner Situation wärt?

LG Matrjoschka

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saffiatou
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Beitrag Mi., 09.10.2019, 22:40

Ich hatte das einmal kurz überlegt, dann aber sofort verworfen, der Therapieraum wäre kontaminiert und ich hatte da nicht mehr hingehen können.

Was verspricht sich deine Thera davon?

Was ist mit der Schweigepflicht?

Wie sehen deine Erwartungen aus?

Ein solches Gespräch sollte unbedingt ganz genau abgewogen und sehr sehr gut vorbereitet werden.

Meine Eltern, waren sicher gerne mitgekommen, aber sie würden versuchen mich vor dem Thera ganz schlecht zu machen.

Und es hatte nichtsgebracht, da sie uneinsichtig sind.

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Montana
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Beitrag Mi., 09.10.2019, 23:01

Ich hatte auf Anregung meines damaligen Therapeuten mal meinen Lebensgefährten mit dabei. Das war zwar irgendwie interessant zu beobachten, was da zwischen den beiden ablief, aber ein positives Ergebnis gab es nicht. Allerdings Email-Kontakt hinter meinem Rücken. Das hat der Therapeut mir dann offenbart, indem er in einer letzten Mail erklärt hat, das so nicht weiter machen zu wollen. Diese hat er in Kopie auch an mich geschickt, zusammen mit dem ganzen Mail-Verlauf. Ich war schockiert. Über das Verhalten von beiden. Es haben sich übrigens auch beide bei ihrer Begegnung völlig anders verhalten als normal. Und ich war erstaunt, welch komisches Bild sie jeweils voneinander hatten.
Mein jetziger Mann hat auch ein merkwürdiges Bild von meinem jetzigen Therapeuten (einmal kurz an der Tür gesehen) und umgekehrt. Aber das ist ziemlich egal, weil die nichts miteinander zu tun haben. Sie mussten sich an die Existenz des jeweils anderen gewöhnen. (Der Therapeut war vorher da und hat mir sehr deutlich gesagt, der Mann sei nicht gut für mich. Sehr merkwürdig für einen sonst eher wenig redenden Analytiker). Da ich beide ganz gut zu kennen glaube, kann ich mir den Verlauf eines Treffens sehr gut vorstellen. Ich würde denken, die duellieren sich mit Laserblicken. Und dann würden sie feststellen, dass sie beide kein Bier mögen und zusammen Tee trinken. Aber MIR würde das gar nichts bringen.

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Sinarellas
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Beitrag Do., 10.10.2019, 08:29

Aus Erfahrung kann ich dir sagen: Es bringt nur ganz bedingt etwas und sollte gut vorbereitet werden.
Ich habe meine Mutter damals zur Therapie mitgenommen und am Ende war sie die ganze Stunde nur am Heulen, ihre Sorgen und Probleme wurden bearbeitet, weil das bei ihr offene Türen eingetreten hat.
Das einzige was ich darauf mitnehmen konnte war, dass sie selbst Therapie braucht.

Für mich hat es keine Änderung gebracht, weder habe ich sie dadurch besser verstanden noch hat sich an der Beziehung oder der Einstellung zu ihr etwas geändert.
Ich glaube nicht, dass das wirklich eine Stütze sein kann.
In der Gesprächstherapie geht es darum, dass dein Umgang mit Menschen/Problemen/Situationen beleuchtet wird und in Zusammenhang gebracht wird, die Sicht eines anderen hilft da nur bedingt weiter.

Ich habe ebenfalls meinen partner mal dabei gehabt, war wie Montana schrieb interessant, hat aber kein positives Resultat gebracht.
Ich denke wenn dann sollte man sich in einer Familientherapie gemeinsam von Beginn an begegnen, alles andere hat keinen Sinn.
..:..

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Candykills
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Beitrag Do., 10.10.2019, 08:55

Ich schließe mich da den Vorrednern an. Ich kann mich gut erinnern, wenn meine Mutter als ich Teenager war, mit in die Therapie kam. Sie heulte immer die ganze Stunde und irgendwann sagte dann mal einer "hier geht's nicht um sie, sondern um ihren Sohn". Mir wurde da auch nochmal klar wie bedürftig meine Mutter ist und das sie das halt völlig für sich einnimmt. Deswegen würde ich sie normal nicht mehr mit in irgendeine Therapie nehmen. Obwohl ich auch schon darüber nachdachte. Aber meine Therapeutin würde das sicher eh ablehnen, weil mein Raum.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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matrjoschka05
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Beitrag Do., 10.10.2019, 12:18

Danke euch allen für eure Antworten und Erfahrungen :)

@Saffia: ich denke meine Thera erhofft sich davon, dass meinem Vater überhaupt mal bewusst wird was er da alles verbockt hat. Und das dadurch möglicherweise eine Gesprächsbasis geschaffen wird. Bzw dass es überhaupt mal die Möglichkeit auf Veränderung gibt.
Nur... momentan weiß ich, dass er an der Situation nichts ändert, weil er ja nicht mal weiß dass es überhaupt etwas gäbe das er machen könnte. Ich denke, wenn er genau wüsste was ich mir vorstelle und er es trotzdem nicht tut (was sehr wahrscheinlich wäre), wäre das nur noch enttäuschender...

@Montana: ich glaub meine Thera würd sich da schon eher zurückhalten, da es mehr darum geht dass ich mit meinem Vater rede und sie da mehr "vermitteln" möchte... Ist nur die Frage ob das mit meiner Thera dabei auch nur irgendwie zielführender ist als wenn ich ihm alleine Sachen sag (die ignoriert er nämlich gekonnt).

@Sinarellas: na gut, dass mein Vater Therapie brauchen könnte weiß ich auch so ;) er hat nur scheinbar kein Interesse daran irgendwas anders zu machen

@Candykills: naja wenn mein Vater auch verstehen würde dass eine Therapie hilfreich für ihn sein könnte, wäre es mir denke ich egal wenn er da eine meiner Stunden für diese Erkenntnis braucht. Nur zweifle ich sehr, sehr, sehr stark daran, dass er zu dieser Erkenntnisse kommen würde...


Aber ich denke ihr alle habt mich in dem Beschluss bestärkt, dass es wohl e nichts bringen würde und dass ich mir die Energie für mich selbst sparen kann :lol:

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candle.
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Beitrag Do., 10.10.2019, 13:25

Hallo!

Ich hatte auch mal dieses "nette" Angebot und abgelehnt. Das ist aber auch schon ewig her! Damals hatte ich ja noch Angst tätlich angegriffen zu werden und das auch beim und gegen den Therapeuten befürchtet, der aber meinte sich wehren zu können. Naja.
Und letztlich kenne ich die Eltern "zu gut", dass ich wüßte, dass da nichts bei rausgekommen wäre.

Das kann man sich vorab schon sehr klar machen was erwartet wird und ob das überhaupt möglich ist, wenn du das gedanklich durchspielst. Und dann muß Bereitschaft auf beiden Seiten sein um gemeinsam den Weg zu gehen, der sicher dauern wird. Würde dein Vater überhaupt mitkommen wollen? Wie schätzt du das ein?
matrjoschka05 hat geschrieben: Do., 10.10.2019, 12:18 ich denke meine Thera erhofft sich davon, dass meinem Vater überhaupt mal bewusst wird was er da alles verbockt hat.
Ich denke nicht, dass es darum geht, denn der therapeutische Raum ist keine Strafkammer. Und nicht alles was man so empfindet ist ein "Verbocken" und wenn doch, kann man keine Einsicht erzwingen.

Frage sonst deine Therapeutin nochmal! Aber letztlich wird sie dir wohl den Raum lassen dich mitzuteilen. Und was du dann mitteilen willst, muß wohl sorgsam überlegt sein.

Nochmal nebenbei: Wohnst du noch mit deinem Vater zusammen?

Was ich hilfreich finde ist, dass ich mir selber Strategien erarbeitet habe. Mich deutlich und klar zu artikulieren was ich dann von der Person will. Wenn du dich veränderst, verändert sich auch in Teilen und besten Fall das Umfeld mit. Oder es passiert gar nichts, dann könntest du dich von ihm auch trennen, wenn es dir damit nicht gut geht. Oder ihn eben so akzeptieren wie er ist wäre auch eine mögliche Lösung. Du bist eben kein Kind mehr und ihr könntet euch beide erwachsen begegnen auf einer völlig anderen Ebene, wo du dann vielleicht eure gemeinsame Geschichte deiner Kindheit loslassen müßtest.

Lieben Gruß!
candle
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matrjoschka05
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Beitrag Do., 10.10.2019, 21:45

candle. hat geschrieben: Do., 10.10.2019, 13:25 Würde dein Vater überhaupt mitkommen wollen? Wie schätzt du das ein?
matrjoschka05 hat geschrieben: Do., 10.10.2019, 12:18 ich denke meine Thera erhofft sich davon, dass meinem Vater überhaupt mal bewusst wird was er da alles verbockt hat.
Ich denke nicht, dass es darum geht, denn der therapeutische Raum ist keine Strafkammer. Und nicht alles was man so empfindet ist ein "Verbocken" und wenn doch, kann man keine Einsicht erzwingen.

Nochmal nebenbei: Wohnst du noch mit deinem Vater zusammen?
Ich weiß nicht ob er mitkommen würde, das kann ich überhaupt nicht einschätzen. Ich denke aber eher, dass er das nicht unbedingt wollen würde.

Das war vielleicht ein bisschen unglücklich formuliert. Es geht nicht darum ihn irgendwie runter zu machen, sondern ihm bewusst zu machen was ich mir als Kind gewünscht hätte bzw. was ich gebraucht hätte. Von meinem Standpunkt hat er das verbockt, vielleicht hab ich mir aber auch einfach zu viel erwartet/gewünscht? Keine Ahnung wie er dazu steht, ob er dazu überhaupt eine Meinung hat.

Ja ich wohne noch bei ihm, bin momentan noch in einer Ausbildung, aber arbeite daran dass ich in 2, maximal 3 Jahren ausziehen kann.

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rainyday
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Beitrag Do., 10.10.2019, 22:24

matrjoschka05 hat geschrieben: Do., 10.10.2019, 21:45 [...]sondern ihm bewusst zu machen was ich mir als Kind gewünscht hätte bzw. was ich gebraucht hätte.

Liebe Matrjoschka,
warum möchtest du das, wenn du es wirklich abgehakt hast und nichts mehr von ihm erwartest? Oder vielleicht ist es ja doch noch nicht ganz für dich erledigt?
Weiß er überhaupt, dass du in Therapie bist, bzw. weswegen?

Wenn überhaupt, könnte ich mir höchstens vorstellen, dass du ihm mal einen ausführlichen Brief schreibst darüber wie es dir erging und jetzt geht - ohne Anklagen gegen ihn. Und dann könntest du schauen, wie er es aufnimmt und weitere Schritte überlegen oder die Sache wirklich in die Schublade tun.
Aber es ist schon sehr schade, dass ihr zusammen wohnt und nichts miteinander zu tun habt. Das ist ja wie eine schlechte WG. Wohnt ihr in einer Wohnung oder nur im selben Haus?

Ich vermute, dass er (unbewusst) beschlossen hat, auf der Gefühlsebene nicht erreichbar zu sein. Die Schublade ist bei ihm so verrammelt, dass er wahrscheinlich selber nicht mehr drankommt. Du wirst ihn daher wohl höchstens auf sachlicher Ebene erreichen.

LG rainy
Would he walk upon the water
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?

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Montana
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Beitrag Fr., 11.10.2019, 07:44

Und diese Schublade war schon verrammelt, als du ein Kind warst. Ihm das bewusst zu machen würde nur bedeuten, ihn zu verletzen. Er kann offenbar mit bestimmten Dingen nicht umgehen. Früher nicht und jetzt nicht.
Ich kann verstehen, dass du ihn trotzdem wissen lassen willst, was das für dich bedeutet. Aber vielleicht wäre der richtige Zeitpunkt, wenn ihr räumlichen Abstand habt.

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matrjoschka05
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Beitrag Fr., 11.10.2019, 14:06

rainyday hat geschrieben: Do., 10.10.2019, 22:24
matrjoschka05 hat geschrieben: Do., 10.10.2019, 21:45 [...]sondern ihm bewusst zu machen was ich mir als Kind gewünscht hätte bzw. was ich gebraucht hätte.

Liebe Matrjoschka,
warum möchtest du das, wenn du es wirklich abgehakt hast und nichts mehr von ihm erwartest? Oder vielleicht ist es ja doch noch nicht ganz für dich erledigt?
Weiß er überhaupt, dass du in Therapie bist, bzw. weswegen?
Klar ist das noch nicht ganz abgehakt. Ich werde ja beinahe täglich damit konfrontiert und komplett gleichgültig ist er mir natürlich nicht. Ich weiß nicht ob er mir das jemals sein wird, wage aber das zu bezweifeln, er ist noch immer mein Vater und sein einziger Fehler ist ja im Prinzip der, dass er gar nicht anders handeln konnte...
Ja er weiß dass ich in Therapie bin, er hat das auch einige Zeit gezahlt, bis ich einen Kassenplatz bekommen habe. Naja es gibt ja viele Gründe wieso ich in Therapie bin, als ich angefangen hab, war er definitiv nicht der Hauptgrund (und ist es auch jetzt nicht). Also die "offizielle" Begründung ist, dass ich Depressionen habe und das weiß er auch.
Montana hat geschrieben: Fr., 11.10.2019, 07:44 Und diese Schublade war schon verrammelt, als du ein Kind warst. Ihm das bewusst zu machen würde nur bedeuten, ihn zu verletzen. Er kann offenbar mit bestimmten Dingen nicht umgehen. Früher nicht und jetzt nicht.
Das ist ja auch der Hauptgrund wieso ich so dagegen bin. Ich glaub nicht dass er etwas ändern kann oder will. Vor dem Tod meiner Mutter war es allerdings nicht ganz so schlimm... Oder ich hab mich als Kind nur weniger verantwortlich gefühlt? Keine Ahnung.
Nur ist ihm das denke ich nicht mal richtig bewusst oder er verdrängt es sehr gut. Und etwas das einem nicht bewusst ist, kann man noch weniger ändern.

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Montana
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Beitrag Fr., 11.10.2019, 18:12

Andersrum wird ein Schuh draus. Es darf einem nicht bewusst sein, denn sonst könnte man nicht damit leben. Ändern aus eigener Kraft kann man es sicher nicht.

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matrjoschka05
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Beitrag Fr., 11.10.2019, 20:42

Montana hat geschrieben: Fr., 11.10.2019, 18:12 Andersrum wird ein Schuh draus. Es darf einem nicht bewusst sein, denn sonst könnte man nicht damit leben. Ändern aus eigener Kraft kann man es sicher nicht.
Ja nur ist es als Kind meine Aufgabe ihn vor der Realität zu schützen?
Nicht falsch verstehen: ich hab momentan nicht wirklich das Bedürfnis ihm das mitzuteilen. Und mir ist auch durchaus bewusst, dass das Wissen darum schmerzhaft für ihn wäre. (deswegen hab ich es ihm ja noch nie gesagt)
Ich seh nur wie er und seine Geschwister ihre Eltern belügen um sie zu schützen... Und ich weiß nicht ob ich das für mich möchte. Ich will nicht mein restliches Leben überlegen müssen was vielleicht "zu viel" für ihn wäre...

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Pianolullaby
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Beitrag Fr., 11.10.2019, 20:50

Hi, ich hatte meine Mutter auch schon dabei, jedoch haben wir dabei einen anderen Raum benutzt, als den, welcher sonst als Therapieraum genutzt wird. Eben weil "mein" Raum.
Die Schweigepflicht ist für diese Stunde aufgehoben, weil die TE ja zustimmen würde. Allerdings muss so etwas im vornherein genau geklärt werden, was denn gesagt werden darf, was auch auf keinen Fall usw. Wir haben das sogar schriftlch festgehalten.
Es gibt also unendlich Möglichkeiten wie man damit umgehen kann
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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matrjoschka05
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Beitrag Fr., 11.10.2019, 21:36

@Pianolullaby: hat es dir und deiner Mutter denn etwas gebracht?

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