Fake e-mails an Therapeutin

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sadgirl323
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Fake e-mails an Therapeutin

Beitrag So., 08.12.2019, 22:42

Ich bin verzweifelt, ich bin seit über 6 Jahren in Therapie bei meiner Therapeutin, seit letzten Jahr habe ich mich persönlich sehr stark verändert, ich weiß auch nicht warum, ich bin zurzeit in Karenz und bei meinen Kind daheim, und damit hat es auch angefangen, das ich sehr viel allein gelassen fühle mir sehr viel langweilig war unsw.

Ich hatte nie die Eltern die ich mir gewünscht habe, habe nie die liebe von ihnen bekommen, und daher wollte ich es so sehr von meiner Thera haben, ich habe angefangen in der Therapie zu schweigen, sie machte sich ziemliche sorgen um mich, ich wollte so gerne mit ihr reden und ihr so viel erzählen aber ich komme es nicht, bis ich dann durch einen fake email account im Namen meines Partners emails an meine Thera geschrieben habe, ich habe so geschrieben als wäre ich der partner von mir, habe ihr geschrieben das es mir sehr schlecht geht suizidal bin, habe über 1 Jahr lang sehr viele mails mit ihr über mich ausgetauscht im Namen meines Partner.

Jetzt hat sich die Lage zugespitz, und sie möchte das mein Partner mit in die Therapie kommt, oder mein partner sich persönlich per Telefon bei ihr meldet. Dadurch das er das nicht gemacht hat, logisch weil er davon nichts weiß weil ich ja dahinter stecke und er sich bei ihr nicht gemeldet hat, hat sie Therapie beendet, weil das Bedigung war für den weitern Therapie verlauf was ja aber nicht geht, weil ich hinter dem ganzen stecke, ich weiß nicht warum ich das alles gemacht habe ich habe keine ahnung, ich wollte es bei einer email lassen, konnte aber nicht aufhören ihr weiter zu schreiben. Es war wie eine Sucht. Ich konnte ihr so ehrlich sagen wie es mir ging, obwohl ich es über meinen partner geschrieben habe in seiner Sicht.

Jetzt ist sie weg, und ich traue mich aber ihr nicht die wahrheit sagen, das ist krank was ich da gemacht habe, kann mir irgendwer sagen unter welche psychische störung das fällt ??? Soll ich ihr jetzt die Wahrheit sagen? Zu einer weitern Therapie wird es sicher trotzdem nicht kommen, nach all dem, was ich angestellt habe.Ich bin verzweifelt sie war die einzige die mir halt gab und immer da war. Und nur durch meinen scheiß jetzt weg ist. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll.... Sie fehlt mir jetzt schon.... irgendwie würde ich ihr die wahrheit sagen, nach 6 Jahren Therapie hat sie eigentlich die wahrheit verdient oder ??

ich würde so gerne mit jemanden darüber reden, aber ich schäme mich so sehr dafür was ich getan habe... sie hat schon so viel für mich getan und dann mache ich sowas, nur um mehr aufmerksamkeit und mehr beachtung von ihr zu bekommen.... ich weiß einfach nicht mehr weiter. ob ich es ihr jemals sagen soll, ob ich es ihr oer mail oder persönlich sagen soll.... keine ahnung ich bin so sehr verzweifelt... ich hätte es niemals machen dürfen und meine therapie so auf spiel setzten dürfen....
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stern
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Beitrag So., 08.12.2019, 22:57

Warst du schon mal hier angemeldet? Die Geschichte kommt mir jedenfalls bekannt vor:

viewtopic.php?f=20&t=41081


Vielleicht hat sie es mittlerweile eh geschnallt, wer dahinter steckt...
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sadgirl323
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Beitrag So., 08.12.2019, 23:01

nein, das war nicht ich.

Lg


Coriolan
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Beitrag Mo., 09.12.2019, 00:18

sadgirl323 hat geschrieben: So., 08.12.2019, 22:42
[...] das ist krank was ich da gemacht habe, kann mir irgendwer sagen unter welche psychische störung das fällt ???
Klingt insgesamt irgendwie verworren - deine Therapeutin hat auf Emails geantwortet, die angeblich dein Partner an sie geschrieben hat, obwohl sie ihn nie kennen gelernt hat?

Das allein fällt mir schon schwer zu glauben, denn a) hat sie eine Schweigepflicht und b) wäre es äußerst unseriös, mit deinem Partner eine Emailfreundschaft (über deine Befindlichkeiten) zu führen. Warum sollte sie sich auf sowas einlassen? :gruebel:

Ich denke eher, sie hat schon längst kapiert, dass du die Emails selbst geschrieben hast. :jo:

Wir können dir natürlich nicht sagen, welche psychische Störung dahintersteckt - selbst Fachleute werden keine Diagnosen anhand von Beiträgen im Internet stellen.

Ich denke auch, es ist gut, dass die Therapie beendet ist, denn wenn nach 6 Jahren so etwas passiert - vor allem über einen so langen Zeitraum - dann scheint da ja schon vorher irgendwas gehörig schief gelaufen zu sein. Dass du ihr das auch nicht beichten kannst/möchtest, bestärkt meine Meinung dazu. Ich denke, sie hätte es schon verdient, dass du ihr die Wahrheit sagst - und das nicht in einer Email, sondern persönlich. Und gerade für Schamgefühle ist doch mehr als genug Raum in einer Therapie.

Ob deine Therapeutin noch einmal eine Therapie mit dir durchführen wird oder nicht, werden wir dir nicht sagen können. Würde mich nicht wundern, wenn sie da keine Lust mehr hat, wenn du sie über einen so langen Zeitraum hintergangen hast. Auch wenn du jetzt verzweifelt bist, weil sie weg ist - ich denke, wenn die Therapie hilfreich gewesen wäre und dich vorangebracht hätte, wäre deine Aktion gar nicht nötig gewesen. Dass du nach so langer Zeit bei ihr nicht offen über deine Befindlichkeiten mit ihr reden kannst, zeugt aber nicht gerade von einem so tollen Verlauf.

Es bringt dich aber null weiter, dich mit Selbstvorwürfen zu zerfleischen, aber ich denke, du wirst einiges an "Überzeugungsarbeit" leisten müssen, damit deine Therapeutin weiterhin mit dir arbeiten wird. Stelle mir das auch recht anstrengend vor, mich in den Stunden nicht zu verplappern über Emails, die mein Partner angeblich geschrieben hat. Hat was von Theaterspielen und Unehrlichkeit - gerade letzteres verhindert aber eine erfolgreiche Behandlung.

Mein Post klingt jetzt vielleicht böser als er gemeint ist, aber wäre ich deine Therapeutin, würde ich dich sicher nicht mehr behandeln - der Vertrauensbruch wäre einfach zu groß und es gibt genügend Patienten, die ihren Therapeuten nicht vera... und belügen. Vor allem nicht über einen so langen Zeitraum. Wie soll sie sich denn darauf verlassen können, dass sowas künftig nicht mehr vorkommt (in welcher Form auch immer)?

Aber vielleicht hast du ja Glück und deine Therapeutin hat ein (sehr) großes Herz und macht weiter mit dir. Aber das wirst du mit ihr klären müssen. Ob's sinnvoll ist, kann dir hier eh keiner sagen.

Hast du denn weitere Anlaufstellen, die dich auffangen können? Damit meine ich jetzt nicht einmal Fachleute. Aber schließlich endet jede Therapie ja irgendwann. Ok - so ein Ende, wie du jetzt hast, ist unschön, aber man munkelt, es gibt auch ein Leben nach einer Therapie und diese sollte ja auch nicht der einzige Lebensinhalt sein. Kannst du dich irgendwie ablenken? Ist noch ein weiterer Termin bei ihr geplant oder war's das jetzt endgültig? Wie seid ihr verblieben?
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stern
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Beitrag Mo., 09.12.2019, 00:43

Gibt es auch andere Situationen, in denen du auf Lügen zurückgreifst?

Mir fällt es, ehrlich gesagt, schwer zu glauben, dass der andere Beitrag nicht von dir ist... weil auch Eckdaten sehr ähnlich sind. Sprachlicher Abgleich: Dito. :kopfschuettel:

Ich weiß jetzt auch nicht, was es bringen soll, dich ihr zu erklären oder eine evtl. psychische Störung verantwortlich zu machen... in jedem Fall hast du bewusst gehandelt. Jetzt gilt es damit klar zu kommen. Sie würde mich jetzt in Ruhe lassen... und wenn noch Behandlungsbedarf besteht, einen neuen Therapeuten suchen und die Karten auf den Tisch legen, wenn du etwas daran ändern willst.
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diesoderdas
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Beitrag Mo., 09.12.2019, 07:48

Hi sadgirl,
also, ich glaube dir schon, dass das was du hier schreibst die Wahrheit ist. Ich sehe nicht, was es für einen Sinn für dich hätte, wenn dem nicht so wäre. Wo der Nutzen liegen würde, den du daraus ziehst.

Wohingegen ich schon deinen (gefühlten) Nutzen in deinen Schilderungen sehen kann.
Du konntest z.B. mit deiner Therapeutin kommunizieren, wie du es in echt nicht konntest. Und ich gehe einfach davon aus, dass du diese fake emails nicht aus Jux begonnen hast, sondern dass da ja eine gewaltige Not dahinter steht und es dir absolut nicht gut geht.
Aber natürlich, wäre ich deine Therapeutin, wäre ich nicht begeistert davon zu hören. Ich würde mich allerdings auch fragen, wie es dazu kommen konnte, dass du nach so langer Zeit bei ihr nicht einfach alles direkt ansprechen konntest, sondern es in fake mails rainpacken musstest.

Ich frage mich da noch ein paar andere Sachen:
sadgirl323 hat geschrieben: So., 08.12.2019, 22:42 Ich bin verzweifelt, ich bin seit über 6 Jahren in Therapie bei meiner Therapeutin,
Wie kommt es denn zu einer so langen Therapiezeit? Selbst Analyse wäre da ja schon durch. Finanzierst du das selbst?
Was ist das für eine Terapie?

Du weißt schon, dass deine Therapeutin gar nicht mit deinem Mann hätte kommunizieren dürfen? Sie hat ja Schweigepflicht dir gegenüber. Oder hast du sie davon entbunden?
Oder hat dein Mann (also du) ihr immer nur Sachen geschildert und sie hat es sich nur durchgelesen und zur Kenntnis genommen? Hat sie immer darauf geantwortet? Wenn in ihren Antworten Dinge über dich enthalten waren, dann hat sie sich strafbar gemacht.
Aber selbst, wenn sie nur gelesen hätte, dann hätte sie das schon längst mal zum Thema machen sollen und auch deinem Mann/dir gleich mitteilen müssen, dass es nicht geht, am Patienten vorbei hinten rum mit Angehörigen zu komminizieren.
sadgirl323 hat geschrieben: So., 08.12.2019, 22:42 Dadurch das er das nicht gemacht hat, logisch weil er davon nichts weiß weil ich ja dahinter stecke und er sich bei ihr nicht gemeldet hat, hat sie Therapie beendet, weil das Bedigung war für den weitern Therapie verlauf was ja aber nicht geht, weil ich hinter dem ganzen stecke,
Sie bricht die Therapie ab, weil es Bedingung war, dass dein Mann sich meldet!?
Das würde ja gar nicht gehen. Der ist ja schließlich nicht in Therapie bei ihr sondern du. Mit welcher Begründung hat sie die Therapie denn abgebrochen? Also, was hat sie dir gesagt?
Oder HAT sie es dir gegenüber angesprochen gehabt, dass "dein Mann" mit ihr schreibt? Anders hättest du ja sonst gar nichts von dieser "Bedingung" mitbekommen können?
sadgirl323 hat geschrieben: So., 08.12.2019, 22:42 irgendwie würde ich ihr die wahrheit sagen, nach 6 Jahren Therapie hat sie eigentlich die wahrheit verdient oder ?? ich würde so gerne mit jemanden darüber reden, aber ich schäme mich so sehr dafür was ich getan habe... sie hat schon so viel für mich getan und dann mache ich sowas, nur um mehr aufmerksamkeit und mehr beachtung von ihr zu bekommen.... ich weiß einfach nicht mehr weiter. ob ich es ihr jemals sagen soll, ob ich es ihr oer mail oder persönlich sagen soll.... keine ahnung ich bin so sehr verzweifelt... ich hätte es niemals machen dürfen und meine therapie so auf spiel setzten dürfen....
Dann sage es ihr doch, wenn es dir ein Bedürfnis ist.
Wenn du dringend Redebedarf hast, vielleicht gibt es bei in der Nähe Beratungsstellen?


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sadgirl323
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Beitrag Mo., 09.12.2019, 08:15

1. Ich habe mir die Therapie selbst bezahlt.
2. Sie ist Verhaltenstherapeutin
3. ich habe sie nicht von der Schweigepflicht entbunden.
4.Sie hat die Therapie beendet weil sie meinen Partner unbedingt bei der Therapie Sitzung dabei haben wollte weil, sie ihm sagen wollte das es mit den Mails aufhören sollte. Dadurch das „er“ sich aber nicht bei ihr gemeldet hat und auch nicht mitkommt, aber es ihre Bedingung war hat sie gestern abend per Mail an mich die Therapie beendet.
5. Sie hat mich mehrmals auf die mails angesprochen, nur ich habe dann so getan als hätte ich davon nichts gewusst, und mich „aufgeregt“ warum er ihr geschrieben hat...

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Hasenmaus123
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Beitrag Mo., 09.12.2019, 08:19

Guten Morgen,

du hast die E-Mails natürlich selbst zu verantworten. Trotzdem hast du sie nur geschrieben, weil du eine große Not hast. Evtl fühlst du dich mit dem Gedanken besser.

Ich vermute, dass deine Thera längst weiß, dass du selbst die E-Mails geschrieben hast.
Grund: Sie möchte, dass dein Mann an den Sitzungen teilnimmt. Nachdem er dies nicht tut, beendet sie die Therapie. Was kannst du dafür, wenn dein Mann nicht teilnehmen möchte?!
Genau nichts. Sie würde somit dich bestrafen, obwohl du umschuldig bist.
Ich glaube, sie will dir ein Geständnis entlocken und hat keine Lust mehr auf Fake-E-Mails.


GuterGeist2019
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Beitrag Mo., 09.12.2019, 08:28

Hallo sadgirl323,

kannst du dir vorstellen, dass die Therapeutin längst weiß, dass die Mails von dir sind? Dich aus der Reserve locken wollte, indem Sie dir sagt, du sollst deinen Partner mitbringen? Weil sie genau weiß, dass du ihn nicht als Schreiber der Mails präsentieren kannst?

Das ist zumindest meine Vermutung dazu. Alles andere würde für mich keinen Sinn machen.

Wenn dich das alles belastet, dann würde ich reinen Tisch machen. Ohne eine bestimmte Reaktion von ihr zu erwarten. Kein Therapeut wird gerne verschaukelt und der Abbruch der Therapie ist für mich - ausgehend davon, dass sie dich durchschaut hat - durchaus nachvollziehbar.

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stern
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Beitrag Mo., 09.12.2019, 08:29

Die Schweigepflicht ist in Ö nicht identisch wie in D geregelt. Ist aber aus meiner Sicht unerheblich. Wie ich schon schrieb: Sie wird es längst kapiert haben... und die angebotenen Chancen wurden nicht genutzt, das klarzustellen (ginge es zB wirklich nur darum, keine Mails mehr von "ihm" zu wollen, hätte sie das "ihm" auch ausdrücklich schreiben können). Daher:
.... irgendwie würde ich ihr die wahrheit sagen, nach 6 Jahren Therapie hat sie eigentlich die wahrheit verdient oder ??
nicht nach, sondern in den 6 Jahren.

Aber da sie keine Mails mehr will und du davon Kenntnis hast, würde ich auch jetzt nicht mehr schreiben... wie gesagt: Wahrscheinlich ahnt sie das eh, wer Initiator war.
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Shukria
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Beitrag Mo., 09.12.2019, 08:40

Wenn du 6jahre bei ihr bist, was ist der Grund, das sie die Therapie per Mail beendet und nicht in einem geordneten Gespräch?

Und was sind /waren denn eure/Deine Ziele für die Therapie? Bist du da weitergekommen, konnte sie dir helfen oder hast du dich mit ihr bzgl. der Beziehung /Wunsch nach Aufmerksamkeit verstrickt?

Meine Vermutung, aus eigener leidvoller erfahrung: sie tut dir langfristig nicht mehr gut. Du hängst an ihr, ihrer Aufmerksamkeit, dein Verhalten orientiert sich nur noch daran - von deinen eigentlichen Therapie Zielen (unabhängig von der Person der Therapeutin) bist du schon lange weit entfernt, kannst die wahrscheinlich nicht mal mehr klar benennen und auch nicht mehr überprüfen.

Such dir jemand neuen und sage direkt zu Beginn was dein Problem ist (Einsamkeit, in Abhängigkeit von Aufmerksamkeit rutschen und eigentliche, inhaltliche Themen durch Beziehungsverstrickung aus dem Blick verlieren)
Dann hast Du eine gute Chance aus deinen Mustern rauszukommen. Mit ihr löst du das nicht mehr nach 6jahren!

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diesoderdas
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Beitrag Mo., 09.12.2019, 09:00

sadgirl323 hat geschrieben: Mo., 09.12.2019, 08:15 4.Sie hat die Therapie beendet weil sie meinen Partner unbedingt bei der Therapie Sitzung dabei haben wollte weil, sie ihm sagen wollte das es mit den Mails aufhören sollte. Dadurch das „er“ sich aber nicht bei ihr gemeldet hat und auch nicht mitkommt, aber es ihre Bedingung war hat sie gestern abend per Mail an mich die Therapie beendet.
5. Sie hat mich mehrmals auf die mails angesprochen, nur ich habe dann so getan als hätte ich davon nichts gewusst, und mich „aufgeregt“ warum er ihr geschrieben hat...
Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich merkwürdig.

Falls sie wirklich keinen Verdacht hatte, dass du hinter den Mails steckst, dann hat sie meines Erachtens nicht das Recht DEINE Therapie deshalb zu beenden. Denn was kannst du dafür, dass dein Partner schreibt?
Beenden per Email finde ich daneben.
Sie hätte auch ganz klar "deinem Mann" schreiben können, dass sie die mails von ihm in Zukunft einfach nich mehr lesen wird. Und gut wäre es gewesen. Warum macht sie das 1 Jahr mit???

Falls sie den Verdacht hatte, dass du selbst die Mails geschrieben hast: Da hätte sie in 1 Jahr doch schon viel früher mal reagieren können. Sie kam dann ja bestimmt nicht erst vor kurzem darauf. Hätte dich doch einfach direkt damit konfrontieren können. Würde ja eigenltich heißen, dass sie dann ihrerseits das Spielchen mit eigenen Spielchen weitergespielt hätte. Würde auch heißen, sie wäre ihrerseits mit dir bis zum heutigen Tag nicht ehrlich (=dir zu sagen, dass sie dich im Verdacht hat). Und falls sie das evtl. ihrerseits weiterspielte, um dich aus der Reserve zu locken... hm.... ich weiß nicht so recht.

Und in beiden Fällen wäre interessant zu wissen, was sie denn auf diese emails immer geantwortet hat. Ich kann mir das gerade nämlich nur schwer vorstellen, wie das ablief. Sie konnte ja nicht 100% sicher sein, dass sie da dir selbst schreibt.

Für mich klingts auch danach, als wärst du so oder so bei jemand anderem besser aufgehoben?


Coriolan
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Beitrag Mo., 09.12.2019, 10:21

Ich verstehe deine Verzweiflung aber insgesamt finde ich diese Behandlung ein wenig seltsam (was nicht heißt, dass ich dir das nicht glaube!).

Ich finde es zum Beispiel äußerst merkwürdig, dass die Therapeutin per Email die Therapie beendet. Normalerweise führt man da ein persönliches Abschlussgespräch und stellt nicht den Patienten per Mail vor vollendete Tatsachen. Nun gut. Oder schlecht.

Zum Thema Schweigepflicht über den Emailverkehr mit deinem Partner wurde ja bereits genug geschrieben und ich gehe nicht davon aus, dass in Österreich die Uhren da gänzlich anders ticken.

Bei Therapien, die man selbst zahlt, besteht ja auch ein wenig (sehr) die Gefahr einer neverending-story (evtl. inklusive Abhängigkeit), wo man dann auch den Absprung nicht schafft. Deswegen solltest du dich vielleicht fragen, wo du weitergekommen bist und was dir das Ganze bringt/gebracht hat. Vor allem eben unter dem Aspekt, dass du ihr ja in den Stunden durchaus was vormachen musstest, um die Lüge aufrechtzuerhalten. Ich will dir die Therapie sicher nicht madig machen aber 6 Jahre sind ja auch eine lange Zeit und das Ziel einer Therapie ist es ja, irgendwann alleine klar zu kommen. Natürlich musst du die Fragen nicht hier im Forum beantworten aber vielleicht ist es ja ein guter Zeitpunkt, die Behandlung für sich zu hinterfragen. Was ist es, was dir dort gut tut und dich weiter hingehen lässt? "Nur" die Aufmerksamkeit? Wo könntest du die alternativ bekommen? Es wäre auch Aufgabe der Therapeutin gewesen, eine eventuelle Abhängigkeit zu behandeln, um dich selbstständiger werden zu lassen. Natürlich weiß ich nicht, wie eure Stunden inhaltlich so gelaufen sind - aber es klingt schon sehr danach, als hätte sie das einfach so weiterlaufen lassen und wie gesagt: 6 Jahre Therapie sind schon sehr lange. Natürlich gibt es Störungen, die eine lange Behandlungsdauer erforderlich machen aber man kann sich eben auch gut in so einer Therapie "einrichten".

Ich denke auch, deine Therapeutin hat das mit den Emails längst geschnallt und wollte dich damit "zwingen" endlich reinen Tisch zu machen und nachdem das ja schon 1 Jahr so lief und du ihr das immer noch nicht "gebeichtet" hast, sah sie wohl auch keine andere Möglichkeit mehr, als zu verlangen, den Partner mitzubringen. Nicht, weil sie den Partner für deine Therapie bei ihr notwendig hält, sondern damit du ihr endlich die Wahrheit sagst. Denn auch hier: es wäre auch unüblich, dich zu zwingen, deinen Partner in deine Therapie mitbringen zu müssen. Und ein Therapeut darf ja durchaus die Bedingungen festlegen, die er für sinnvoll hält, oder nicht. Wenn einem die Bedingungen nicht passen, muss man halt zu jemanden anderen gehen. Ich finde es eh bemerkenswert, dass deine Therapeutin das überhaupt so lange mitgemacht hat (1 Jahr!). :respekt:

Viel wichtiger ist doch jetzt aber, was du damit machst - meine Fragen bestehen immer noch. Kannst du dich ablenken? Was hast du jetzt vor? Was kannst du für dich aus dem Ganzen lernen? Was kannst du dir Gutes tun?

Ich habe dir nie unterstellt, dass du das aus Jux und Dollerei gemacht hast, aber rückgängig machen geht nunmal nicht und dann ist ja eher die Frage, wie du das Beste draus machen kannst. Ob dieses Verhalten einer speziellen Diagnose zuzuteilen ist, glaube ich aber fast nicht - das hattest du ja im Eingangspost gefragt. Letztendlich ist es auch egal, denn Diagnosen sind genau nur das, nämlich Diagnosen. Und deine Diagnosen solltest du besser kennen als wir. ;-) Für mich liest sich das auch sehr nach Misstrauen von deiner Seite aus an und auch da finde ich es bedauerlich, wenn in der Hinsicht nach 6 Jahren nicht mehr Vertrauen da ist.

Wie gesagt: Ich will dir deine Therapie sicher nicht madig machen und ich kann nur auf das eingehen, was du schreibst. Es klingt halt ein bisschen so, als ob du den Absprung nicht schaffst und ihr BEIDE deine Ziele ein wenig aus den Augen verloren habt. Man kann sich ja auch an Therapie gewöhnen und nach 6 Jahren ist es auch sicher schwer, sich vorzustellen, da eben nicht mehr hingehen zu können.

Aber selbst wenn du wieder zu ihr gehen dürftest: Wie stellst du dir das vor? Kannst du ihr die Wahrheit sagen oder willst du ihr weiterhin was vormachen? Ersteres könnte dich sicher weiterbringen.

So ein Therapieende ist (vermutlich) für beide Seiten unbefriedigend - es gab anscheinend keine vernünftige Vorbereitung (?) auf das Ende, per Email das Ganze zu beenden, ist, äh, piiiiiiiiiiiiiep, und du stehst jetzt da und kannst schauen, wie du damit klar kommst. Und da kann die Therapeutin noch so nett sein. Anscheinend war sie nicht gewillt und/oder in der Lage, das Ganze vernünftig zu beenden.
Zuletzt geändert von Coriolan am Mo., 09.12.2019, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mo., 09.12.2019, 11:00

In Ö ist die Schweigepflicht, glaube ich, anders als in D nicht im StgB geregelt. Und wenn ein vermeintlicher Partner Mails schreibt, erhält sie ja Infos... was keinesfalls automatisch bedeutet, dass sie in dem Zuge Infos weitergibt, die der (österreichischen) Schweigepflicht unterliegen. Auf Korrespondenz/Inhalte, die ihr mitgeteilt und direkt an sie gerichtet waren, wird sie reagieren können. Der Punkt wäre eher: Warum hat sie eine vermeintliche Dreickskonstellation zunächst zugelassen. Dabei aber nicht zu vergessen: Die Dreieckskonstellation basierte insgesamt auf einem Fake, der nicht von der Therapeutin initiert wurde. Sowie:
habe ihr geschrieben das es mir sehr schlecht geht suizidal bin
Bei Suizidalität kann die Schweigepflicht auch schnell Grenzen erfahren. Dazu (Schweigepflichtsverletzung) ist also (mal wieder) zu wenig bekannt, um sicher etwas dazu zu sagen.

Will heißen: Es ist Vorsicht angebracht, eine ärztliche Pflichtverletzung anzunehmen. Und fehlendes Vertrauen (egal ob seitens des Patienten oder Therapeuten) verpflichtet nicht zur Fortsetzung einer Therapie... wie sollte unter solchen Umständen Therapie auch funktionieren, wenn Patienten sich hauptsächlich nur über Fake Mails mitteilen können.

Ich würde die Energie jetzt eher darauf verschwenden, was die eigene Thematik ist, warum man ein Lügengebilde aufbaut... und daran arbeiten.
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Coriolan
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Beitrag Mo., 09.12.2019, 11:48

§ 15 des Psychotherapiegesetzes verpflichtet PsychotherapeutInnen sowie deren Hilfspersonen zur Verschwiegenheit über alle ihnen in Ausübung ihres Berufes anvertrauten oder bekannt gewordenen Geheimnisse. Die Verschwiegenheitspflicht besteht allgemein, somit grundsätzlich uneingeschränkt gegenüber jedweder Person oder Einrichtung außerhalb der KlientInnen/PatientInnen, also z.B. gegenüber Ehepartnern, sonstigen Familienangehörigen, staatlichen Dienststellen oder anderen Sozialeinrichtungen.
Quelle: https://www.psychotherapie.at/psychothe ... ormationen

Theoretisch hätte sie ja dann höchstens mit einem "danke für die Infos" auf die Emails antworten können, was sie ja offenbar nicht hat. Und gerade bei Suizidalität ist eine Emailkorrespondenz mit dem Partner wohl erst recht nicht angebracht. Klar verletzt sie mit einem Austausch über die TE mit dem Partner die Schweigepflicht. Und ja, das ist auch in Österreich so.

Abgesehen davon, sind Emails datenschutzrechtlich nach DSGVO sowieso bedenklich und einige Therapeuten nutzen das auch deswegen nicht (mehr).
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